Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • Bfst. mit einem Paar der Oldenburg Nr. 16Ab in rotorange und dem blauen Ra2 "CLOPPENBURG 20/11" (330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 568)

    Eine 6-Groschen-Frankatur mit einem Paar der Nr. 19A, 3 Groschen gelbbraun auf einem Brief der 2. Gewichtsklasse aus "CLOPPENBURG 12/10" nach Hilversum in die Niederlande. Der niederländische Portoanteil betrug 4 Silbergroschen (Vermerk "4") (330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 588)

    Eingeschriebener Ortsbrief mit einer Oldenburg Nr. 16A, 1/2 Groschen (deutlich in eine erdnussbraune Farbe oxidiert) und einer Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen in rosa mit dem Ra2 "CLOPPENBURG 20/5". Die Reco-Gebühr betrug 1 Groschen, so dass sich hier eine Portostufe von 1 + 1/2 Groschen ergab. Eingeschriebene Ortsbriefe gehören zu den größten Frankaturseltenheiten Oldenburgs. (Auktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 275)

    Eine 5 + 1/2 Groschen Übersee-Frankatur mit einer Oldenburg Nr. 16Aa, 1/2 Groschen orange, einer Nr. 17B, 1 Groschen rosa und einem Paar der Oldenburg Nr. 18B, 2 Groschen in ultramarinblau mit dem Ra2 "CLOPPENBURG 18/11" (1867) "via Bremen" nach New Orleans, USA. Der Brief hat vorderseitig den roten Vermerk "4 1/2" (Sgr.) und den roten Stempel "PAID 10" (Cents), der den ausländischen Portoanteil ausweist. Der Brief konnte nicht zugestellt werden, hat den Rahmenstempel ""UNCLAIMED" sowie einen Negativstempel "Retour" und wurde in Deutschland nach der Rücksendung mit dem Stempel "Aus dem Bestimmungsorte nicht abgefordert" versehen. (202. Auktion Interphila Grobe & Lange vom 27. - 30.11.1991, Los-Nr. 5148)

    Nahbereichsbrief mit einer Oldenburg Nr. 16B, 1/2 Groschen hellgelborange - weiter Durchstich 10 - mit dem blauen Ra2 "CLOPPENBURG 23/11" (1867) nach Grönheim. Grönheim ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Molbergen. (224. Rauhut & Kruschel - Auktion vom 19.-20.04.2024, Los-Nr. 847)

    Nach dem Ende der oldenburgischen Post wurde der oldenburgische Ra2 "CLOPPENBURG" auf Marken des norddeutschen Postbezirks nachverwendet. Ohrt hat hier eine späteste Verwendung auf einem Brief vom 20. Juli 1870 gesehen (Ohrt, S. 173).

    Der Ra2 "CLOPPENBURG" kommt auf NDP-Marken in blauer und in schwarzer Stempelfarbe vor. Hier eine NDP Nr. 4, 1 Groschen mit dem blauen Ra2 "CLOPPENBURG 15/2" und einer NDP Nr. 6, 5 Groschen mit dem schwarzen Ra2 "CLOPPENBURG 16/12" (wahrscheinlich erst 1869 verwendet) (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer NDP Nr. 16, 1 Groschen mit dem blauen Ra2 "CLOPPENBURG 22/4" (1869) nach Lohne (aus meiner Slg.)

    Ohrt hat grünlich-schwarze Stempelfarbe seit dem 07.07.1868 und schwarze Stempelfarbe ab dem 09.11.1868 registriert (Ohrt, S. 237). Da ich nicht davon ausgehe, dass dieser Brief (mit Inhalt) aus meiner Slg. vom 22.04.1869 eine Fälschung ist, ist die Angabe von Ohrt zum Zeitpunkt der Umstellung der Stempelfarbe ungeklärt. Es kann auch sein, dass die restliche blaue Farbe nicht entsorgt wurde und diese hier im Jahr 1869 "versehentlich" verwendet wurde... Letztlich kann man nur Vermutungen anstellen.

  • 99. Die Postgeschichte von Lastrup

    Lastrup ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen mit derzeit ca. 7.660 Einwohnern. Lastrup ist ca. 14 km von Cloppenburg entfernt.

    Zu früheren Zeiten der oldenburgischen Post wohnten in Lastrup 1.980 Menschen (Ohrt, S. 217 für das Jahr 1855) . Dies ergibt für Lastrup einen Anteil am oldenburgischen Briefverkehr von 0,33 %. (Ohrt, S. 227)

    Lastrup hatte in der Anfangszeit der oldenburgischen Post noch keinen eigenen Poststempel. Die Briefe aus Lastrup wurden zunächst über Cloppenburg geleitet.

    Vorphilabrief von Lastrup vom 16.01.1844 mit dem schwarzen L1 "CLOPPENBURG" (Feuser 591-6; Ohrt Nr. 13 e. = "L I", S. 172 ) mit dem handschriftlichen Ortsaufgabevermerk "Lasterup" nach Oldenburg (aus der Sammlung Oldenburgpost)

    Einen eigenen Poststempel und den Status einer Postspedition erhielt Lastrup erst zum 15.08.1867. Der erste Poststempel von Lastrup ist ein Doppelkreisstempel (K2) "LASTRUP", der vom Graveur H.G. Schilling in Berlin hergestellt wurde (Ohrt. S. 131 f.)

    Die Eröffnung der Postanstalt "LASTRUP", welche Mitte August 1867 vom Bezirk Nr. 25 (KLOPPENBURG) abgetrennt wurde, ist in den "Oldenb. Anzeigen" vom 14. Aug. 1867 bekanntgegeben mit den Worten: (aus Ohrt, S. 78, Fn. 35)

    Am 15. d.M. wird in LASTRUP, Amts Löningen, eine Postspedition errichtet. Der Bestellbezirk wird gebildet aus sämtlichen Ortschaften der Gemeinde Lastrup.

    Oldenburg, August 12, 1867.

    Post- und Telegraphen-Direktion

    Starklof.


    Oldenburg Nr. 19B, 3 Groschen gelbbraun - weiter Durchstich 10 - mit dem blauen Stempel vom Ersttag K2 "LASTRUP 15/8" (1867) (330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 748)

    Brief Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen rosa - weiter Durchstich - mit dem blauen K2 "LASTRUP 5/9" (1867) nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 749)

    Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen rosa - weiter Durchstich - mit dem blauen K2 "LASTRUP 15/10" (1867) (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen rosa - weiter Durchstich - mit dem blauen K2 "LASTRUP 23/11" (1867) nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Brief-VS mit einer Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen rosa - weiter Durchstich - mit dem Ra2 "CLOPPENBURG 27/12" (1867) an "Herrn Pastor Wulf Hochwürden Lastrup" mit dem K2 "LASTRUP 28/12" als rückseitigem Ankunftsstempel (aus meiner Slg.)

    Nach dem Ende der oldenburgischen Post wurde der oldenburgische K2 "LASTRUP" lt. Paul Ohrt noch bis zum Jahr 1875 nachverwendet. Ohrt hat eine letzte Verwendung auf den 03.05.1875 gesehen (Ohrt, S. 185)

    Brief mit einer NDP Nr. 4, 1 Groschen mit dem blauen K2 "LASTRUP 10/7" (1868) nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Zwischen dem 22.03.1869 und dem 20.05.1871 wurde die Stempelfarbe in Lastrup von blau auf schwarz geändert. (vgl. Ohrt, S. 243) Eine genauere zeitliche Angabe ist mir derzeit nicht möglich.

    Brief mit einem Paar der Deutsches Reich Nr. 3, 1/2 Groschen mit dem schwarzen K2 "LASTRUP 13/9" nach Vechta (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Postkarte mit einer Deutsches Reich Nr. 3, 1/2 Groschen - kleiner Brustschild - mit dem schwarzen K2 "LASTRUP 5/10" (1872) an den Postmeister in Löningen (aus meiner Slg.)

    Abschließend sei erwähnt, dass alle Belege mit dem K2 "LASTRUP" sehr selten und daher auch sehr gesucht sind. Es sind insbesondere aus der kurzen Zeit der oldenburgischen Post vom 15.8. bis zum 31.12.1867 nur sehr wenige Stempelbelege aus Lastrup erhalten geblieben.

  • 100. Die Postgeschichte von Tossens

    Das Nordseebad Tossens ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Butjadingen im Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen.

    Zu den Zeiten der oldenburgischen Post war Tossens noch eine eigenständige Gemeinde mit 1.796 Einwohnern. Die entsprach einem Anteil an dem oldenburgischen Postaufkommen von 0.69 %. (Ohrt. S. 221) Der Postbestellbezirk von Tossens verkleinerte sich allerdings am 1. November 1862, weil große Teile dieses Bestellbezirks von Burhave übernommen wurden. Hierdurch schrumpfte der Postanteil von Tossens auf 0,23 %. Weitere Teile des Bestellbezirks von Tossens wurden zum 1.10.1866 von Stollhamm übernommen, so dass Tossens nur noch ein Prozentanteil am oldenburgischen Briefaufkommen von 0,20 % verblieb (Ohrt, S. 225 und 227). Briefe und Abstempelungen ab der 4. Ausgabe Oldenburgs sind daher von Tossens schon insgesamt recht selten.

    Der erste Poststempel von Tossens ist ein einzeiliger Langstempel (L1) "TOSSENS". Ohrt hat diesen Stempel erstmals auf Briefen ab dem 10.11.1835 gesehen (Ohrt, S. 199).

    Undatierter Vorphila-Dienstbrief mit dem schwarzen L1 "TOSSENS" nach Langwarden (Ohrt, S. 199, Nr. 60a; Feuser 3584-1) (aus einem ebay-Angebot)

    Nach der Einführung der ersten Markenausgabe Oldenburgs im Jahr 1852 wurde dieser Stempel auch zur Entwertung der Freimarken verwendet.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 IV , 1/30 Thaler in dem helleren blau der Papierlieferung A mit dem schwarzen L1 "TOSSENS" nach Oldenburg (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler in (leuchtend) dunkelblau (Papierlieferung B) mit dem schwarzen L1 "TOSSENS" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 794)

    Die Postspedition Tossens stellte im August 1853 von schwarzer auf blaue Stempelfarbe um.

    Brief Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "TOSSENS" nach Brake (aus der Slg. Heinrich Sanders)

    Fernbrief vom 3.2.1856 mit einer blassgelben Oldenburg Nr. 4a und dem blauen L1 "TOSSENS" an die Buchhandlung von Velhagen & Klasing nach Bielefeld (aus meiner Slg.)

    Bfst. Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "TOSSENS" (aus meiner Slg.)

    Am 28.01.1857 wurde ein neuer zweizeiliger Rahmenstempel "TOSSENS" eingeführt (vgl. hierzu Ohrt, S. 199) , der hier sowohl als Ortsaufgabestempel und auch als Entwertungsstempel verwendet wurde (Ohrt, S. 199 und 306). Dieser Stempel war vom Graveur H.G. Schilling in Berlin gefertigt worden (Ohrt, S. 127 f.) .

    Seltene 4 Sgr.-Frankatur auf Brief der 4. Gewichtsstufe mit einem Paar der Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in rosa und dem handschriftl. Vermerk "3 3/10 Lth." mit dem blauen Ra2 "TOSSENS 3/3" nach Ovelgönne (8. Boker-Auktion vom 12.11.1988, Heinrich Köhler. Los-Nr. 320)

    Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in blassgelb mit dem Ra2 "TOSSENS 7/12" nach Neudorf (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 172)

    Brief-VS mit einer Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit blauen Ra2 "TOSSENS" und dem Vermerk "Marinesachen" nach Oldenburg (aus meiner Slg.)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem blauen Ra2 "TOSSENS 25/5" nach Ellwürden (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 173)

    Brief der 2. Entfernungsstufe mit einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen im blassen rosa der 2. Aufl. mit dem blauen Ra2 "TOSSENS 2/9" nach Hamburg (Slg. Westerloy, Auktion v. Joachim Erhardt vom 15. 02.1992, Los-Nr. 9025)

    Bfst. Oldenburg Nr. 12b, 1 Groschen in dunkelgrautürkis und Oldenburg Nr. 10b, 1/3 Groschen in moosgrün, jeweils mit dem blauen Ra2 "TOSSENS" (aus meiner Slg.)

    Bfst. Oldenburg Nr. 12b, 1 Groschen in graublau (?) mit dem blauen Ra2 "TOSSENS 7/4" (Auktion wurde von mir nicht notiert)

    Brief Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen in dunkelrosa mit dem blauen Ra2 "TOSSENS 27/11" nach Varel (aus meiner Slg.)

  • Brief mit einer Oldenburg Nr. 19A, 1 Groschen rot mit dem blauen Ra2 "TOSSENS 19/5" (1864) nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 794)

    Zum 31.12.1867 endete die Zeit der oldenburgischen Post. In den nachfolgenden Zeiten des Norddeutschen Postbezirks und des Deutschen Reichs wurde dieser alte oldenburgische Rahmenstempel noch lange nachverwendet. Ohrt hat eine Weiterverwendung dieses Stempels bis zum 1.10.1872 registriert, tatsächlich ist dieser Stempel mindestens bis zum 2.8.1875 verwendet worden (s. nachfolgende Bilder)

    Brief NDP Nr. 4, 1 Groschen mit dem blauen Ra2 "TOSSENS 7/3" nach Golzwarden (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer NDP Nr. 16, 1 Groschen mit dem grünschwarzem Ra2 "TOSSENS 23/6" nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost)

    NDP Nr. 4 und NDP Nr. 16, jeweils 1 Groschen, die linke Marke bereits mit dem schwarzen Ra2 "TOSSENS 3/7" (aus meiner Slg.)

    Ohrt hat eine grünschwarze Farbe seit dem 29.06.1869 und eine schwarze Stempelfarbe ab dem 10.05.1870 registriert (Ohrt, S. 243).

    Brief mit einer Deutsches Reich Nr. 4, 1 Groschen mit dem schwarzen Ra2 "TOSSENS 24/1" nach Abbehausen (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Postkarte mit einer Deutsches Reich Nr. 18, 1/2 Groschen mit dem schwarzen Ra2 "TOSSENS 28/9" (1872) nach Norden (aus meiner Slg.)

    Briefstück mit einer Deutsches Reich Nr. 21a, 2 1/2 Groschen mit dem schwarzen Ra2 "TOSSENS 9/11" (aus meiner Slg.)

    Briefstück mit einem Paar der Deutsches Reich Nr. 33a, 10 Pfenninge mit dem schwarzen Ra2 "TOSSENS 2/8" (1875). Dies ist die späteste Verwendung dieses Stempels, die mir bekannt ist. (aus meiner Slg.)

  • 101. Die Postgeschichte von Jever

    Jever ist die Kreisstadt des Landkreises Friesland in Niedersachsen.

    Zu den Zeiten der grossherzoglich oldenburgischen Post im Jahr 1855 hatte Jever 8.962 Einwohner (Ohrt, S. 210) und gehörte damit zu den größeren Orten. Jever hatte damit damals einen Prozentanteil von 8,17% am oldenburgischen Postaufkommen.

    Die Postgeschichte von Jever bzw. die Geschichte der Poststempel von Jever beginnt ca. 1806. Zu dieser Zeit war die Herrschaft Jever russisch und folglich war der erste Poststempel auch ein russischer Stempel (so auch Paul Ohrt, S. 182, Fn. 61). Der erste Poststempel von „JEVER“ war ein Querovalstempel mit der Abbildung eines Posthorns und der Inschrift „JEVER“.

    Ortsbrief mit dem schwarzem Ovalstempel mit Posthornabbildung von "JEVER". (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 19). Ohrt hat diesen Stempel seit dem 3.1.1806 bis zum 17.06.1807 registriert. Es gibt diesen seltenen Stempel in schwarzer Stempelfarbe. (Ohrt S. 182, Nr. 36a.; Feuser 1643-1)

    Der 2. Poststempel von JEVER ist bisher nur auf diesem Brief aus Jever vom 29.8.1810 bekannt. Der nach Bordeaux adressierte Brief trägt den schwarzen L1 "JVER" und einen mir ebenfalls unbekannten frühen Transit- L1 "C.H. 3E. R.". Dieser Stempel "JVER" ist wahrscheinlich französischen Urspungs. In der Literatur ist dieser Stempel m.E. unbekannt. (183. Rauhut & Kruschel-Auktion vom 16. und 17.03.2018, Los-Nr. 101)

    Mit der französischen Besetzung durch die Truppen Napoleon Bonapartes wurden in Jever Departementstempel eingeführt. Hier ein Brief aus JEVER mit dem schwarzen L2 "124 JEVER", der für portofreie Dienstbriefe verwendet wurde. ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 285) Die schwarze Stempelfarbe wurde nur bis zum August des Jahres 1811 verwendet und ist daher recht selten. (Ohrt, S.183, 36b.; Feuser 1643-2)

    Das Departement 124 „Östlich der Ems“ setzte sich mit seiner Schaffung am 9. Juli 1810 aus Teilen des Königreiches Holland und dem nördlichen Teil von Hannover zusammen. Im Jahre 1801 war das Königreich Hannover von Großbritannien getrennt worden. Das Departement gliederte sich in drei Bezirke, in Aurich, Emden und Jever mit insgesamt 108 Gemeinden in 14 Landkreisen. Als zentraler Ort wurde Aurich ausersehen. Nach einem Dekret aus Fontainebleau vom 18. Oktober 1810 entstanden sieben Postämter und zwar in Aurich, Emden, Esens, Jever, Leer, Norden und Wittmund. Bis 1811 war die Stempelfarbe zumeist bis Ende des Jahres schwarz und wechselte im Jahr 1812 mit Ausnahme von Esens, in rot. Bei Jever wurde die Stempelfarbe bereits im August 1811 ausgetauscht.

    Brief vom 20.8.1813 mit dem roten L2 "124 JEVER" nach Norden (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 19)

    (Ohrt, S.183, 36b.; Feuser 1643-2)

    Für frankaturpflichtige Briefe wurde in Jever im Jahr 1811 der schwarze L2 "P. 124 P. JEVER" verwendet, hier auf einem Brief nach Aurich ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 284)

    (Ohrt, S.183, 36c.; Feuser 1643-3)

    Brief aus dem Jahr 1812 mit dem roten L2 "P. 124 P. JEVER" und dem Rahmenstempel "P.P.P.P." (= "Port paye passe Paris" = Porto bezahlt über Paris hinaus) nach Frankreich. (160. Ebel-Auktion vom 6.-8.9.1988, Los-Nr. 5216) (Ohrt, S.183, 36c.; Feuser 1643-3)

    Brief vom 22.8.2013 mit dem roten L2 "P. 124 P. JEVER" nach Aurich. (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 20) (Ohrt, S.183, 36c.; Feuser 1643-3)

    Französischer Dienstbrief an den Bürgermeister von Carolinensiel mit Adler-Franchise-Stempel "Sous Prefecture de Jever (Ems Oriental) (aus der Slg. Heinrich Sanders, S.20)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Sehr interessante Ausführungen zum Thema Oldenburg. Wie berechnest Du die jeweiligen„Prozentanteile am oldenburgischen Postaufkommen“, bzw. was sind Deine Annahmen? Oder gab es dazumal wirklich Statistiken über das Postaufkommen nach Orten?

    Gruss Martin

  • Liebe Leute,

    vielen Dank.

    Ich hatte mir vorgenommen, dass ich meine "Sammelerkenntnisse" zum Sammelgebiet Oldenburg hier mal veröffentliche. Dies ist möglich, weil ich viele Bilder von interessanten Belegen aus alten Auktionskatalogen aufbewahrt habe, über eine eigene Oldenburgsammlung verfüge und auch von einem Sammler aus Vechta (Oldenburgpost) unterstützt werde. Auch bei der Wahl meines Scanners wurde ich hier im Forum gut beraten, denn mein vormalig - in der Anfangszeit für meine Bilder verwendeter Scanner war einfach "mangelhaft" und für das Bildmaterial zu schlecht, weil dieser insbesondere die Farben "verfälschte". Hier habe ich etwas "aufgerüstet".

    Ich hatte mich früher mal darüber "ausgelassen", dass frühere Sammler von Oldenburg nur wenig oder gar nichts veröffentlicht haben. Das hat schon seine Gründe. Dies liegt vor allem daran, dass dieses Sammelgebiet "winzig" ist, es hier wenig Sammler gibt und sich bisher viele Sammler deswegen nicht herangewagt haben, weil viele interessante Frankaturen auf Auktionen nicht billig sind. Und wer hat hier schon ein Archiv? Auch gab es früher nur die Möglichkeit der Veröffentlichung über "Print-Medien" und nicht das Internet und die technischen Möglichkeiten von heute. Es ist heute daher wesentlich einfacher, über dieses Sammelgebiet zu berichten und zu kommunizieren als früher.

    Auch sind Oldenburg-Marken selten bis sehr selten. Zur Seltenheit der Oldenburg-Marken mache ich mal exemplarisch folgende Gegenüberstellung: Die 2 Gr.- Marke Oldenburg Nr. 18 hatte eine Auflage von 380.000 Stücken und wurde von Juli 1862 bis 1867 verwendet. (Michel Spezial 2020, S. 211) Die 2 Gr.-Marke Preussen Nr. 17 ist hier vergleichbar. Erscheinungsdatum der Marke war der 1. Okt. 1861 und die Laufzeit der Marke ist in etwa gleich. Die Auflage betrug 39.629.246 Marken. (Angabe Michel-Spezial 2020, S. 223 f.) Dies entspricht etwa dem Verhältnis 1:100. Es macht deutlich, dass Oldenburgmarken schon in den Auflagen deutlich seltener sind.

    Ich habe noch ca. 30 oldenburgische Postorte, die ich bislang in der POSTGESCHICHTE noch nicht beschrieben habe. Das ist noch eine "kleine Aufgabe". Bevor ich das Thema - zumindest mit diesen Beiträgen - abschließen werde.

    Martin,

    ich habe die Berechnungen nicht angestellt, sondern Paul Ohrt.

    In seinem Buch Die Poststempel von Oldenburg aus dem Jahr 1911 gibt es ab S. 208 ff. ein Kapitel "VIII. Amtliche Unterlagen für die Seltenheit der einzelnen Poststempel."

    Die oldenburgische Postverwaltung hat in der Anfangszeit genau beobachtet, in welcher Poststation wieviel Briefe versandt wurden und dies registriert. Und einzelne Postspeditionen wurden bereits zu den Zeiten der oldenburgischen Post wieder geschlossen, weil das Briefaufkommen zu gering war. Nach der Darstellung von Ohrt wurden im Jahr 1855 im gesamten Postbezirk Oldenburg insgesamt 753.515 Briefe versandt. Dabei entfielen ungefähr 40% bis 50% auf unfrankierte bzw. portofreie Dienstbriefe (die ich hier in meinen Beiträgen normalerweise nicht mit darstelle, weil ich diese Beiträge nicht mit Bildern unfrankierter Dienstbriefe "überfrachten" will) Paul Ohrt hat die Anzahl der Bevölkerung im Grossherzogtum Oldenburg (= 233.177 Einwohner) zu der Anzahl der Einwohner ins Verhältnis gesetzt, die in den jeweiligen Bestellbezirken wohnten und hierdurch für den einzelnen Postbestellbezirk bzw. die einzelne Poststation einen Prozentanteil ermittelt.

    Hier ist natürlich bei dieser Berechnung anzuführen, dass dies nur einen Anhaltspunkt bildet und nur eine Berechnungsmethode ist, um sich ein ungefähres Bild zu machen, wie viele Briefe ursprünglich mal vorhanden waren. Man kann auch davon ausgehen, dass die Landbevölkerung wahrscheinlich damals weniger Briefe geschrieben hat als die Stadtbevölkerung. Auch wurde vieles vernichtet und nach mittlerweile 3 Kriegen (1870/71, 1.- und 2. Weltkrieg) und einem Zeitablauf von 160 Jahren ist nur noch ein kleiner Bruchteil der damaligen Briefpost existent, der auch mit der ursprünglichen Statistik nicht mehr übereinstimmen muß. Daher lässt sich heute die Seltenheit von Belegen letztlich abschließend nur durch Beobachtung feststellen und die vormalige Statistik kann nur einen ungefähre Einschätzung liefern.

    Auch ist anzuführen, dass die Orte Brake, Jever, Oldenburg, Varel und Vechta schon statistisch nach dieser Berechnungsmethode anteilig zusammen 55,94 % des damaligen Briefaufkommens im Jahr 1855 abdeckten und alle restlichen 55 Postanstalten zusammen nur 44,06 % (Ohrt, S. 210).

    Viele Grüße

    Bernd

  • 101. Die Postgeschichte von Jever

    Fortsetzung

    Undatierter französischer Dienstbrief innerhalb Jevers mit Adler-Franchise-Stempel "MAIRIE DE JEVER (DEPT. DE L'EMS ORIENTAL) (aus der Sammlung von Oldenburgpost)
    Diese französischen Dienstbriefe des Bürgermeisters und auch der Unter-Präfektur aus der Zeit der französischen Besatzung erhielten zumeist nur den Adler-Franchise-Stempel und nicht noch zusätzlich den Stempel "124 JEVER". Es gibt aber auch Ausnahmen...

    Brief vom 11.05.1812 mit dem Adler-Franchise-Stempel "SOUS PREFECTURE DE JEVER (EMS ORIENTAL) an den Bürgermeister in Schortens (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Brief vom 29.11.1811 mit dem Adler-Franchise-Stempel "SOUS PREFECTURE DE JEVER (EMS ORIENTAL) und zusätzlichem roten L2 "124 JEVER" an den Bürgermeister in Esens (aus der Slg. Oldenburgpost)

    (Ohrt, S.183, 36b.; Feuser 1643-2)

    Nach dem Ende der französischen Besatzung wurde JEVER wieder russisch. Sehr wahrscheinlich wurden beide Department-Stempel (also sowohl der Stempel "124 JEVER" als auch der Stempel "P. 124 P. JEVER") aptiert, so dass nur noch der L1 "JEVER" erschien.

    Brief mit dem aptieren französischen L1 "JEVER" nach Oldenburg (aus einem ebay-Angebot)

    Ohrt hat diesen L1 "JEVER" ab dem 6.6.1814 auf Briefen gesehen (Ohrt, S. 183, Nr. 36d.). Bis mindestens zum 27.4.1819 war die Stempelfarbe rot (Ohrt, S. 240).

    (Ohrt, S. 183, Nr. 36d.; Feuser Nr. 1643-4)

    Am 18.04.1818 wurde Jever wieder dem Herzogtum Oldenburg zugeordnet. Historisch führt Paul Ohrt auf S. 22 folgendes aus:

    Die Herrschaft Jever, ehemals ein Besitz der friesischen Familie Papinga, war im Jahre 1575 beim Tode des "Fräulein Maria von Jever" an den Grafen von Oldenburg gefallen, und beim Aussterben des letzteren im Jahre 1667 an Anhalt-Zerbst. Dadurch kam Jever als sogenanntes "Kunkellehen" der Kaiserin Katharina II., einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst, später an Rußland, welches dann dieses abgelegene Gebiet im Jahr 1818 wieder mit Oldenburg vereinte. Denn als naher Verwandter und Freund des damaligen Herzogs von Oldenburg bestimmte der Kaiser Alexander I. von Rußland am 18. April 1818: " daß die Herrschaft Jever forthin zu ewigen Zeiten mit dem Herzogthum Oldenburg unter einer Regierung vereinigt bleibe".

    Vorphila-Dienstbrief mit dem schwarzen L1 "JEVER" nach Tettens (aus einem ebay-Angebot)

    Die schwarze Stempelfarbe hat Ohrt ab dem 24.12.1821 registriert (Ohrt, S.240), den L1 "JEVER" bis zum 8.7.1831 (Ohrt, S. 183, Nr. 36d.) Später - wohl im Jahr 1856 - findet dieser Stempel erneut Verwendung...

    (Ohrt, S. 183, Nr. 36d.; Feuser Nr. 1643-4)

    Im Jahr 1830 (= nach Angabe von Feuser, S. 449, Nr. 1643-5) beschaffte die oldenburgische Postverwaltung einen kleinen zweizeiligen Rahmenstempel "JEVER" mit Datum und abgekürzter Jahresangabe. Ohrt nennt diesen Stempeltyp "akJ" (= altoldenburgischer Kastenstempel mit Datum und dahinter mit abgekürztem Jahr). Ohrt hat diesen Stempel erstmals auf einem Brief vom 04.04.1832 gesehen (Ohrt, S.183, Nr. 36e.).

    Vorphilabrief mit dem schwarzen Ra2 (akJ) "JEVER 1. OCT: 33" nach Norden. In der Anfangszeit hatte dieser Stempel noch eine unterbrochene ("gepunktete") Umrandung. (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 122)

    Vorphilabrief mit dem schwarzen Ra2 (akJ) "JEVER 26. März: 40" nach Oldenburg (aus einem ebay-Angebot). Der Stempel war kurze Zeit nach seiner Einführung bestoßen und zeigt daher zwischen dem 8.4.1836 bis 3.10.1846 links eine ungerade Linienführung (Ohrt, S. 183, Fn. 62), die aber offenbar nachdraviert wurde.

    (Ohrt, S. 183, Nr. 36e.; Feuser Nr. 1643-5)

    Dieser Rahmenstempel (akJ) wurde nach Einführung der Marken auch zur Entwertung der Marken verwendet. Die Stempelfarbe wurde aber wohl schon im Jahr 1851 (Ohrt vidi 20.02.1851) von schwarz auf blaugrün geändert (Ohrt, S. 240)

    Brief der 2. Gewichtsklasse mit einer Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in rosa mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 4. Jan :52" nach Bramsche bei Osnabrück. Das offizielle Erscheinungsdatum der Marke war der 5. Januar 1852, diese Marke wurde hier 1 Tag vor dem offiziellen Ausgabetag verwendet. Außer diesem Brief ist kein weiterer Ersttagsbrief von Oldenburg bekannt. (1. Boker-Auktion vom 16.03.1985, Heinrich Köhler, Los-Nr. 173)


    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler in der Markenfarbe (helleres) blau der Papierlieferung A mit dem blaugrünen Ra2 (aKJ) "JEVER 20. MAY: 52" nach Neustadt Goedens. (aus meiner Slg.)

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  • Brief mit einem 3er-Streifen der Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler im (helleren) blau der Papierlieferung A mit dem (dunkel-) blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 14. MÄRZ: 53" nach Hannover (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 813)

    Brief der 4. Gewichtsstufe mit einem Paar der Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in blassrosa (Papierlieferung B) mit dem (dunkel-) blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 21. SEP: 53" ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 350)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung B) mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 27. JAN: 54" nach Bremen ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 326)

    Drucksache mit einer Oldenburg Nr. 1, 1/3 Sgr. in olivgrün mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 17. JULI: 55" nach Sande (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 801)

    Brief Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in blau (wohl Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "JEVER" nach Oldenburg. (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Ohrt hat eine Abstempelung des L1 "JEVER" auf einem Brief am 8.5.1856 registriert. (Ohrt, S. 183, Nr. 36d.) Nach seiner Angabe wurde dieser L1 "JEVER" zwischen dem 8.5.1856 und dem 26. 11.1866 vielfach zum Bedrucken postalischer Formulare benutzt. Es ist wahrscheinlich, dass dieser "Formularstempel" hier eher versehentlich bereits im Jahr 1855 oder 1856 zur Abstempelung verwendet wurde. Zur zeitlichen Eingrenzung dieses obigen Briefes ist zu bemerken, dass ab Ende März 1855 die Marken Oldenburg Nr. 2, 1/30 Thaler bereits in der dunkelblauen Farbe der Papierlieferung D gedruckt wurden. Etwas später und "zeitverzögert" - und zwar als die blauen Marken der Papierlieferung C an den jeweiligen Postschaltern aufgebraucht waren - sieht man nahezu nur noch diese dunkelblauen Marken als Frankatur.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 16.MAY: 56" nach Abbehausen ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 739)

    Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in rosa, Oldenburg Nrn. 4b und 4a in zitronengelb und gelb, jeweils mit dem blauen oder grünblauen Ra2 (aKJ) "JEVER" (aus meiner Slg.)

    Paketbegleitbrief mit dem grünblauen Ra2 (aKJ) "JEVER 25. JUL: 57" mit einem kleinen "Franco"-Stempel von Jever nach Huntlosen (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Dies ist der einzige bisher bekannte Abschlag einen Franco-Stempels aus Jever! In der Literatur unbekannt!

    Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 4a in blassgelb mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 12 JAN: 59" nach Kaltennordheim (aus meiner Slg.)

    Barfrankierter Brief mit dem (Tax-) Stempel "1" (Sgr.) mit dem schwarzblauen Ra2 (aKJ)

    "JEVER 8.OCT: 59" nach Varel ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 740)

    In der phil. Literatur ist dieser Taxstempel "1" aus Jever bisher meines Wissens nicht erfasst.

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  • Mischpaar Oldenburg Nr. 2 III/ 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem PF I "Plattenschaden unter ENBU in OLDENBURG" aus dem Druckbogen 3 (= Schachbrettmuster) mit dem Ra2 (aKJ) "JEVER ...JUN:56" (aus der 177. Dr. Derichs-Auktion vom 21.06.2024, Los-Nr. 1189)

    Fernbrief (= 3. Entfernungsstufe) mit einer Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in blassgelb mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 15. APR: 59" nach Jever (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 159)

    Nachsende-Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb mit dem schwarzblauen Ra2 (aKJ) "JEVER 23. SEP: 59" nach Jena, konnte dort nicht zugestellt werden und wurde weiter nach Weimar versandt. Der Brief erhielt den Vermerk "porto" und eine zusätzliche handschriftl. Taxe "1" als Nachsendegebühr. (8. Boker-Auktion vom 12.11.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 322)

    Ab dem 10.7.1859 wurde die 2. Markenausgabe Oldenburgs am Schalter verkauft.

    Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 20. OCT: 59" nach Bremerhaven ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 386)

    Am 22. Dezember 1859 wurde ein neuer Rahmenstempel "JEVER" ausgeliefert, der eine Datumsangabe sowie eine Stundenangabe mit arabischen Ziffern enthielt (Ohrt, S. 129 f.). Dieser Stempel warzuvor vom Graveur Schilling in Berlin hergestellt worden. Ohrt bezeichnete diesen Rahmenstempelform als "KmS" (Kastenstempel mit Stundenzahlen) und hat diesen Stempel erstmals am 11.1.1860 registriert (Ohrt, S. 184, Nr. 36g.). Parallel zu diesem neuen Stempel wurde aber der alte Ra2 (aKJ) noch weiterverwendet.

    Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb mit dem Ra2 (KmS) "JEVER 2 3 * 8 - 9" (1860) nach Weimar (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 159)

    Aus gleicher Korrespondenz: Fernbrief mit einer Mischfrankatur einer Oldenburg Nr. 3 III, 1/15 Thaler in blassfleischrot - Hermelin schattiert - und einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem blauen Ra2 (KmS) "JEVER 30 4 * 7 - 8A" (1860) nach Weimar ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 368)

    Brief mit geteilter Frankaturabgeltung der 2. Gewichtsstufe mit zwei Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb mit dem blauen Ra2 (KmS) "JEVER 30 3 * 8 - 9" (1860) mit dem Leitvermerk über Riga und Pernau nach Kerro Liefland (Rußland). Weitere 6 Sgr. wurden bei der Aufgabe des Briefes in bar entrichtet (roter Vermerk "6") (Auktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 312)

    Bfst. Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen in dem dunkleren rosa der 1. Aufl. mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 15. OCT: 60" (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3.11.2021, Los-Nr. 243)

    Dieser Rahmenstempel (akJ) wurde ab Ende des Jahres 1860 nach meiner Beobachtung zunehmend weniger verwendet. Die Jahreszahl wurde lt. Ohrt, S. 183, Fn. 63 wohl jährlich neu graviert. Gleichwohl hat Ohrt eine Verwendung dieses Stempels noch bis zum 25.7.1865 registriert (Ohrt, S. 183, Nr. 36e.).

    Bf. Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen in dem hellen rosa der 2. Aufl. mit dem mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER 3. NOV: 60" nach Varel (203. Rauhut & Kruschel-Auktion vom 17.-18.03.2021, Los-Nr. 414)

    Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau und Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen im blasseren rosa der 2. Aufl. jeweils mit dem blauen Ra2 (KmS) "JEVER", Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen gelb mit dem blauen Ra2 (aKJ) "JEVER ..9. AUG: 60" (aus meiner Slg.)

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  • Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem seltenen Plattenfehler "gebrochene Ecke oben links" mit dem blauen Ra2 (KmS) "JEVER 28 6 *11 - 12" nach Oldenburg (aus meiner Slg.)

    Brief mit geteilter Frankaturabgeltung und einer Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen in gelb mit dem blauen Ra2 (KmS) "JEVER 23 6 * 7 - 8A" (1860) mit dem Leitvermerk über Riga und Pernau nach Kerro Liefland (Rußland) (heute = baltische Staaten). Weitere 3 Sgr. (der russische Portoanteil) wurden in bar bezahlt, so dass Porto nach Russland insgesamt 6 Sgr. betrug. (Auktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 311)

    Fernbrief der 2. Gewichtsstufe mit einer 6 Groschen-Frankatur mit 2 x Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen gelb mit dem (schwarz-) blauen Ra2 (KmS) "JEVER 18 1 * 8 - 9" nach Weimar (Auktion wurde von mir nicht notiert)

    Fernbrief mit einer seltenen Mischfrankatur der Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit einer Oldenburg Nr. 13, 2 Groschen in ziegelrot (1. Aufl.) mit dem blauen Ra2 (KmS) "JEVER 23 12 * 6 - 7" nach Lübeck ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 387)

    Nahbereichsbrief mit einer Oldenburg Nr. 11b, 1/2 Groschen in dunkelbraun mit dem blauen Ra2 (KmS) "JEVER 2 4 * 8 - 9" nach Wiefels ( 330. Schwanke-Auktion v. 14.05.2011, Los-Nr. 464)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 14 , 3 Groschen in zitronengelb mit dem blauen Ra2 (KmS) "JEVER 23 4 * 6 - 7" postlagernd nach Cadiz (Spanien). Preussen hatte mit Spanien einen Postvertrag geschlossen, bei dem bis zum 30.6.1864 nur die deutsche Strecke vom Absender bezahlt werden konnte. Die Auslandstrecke wurde vom Emfänger erhoben und zwar in Sätzen zu 4 und 8 Realen. Der obige Brief hat den Stempel "4 R" für das spanische Nachporto von 4 Realen. Es sind bisher nur 2 Briefe dieser Art nach Spanien bekannt. (368. Köhler-Auktion, Los-Nr. 3431)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 13, 2 Groschen ziegelrot (1. Aufl.) mit dem blauen Ra2 (KmS) "JEVER 19 6 * 11- 12" nach Wittmund (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 880)

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  • Der Brief mit der Doppelfrankatur der MiNr. 8 von Jever nach Weimar kommt aus der Sammlung Rothschild (Harmers, 1939). Danach tauchte er in der Boker-Auktion auf (1988) und zuletzt bei der 9. Erivan-Auktion dieses Jahr. Im Erivan-Katalog ist das (sehr dunkle) Blau der Stempel übrigens besser erkennbar.

  • poste restante aus Oldenburg, da wäre beinahe mein Tablet implodiert. :love: ich vermute mal dass es nicht gereicht hätte, den Kleinwagen meiner tochter zu verkaufen. Damit ist zumindest mein Gedanke, ob es so etwas auch mit Oldenburger Frankaturen gibt, beantwortet. Nur leider nichts für meines Vaters Sohn, aber hier zuzusehen kostet ja nix, ausser a bisserl Zeit.

    Viel Dank fürs Zeigen, nun warte ich freudigst auf die Brustschilde mit Jever, so denn welche kommen... ;)

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas