Beiträge von Pälzer

    Die zweite Karte aus Kaiserslautern vom 11.02.1903 nach Luxemburg/Stadt, Ankunft dort am Folgetag, war jedoch als "Antwort bezahlt" - Karte aufgegeben worden und kostete nur 5 Pfg..

    Ich glaube, da hat jemand geschlafen ...

    Hallo Ralph,

    ich sehe nicht, dass da vorliegend jemand geschlafen hat. Es galt zunächst in der einschlägigen Gebührenperiode von 01.04.1900 bis 31.07.1916 auch für Luxembourg die Poka-Inlandsgebühr = 5 Pf. Das vom Vertreter Arthur Klein des Guß- und Armaturenwerks Kaiserslautern A.G. verwendete Doppel-Kartenteil ist das Frageteil "Antwort bezahlt", mit dem er sich auf eine baldige Reise nach Trier erklärt und den Adressaten, den Herrn Ackerbauconducteur Scholtes in Luxembourg / Stadt darum bittet, behufs angehängtem Antwortteil "Bezahlte Antwort" mitzuteilen, ob er ihn bei dieser Gelegenheit besuchen könne.

    Ergo doch eigentlich alles im grünen Bereich.

    LG

    Tim

    Guten Abend zusammen,

    mit der auf der Poka rückseitig angegebenen "Location" kann ich im Moment zwar noch nichts anfangen, aber vielleicht handelt es sich um eine der einst römischen Niederlassungen in Tunesien. Eine afrikanisches Pompeji hat sich aber noch nicht im www finden lassen. Wie auch immer, garantiert ist jetzt die erste portogerechte Sendung aus Tunesien für die IM-Sammlung mit doch recht passablen Abschlägen...auch bei der Ankunft im pfälzischen Haßloch.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    Guten Abend verehrte Sammlerfreunde,

    es liegt mir fern zu übertreiben, aber der Abschlag anbei aus dem Vorort El Meks (Alexandria) dürfte so reichlich mit Abstand qualitativ das Beste sein, was mir von Ägypten für die IM-Sammlung bisher über den Weg gelaufen ist. Die arabische Schrift hier wunderschön präsentierend. Wird schwer werden, das nochmal zu toppen.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    Guten Abend liebe Sammlerfreunde,

    im Vergleich zum Reco-Beleg in post24 vom Februar 1920 machen wir jetzt einen recht heftigen Sprung zurück in den Februar 1912. Hier liegen wir noch (satt) in der Zeit der österreichischen Mitverwaltung Liechtensteins. Am 1. Februar 1912 waren die ersten drei liechtensteinischen Freimarken an den fünf Postämtern des Landes am Schalter. Und anbei haben wir genau sie: 5, 10 und 25 Heller, jeweils mit dem Konterfei des Fürsten Johann II. auf Reco vom Folgetag. Entworfen wurden die Wertzeichen von Kolomann Moser, gestochen von Ferdinant Schirmböck. Diese beiden Künstler waren auch Urheber der gleichzeitig verwendeten österreichischen Freimarkenserie. Alles andere als günstig war`s das Stück, aber mit der vorgenannten Zeitspanne für die IM-Sammlung das absolute Muss.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    Hallo Rudolf,

    zunächst vielen Dank für den Hinweis. Ich gehe auch davon aus, dass es FePoRelais No. 37 = Château-Thierry gewesen ist (siehe Detail im Anhang). Dort hat man offenbar aber schon am 9.11. Durchgang gestempelt, so dass ich kaum glauben kann, dass der am 7.11. im pfälzischen Ebernburg auf die Bahn gekommene Brief noch die große 400 km Schleife über die Postsammelstelle Köln genommen hat. Aber das macht nichts.

    Im Archiv für Postgeschichte 1/1937 finde ich zunächst den Hinweis, dass ab dem 6. November 1871 die Postsammelstelle Landau i.d.Pf. aufgehoben und Feldpostsendungen aus Bayern jetzt über Würzburg-Ludwigshafen-Saarbrücken-Metz laufen sollten. Die Post aus der bayerischen Pfalz wurde über die Postsammelstelle Ludwigshafen mitgenommen.

    Dann hätte der Brief aber auch erst einmal über Kreuznach, dann mit der Rheinhessenbahn nach Worms und von dort nach Ludwigshafen laufen müssen. Die Alsenzbahn nach Kaiserlautern hat dann so natürlich gar keinen Sinn machen können. Von LU aus macht es dann aber wiederum einen Schuh, dass über Saabrücken-Metz auch bis Château-Thierry geleitet wurde, wo die Sendung lt. Detailbild offenbar am 9.11. angekommen ist.

    Aber von dort aus waren es ja auch erst mal noch satte 211 km wieder zurück nach Commercy, so dass die Eingangsbearbeitung des Schreibens durch den Regimentskommandeur der Zieten-Husaren noch vom selben Tag schon ganz schön sportlich daherkommt.

    Schönen Gruß

    Tim

    Leider ist das Datum des Briefes auf der mir vorliegenden Kopie nicht ersichtlich.

    ...damals waren die türkischen Abschläge mit der vollen Jahreszahl gesteckt. Ich sehe in der Bildbearbeitung anbei schemenhaft den 14.11.1932. Verklebt wurden Türkei No. 884 (2 x 10 Para) verausgabt im Jahre 1926 und Türkei No. 926 (1 x 2 Kurus) verausgabt im Jahre 1929, so dass das mit 1932 passen und im Original mit einem besseren scan endgültig sicher nachzuvollziehen sein sollte.

    Guten Abend liebe Sammlerfreunde,

    der - eine kleine Kuriosität aufweisende - Beleg anbei stammt von der Zeit nach dem Krieg, aber noch aus jener der danach währenden Occupationsphase. Adressiert wurde aus dem nordpfälzischen Feilbingert, das schon fast an der Nahe, aber immer noch in der bayerischen Pfalz liegt. Es waren viele Stellen involviert. Aufgegeben wurde über die Postexpedition Ebernburg / Pfalz im Tal der Alsenz, dessen im Jahre 1871 errichteter Bahnhof nur 1.100 m entfernt vom preussischen Bad Münster am Stein lag, das auf dem Beleg rückseitig mit seinem Kastenstempel Durchgang gestempelt hat. Also muss der Brief erst einmal in die Gegenrichtung nach Kreuznach gelaufen sein. Warum ist zunächst unklar.

    Der kürzeste Weg zum Zielort Châlons-sur-Marne wäre der nach Süden über die am 16.05.1871 fertiggestellte Alsenztalbahn - Kaiserlautern - Forbach - Metz - Verdun gewesen. Die Fertigstellung des Abschnitts Winnweiler - Münster am Stein der Alsenztalbahn hatte sich zwar wegen der vielen Tunnels und durch den Ausbruch des Krieges verzögert. Nach ihrer Fertigstellung diente sie anfänglich ausschließlich dem Rücktransport deutscher Truppen samt Waffen. Die Eröffnung für den Zivilverkehr fand dann aber am 15.07.1871 statt, so dass der w.o. beschriebenen Beförderungstrecke im November eigentlich nichts mehr im Wege gestanden hat. Lassen wir das für den Moment einfach einmal so stehen.

    Der Absender, das Bürgermeisteramt des nicht unweit von Ebernburg / Pfalz entfernt liegenden Feilbingert hat für die ebenfalls nicht weit davon liegende Gemeinde Altenbamberg folgende Nuß geknackt:

    Feldpostbrief

    Vom Bürgermeisteramt Feilbingert

    Vereherliches Commando des Königlich Preußischen Husaren Regiments No.3 (Ziethen-Husaren) Châlons-sur-Marne

    RSN. 442 Militaria

    Feilbingert / Pfalz 5. November 1871

    Verehrliches Commando des Königl. Preuß. Husaren-Regiments No.3 (Ziethen-Husaren), die 5te Escadron verehrl. Regiments war am 30. Juli 1870 in Altenbamberg einquartiert, da hierüber die Nachweise fehlen, welche zur Liquidation nöthig sind, so wird ergebendst die Bescheinigung der Quartier und Mundeverpflegung geneigtest ausfertigen und hierher gelangen zu lassen. Die Stärke der Escadron war damals angegeben auf 4 Offiziere, 154 Mann und die Verpflegung excl. Fleisch, d.h. über Letzteres liegt besondere Quittung bereits vor. Hochachtungsvoll das Bürgermeisteramt - Unterzeichner

    Commercy d. 9.11.71 - Br.m.d.v.v.. der Königlichen 5. Escadron zur Prüfung und Quittungsleistung zu übersenden - Rauch

    Commercy d. 11.11.71 - ?e. m. dem Königl. Regiments-Commando remittirt nebst beiligender Quittung - Krell Rittmeister - Escadronschef

    Commercy d. 13.11.71 - Br. m. dem Bürgermeisteramt zu Feilbingert mit der erlangten Quittung zu remittiren - Rauch Oberstlieutenant - Regiments-Commandeur

    Tja, nun lief das Militaria mit der die Altenbamberger glücklich werdend lassenden Quittung leider erst mal nicht zurück nach Ebernburg in der Nordpfalz, sondern offenbar in ein anderes Kuvert gepackt, falsch adressiert ins unterfränkische Obernburg am Main - wo der Pälzer zufälligerweise Mitglied im Sammlerverein ist. Dort hatte man den Fehler natürlich sofort erkannt und entlastete sich umgehend mit:

    Brief samt Anlage an das Bezirksamt Kirchheim-Boland i / Pfalz zur gefälligen Hinausgabe an die Gemeinde Feilbingert - Obernburg 17.11.1871 - k. Bezirksamt

    Auch hier hatte man so ein klitzeklein bischen falsche Vorstellungen über die Ortsbezeichnung des Partner-Bezirksamtes in den Nordpfalz ("Kirchheim-Boland"), dennoch traf das Schreiben am 19.11.1871 sicher beim Bezirksamt in Kirchheimbolanden ein und alles war gut. Wie man sieht, hat die Feldpost nicht nach Châlons-sur-Marne an die Zieten-Husaren zugestellt, sondern zu ihnen nach Commercy, das sehr deutlich weiter östlich Richtung Nancy liegt. Möglicherweise hat das auch zu einer Beförderung nicht über die Alsenzbahn, sondern entlang der Rheinschiene bis ins Unterelsass (Brumath) und von dort über Nancy nach Commercy geführt.

    Die der II. Armee (von Steinmetz) zugeordneten Zieten-Husaren (Stammgarnison Rathenow / Brandenburg) hatten schon am 15.07.1870 von der Kriegserklärung Frankreichs Kenntnis erlangt. Die ab dem Folgetag eingeleitete Mobilmachung verlief lt. der Regimentsgeschichte vollkommen reibungslos, so dass zum 26.07. mit der Eisenbahn nach Bingen am Rhein ausgeschifft werden konnte, wo man zunächst ins Kantonnement ging. Dannach ging es am 30.07. über Freilaubersheim und nicht unweit davon für die 5te Escadron in den Quartiersort Altenbamberg.

    Danach ging es über Rothselberg weiter nach Ottweiler und schon am 03.08, gab es die erste Feindberührung nahe der Grenze bei Habkirchen. Am 16. August war das Regiment bei Rezonville in der Schlacht von Mars-la-Tour verwickelt und erlitt fürchterliche Verluste, trug aber entscheident zum strategischen Erfolg der deutschen Truppen vor Metz bei. Nach Friedensschluss war die 5te Escadron dann ab 21.07.1871 als Teil der Occupationsarmee in Commercy einquartiert und mit dem Regiment am 05.08.1872 schließlich wieder zurück in seine Stammgarnison nach Brandenburg verlegt worden.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    Vielleicht waren gerade keine roten Label für Eilboten vorrätig und insofern wurde sehr freundlicherweise in Rot gestempelt.

    ...jedoch nach allen Regeln postalisch regulär behandelt worden.

    ...so kann man sich die Welt bzw. die verklebten 120 Pf. auch "zurecht legen". Mit Verlaub, wir sollten doch bitteschön bei den Tatsachen der einschlägigen Postordnung bleiben.

    Nichts für ungut + Gruß

    vom Pälzer

    Guten Abend zusammen,

    eigentlich hätte der anbei gut und gerne auch als Drucksache gehen können, denke mal der handschriftliche Nachtrag der aktuellen Preise für den Personen-Überseetransport in die Vereinigten Staaten wäre noch in Ordnung gegangen. Aber wer weiss, vielleicht wolle man nicht, dass u.U. die Konkurrenz davon erfährt.

    Schönen Gruß