Beiträge von Pälzer

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    Zitat von bayern klassisch

    Es waren alle Sendungen einzutragen, die auf der Strecke lagen, von Augsburg bis zum Ende.

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    Zitat von bayern klassisch

    Sendungen gab es höchstwahrscheinlich, aber keine Einschreiben.

    Hallo Ralph,

    das widerspricht sich dann aber schon ein bischen.

    Wenn ich mich an Deinen Vortrag erinnere, dann war auch für nur eine ganz einfache Briefsendung ein Beutelpacket mit Fahne (hier nach Hohenems) anzulegen. Der 24.06.1893 war ein Samstag. Es kann schon sein, dass da tatsächlich gar nichts auf der über Buchloe - Kaufbeuren - Günzach - Kempten - Immenstadt - Röthenbach - Hergatz laufende Allgäubahn nach Österreich aufgegeben wurde.

    Auf der Insel Lindau erfolgte die Umspedierung auf die 1872 fertiggestellte Vorarlbergbahn nach Bludens, die ein paar Kilometer hinter der Grenze über Hohenems läuft. Hierfür wurden später schon von der Insel Lindau aus eigene Gleise angelegt. So wurde der für die zweigleisige Allgäubahn angelegte Bodenseedamm 1899 um das erste österreichische Gleis und 1909 um das zweite österreichische Gleis der Vorarlbergbahn verbreitert.

    Deren Streckenanschnitt auf bayerischen Boden war bis zur österreichischen Grenze an die österreichische Bahn verpachtet (...cool :P). Ich gehe davon aus, dass die Hohenems das österreichische Austauschpostamt war. Das ist so grenzübergreifend natürlich eine ganz besonders heikle Situation, insbesondere für den Fall, dass eine Sendung auf diesem Weg verloren gegangen ist.

    In diesem Punkt stimme ich dann mit Dir überein, dass man sich durch Anlegen einer Briefkarte, ob mit oder ohne Sendungen in jedem Fall schadlos gehalten haben wollte. Das wird umgekehrt von Österreich nicht anders gehandhabt worden sein. Ferner wird man eine lückenlose Registratur geführt haben wollen, das machen wir mit unserer Behördenpost auch heute nicht anders. Gab`s kei Sendung, gibt`s trotzdem das leere Zählblatt mit Datum und Unterschrift im Tagesordner

    LG

    Tim

    Morsche Ralph,

    ganz genau. Würde solche Stücke auch sonst ohne Wenn und Aber nehmen, es muss nur wie hier klar sein, dass es im Bedarf passiert ist. Makellose Belege lassen sich demgegenüber viel leichter finden.

    LG

    Tim :thumbup:

    N`abend Ralph,

    ja der Zweite Burenkrieg gehört nicht zum Ruhmesblatt der brit. Kolonialgeschichte. Die linke der vier Marken ist wohl ein bischen von der auch in Südafrika vorkommenden Knirpsmaus (Mus minutoides) angeknabbert worden. Aber darüber hat die PE Bethal wohlwohlend hinweggestempelt, also astreinster Bedarf 8o

    Schönen Gruß

    Guten Morgen zusammen,

    der Beleg anbei aus dem Jahre 1857 zeigt den - seiner Zeit deutlich voraus wirkenden - Firmenstempel der Schlepp- & Güterdampfschifffahrt Rheinland / Biebrich. Ein Jahr später war dort der Schiersteiner Binnenhafen fertiggestellt worden.

    Was im Jahre 1857 so alles auf dem Rhein an Fracht unterwegs gewesen ist, kann aus dem einschlägigen Jahresbericht der in Mainz ansässigen Central-Commission für die Rheinschifffahrt entnommen werden:

    Der Abschlag mit No. 166 der PE Biebrich kann sich auch sehen lassen.

    Viele Grüße

    Guten Abend Hermann,

    an diesem Brief stimmt einiges nicht, was ihn nicht schlechter macht, im Gegenteil!

    Das einzigste was richtig ist, ist der Taxstempel. Die 12 1/2 cts in blau bedeuten nicht das in den USA zu entrichtende Strafporto, sondern 12 1/2 Centimes Fehlbetrag in der im UPU überlicherweise dafür verwendeten französischen Währung. Dieser Fehlbetrag wäre gemäß UPU zu verdoppeln gewesen.

    Und schon bemerken wir den ersten Fehler: Der 20 Pf Wert = 25 Centimes = 5 Cent galt in Bayern nicht. Also war der Brief im Prinzip gänzlich unfrei aufgegeben worden und es wären 2 x 25 Centimes = 10 Cent Strafporto in den USA zu erheben gewesen. Zweiter Fehler: Die USA haben, da man in München den Reichspostwert nicht "ausgebläut" hat, offenbar keinen Fehler erkennen können.

    Damit kommen wir zum dritten Fehler: Es wurde in den USA gar kein Strafporto erhoben, denn auf der Rückseite ist der New York PAID ALL vom New Yorker exchange office abgeschlagen, die Sendung also trotz Taxstempel als gänzlich bezahlt angesehen worden.

    So viel Blindheit auf einen Haufen kann`s eigentlich gar nicht geben, von daher teile ich Ralphs Kommentar: Wundervoll :)

    Schönen Gruß

    Tim

    Guten Abend Sammlerfreunde,

    die 5 Pf Reichspost-Ganzsache anbei wurde mit dem bayerischen Bahnpoststempel des Kurses Ludwigshafen-Neunkirchen entwertet. Der ist an sich keine Besonderheit, aber die Karte hat nie bayerischen Boden passiert. Aufgegeben wurde sie lt. rückseitiger Absenderangabe in Wellesweiler. Hier wurde noch bis in das Jahr 1936 die gleichnamig älteste Steinkohlegrube des Saarreviers betrieben.

    Nach Fertigstellung der Eisenbahnlinie Homburg-Bexbach in den 1850er Jahren war der Kohleabsatz zu den Industriestandorten an der Oberrheinschiene sehr deutlich optimiert. Zwischen Mittelbexbach (Bayern) und Wellerweiler (preuss. Rheinprovinz) verlief die Grenze an der schon im Jahre 1829 ein Zollstock (Schlagbaum) errichtet worden war. Zum adressierten Neunkirchen (Saar), dem Wellesweiler heuer als Stadttteil zugewiesen ist, waren es dann noch knapp 4 km.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    Guten Abend Sammlerfreunde,

    das anbei ist so ein klassischer Fall vom am Anfang wie ein Ochs vorm Berg stehen und auf einmal alles abgeräumt. Es handelt sich um Neustadter Stadtgeschichte, die nachstehend ein kleines Stück weiter aufgedeckt werden konnte. Es ist kein schönes Damenbriefchen, was wir hier sehen, aber es hat Inhalt und lässt sich immerhin auf den 11. November 1868 datieren.

    Absender war lt. Prägeindruck "I.D.", unterschrieben wurde schwer leserlich mit "Ihre Ida Daehne". Der Inhalt ist nicht sonderlich informativ, es geht um langwierig-nervenzehrende Probleme mit einem Wechselgeschäft, um die Frage, ob der Adressat eine Stellung in Leipzig angenommen hat, eine nach dorthin geplante Reise und natürlich um die Gesundheit.

    Es lag also nahe, den Namen Dähne in Leipzig einmal einer seinerzeit näheren Betrachtung zu unterziehen. Hierzu schreibt die Leipziger Zeitung am 8. September 1867 folgendes.

    Das ist natürlich eine Schlüsselaussage. Um was für eine Firma es sich bei dem verstorbenen Kaufmann Friedrich Dähne gehandelt hat, ließ sich dann unschwer im Leipziger Adressbuch 1865 ermitteln:

    Es war also die Witwe Ida Dähne aus Leipzig, die im Weinhandelsgeschäft ihres verstorbenen Gatten wahrscheinlich schon gute Erfahrung bzgl. des Imports Pfälzer Weine gemacht hat. Dafür spricht u.a., dass in der gleichen Ausgabe der Leipziger Zeitung der Neustadter Weinhändler Eugen Abresch Weinprodukte aus Haardt bei Neustadt bewirbt.

    Nun, dann wird sich die gute Frau Dähne gesagt haben, was der kann, kann ich auch und hat sich mit dem geerbeten Vermögen in Neustadt a.d. Haardt selbst sesshaft gemacht. Das entspricht u.a. bester nationalliberaler Gesinnung und so passt es auch, dass es sich bei dem Adressaten um den in Leipzig tätigen Journalisten und Herausgeber der „Nationalliberalen Korrespondenz“ Dr. Johann Friedrich Böttcher (1842-1922) gehandelt hat:

    Friedrich Boettcher (Journalist) – Wikipedia

    Der wohnte in Leipzig wie adressiert in der Reudnitzer Straße 12:


    In der Neustadter Stadtchronik findet man schließlich für die Hochphase des deutsch-französischen Krieges 1870/71 einen Eintrag für den 24. August 1870, nach dem auf der Unterhaardt das Haus der Frau Dähne aus Leipzig zur Aufnahme von Verwundeten bestimmt worden ist.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    ...kann das sein, dass das eine Beschränkung der Bildgröße ist, die sich beim Neuaufsetzen des Forums irgendwie verstellt hat ? Ich hatte eben beim upload einer Datei in nicht gigantischer Größe plötzlich den Hinweis, dass die zu groß sei und nicht upgeloaded werden kann, was nicht normal ist.

    Schönen Gruß