Beiträge von Papiertiger

    Danke Dir für die zusätzlichen Informationen, die ich aufgrund der langen Auszeit des Forums leider erst jetzt entdeckt habe.

    Das Datum auf dem Stempel hat auch mich sehr überrascht, weshalb ich auch glaube, dass wir - trotz seiner Seltenheit - noch mehr über diesen Plattenfehler herausfinden können.

    Hallo zusammen!

    Ich konnte vor kurzem dieses waagrechte Paar einer MiNr. 2 Type III/I erwerben. Dabei gab es für mich 3 Gründe zum Kauf:

    Erstens enthält die Type 2I den Plattenfehler I, den man erstaunlich selten findet - ich schätze mal dass er auf weniger als 5% der Type I-Marken vorkommt - und noch seltener auf einem Paar.

    Zweitens ist das Paar mit dem Datumstempel von Jever entwertet, der auch das Jahr zeigt (laut Attest der 24. Januar 1856). Wir wissen zwar nicht, wann das Paar am Schalter gekauft wurde, aber es erscheint damit ein bisschen wahrscheinlicher, dass der PF I erst mit Verspätung retuschiert und damit zum Plattenfehler II wurde. (Ganz ausgeschlossen werden kann allerdings nicht, dass der Plattenfehler mehrfach auf der Platte vorkam und in mindestens einem Fall nicht korrigiert wurde.)

    Und drittens hat die linke Marke von Typ III einen kleinen Bruch im Rahmen links unten. Falls das ein Plattenfehler und kein Druckzufall ist, könnte man anhand des Paares die Lage des Plattenfehlers I etwas genauer eingrenzen. (Mühsam nährt sich das Eichhörnchen!) Ich bin mir fast sicher, diesen Rahmenbruch bei der 2III schon gesehen zu haben, kann aber keinen Beleg finden.

    Ludgers Zusammenfassung trifft das Ganze ziemlich genau. Ich weise hierzu auch noch einmal auf meinen Kommentar #809 hin, den ich absichtlich vorsichtig formuliert habe.

    Jeder kann zu dem Stück seine eigene Meinung haben; man sollte nur vorsichtig beim Kauf sein, wenn einem etwas an einem positiven Prüfergebnis liegt.

    Es wäre toll, wenn man die Stempel auf dem Briefstück mit einem hochauflösenden Prüfgerät einschliesslich Spektralanalyse untersuchen könnte, wie es z.B. Heinrich Köhler hat. Und dann sollte man gleich noch andere schwarze Abschläge des L1 ( die ja wohl existieren sollen?) vergleichen. Ich habe leider noch nie von einem schwarzen Abschlag gehört; aber das soll nichts heissen.

    Entschuldigt bitte die späte Antwort, ich war auf Dienstreise.

    Aber zum Thema: auch ich hielt dieses Briefstück zunächst für echt, auch wenn ich Bedenken hatte - wie konnte dieser seltene Stempel auf die Marke gekommen sein, wo selbst Paul Ohrt nie von so einem Fall gehört hatte?

    Und dann hörte ich nach der ersten Auktion, dass eine Prüfung ergeben hatte, dass die Stempelfarbe und -form vom BPP-Prüfer für falsch gehalten wurden. Das erklärt vielleicht auch, warum das Stück jetzt so "verhalten" und mit vielen anderen falschen Stücken angeboten wird.

    Ich glaube mittlerweile, dass der Prüfer recht hat - diese Stempelfarbe (schwarz) und Farbkonsistenz gibt es bei keinem anderen Sengwarden-Stempel - auch wenn ich selbst nur wenige kenne. Und dazu gefällt mir auch das "S" im Stempel ganz und gar nicht. Und letztlich: warum sollte die Postablage relativ spät (dies ist eine Type 2I) auf einmal ihren L1 als Entwerter eingesetzt haben?

    Ich glaube also, hier hat jemand ein "Kunst-Werk" geschaffen. Anbei zwei als echt geltende Abschläge zum Vergleich.

    Viele Grüsse,

    Papiertiger

    Ich denke auch, dass ein DK I nachgeahmt werden sollte. Und auch mir fiel zunächst der Winkel des "D" auf, der einfach nicht ganz passt; aber noch leichter ist die Fälschung an dem zu kleinem Abstand zwischen dem "O" und "L" zu erkennen - und daran, dass die Tagesziffern zu weit oberhalb der imaginären Linie stehen, auf welcher die Anfangs- und Endbuchstaben von "OLDENBURG" stehen würden.

    Hallo zusammen!

    Anbei ein Paketbegleitbrief für 4 Pakete von Hildesheim nach Peine. Ich lese links unten "Hierbei sind ???kasten und zwei Pakete Akten / L.O.B.K. Peine". Leider kenne ich mich bei Fahrpost Hannover nicht aus; ich hätte aber bei der Entfernung (< 5 Meilen) und 4 Paketen mit den angegebenen Gewichten eine Taxe von mindest 9 Gute Groschen erwartet. Taxiert wurden allerdings nur "5" (Silbergroschen?). Oder ist dieser Vermerk keine Taxe, da der Landrost (siehe Siegel) vielleicht portobefreit war? Dann hätte ich aber den Vermerk "K.D.S." erwartet.

    Leider trägt der Brief kein Datum.

    Kann jemand helfen?

    Der folgende Chargé-Brief mit Inhalt von Ludwigsburg nach Wien von 1842 zeigt mir wieder mal meine Vorphila-Grenzen auf.

    Zunächst einmal - lese ich da richtig: "An den Magistrat der k.k. Haupt- und Residenzstadt Wien"?

    Zweitens verstehe ich die Taxierung nicht. Steht da wirklich "frei Grenze" links unten? Wenn ja, dann hätte ich die "13" als den Portoanteil Österreichs gelesen; aber den hatte ich als 10 Kreuzer Courant in Erinnerung. Und unklar ist auch, wie der württembergische und bayerische Portoanteil bezahlt wurde; denn die leere Rückseite liesse normalerweise auf einen Portobrief schliessen. Also ist die "13" doch wohl eher gezahltes Porto für Württemberg und Bayern und wurde vorne statt hinten vermerkt?

    Vielleicht hilft die Notiz unten rechts weiter, aber sie stammt meiner Ansicht nach eher vom Absender. Und die rote Notiz diente wohl eher der Kartierung als Taxierung?

    Vielen Dank schon mal für das Mitpuzzeln!

    Hallo Der Uli !

    Ich glaube auch, dass es sich um große Geldsäcke gehandelt hat. Ein Thaler hat wohl 22,27 Gramm gewogen, und 900 Stück (plus Beutel) hätten damit fast genau 40 Pfund Gewicht gehabt, wie vermerkt!

    Ich frage mich, was für den Transport an Gebühren anfiel. Galt hier Portofreiheit zwischen Ämtern? Leider kenne ich mich bei Fahrpost (noch) nicht aus, würde aber gerne dazulernen.