Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • ... ein sehr schöner Brief mit fein ausgewiesenem Weiterfranko, der auch den julianischen Kalender beim Ankunftsstempel schön zeigt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 52. Die schönste Einzelfrankatur einer Oldenburg Nr. 11a - 1/2 Groschen hellrotbraun

    Nahbereichsbrief einer Oldenburg Nr. 11a in hellrotbraun aus "FRIESOYTHE" nach Strücklingen. Dies ist m.E. wahrscheinlich die schönste Einzelfrankatur mit dieser Marke. (Sammlung Westerloy, Auktion Joachim Erhardt vom 15.02.1992, Los-Nr. 9030, Ausrufpreis: 12.000,- DM)

  • 53. Brief einer 7 3/4-Groschen-Frankatur mit einer Mischfrankatur der Oldenburg Nr. 6a mit Marken der Nrn. 9, 11a und 14 aus "VAREL" nach Cuba

    Der eigentliche Zweck der 1/4-Groschen-Marke war, dass diese als Ergänzungsmarke dienen sollte, um auch Viertel-Bruchteile eines Groschens, welches bei der Umrechnung des Briefgeldes in fremdländische Währungen neben den ganzen Groschen zu Tage kamen, durch eine Freimarke darstellen zu können (vgl. Paul Orth, Krötsch, S. 56). Ein einfacher Brief von Oldenburg nach Cuba (Havanna) beanspruchte 7 3/4 Groschen Briefgeld (vgl. Orth, Krötsch, S. 56, Fn. 29, Florian Berger, S. 133)

    Vor der Einführung der 1/4 Gr.-Marke wurde es so gehandhabt, dass Auslandsbriefe teilweise barfrankiert wurden, d.h. es wurde eine getrennte Frankaturabgeltung vorgenommen, bei der das Postvereinsporto auf dem Brief frankiert und der Restbetrag des ausländuschen Portoanteils am Postschalter bezahlt wurde. Diese Handhabung, die natürlich auch umständlich war, wollte die grossherzogliche Postverwaltung durch die Einführung der 1/2-Groschen-Marke (Oldenburg Nr. 11) und der 1/4-Groschen-Marke (Oldenburg Nr. 9) abstellen. Gleichzeitig wurde Anfang 1861 das Porto für Briefe im Ortsverkehr von 1 Groschen auf 1/2 Groschen abgesenkt.

    Diese ab Januar 1861 eingeführten Neuerungen wurden vielfach nicht verstanden. Insbesondere der Zweck der 1/4-Groschen-Marke (Oldenburg Nr. 9) war vielen Postbediensteten offenbar nicht klar. Tatsache ist, dass nur eine sehr geringe Anzahl von Auslands-Briefen dieser 1/4-Groschen-Zusatzfrankatur bedurften. Und dies waren nahezu nur Briefe nach Cuba. Diese Wertstufe wurde daher im Prinzip nicht gebraucht (s. auch Berger, S. 33)

    Brief aus "VAREL 2/8" mit einer Oldenburg Nr. 6a in blau in Mischfrankatur mit einer Oldenburg Nr. 9 in orange, einer Oldenburg Nr. 11a in rotbraun und zwei Oldenburg Nr. 14 in hellgelb "via Bremen Steamer Bremen for New York" nach Santiago de Cuba. Vorderseitig ist der Ankunftsstempel "NEW YORK PAID vom 29. AUG. (1861) in rot und ein roter US-Stempel "PAID" sowie "10" (Cents) zu sehen. Von New York wurde der Brief weiter per Schiff nach Cuba expediert. Das anteilige Postvereinsporto bis Bremen betrug einen Silbergroschen, das ausländische Porto 6 3/4 Silbergroschen (siehe den vorderseitigen Vermerk) (Aus der Harmer-Auktion Sammlung Alfred H. Caspary vom 23.-25.4. 1956, , Los.-Nr. 624, auf der späteren Kirchner-Auktion erzielte die Brief 45.000,- €.

  • ... ein sehr schöner Brief mit fein ausgewiesenem Weiterfranko, der auch den julianischen Kalender beim Ankunftsstempel schön zeigt.

    Moin Ralph,

    Du hast natürlich Recht. Der Brief ist am 24.11. in Estland angekommen. Nach dem julianischen Kalender und dem Ankunftstempel. Nach unserer Zeitrechnung muss man 13 Tage hinzurechnen, d.h. der Brief war 14 Tage unterwegs.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    ich glaube damals waren es nur 12 Tage ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • 54. Brief mit einer 6 1/2-Groschen-Frankatur mit einer Oldenburg Nr. 6a in Mischfrankatur mit einer Oldenburg Nr. 11b, einer Nr. 13 und einer Nr. 14 von CLOPPENBURG nach New York

    Nicht ganz kompletter Brief aus "CLOPPENBURG" nach New York. Der Brief hat eine Mischfrankatur einer Oldenburg Nr. 6a mit einer dunkelbraunen Nr. 11b, einer Oldenburg Nr. 13 in zinnoberrot (2. Auflage) und einer hellgelben Oldenburg Nr. 14. Der Brief wurde in "CLOPPENBURG" am 6.8. mit Leitvermerk "via Hamburg" aufgegeben und hat vorderseitig den roten Stempel "HAMBURG PAID" vom 10. August und den roten US-Stempel "10" (Cents). Der deutsche Portoanteil betrug zwei Silbergroschen bis Hamburg, desweiteren fielen 4 1/2 Silbergroschen ausländisches Porto an (handschriftlicher Vermerk). (= eine altbekannte Briefseltenheit, ich habe mir leider nicht notiert aus welchem Auktionskatalog ich dieses Bild habe)

  • 55. Poste restante - Brief nach Spanien mit einer Oldenburg Nr. 14 - 3 Groschen - zitronengelb als Teilfrankatur

    Brief aus JEVER nach Cadiz (Spanien) postlagernd, frankiert mit einer Oldenburg Nr. 14 für die deutsche Strecke. Florian Berger schreibt dazu auf S. 144: "Briefe nach Spanien sind selten. Es wurden mir nur zwei solcher Briefe bekannt. Preußen hatte mit Spanien einen Postvertrag geschlossen, bei dem bis zum 30.06.1864 nur die deutsche Strecke vom Absender bezahlt werden konnte. Die Auslandsstrecke wurde in Spanien vom Empfänger erhoben und zwar in Sätzen zu 4 und 8 Realen." Das Nachporto berechnete sich in Spanien pro 1/2 Loth, d.h. dies ist ein Brief der untersten Gewichtsstufe. (Vorderseitig "4 R" = 4 Reales und roter Rahmenstempel "Prusse", da dieser Brief über Preussen "via Marseille" expediert wurde (ex 368. Heinrich Köhler-Auktion, Los-Nr. 3431)

  • 56. Brief mit einer Buntfrankatur der Oldenburg Nr. 13 - 2. Auflage zinnoberrot - mit einem Oberrandstück einer hellgelben Oldenburg Nr. 14 von "OLDENBURG" nach Genf in die Schweiz

    Brief von "OLDENBURG 5/12" (K2) im Jahr 1861 nach Genf in die Schweiz, frankiert mit einer Oldenburg Nr. 13 und einer Nr. 14 (Oberrandstück). Das deutsche Porto betrug 3 Silbergroschen, der Schweizer Portoanteil war 2 Silbergroschen (2 Rayon). Es wurde hier differenziert: Die Schweiz war in 2 Rayons aufgeteilt, und zwar auf Strecken bis 10 Meilen (= 1 Rayon/ Portoanteil 1 Sgr.) und desweiteren auf Strecken über 10 Meilen (2 Rayon/ Portoanteil 2 Sgr.) Die 2 Silbergroschen für 2 Rayon sind vorderseitig in rot vermerkt (daneben die Umrechnung in 6 Kreuzer). (2. Erivan-Auktion 14.12.2019, Heinrich-Köhler, Los.Nr. 146, Ausrufpreis 6.000,- €)

  • ... toller Brief, aber ich fürchte, es gibt davon keinen Scan der Siegelseite, nicht wahr? Sehr schade, wenn dem so wäre ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @Ralph,

    leider ist das so. Einen Scan der Briefrückseite kenne ich leider nicht.

    57. Briefe der Oldenburg Nr. 12c - indigo -

    Die Marke Oldenburg Nr. 12c ist selten. Florian Berger gibt in seinem Handbuch auf S. 35 an, dass er als Bundesprüfer weniger als 50 Stück dieser Marke gesehen hat und listet hier 6 Orte auf (Berne, Bremen, Delmenhorst, Neuenburg, Steinhausen und Varel), bei denen er Verwendungen der Nr. 12c gesehen hat. Besonders selten sind Briefe mit dieser Marke, von der nur "eine Handvoll" existieren.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 12c -indigo - aus "DELMENHORST" am 1.8. nach Bremen (210. Auktion Edgar Moormann & Co vom 2. Juni 2018, Los-Nr. 459, Ausrufpreis: 8.000,- €)

    Nachtaxierter Brief Oldenburg Nr. 12c aus STEINHAUSEN am 9.3. ins hannnoversche Fürstenau (8. Boker-Auktion vom 12. November 1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 337, Ausruf 15.000,- DM, Zuschlag 24.000,- DM)

    Brief Oldenburg Nr. 12c mit dem Plattenfehler "unterbrochene Randlinie unten" (identisch mit dem Plattenfehler Oldenburg Nr. 6a PF II) aus "VAREL 4/3" (1862) im Ortsbereich Varel. Ursprünglich war der Bestimmungsort Westerstede (auf der Rückseite Durchgangsstempel Oldenburg und Stempel ursprünglicher Adressort Westerstede), der Brief wurde umadressiert. (Sammlung "Miracle de la Couleur" 160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 873, Ausrufpreis 10.000,- €)

  • 58. Brief mit einer lebhaftpreussischblauen Oldenburg Nr. 12b aus Bremen

    Da im Michel Spezial alles einheitlich mit "trübblau" bezeichnet wird - und daher eigentlich hier nichts an Farben katalogisiert ist -, erhalten Briefe der Nr. 12b im Vergleich zur relativ auffälligen Nr. 12c derzeit von Sammlern nur wenig Beachtung. Es gibt hier einige Markenfarben, die hier auf Brief m.E. sehr selten sind. Und - wenn man diese Briefe findet - sind diese Briefe auf Auktionen für einen noch erschwinglichen Preis zu bekommen. Dazu gehören Briefe mit der Oldenburg Nr. 12b in preussischblau. Krötsch-Ohrt, S. 52 gibt für diese Farbe als 12.f) preussischblau eine Aufl. im Herbst 1861 an. Es gibt hier in dieser Auflage vor allem wohl dunklere Farbtöne des Preussischblau. Nach meiner Beobachtung sind Briefe mit diese Markenfarbe sehr selten. Und mit "selten" meine ich ähnlich selten wie Briefe der Nr. 12c. Daher lohnt es sich, sich mit Farben zu beschäftigen.

    Brief Oldenburg Nr. 12b in der Farbe lebhaftpreussischblau aus "BREMEN" am 3.11.1861 nach Brake (Michel-Farbführer: 31-37-5) (aus meiner Slg.)

    Brief Oldenburg Nr. 12b in der Farbe preussischblau aus "Ovelgönne" am 11.11.1861 nach Oldenburg (Michel-Farbführer: 31-37-6) (aus meiner Slg.)

  • 59. Brief mit Dreierstreifen Oldenburg Nr. 10b moosgrün von OLDENBURG nach Hooksiel

    Brief mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 10b - 1/3 Groschen - in moosgrün von "OLDENBURG 23/9" nach Hooksiel, (aus einem Auktionsangebot, leider habe ich die Auktion nicht notiert)

  • 60. Brief mit zwei senkrechten Paaren der Oldenburg Nr. 9 von Oldenburg nach Jever

    Brief mit zwei senkrechten Paaren der Oldenburg Nr. 9 - 1/4 Groschen in gelborange (2. Auflage) - von "OLDENBURG 7/3" an den Obergerichtsanwalt Janssen in Jever (Sammlung Westerloy, Auktion Joachim Erhardt vom 15.02.1992, Los-Nr. 9028, Ausrufpreis 175.000,- DM)


    61. Brief mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 10a von WESTERSTEDE nach Stickhausen

    Brief mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 10a - 1/3 Groschen - in blaugrün aus "WESTERSTEDE 16/1" nach Stickhausen (Sammlung Westerloy, Auktion Joachim Erhardt vom 15.02.1992, Los-Nr. 9029, Ausrufpreis 7.500,- DM)

  • Hallo Peter,

    super - vielen Dank fürs Zeigen der Siegelseite. Dann lief der Brief von FFM im geschlossenen Paket durch Baden nach Olten und dann weiter nach Westen. Klasse! :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 62. Oldenburg Nr. 14 - zwei Marken in hellgelb auf Brief aus JEVER nach Russland

    Brief mit zwei Oldenburg Nr. 14 - 3 Groschen - hellgelb - als 6 Groschen-Frankatur von "VAREL" am 30.01.1862 nach Fennern/ Livland/ Russland gelaufen . Der Brief hat oben einen Leitvermerk des Absenders "über Riga und Pernau". Fennern/ Livland in den baltischen Staaten gehörte damals zu Russland. Das Gesamtporto betrug auf Briefen nach Russland 6 Silbergroschen, das russische Porto betrug anteilig 3 Silbergroschen (siehe roter Vermerk). (Sammlung "Miracle de la Couleur" 160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 889, Ausrufpreis 10.000,- €)

    63. Brief mit einem Viererblock der Oldenburg Nr. 11a von OLDENBURG nach Jever

    Brief der doppelten Gewichtsstufe aus "OLDENBURG 21/7" (1862), frankiert mit einem Viererblock der Oldenburg Nr. 11a - 1/2 Groschen - in tiefrotbrauner Farbe. Die unteren Marken sind berührt, aber es ist der einzige bekannte Viererblock dieser Marke. (8.-Boker-Auktion vom 12. 11.1988, Heinrich Köhler, Los. Nr. 335, Ausrufpreis 80.000,- DM)