• Hallo zusammen,

    aktuell wird der folgende Brief bei einer New Yorker Auktion angeboten:

    Er ist altbekannt und entstammt der Springersammlung. Das im Rahmen des seinerzeitigen Auktionsangebotes erstellte Attest wird im Katalog weder gezeigt noch erwähnt, ist aber von grundsätzlichem Interesse:

    Die Zugehörigkeit des 1 Ngr.-Wertes zum Brief ist mehr als fraglich, weil der Stempelabschlag eine völlig andere Position hat als bei den anderen Marken und auf den Brief nicht übergeht.

    Im Attest wird zur Zugehörigkeit der Marken zum Brief nicht explizit Stellung genommen. Der Text ("wieder ... geklebt") suggeriert aber, daß alle Marken zum Brief gehören. Zumindest bei der Mi 9 dürfte ein entsprechender Nachweis nicht ansatzweise möglich sein.

    Was ist von einem solchen Attest zu halten?

    Beste Grüße

    Altsax

    Einmal editiert, zuletzt von Altsax (28. April 2023 um 11:29)

  • Lieber Jürgen,

    für mich gehört der eine Groschen nicht auf den Brief - damit wäre das Attest falsch. Ob das aber der Grund war, es nicht zu erwähnen, weiß ich nicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • suggeriert aber, daß alle Marken zum Brief gehören. Zumindest bei der Mi 9 dürfte ein entsprechender Nachweis nicht ansatzweise möglich sein.

    Hallo Jürgen,

    ich bin auch deiner Meinung. Außerdem muß man sagen, daß die Marken zu 3 Pf sehr dilettantisch wieder befestigt wurden. Die Übergänge der Stempel passen nicht mehr. :(

    Gibt es Bilder des Briefes vor der Waschaktion?

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo zusammen,

    die von vielen Beobachtern anläßlich der am vergangenen Wochenende stattgefundenen Prüfertagung erwartete Beendigung der Mitgliedschaft von Herrn Vaatz erfolgte nach Angabe eines Teilnehmers nicht.

    Selbst die kürzlich wieder zutage getretene Nichterkennung selbst einfacher Stempelfälschungen auf Großeinheiten der Wappenserie reichten für die Entscheidungsträger nicht aus, auch gegenüber einem Vorstandsmitglied die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.

    Daß Herr Vaatz von sich aus diesen Schritt nicht unternehmen würde, war angesichts seiner Herkunft aus dem politischen Bereich zu erwarten. Dort gilt so etwas als "Stehvermögen".

    Es ist zu hoffen, daß seitens des BPP wenigstens die Förderung und Zulassung eines weiteren Sachsenprüfers ernsthaft betrieben wird.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo zusammen,

    nun ist die Katze aus dem Sack:

    https://deref-web.de/mail/client/Zv…elic-experts%2F

    Hieß es nach der letzten Tagung des BPP noch, es werde für im BPP unbesetzte Gebiete ein Gremium installiert, das dafür Prüfungen übernehme, so ist von dieser Einschänkung jetzt nicht mehr die Rede.

    Ganz offen wird die Prüfung aller vorzugsweise aus dem klassischen Bereich stammenden Stücke angeboten, sofern sie "besonders hochwertig" sind. Ziemlich unverblümt wird darauf hingewiesen, daß die Qualifikation mancher Prüferkollegen zu wünschen übrig läßt, man also besser gleich das "Expertenkommitte" beauftragt.

    Die vier Herren können demnach auf eine umfangreiche Vergleichssammlung, die die "einfach qualifizierten" Kollegen selbstverständlich vorhalten müssen, verzichten.

    Wie es dem BPP vor diesem Hintergrund gelingen soll, noch qualifizierten Prüfernachwuchs zu rekrutieren, ist mir schleierhaft. Über Jahrzehnte war man stolz darauf, keine "Generalisten" aufzunehmen, sondern Spezialisten für bestimmte Gebiete. Das alles soll jetzt nicht mehr gelten?

    Wohl dem Sammler, der auf Prüfer nicht angewiesen ist.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Lieber Jürgen,


    Hieß es nach der letzten Tagung des BPP noch, es werde für im BPP unbesetzte Gebiete ein Gremium installiert, das dafür Prüfungen übernehme, so ist von dieser Einschänkung jetzt nicht mehr die Rede.

    habe ich anderes gelesen:

    "Unter diesem Namen prüfen wir hochwertige philatelistische Einzelstücke ab einem Handelswert von ca. 2.000 Euro. Ausgenommen sind Objekte aller Sammelgebiete, die aktuell von einem Prüfer des Bundes Philatelistischer Prüfer e.V. (BPP) beurteilt werden. Ebenso gilt dies auch für Stücke unserer eigenen BPP-Prüfgebiete, die wir weiterhin im BPP prüfen."

    Steht bei deinem Link unter Prüfung---Prüfung und Prüfgebiete.

    LG

    Christian

    Einmal editiert, zuletzt von Leitwege (24. März 2024 um 13:54)

  • Lieber Christian,

    stimmt, kommt aber erst unter dem Punkt "Prüfbedingungen" vor, die hatte ich nicht gelesen.

    Der Vortext enthält diese Einschränkung aber nicht, sondern hebt darauf ab, daß die erfahrenen vier Herren (offenbar auch ohne Vergleichsmaterial) in jedem Falle zu besseren Prüfergebnissen kommen als die "Hobbyprüfer".

    Ob die prüfung "hochwertiger Stücke" im BPP besetzter Gebiete wirklich abgelehnt wird, wird sich zeigen müssen. Zumindest einer der Herren hat auch bisher schon "Nachprüfungen" übernommen.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Bei den FAQs steht auch, was geprüft oder nicht geprüft wird.

    Prinzipiell finde ich die Idee eines Komitees, das sich hochwertige Belege ansieht, die vom BPP nicht geprüft werden, nicht schlecht. Das 8-Augen-Prinzip ist auch vernünftig.

    Nur, was passiert mit den Prüfsendungen, die Herr Stegmüller als BPP prüft. Schon jetzt kann man in Beiträgen lesen, daß die Prüfungen bei ihm so lange dauern.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo,

    nach der BPP-Prüfertagung im letzten Jahr hatte ich den Herren Huylmans und Jäschke-Lantelme per email vorgeschlagen, dass doch "Phila-Musketiere" eine weitaus eindringlichere Bezeichnung wäre, als Philatelic-Experts. :D

    Wie gesagt, eine große philatelistische Bibliothek, technische Ausrüstung und vor allem eine Kenntnis über die Provenienz, scheinen hier Vergleichsmaterial und Erfahrung in den Sammelgebieten von Afghanistan bis Zululand ersetzen zu können. Dabei möchte ich nicht ausschließen, dass durchaus Fehler von Vorprüfern erkannt werden können. Schließlich habe ich das bereits schon an hinterfragtem Bildmaterial zigfach bewiesen, dass man auch aktuell ausgestellte BPP-Atteste in die Luft fliegen lassen kann, wenn fehlerhaft geprüft wurde, z.B. Falschstempel als echte attestiert wurden.

    Beste Grüße

    Markus

  • Bei den FAQs steht auch, was geprüft oder nicht geprüft wird.

    Prinzipiell finde ich die Idee eines Komitees, das sich hochwertige Belege ansieht, die vom BPP nicht geprüft werden, nicht schlecht. Das 8-Augen-Prinzip ist auch vernünftig.

    Nur, was passiert mit den Prüfsendungen, die Herr Stegmüller als BPP prüft. Schon jetzt kann man in Beiträgen lesen, daß die Prüfungen bei ihm so lange dauern.

    viele Grüße

    Dieter

    Genau, das ist eines der Probleme, die auf uns zukommen. Sowohl bei Herrn Stegmüller als auch bei Herrn Jäschke-Lantelme dauert es teilweise Monate bis Prüfsendungen abgeschlossen werden. Wo nehmen diese Prüfer die nun notwendige Extrazeit her für diese neue Aufgabe?

    Ob es ausreicht nur auf der Homepage Fälschungen abzubilden und nicht die Fälschung selbst kenntlich zu machen? Es katapultiert uns m.E. fünfzig Jahre zurück, bevor der BPP sich damals gegen bestimmte Händler und Auktionatoren durchsetzte und seitdem Fälschungen mit Stempel kenntlich machte.

    Die Prüfgebühren von bis zu 10 % des Handelswerts sind schon sportlich und ich hoffe, dass es nicht zu Diskussionen über den Handelswert kommen wird, wenn das geprüfte Stück dann auf der Auktion erheblich weniger einbringt als geschätzt.

    Insgesamt finde ich die Idee gut, gerade bei den seit einigen Jahren verwaisten Prüfgebieten, nun mit Expertise und Technik dem Sammler ein seriöses Prüfungsurteil zu geben. Es wird sich zeigen, wie diese Idee in der Praxis funktioniert.

    Beste Grüße

    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von PeJa (24. März 2024 um 16:05)

  • Ob es ausreicht nur auf der Homepage Fälschungen abzubilden und nicht die Fälschung selbst kenntlich zu machen, katapultiert uns fünfzig Jahre zurück, bevor der BPP sich damals gegen bestimmte Händler und Auktionatoren durchsetzte und seitdem Fälschungen mit Stempel kenntlich machte.

    Hallo Peter,

    wenn ich es richtig mitbekommen habe, ist das in Deutschland lange Zeit übliche Anbringen von Prüf-Stempeln international generell nicht unumstritten. Wenn jetzt von diesem Gremium ein als (Ver)Fälschung erkanntes Prüfstück durch Stempel gekennzeichnet würde, wäre bei einem uneinsichtigen Prüfkunden mit großer Wahrscheinlichkeit sehr schnell wegen Sachbeschädigung die Justiz im Spiel. Befunde und Kurzbefunde werden heutzutage nicht ohne Grund angefertigt.

    Es wird sich zeigen, wie diese Idee in der Praxis funktioniert.

    Was das angeht, bin ich 100 % bei dir. Hoffentlich klappt es.

    viele Grüße

    Dieter


  • Insgesamt finde ich die Idee gut, gerade bei den seit einigen Jahren verwaisten Prüfgebieten, nun mit Expertise und Technik dem Sammler ein seriöses Prüfungsurteil zu geben. Es wird sich zeigen, wie diese Idee in der Praxis funktioniert.

    Lieber Peter,

    es gibt mit Sicherheit Prüffeststellungen, die gebietsübergreifend vorgenommen werden können, und das weitestgehend ohne Vergleichsmaterial.

    Dazu zählen beispielsweise Restaurationen, Stempelübermalungen, Übereinstimmung von Stempelfarbstoffen auf Marken und Briefpapier etc. Problematisch wird es bei der Originalitätsprüfung und Datierung von Stempeln ohne Vergleichsmaterial und vor allem dann, wenn postgeschichtliche Kenntnisse erforderlich sind.

    Man frage nur einmal bei den Spezialisten der Arbeitsgemeinschaften nach, wie es um diese Kenntnisse bestellt ist bei den Prüfern, die ihr traditionelles Prüfgebiet um ein verwaistes klassisches erweitern durften lediglich durch Ankauf einer Vergleichssammlung.

    Selbstverständlich führen ein entsprechendes Equipment und dazugehörige Anwendungskenntnisse zu erweiterten Erkenntnissmöglichkeiten. Ohne langjährige Gebietserfahrung und umfangreiches Vergleichsmaterial nützt aber in vielen Fällen die beste Ausrüstung nichts.

    Ganz schlecht beraten waren die vier Herren m.E. bei der Gestaltung der Homepage. Es ist sicherlich von Vorteil, wenn man deren Gestaltung Profis überläßt. Inhaltlich sollte man sich aber an den Gepflogenheiten seriöser Gutachter und nicht an denen von Marketingabteilungen der Waschmittelproduzenten orientieren.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Ich bin sprachlos. Zwei der vier Herren sind BPP-Prüfer für meine Sammelgebiete. Bei einem hat die letzte Prüfung 8 Monate(!) gedauert und beim anderen 6 Monate. Und in beiden Fällen nicht zum ersten Mal. Beide sagten mir zudem, dass sie mit der Prüfungsnachfrage in ihrem Kerngebieten kaum mithalten können. Und jetzt nehmen sie noch Zaire, Neuseeland, etc. hinzu? Ich fasse es nicht.

  • ...oh, ich sehe gerade, in diesem Thema können auch Atteste zum Sammelgebiet Sachsen hinterfragt werden.

    Den nachstehenden Sachsendreier habe ich gestern im Netz entdeckt und dieser, als auch das zugehörige Attest, werfen bei mir Fragen auf.

    Herr Vaatz schreibt: Die Marke ist hinterlegt.

    Diese Qualitätsbeschreibung kommt mir ein wenig kurz vor. So eine Hinterlegung wird doch bei einer Marke nicht ohne zwingenden Grund gemacht. War das dann schon wirklich alles, was man zur Qualität der Marke im Attest ausdrücken kann?

    Die Stempelteile unten im weißen Rand der Marke erwecken auf mich den Eindruck, dass diese gemalt sind. Sind denn auch wirklich alle Bildteile echt? Gibt es zu der Marke und zu dem Attest Meinungen?

    Beste Grüße

    Markus

  • Ich bin sprachlos. Zwei der vier Herren sind BPP-Prüfer für meine Sammelgebiete. Bei einem hat die letzte Prüfung 8 Monate(!) gedauert und beim anderen 6 Monate. Und in beiden Fällen nicht zum ersten Mal. Beide sagten mir zudem, dass sie mit der Prüfungsnachfrage in ihrem Kerngebieten kaum mithalten können. Und jetzt nehmen sie noch Zaire, Neuseeland, etc. hinzu? Ich fasse es nicht.

    Die Lösung dieses Problems kann man in div. Mitteilungen des BPP nachlesen:

    Für eine bestimmten Zeitraum wird nur noch "auf Anfrage" geprüft. Das bietet die Möglichkeit, sich auf die "besonders hochwertigen" Prüfstücke zu konzentrieren.

    Das machen gefragte Berater und Rechtsanwälte auch nicht anders: Da sich die Arbeitsstundenanzahl nicht erhöhen läßt, müssen zur Einkommensmehrung die Stundensätze erhöht werden.

  • Hallo Markus,

    hast du das nicht mitbekommen? Die Herren prüfen Sachsen nicht, da das beim BPP besetzt ist.

    Wenn du dich über Thema unterhalten möchtest, kannst du dich ja mal mit Jürgen ( Altsax) in Verbindung setzen.

    viele Grüße

    Dieter