Beiträge von Altsax

    Lieber Enrico,


    für eine Abgrenzung der Verwendungszeiten habe ich nicht genug Abschläge registrieren können. Sicher ist, daß die Verwendung blauer Stempelfarbe (auch?) außerhalb des Zeitraumes erfolgte, in dem in leipzig blaue Farbe bei den Ortsaufgabestempeln verwendet worden ist.

    Nachfolgend ein Brief, der beim Oberpostamt aufgegeben und mit Orts- und Nummernstempel in schwarzer stempelfarbe versehen worden ist. Anschließend wurde er wegen des bestimmungsortes Plagwitz an die Stadtpost überstellt und erhielt dort einen Aufgabestempel in roter farbe. Die Marke wurde zusätzlich in blauer Stempelfarbe entwertet. Die Datumsdifferenz ist für mich nicht erklärbar.

    Siegelseitig findet sich ein Fragment des blauen Ausgabestempels, leider nicht datierbar.

    Es ist also davon auszugehen, daß bei der Stadtpost blaue Stempelfarbe verwendet worden ist, während sie beim Oberpostamt nicht im Einsatz war.



    Beste Grüße

    Jürgen

    Hallo Harald,


    unabhängig von Gestaltungsfragen fährt man mit dem Grundsatz gut, kein Blatt ohne für das Thema wichtige Informationen zu zeigen, das gilt auch für das Titelblatt.


    Einige Beispiele hat Michael schon genannt. Ergänzen würde ich, daß Abbildungen wie Deine Stadtansicht aus der Zeit stammen sollten, die vom Exponat behandelt wird. Das könnte ein Stich oder eine Lithographie sein. Die statistischen Angaben werden dann mit der Ansicht veranschaulicht.


    Beste Grüße

    Jürgen

    Hallo zusammen,


    was mich seit längerem wundert ist die Feststellung, daß vielfach weder für Übergabeeinschreiben noch für Pakete eine Unterschrift verlangt wird. Was hineinpaßt, kommt in den Briefkasten, was nicht, wird vor die Haustüre gestellt.

    Lediglich einer der wenigen noch beamteten Briefträger vom "alten Schlag" übergibt alles persönlich und läß sich auch eine Krakelei auf sein Gerät malen.

    Interessant dürfe die Abwicklung eines etwaigen Sendungsverlustes gestalten.


    Beste Grüße

    Altsax

    In der Tat, das fixieren der Belege mit Hawidstreifen oben und unten könnte man besser gestalten, ...

    Wesentliches Kriterium ist doch die Vermeidung von Schäden an den Belegen, erst dann folgt die Optik.


    Klassische Belege bestehen im Wesentlichen aus Faltbriefen, die häufig recht dick und nicht rechtwinklig sind. Da sind Photoecken nur sehr bedingt brauchbar. Die Gefahr des Einschneidens besteht fast immer. Selbstkebende Materialien haben auf Albenblättern ohnehin nichts zu suchen, weil sie Verfärbungen auch auf den Belegen verursachen können. Bei wasserlöslichen Gummierungen heben sich die Ecken, wenn dicke Belege höhere Haftungskräfte benötigen...

    Wer ein Allheilmittel kennt, sollte es nennen!

    Ich habe auch nicht das Material kritisiert sondern mir kommt die Aufmachung etwas langweilig vor..., das lenkt vom studieren der Blätter ab da ein Blatt wie das andere aussieht...

    Hallo Rainer,


    der Eindruck der Eintönigkeit ist zweifellos gegeben. Man muß die Anordnung der Marken und Belege aber im Zusammenhang mit Thema und Zielsetzung des Exponates sehen.

    Wenn sämtliche (Nummern)stempel eines Gebietes gezeigt werden sollen, muß man sie einerseits nach einem nachvollziehbaren System gliedern und andererseits so auf den Blättern anordnen, daß ein Betrachter jeden einzelnen schnell findet.

    Die einzige Auflockerung stellen die Belege dar. Versucht man sich an einer Gestaltung, die nicht "langweilig" wirkt, geht beinahe zwangsläufig die Übersichtlichkeit verloren.


    Ein anderes, aber im Prinzip ähnliches Problem besteht bei dem Exponat mit den Paketbegleitbriefen des NDP.

    Wegen ihrer schieren Größe bleibt für Gestaltungsfragen auf den Blättern nicht viel Raum. Die Beschriftung kann keinem übersichtlichen System folgen, sondern muß dort angeordnet werden, wo gerade Platz ist. Dadurch geht die Übersichtlichkeit zwangsläufig verloren.


    Ich denke, daß in beiden Fällen kaum Spielraum für kreative Gestaltung bliebe, aber vielleicht fehlt mir nur die Phantasie.


    Beste Grüße

    Jürgen

    Hallo zusammen,


    der bayrische Landesverband hat sich ein ausgesprochen innovatives Ausstellungskonzept einfallen lassen:

    Die Jurygespräche einer Online- Ausstellung finden im Rahmen eines Jurorenseminars statt.

    Wer mag, kann als Aussteller an diesem Seminar teilnehmen sowie seine Sammlung dort präsentieren und zur Diskusion stellen.

    In einem solchen Rahmen müssen sowohl die Aussteller ihre Kenntnisse als auch die Juroren die Beschäftigung mit dem Exponat unter Beweis stellen. Auch die Bewertung unterliegt einer Begründungspflicht im Detail.

    Wenn solche Veranstaltungen Schule machen, und angesichts der sehr überschaubaren Anzahl von Ausstellungen sollte das machbar sein, dürfte die Qualität sowohl der Exponate als auch der Bewertungen sprunghaft steigen.

    Man darf gespannt sein auf die Resonanz.


    Beste Grüße

    Altsax

    Solange Juroren bei "so aufwändig gestalteten Seiten" die Sammlung in der Kategorie "Traditionelle Philatelie" mit Gold bei der Helvetia 2022 beurteilen, kann man durchaus vom Glauben abfallen.

    Hallo Peter,


    das läßt sich noch steigern:

    Bei der NAPOSTA 93 in Dortmund erfuhr ich im Jurygespräch ("vertraulich"), daß meine Sachsen-Sammlung mit 94 Punkten ursprünglich nach Auffassung der Juroren die beste Ländersammlung hätte sein sollen.

    Dr. Jäger hätte sich aber kraft seiner Position durchgesetzt und eine prominente Baden-Sammlung auf diesen Schild gehoben.

    Diese Sammlung kam ohne jegliche Beschriftung aus. Das Argument sei gewesen, daß solche Seltenheiten keiner Beschriftung bedürften.


    Das Reglement nebst Bewertungskriterien scheint keine Rolle mehr zu spielen, wenn "bedeutende" Sammler im Wettbewerb antreten. Die IBRA machte da übrigens keine Ausnahme.


    Beste Grüße

    Jürgen

    Hallo Peter,


    der Einlieferer dürfte die Marke gutgläubig bei Deider ersteigert haben. Im Unterschied zu Köhler ist man dort den entsprechenden Hinweisen auf eine Stempelfälschung nicht nachgegangen und hat das Los nicht zurückgezogen.

    Ich bin mir sicher, daß diese Marke dem Markt entzogen sein wird.


    Beste Grüße

    Jürgen

    Hallo zusammen,


    das Los 4095 der 382. Köhler-Auktion ist seit heute zurückgezogen:

    Altdeutschland Sachsen, Michel 1c
    04.09.2023: Los zurückgezogen!3 Pfg. braunrot, großformatige Marke aus einer der ersten beiden Auflagen mit Druckzufälligkeit am N von FRANCO, ...
    www.philasearch.com

    Es handelt sich dabei um den ausgesprochen seltenen Fall eines Falschstempels auf einer echten Sachsendreier.


    Beste Grüße

    Altsax

    Auf Provenienzen gebe ich persönlich gar nichts. Es gibt eine Reihe von Ausstellungssammlungen, teils auf hohem Niveau, da steht hinter gefühlt jedem 3. Brief "ex Slg. XYZ" und dann der Promi-Name und Super-Star des jeweiligen Sammelgebietes. Ich finde das schrecklich und niveauarm bis einfallslos. Entweder ich beschreibe den Brief so, wie er postgeschichtlich ist, oder ich übertünche (fehlendes?) Wissen mit "großen Namen der Philatelie" und hoffe, dass diese die Bewertung nach oben ziehen.


    Für mich zählt der Brief allein mit all seinen (oft) wunderbaren Aspekten, ...

    Lieber Ralph,


    auch ich finde dieses "Name-Dropping" in Ausstellungssammlungen schrecklich, aber es scheint inzwischen zumindest international Bestandteil aller traditionellen Exponate geworden zu sein.


    Das dürfte wesentlich erzeugt worden sein durch die zahlreichen Anleitungen und Seminare zum Thema "Der sichere Weg zu Großgold" o.ä., mit denen in jüngerer Zeit die Aussteller beglückt worden sind.


    Hintergrund dürfte sein, daß auf diese Weise auch diejenigen Juroren auf "bedeutende Stücke" hingewiesen werden, deren eigene Kenntnisse zu deren Erkennung nicht ausreichen.


    Das paßt zu der Beobachtung, daß im Bereich der Ländersammlungen die Großgold- und Grandprix- Exponate sich oft nicht durch systematische Bearbeitung des Gebietes nach den in den Bewertungsanleitungen niedergelegten "Regeln der Kunst" auszeichnen, sondern durch eine Ansammlung von spektakulären "Granaten".


    Genau deshalb finde ich es gut, daß Herr Meiners den Brief, aus welchen Motiven auch immer, als spektakuläre Fälschung herausgestellt hat. Leider sind einige ähnlich "bedeutende" Brieffälschungen gleicher Machart aus der Boker-Sammlung für vermutlich immer in der Versenkung verschwunden.


    Besser läßt sich nicht zeigen, daß "Provenienz" zwar ein wirkungsvolles Marketinginstrument, aber noch lange keine Garantie für Originalität darstellt.


    Liebe Grüße

    Jürgen

    Lieber Enrico,


    eine Fehlleitung war es in jedem Falle, weil die schnellste Verbindung von Frankfurt nach Ostsachsen über Leipzig - Dresden ging.


    Denkbar wäre sowohl eine Fehlleitung in Dresden durch Kartierung auf Görlitz als auch eine über Berlin. Letzteres ist wahrscheinlicher wegen der langen Laufzeit von Frankfurt nach Görlitz.


    Beste Grüße

    Jürgen

    Das ist zwar eine nette Geschichte um diese Briefe aber meiner Meinung nach fehlt da die wirkliche Bedeutung. Die Nennung von ein paar großen Sammlungen reicht für mich nicht aus.

    Hallo wuerttemberger,


    "Bedeutung" haben diese Brieffälschungen, zu denen auch ein paar "große" Stücke aus anderen altdeutschen Staaten gehören, nach meiner Überzeugung durchaus. Zeigen sie doch, daß weder auf berühmte "Provenienzen" noch auf anerkannte "Experten" unbedingt Verlaß ist.

    Immerhin sind solche Stücke auch ohne Hightech-Instrumentarium zu entlarven gewesen.


    Eine ganz andere Frage ist es, ob man dafür viel Geld ausgeben sollte. Das aber ist eine höchst persönliche Entscheidung, über die niemand urteilen sollte.


    Beste Grüße

    Altsax

    Nur, wie kann sich ein Prüfer irren und später werden diese Montagen "entlarvt"?

    Hallo Luitpold,


    der Prüfer hat m.W. beide Briefe attestiert. Selbst wenn man in Rechnung stellt, daß frühere Prüfer oft über keine ausreichenden Kenntnisse der Taxvorschriften verfügten, hätte die gleichartige Handschrift auf beiden Briefen auffallen müssen.


    Die denkbaren und naheliegenden Erklärungen für diese beiden Fehlprüfungen sind alle nicht geeignet, Vertrauen in das Prüfwesen zu vermitteln.


    Beste Grüße

    Altsax

    Lieber Michael,


    Gratulation zu dem Beleg! Übernahmevermerke von Haltepunten zu finden, ist die Königsdisziplin des Bahnpostsammelns.

    Gibt es eigentlich konkrete Anhaltspunkte dafür, ob die Cours- und Entwertungsstempel im Zug oder im Bahnhof Görlitz abgeschlagen worden sind?

    Enricos Brief, der sowohl den Coursstempel Kohlfurt-Görlitz als auch den (roten) Postexpeditionsstempel aufweist, spricht für die erste Version.


    Liebe Grüße

    Jürgen