Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem Ra2 „HOOKSIEL 9/3" auf einem Brief nach Holland mit geteilter Frankaturabgeltung. Frankiert wurde hier nur das Porto bis zur deutschen Grenze. Der holländische Portoanteil betrug 2 Sgr. (handschriftl. Taxe "2"), der in bar bezahlt wurde. (Slg. Westerloy, Auktion Joachim Erhardt vom 15.02.1992, Los-Nr. 9005)

    Brief Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit blauem Ra2 "HOOKSIEL 14/3" (1854) nach Ruhwarden (7. Boker-Auktion vom 19.03.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 315)

    Zu den verschiedenen Farben der Oldenburg Nr. 2, 1/30 Thaler:

    Oldenburg Nr. 2 II/ 2 IV (helleres) blau - ab Januar 1852 (Papierlieferung A)

    Oldenburg Nr. 2 II/ 2 IV leuchtend dunkelblau - Jan. 1852/ ab Okt. 1852 (Papierlieferung B)

    Oldenburg Nr. 2 I/ 2 III blau - ab 1854 (Papierlieferung C)

    Oldenburg Nr. 2 I/ 2 III (grünlich) dunkelblau - ab März 1855 (Papierlieferung D)

    Oldenburg Nr. 2 III (grünlich) graublau - ab Sept. 1858 (Papierlieferung E)

    Quelle mit mit (meiner) Ergänz. der Nr. 2-Typen: Krötsch-Ohrt, S. 27

    Drucksache (ohne Adressschleife) mit einer Oldenburg Nr. 1, 1/3 Sgr. in olivgrün mit blauem Ra2 "HOOKSIEL 27/4" (1860), rückseitig Ankunftstempel Ra2 "JEVER 27/4" (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 303)

    Mischfrankatur Oldenburg Nr. 3 III, 1/15 Thaler in lebhaft rosa (Papierlieferung D) mit einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen in blau als 3-Sgr.-Frankatur auf Fernbrief mit dem blauen Ra2 "HOOKSIEL 29/10" (1859) nach Göttingen (Slg. Westerloy, Auktion Joachim Erhardt vom 15.02.1992, Los-Nr. 9005)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen in hellblau und dem Ra2 "HOOKSIEL 10/4" nach Varel (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3.11.2021, Los-Nr. 239)

    Brief Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen in rosa (1. Auflage = in der Farbe kräftiger als die 2. Aufl.) auf eingeschriebenem Brief mit dem blauen Ra2 "HOOKSIEL 6/11" nach Jever. Die Einschreibgebühr betrug anteilig einen Silbergroschen. ("Miracle de la couleur", 160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 843)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen in blassrosa (2. Aufl.) auf Brief der 2. Gewichtsstufe (Vermerk "1 2/10 Lth." ) mit dem Ra2 "HOOKSIEL 14/12" nach Neuenaltgroden (173. Auktion Dr. Derichs vom 04.11.2023, Los-Nr. 687)

    Nahbereichsbrief (= ermäßigtes Porto) mit einer Oldenburg Nr. 11a, 1/2 Groschen in in rotbraun und dem Ra2 "HOOKSIEL 16/2" nach Wüppels (aus meiner Slg.)

    Nahbereichsbrief mit einer Oldenburg Nr. 11b, 1/2 Groschen dunkelbraun mit dem blauen Ra2 "HOOKSIEL 3/9" nach Sengwarden (Slg. Westerloy, Auktion Joachim Erhardt vom 15.02.1992, Los-Nr. 9033)

    Brief Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen kobaltblau mit dem Ra2 "HOOKSIEL 13/1" nach Oldenburg (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 482)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 14, 3 Groschen in hellgelb mit blauem Ra2 "HOOKSIEL 30/1" nach Göttingen (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3.11.2021, Los-Nr. 276)

    Oldenburg Nr. 14, 3 Groschen in zitronengelb mit dem Plattenfehler II 'linke Wertziffer "8" statt "3" ' und dem Ra2 "HOOKSIEL .../6" (aus meiner Slg.)

    4. Ausgabe Anfang Juli 1862

    Nahbereichsbrief mit einer Oldenburg Nr. 16Aa, 1/2 Groschen orange mit dem Ra2 "HOOKSIEL 6/2" nach Sengwarden (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 561)

    Bfst. 2 x Oldenburg Nr. 18A, 2 Groschen in dunkelultramarinblau und Oldenburg Nr. 18A, 2 Groschen in ultramarinblau (aus meiner Slg.)

    Aum 13. 06.1867 wurde der zweizeilige Rahmenstempel (Ra 2) "HOOKSIEL" gegen einen Doppelkreisstempel "HOOKSIEL" ausgetauscht, der von dem Graveur H.G. Schilling in Berlin gefertigt worden war (Ohrt, S. 66, 127 f. und 181).

    Brief Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen rosa - weiter Durchstich 10 - mit K2 "HOOKSIEL 19/9" (1867) nach Zetel (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 730)

    Oldenburg Nr. 19B, 3 Groschen in hellgelbbraun - weiter Durchstich 10 - mit dem blauen K2 "HOOKSIEL 15/10" (1867) (aus meiner Slg.)

    Nach der Oldenburgzeit wurde der oldenburgische K2 "HOOKSIEL" auf Briefen des Norddeutschen Postbezirks und des Deutschen Reichs nachverwendet. Paul Ohrt hat eine späteste Verwendung dieses Stempels mit einem Datum vom 03.08.1875 registriert (Ohrt, S. 181). Ich habe eine noch spätere Verwendung dieses Stempels bisher auch nicht feststellen können. Die Stempelfarbe wurde zwischen dem 08.05.1869 und dem 17.10.1869 auf schwarz umgestellt. Bis zum 07.05.1869 ist eine blaue Stempelfarbe belegt. Ohrt hat zum 17.10.1869 erstmals schwarze Stempelfarbe registriert (Ohrt, S. 239). Eine genauere zeitliche Bestimmung der Farbumstellung ist mir noch nicht möglich.

    Ganzsache NDP U1 mit dem blauen K2 "HOOKSIEL 24.03." nach Carolinensiel (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Brief NDP Nr. 16, 1 Groschen mit dem schwarzen K2 "HOOKSIEL 25/3" (1871) nach Oldenburg (aus meiner Slg.)

    Deutsches Reich Brustschilde Nr. 5, 2 Groschen - kleiner Brustschild -, sowie Deutsches Reich Nrn. 18 bis 22 - großer Brustschild - jeweils mit dem schwarzen K2 "HOOKSIEL" (aus meiner Slg.)

    Brief Deutsches Reich Nr. 19, 1 Groschen mit dem schwarzen K2 "HOOKSIEL 4/2" nach Zetel (aus meiner Slg.)

  • Sehr sehr schön.... :P ,

    zu Hooksiel fällt mir folgendes auf: ca 95 Prozent der gezeigten Entwertungen stammen aus den Wintermonaten . Ist das für einen Badeort nicht merkwürdig ? Gerade mal eine Entwertung vom Juli, und eine vom August, auf 2 Brustschilden. Müsste es nicht andersrum sein??? Oder hatten die Badegäste keine Lust zu schreiben? Zumindest war das Postamt während der Brustschildzeit im Sommer nicht geschlossen.....wundert sich

    Mit lieben Grüßen die Pappnase Andreas

  • Ob Hooksiel bereits in den 1850ern und 1860ern ein Bade- und Urlaubsort war…?

    Das war damals m. E. nicht der Fall.

    Wenn dies so gewesen wäre, gäbe es mehr Fernpost mit 3 Sgr.-Frankaturen. Wie z.B. auf Wangerooge. Solche Frankaturen sind in Hooksiel die große Ausnahme.

  • Ob Hooksiel bereits in den 1850ern und 1860ern ein Bade- und Urlaubsort war…?

    Das war damals m. E. nicht der Fall.

    Wenn dies so gewesen wäre, gäbe es mehr Fernpost mit 3 Sgr.-Frankaturen. Wie z.B. auf Wangerooge. Solche Frankaturen sind in Hooksiel die große Ausnahme.

    Hallo Bernd,

    Da hast du wohl recht....

    Lieber Gruss von der Pappnase Andreas

  • Andreas,

    die Menschen hatten damals ein anderes Leben als wir es heute haben.

    Die Landwirtschaft dominierte für sehr viele das Erwerbsleben und es sind damals auch viele nach Amerika ausgewandert. Denn die Zukunftsperspektiven waren hier vor allem für diejenigen, die wenig besaßen, alles andere als rosig. Ein Leben in Armut und ein Mangel an allem waren "vorprogrammiert" und sicher nicht selten.

    Das damalige Leben war geprägt durch den besitzenden Adel, verschiedene Stände im Bürgertum und die Zünfte des Handwerks. Und die Menschen wurden zumeist in den jeweiligen Bereich "hineingeboren".

    Auf Wangerooge gab es eine "Badeanstalt", weil das Wasser auf der Seeseite der Insel sehr klar und nicht Ebbe und Flut unterworfen war. Dies konnte Hooksiel nicht bieten, so dass ich davon ausgehe, dass es dort damals in den 1850ern und 1860ern noch kein "Nordseebad" gab. Dies ist m.E. erst um 1890 bzw. die Jahrhundertwende um 1900 entstanden.

    Und das Eingangsbild, welches ich hier dem Beitrag "HOOKSIEL" vorangestellt habe, zeigt Granatfischer aus Hooksiel im Jahr 1913, die mit kleinen Handkeschern auf den Fang gingen. Davon haben diese Fischer u.a. ihren Lebensunterhalt bestritten. Dies ist für uns heute nahezu unvorstellbar. Kutter mit Dieselmotoren gab es noch nicht. Zwar war der Dieselmotor bereits 1893 erfunden worden, aber die praktischen Anwendungsbereiche im Fischfang ließen mindestens noch zwei Jahrzehnte auf sich warten.

    Und die Sturmflut am Neujahrstag des Jahres 1855 traf natürlich auch Hooksiel, allerdings nicht mit den so verheerenden Auswirkungen wie auf Wangerooge. Bei Wangerooge habe ich dies deshalb in den Beitrag mit aufgenommen, weil es unmittelbare Auswirkungen auf den Postverkehr hatte. Auch wurde z.B. Brake (Unterweser) durch eine Sturmflut am 04. Februar 1825 nahezu vollständig zerstört. Viele Infos sind daher in meinen Beiträgen nicht enthalten, weil sie nur wenig oder keine Relevanz für die Postgeschichte haben.

    Es wurde damals sehr nachhaltig gelebt. Dies betraf letztlich jedweden Gebrauchsgegenstand. Poststempel waren z.B. damals sehr teuer, waren allesamt natürlich handgefertigt und wurden zumeist jahrzehntelang benutzt.

    Und was die Zusammenstellung der dargestellten oldenburgischen Marken und frankierten Briefe angeht, ist davon heute nicht allzu viel zu finden. Dies gilt insbesondere für höhere Frankaturstufen, seltenere Stempel, "gute" Erhaltungen und seltenere Verwendungen. Oldenburg wird als Sammelgebiet weitaus seltener angeboten als z.B. Preussen. Es gibt von Preussen ungefähr 100 x mehr Belege und Marken als von Oldenburg.

    Meine Darstellung der "POSTGESCHICHTE" orientiert sich vor allem an der Historie der verschiedenen Stempel, die in den einzelnen Orten verwendet wurden. Und ich versuche natürlich einzelne Brief- und Markenbesonderheiten dieser Postorte auch mit zu erfassen. Soweit ich über geeignetes Bildmaterial verfüge.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Lieber Bernd,

    Herzlichen Dank für deine ausführliche Schilderung der damaligen Gegebenheiten. Ich bin nur deshalb stutzig geworden , weil ich eine Ausarbeitung im Kopf habe, in welcher es um temporärer Öffnungen von Postanstalten während der Badesaison ging. Hierbei ging es jedoch um andere Orte als Hooksiel, und dies in der Zeit 1872 - 1875. Du hast natürlich völlig recht, 20-30 Jahre davor sah es gesellschaftlich natürlich noch ganz anders aus, was ich in meinen Überlegungen nicht bedacht hatte. Vielen Dank nochmal.....

    Gruß von der Pappnase Andreas

  • ...temporärer Öffnungen von Postanstalten während der Badesaison...

    Andreas,

    Ausgangspunkt meiner Feststellungen war, dass mir aus Hooksiel aus damaliger Zeit fast keine Fernbriefe mit 3 Sgr-Frankaturen bekannt sind. Ganz im Gegensatz zu Wangerooge, wo es davon eine ganze Anzahl gibt, die fast alle von Feriengästen geschrieben wurden.

  • 93. Die Postgeschichte von Lohne

    Lohne ist mit ca. 27.800 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Landkreis Vechta in Niedersachsen.

    Zu den Zeiten der grossherzoglich oldenburgischen Post wohnten in Lohne nur 4.280 Menschen (Bevölkerungszahl im Jahr 1855, Ohrt, S. 217) Lohne hatte damit zunächst einen Anteil von 0,71 % am Briefverkehr im oldenburgischen Land. Dies erhöhte sich allerdings ab September 1861 als die benachbarte Postspedition Steinfeld geschlossen wurde und der dortige Bestellbezirk im gleichen Zuge Lohne zugeordnet wurde (Ohrt, S. 228).

    Der erste Poststempel von Lohne war ein kleiner Einzeiler (L1) "LOHNE", den Ohrt erstmals auf einem Brief vom 10.12.1821 registriert hat (Ohrt, S. 295)

    Vorphila-Brief mit dem schwarzen L1 "LOHNE" vom 3.7.1827 nach Bersenbrück (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 49)

    Dieser einzeilige Vorphilastempel wurde auch nach der Einführung der ersten oldenburgischen Freimarken noch für eine kurze Zeit zur Entwertung der Marken verwendet.


    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler im helleren blau (Papierlieferung A) mit dem schwarzen L1 "LOHNE" nach Syke (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung B) und Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in lebhaft rosa (Papierlieferung A) jeweils mit dem kleinen schwarzen L1 "LOHNE" (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 755)

    Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler zitronengelb mit dem schwarzen L1 "LOHNE" (aus meiner Slg.)

    Paul Ohrt hat eine Verwendung dieses L1 "LOHNE" nur bis zum 8.5.1852 beobachtet (Ohrt, S. 295). Dieser Stempel kommt daher nur mit schwarzer Stempelfarbe vor.

    Beim Graveur Aug. Lüves, Hannover wurde durch die oldenburgische Post bereits im Jahr 1852 ein zweizeiliger Rahmenstempels "LOHNE" in Auftrag gegeben. Die Anfertigung dieses neuen Ra2 "LOHNE" wurde am 19.6.1852 vom Graveur Lüves in Rechnung gestellt (Ohrt, S. 44) und dieser Stempel wurde wohl auch im gleichen Zuge ausgeliefert.

    Eingeschriebener Brief (noch vor Auslieferung eines "Recommandirt"-Stempels) mit einer Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler in zitronengelb in der 2. Gewichtsstufe mit dem schwarzen Ra2 "LOHNE 24/11" (1852) nach Damme. Die erhöhte Gewichtsstufe kostete 2 Sgr., die Einschreibgebühr 1 Sgr. (handschriftl. roter Taxvermerk), so dass sich eine Frankatur von 3 Sgr. ergab (5. Boker-Auktion vom 14.03.1987, Heinrich Köhler, Los-Nr. 210).

    Im August 1853 wurde auch in der Postspedition Lohne die Stempelfarbe von schwarz auf blau umgestellt.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 3 I (Unterrandstück), 1/15 Thaler in rosa (Papierlieferung B) auf einem Brief der 2. Gewichtsstufe mit dem blauen Ra2 "LOHNE 31/10" nach Jever (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 756)

    Bfst. Oldenburg Nr. 1, 1/3 Sgr. in olivgrün (linker Rand rep.), Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler dunkelblau (Papierlieferung B), Oldenburg Nr. 3 III - Hermelin schattiert -, 1/15 Thaler in lebhaft rosa (Papierlieferung D) , und 2 x Nr. 4a, 1/10 Thaler in der Farbe blassgelb, jeweils mit dem blauen Ra2 "LOHNE" (aus meiner Slg.)

    Brief mit einem Paar der Oldenburg Nrn. 2 III und 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (aus dem 3. Druckbogen mit dem "Schachbrettmuster") auf einem Brief der 2. Entfernungsstufe mit dem blauen Ra2 "LOHNE 18/2" nach Münster (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 756)

    Brief-VS mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 1, 1/3 Sgr. in olivgrün mit dem blauen Ra2 "LOHNE 3/1" nach Goldenstedt (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 311)

    Brief Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in blassgelb als 3 Sgr.-Frankatur auf Fernbrief mit dem blauen Ra2 "LOHNE 10/5" (1858) nach Osterode im Harz (29. Schlegel-Auktion vom 1.-3. 11.2021, Los-Nr. 229)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Drucksache Oldenburg Nr. 1, 1/3 Groschen olivgrün mit dem blauen Ra2 "LOHNE 18/4" nach Verona/ Venezien. Portorichtig frankierte Drucksache in das bis zum Jahr 1866 zum Deutsch-Österreichischen Postverein gehörende Venezien. Sehr wahrscheinlich ein Unikat. (aus einer Schweizer Auktion (Rapp))

    Bfst. Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen in blau mit dem blauen Ra2 "LOHNE 14/11" (7. Boker-Auktion vom 19.03.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 330).

    Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen in dem blassen rosa der 2. Auflage mit blauem Ra2 "LOHNE 12/12" ("Miracle de la couleur", 160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 840)

    Drucksache mit vollständiger Adressschleife und einer Oldenburg Nr. 10a, 1/3 Groschen blaugrün (ber.) und mit blauem Ra2 "LOHNE 1/9" nach Twistringen (Kgr. Hannover) (30. Schlegel-Auktion vom 25.-27.04.2022, Los-Nr.11)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen in kobaltblau mit dem blauen Ra2 "LOHNE" nach Vechta (210. Auktion Edgar Mohrmann & Co. vom 2.6.2018, Los-Nr. 455)

    Oldenburg Nr. 12 b, 1 Groschen in einem Farbton zwischen dunkelpreussischblau und schwärzlichpreussischblau mit leicht farbübersättigtem Druck (aus meiner Slg.)

    Bfst. Randstück einer Oldenburg Nr. 14, 3 Groschen zitronengelb mit der Druckbesonderheit "Randlinie links oben ausgebrochen" mit dem blauen Ra2 "LOHNE 7/10". Der BPP Florian Berger bezeichnet diese Druckabweichung im beigefügten Attest als Plattenfehler, wobei ich noch kein 2. Exemplar mit dieser Druckbesonderheit gesehen habe (173. Dr.-Derichs-Auktion vom 04.11.2023, Los-Nr. 701, ex Bernstein-Sammlung, Los-Nr. 528 )

    Von der Marke Oldenburg Nr. 14, 3 Groschen in gelb gibt es Marken mit einem Druck auf der Gummiseite (Oldenburg Nr. 14 DG). Hier hatte der Drucker der Druckerei Gerhard Stalling den Bogen umgedreht und die Rückseite nochmals bedruckt nachdem der erste Druck offenbar zu hell geraten war. Papier war damals nicht billig und offenbar wollte man wenig Ausschuss produzieren, der weggeworfen wird. So gelangte damals mindestens ein einzelner Bogen einer Oldenburg Nr. 14 DG an den Postschalter nach Lohne.

    Nach Florian Berger, S. 42 (Abb. Florian Berger) sind ihm inzwischen sechs Exemplare der Oldenburg Nr. 14 DG bekannt, die alle mit Stempeln von Lohne zwischen 1/12 und 15/12 entwertet sind. Der etwas zu hell ausgefallene Druck auf der Gummiseite ist bei allen Exemplaren verschoben.

    Dies ist das erste Exemplar der Oldenburg Nr. 14 DG (siehe oben, Vorder- und Rückseite), welches bekannt wurde. Diese Marke mit dem Ra2 "LOHNE 1/12" wurde in der 7. Boker-Auktion vom 19. März 1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 345 versteigert.

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Im Juli 1862 erschien die 4. Markenausgabe Oldenburgs.

    In der oberen Reihe zeige ich die Marken Oldenburg Nr. 15A, 1/3 Groschen in grün, Oldenburg Nr. 16Aa, 1/2 Groschen in gelborange und Nr. 19A hellgelbbraun jeweils mit dem blauen Ra2 von "LOHNE". In der unteren Reihe sind die PROBEDRUCKMARKEN Nr. 17 P 2 in den Farben hellgrün, gelborange und hellgelbbraun abgebildet (aus meiner Slg.)

    Am 12.05.1862 schickte die preussische Staatsdruckerei in Berlin insgesamt 1.000 Probedruckmarken (= 10 Markenbögen) und zwar jeweils 200 Marken in den Farben hellgrün, gelborange, hellgelbbraun (Mi.-Nr. Oldenburg 17 P 2) und ultramarinblau und fleischfarben (Mi.-Nr. Oldenburg 17 P 3) an die oldenburgische Postverwaltung, die daraufhin nach 4 Tagen den Druckauftrag erteilte (K.K. Doberer, Ein unbekannter Probedruck von Oldenburg, Der Sammlerdienst, 1955, S. 429). Diese Proben waren jeweils auf der späteren Ein-Groschen-Druckform der Oldenburg Nr. 17 gedruckt worden und hatten alle den späteren A-Durchstich 11 3/4.

    Paar der damals übersandten fleischfarbenen Probe Nr. 17 P 3 (aus meiner Slg., vormals Slg. von Helmut Franken)

    Ich gehe davon aus, dass die oldenburgische Postverwaltung einzelne Sätze dieser Probenmarken - quasi als Ankündigung und zur Ansicht der neuen, vom Motiv und Druckverfahren stark veränderten Markenausgabe - an einzelne Postmeister der verschiedenen Postspeditionen übersandte, u.a. auch an den Postmeister der Postspedition in Lohne. Und natürlich waren diese Probenmarken nicht frankaturgültig.

    Da die oben abgebildete Ein-Groschen-Marke der späteren rosafarbenen Nr. 17A außerordentlich ähnlich sieht, habe ich feststellen können, dass man diese fleischfarbenen Probenmarken offenbar für Marken der Oldenburg Nr. 17A - 1 Groschen gehalten hatte und diese Marken (zumindest) in einigen Fällen u.a. auch in Lohne als Frankatur für Briefe verwendete.

    Bfst. Probenmarke Oldenburg Nr. 17 P 3 - 1 Groschen fleischfarben - mit dem blauen Ra2 "LOHNE 1/5" (aus meiner Slg.)

    Es stellt sich natürlich die Frage, weshalb ich meine, dass dies eine gestempelte Probenmarke ist?

    Die fleischfarbene 1-Groschen Probenmarke weist folgende Unterschiede zum späteren Original Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen auf:

    1. Die Original Nr. 17A - 1 Groschen ist in den Farben blassrosa, rosa, rot, dunkelrosa und weinrot gedruckt worden, aber nicht in fleischfarben.

    2. Die chemische Farbzusammenstellung der fleischfarbenen Probenmarke ist anders als bei späteren Original. Dies ist unter UV-Licht erkennbar. Während die Originale der Nr. 17A - 1 Groschen unter UV-Licht violett leuchten, erscheint die fleischfarbene Probenmarke unter UV-Licht gelbbraun bis rötlich gelbbraun. Daher ist hieran erkennbar, dass für den Druck eine andere chemische Farbe verwendet wurde.

    Unter UV-Licht: Links die Probenmarke in gelbbraun, rechts eine violette Nr. 17A.

    Die Oldenburg Nr. 17A erscheint - egal welche Farbe sie hat - unter UV-Licht immer violett (von dunkel- bis hellviolett in unterschiedlichen Tönungen je nach Farbintensität der Marke).

    3. Die fleischfarbene Probenmarke ist lichtempfindlich und oxidiert ins rötlich-bräunliche, während die rosafarbene Oldenburg Nr. 17A sehr farbstabil ist und kaum oxidiert. Dies war wohl auch der Grund, warum man von Seiten der preussischen Staatsdruckerei die chemische Farbe von der Probenmarke Nr. 17 P 3 zur Oldenburg Nr. 17A geändert hat.

    4. Einer der beiden fleischfarbenen Probedruckbögen (= die Auflage dieser Marke betrug 200 Stück = 2 Druckbögen zu je 100 Marken) hatte einen Durchstich A (11 3/4), der das untere Oval der Wappenzeichnung im waagerechten Durchstich berührte. Dies ist am Briefstück der Nr. 17 P 3 mit dem Ra2 "LOHNE" erkennbar.

    Ich besitze aus demselben Probedruckbogen eine ganz exakt gleich durchstochene Probenmarke Oldenburg Nr. 17 P 3 auf Brief mit dem K2 von "OLDENBURG".

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 17 P 3 - 1 Groschen fleischfarben mit dem K2 "OLDENBURG 1/6" nach Brake. (aus meiner Slg.) Diese Marke hat den gleichen (ungewöhnlichen) waagerechten Durchstich wie das "LOHNE"-Bfst.

    Unter UV-Licht ist die Marke gelbbraun.

    Der Beitrag zu "LOHNE" wird demnächst fortgesetzt...

  • Hallo Bernd,

    immer wieder beeindruckend deine Ausführungen. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    LG

    Christian

    Vielen Dank.

    Ich wollte damit aufzeigen, dass es nicht nur bei der Deutschen Bundespost nicht frankaturgültige Probedrucke gab, die zur Frankatur verwendet wurden (z.B. "Gescheidle-Marke") , sondern bereits im altdeutschen Sammelgebiet Oldenburg.

    Vielleicht findet ja noch mal jemand ein weiteres Stück dieser Seltenheit.

  • Die einzigen Briefe, die ich kenne, sind einige Kuba-Briefe aus Varel.

    (192) Brief mit Frankatur 7 + 3/4 Silbergroschen mit u.a. einer Oldenburg Nr. 9 aus "Varel" über Bremen und New York nach St. Jago de Cuba (heute: Santiago de Cuba), Das Porto nach Bremen betrug 1 Silbergroschen, das Weiterfranko in Höhe von 6 + 3/4 Silbergroschen ist unten rechts auf dem Brief ausgewiesen (Frankatur Oldenburg Nrn. 6, 9 - 1. Auflage -, 11a und 14), Abb. 16. Kruschel-Auktion, Los 1863

    Florian Berger geht davon aus, dass diese Briefe nach Kuba alle an Herrn Adolph Reimers adressiert sind. Dies sehe ich nicht so. Auf einem noch bar bezahlten Brief mit einer Teilfrankierung ergibt sich der Name Reiners als Adressat.

    In der folgenden 195. Versteigerung des Auktionshauses Dr. Reinhard Fischer wird ein Kuba Beleg versteigert. Sage und schreibe für 12.000 € ausgerufen. Der Clou daran. Es fehlen 2 Marken!!

    Quelle: philasearch

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Dieser Brief wurde in der letzten Felzmann-Auktion noch für 15.000 EUR angeboten. War wohl ein bisschen zu teuer.

    Was ist teuer und was ist billig?

    Das liegt wohl nur im Auge des Betrachters und des Sammlers.

    Dieser Cuba-Brief ist selten und ungewöhnlich. Selbst mit zwei abgefallenen Marken (Oldenburg Nr. 14) hat dieser noch einen hohen Sammlerwert, denn dieser ist bedarfsmäßig mit einer Oldenburg Nr. 9 - 1/4 Groschen frankiert. Und dass 2 Marken abgefallen sind, ist letztlich auch ein Teil der Geschichte dieses Briefes. Denn es gibt hier nur noch 2 oder 3 Briefe dieser Art. Und es ist eine wirkliche "Antiquität".

    Was dafür bezahlt wird, steht auf einem anderen Blatt. Auch die "blaue Mauritius", der "schwarze Einser" und Briefe wie der "Baden-Fehldruck" sind alle letztlich nur ein kleines Stück Papier und haben ihren Wert nur dadurch , dass es immer wieder jemanden gibt, der das unbedingt besitzen will. Und dafür in die Tasche langt.

    Die Wertstufe zu 1/4 Groschen gab es nur bei der 3. Ausgabe von Oldenburg. Dies ist eine merkwürdige Wertstufe. Ich zitiere Florian Berger, S. 33: "Es gab kein Inlands- oder Postvereinsporto für das man eine Marke zu 1/4 Groschen gebraucht hätte. Lediglich einige Briefe nach Cuba sind bekannt, wo das Porto über Bremen 7 + 3/4 Groschen gekostet hat. Sonst finden sich nur Paare der Marke zu 1/4 Groschen auf Ortsbriefen bzw. auf Briefen im Nahzustellbereich oder Viererstreifen als Porto zu einem Groschen. ..."

  • Brief mit Frankatur 7 + 3/4 Silbergroschen mit u.a. einer Oldenburg Nr. 9 aus "Varel" über Bremen und New York nach St. Jago de Cuba (heute: Santiago de Cuba), Das Porto nach Bremen betrug 1 Silbergroschen, das Weiterfranko in Höhe von 6 + 3/4 Silbergroschen ist unten rechts auf dem Brief ausgewiesen (Frankatur Oldenburg Nrn. 6a, 9 - 1. Auflage -, 11a und 14), (Abb. 16. Kruschel-Auktion, Los-Nr. 1863)

    Die Briefe sind adressiert an Adolph Reiners in Santiago de Cuba. Der Absender ist m.E. der Assessor Reiners in Varel. Obwohl der Inhalt der Briefe nicht bekannt ist, geht es nach meiner Vermutung um die Einfuhr von Tabakblättern aus Kuba nach Oldenburg, denn zu damaliger Zeit gab es viele Zigarrendreher im Bereich Oldenburg und Delmenhorst, die ihre Ware aus Kuba bezogen.

    Und es gibt auch andere Auslandsverwendungen der Oldenburg Nr. 9, auch wenn mir nicht bekannt ist, dass die Wertstufe zu 1/4 Groschen hier tatsächlich gebraucht wurde.

    Diese Oldenburg Nr. 9 - 1. Aufl. - aus meiner Sammlung hat einem roten ausländischen Franko-Stempel und stammt daher m.E. von einem anderen Auslandsbrief. Denn nach Cuba ist mir dieser Franko-Stempel nicht bekannt. Das ist aber kein Nachweis, dass eine Portostufe 1/4 Groschen für diesen Auslandsbrief benötigt wurde. Es kann sein, dass hier eine Doppelfrankatur mit der Nr. 9 vorgenommen wurde.

  • Ergo bewilligt man diesen Preis für die Einzelmarke.

    Nein, eigentlich nicht. Der Preis gilt für dieses Stück auf diesem Brief.

    Einzelmarken der Nr. 9 - 1/4 Groschen gibt es zwar nicht zuhauf, aber diese sind weitaus günstiger zu bekommen.

    (Wenn die beiden Marken Nr. 14 noch auf diesem Cuba-Brief wären, würde der Brief sehr wahrscheinlich in der Versteigerung für 80.000,- € ++ ausgerufen werden.)

    Dieser Brief aus der gleichen Korrespondenz und einer getrennten Frankaturabgeltung, frankiert mit einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen wurde auf der 382. Köhler-Auktion am 18. - 23.09.2023 unter Los-Nr. 159 für 20.000,- € versteigert.