Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • Brief Oldenburg Nr. 17B in rosa mit blauem K2 "BERNE 12/9" (1867) nach Delmenhorst (aus der Sammlung Heinrich Sanders, S. 185)

    Dieser Doppelkreisstempel (K2) BERNE wurde von der oldenburgischen Post am 07. August 1867 beim Graveur Schilling in Berlin bestellt (Ohrt, S. 67) und wurde am 22. August 1867 abgenommen. Früheste Verwendungen dieses Stempels habe ich bisher ab Anfang September 1867 gesehen. Dieser Stempel ist unterbewertet (Florian Berger bewertet ihn nur mit 75,- €) und auf Oldenburg-Briefen nur noch recht selten zu finden.

    Frankierte Oldenburg-Briefe mit diesem Doppelkreisstempel in schwarzer Stempelfarbe habe ich noch nicht gesehen.

    Brief mit einem senkrechten Paar Oldenburg Nr. 18B - 2 Groschen hellultramarinblau/ weiter Durchstich 10 - von "BERNE 4/12" (1867) (blauer K2) nach Riga/ Russland. Ab dem 1.1.1866 galt ein ermäßigtes 4-Groschen-Porto nach Russland. Das deutsche Porto betrug 2 Sgr., das russische Porto ebenfalls 2 Sgr. (unten links in rot ausgewiesen) (230. Auktion Heinrich-Köhler, Los-Nr. 2346)


    Briefstück einer Oldenburg Nr. 19B - weiter Durchstich - in hellgelbbraun mit einem schwarzem K2 "BERNE 2/12" (1867), nebengesetzt ist L1 "BERNE" in Type 4 in ebenfalls schwarzer Stempelfarbe.

    Ein ganz ungewöhnliches Stück aus der Sammlung Heinrich Sanders, S.84. Wieso hier schwarze Stempelfarbe zur Anwendung kommt, ist ungeklärt. Möglicherweise wurde für Postformulare zu dieser Zeit schwarze Stempelfarbe verwendet und man hat hier dieses Stempelkissen benutzt. (= Bei Ohrt, S. 237 war ungeklärt, wann erstmals schwarze Farbe verwendet wurde; Ohrt vidi: am 18. Oktober 1868) Die alten Langstempel wurden üblicherweise oft noch als Formularstempel genutzt und der Stempel ist m.E. wahrscheinlich zufällig und eher versehentlich als Stempel auf dem Brief gesetzt worden. Super interessantes Stück.


    Ab dem Jahr 1868 wurde dieser oldenburgische K2 BERNE zunächst im Zeitraum des Norddeutschen Postbezirks nachverwendet.

    Brief mit einer NDP Nr. 16 - 1 Groschen - mit dem schwarzen K2 "BERNE 14/6" 1871 nach Reinhausen bei Göttingen (aus meiner Slg.)

    Später erfolgte eine weitere Nachverwendung auf Marken des Deutschen Reichs.

    Ortsbrief mit einer Deutsches Reich Nr. 3 kleiner Brustschild - 1/2 Groschen mit dem K2 "BERNE 9/7" (1872) nach Campe (= heute ein Ortsteil von Berne) und mit gleicher Handschrift ein Brief mit einer Deutsches Reich Nr. 4 - 1 Groschen - und dem K2 "BERNE 11/7" (1872) nach Oldenburg (aus meiner Slg.)

    Deutsches Reich Nr. 16 - 1/4 Groschen - grosser Brustschild mit K2 "BERNE" (aus meiner Slg.)


    Postkarte mit Deutsches Reich Nr. 18 - 1/2 Groschen mit K2 "BERNE 31/12" (1872) nach Bremen (aus meiner Slg.)


    Auch auf Marken der "Pfennige"-Ausgabe ist der K2 "BERNE" noch zu finden. Im Bild ein aktuelles Ebay-Angebot einer Deutsches Reich Nr. 33, Ausgabe 1875.

    Ich gehe aktuell daher davon aus, dass der oldenburgische Doppelkreisstempel "BERNE" längstens noch bis zum Jahr 1875 weiterverwendet wurde.

  • Der Brustschildbrief trägt eine andere Handschrift. Deshalb ohne Nummer ????

    Wahrscheinlich. Interessant. Thx für die Bilder.

    Zur ergänzenden Info für die Anderen. Es geht um diesen Brief mit einer DR Nr. 21b, über den ich hier bereits geschrieben habe. Und die Briefe sind durchnummeriert. Und beginnen mit der oldenburgischen "Sander-Korrespondenz carry J. Ahlers" im Jahr 1866.

    John Ahlers

    Biographical Sketch - Richland Township

    JOHN AHLERS, farmer, Sec. 35; P. 0. Cottonville; born Jan. 10, 1841, in Hanover, Germany; in 1866, he moved to Milwaukee; thence to Jackson Co. He owns 320 acres of land. Married Caroline Lahmeyer in 1865; she was born in Germany; have five children--Charlotte E. H., Oswold J., Otto C., Clara E. and Lizzie A.

    [The History of Jackson County Iowa, Published November 1879]

    Quelle: http://genealogytrails.com/iowa/jackson/biosa1.htm

    Hannover wird als der Geburtsort von John Ahlers angegeben. Er kam aber sehr wahrscheinlich im Jahr 1866 aus Wildeshausen und war dann zunächst in der ersten Station in Galena/ Illinois. Und das Jahr 1866 ist nachweislich sein Zeitpunkt der Auswanderung. Da war er 25 Jahre alt. Daher liege ich hier sehr wahrscheinlich richtig.

    ...und ich vermute, dass dies hier die Brief-Korrespondenz seiner Ehefrau ist, die wahrscheinlich erst später in die USA übersiedelte.

  • 73. Die Postgeschichte von Abbehausen

    Abbehausen ist eine ehemalige eigenständige Gemeinde und seit dem Jahr 1974 ein Stadtteil der Stadt Nordenham an der Unterweser im Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen.

    Abbehausen setzt sich ursprünglich aus vier Bauernschaften zusammen.

    Zur Zeit der oldenburischen Post in den 1850er Jahren hatte Abbehausen zusammen mit den Orten Atens und Ellwürden insgesamt 2.379 Einwohner (Ohrt für das Jahr 1855, S. 213).

    Die Geschichte der Poststempel von Abbehausen beginnt lt. Ohrt im Jahr 1822. Im Juni 1822 hat Ohrt (vgl. Ohrt, S. 278, Nr. 101 a.) erstmals einen Langstempel von Abbehausen festgestellt.

    Vorphila-Brief mit dem seit dem Jahr 1822 verwendeten L1 "ABBEHAUSEN". Dieser Stempel wurde lt. Ohrt S. 166 bis zum 19. März 1859 verwendet, kommt daher nicht nur auf Vorphilabriefen, sondern auch auf frankierten Briefen mit Marken der 1. Ausgabe von Oldenburg vor. Auf Vorphila-Briefen war die Stempelfarbe immer schwarz. (aus der Sammlung Heinrich Sanders, S. 94)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 3 II - 1/15 Thaler in dem blassen Rosa der Papierlieferung B mit dem schwarzem Taxstempel "2 2/5" von ABBEHAUSEN (L1) auf Brief der 2. Gewichtsstufe nach Oldenburg. Entsprechend der "Taxe" wurde dieser Stpl. 2 x abgeschlagen. (aus der Sammung Heinrich Sanders, S. 95)

    Dieser Taxstempel von Abbehausen in der alten Landeswährung nach Groten (2 2/5 Grt = 1/30 Th. = 1 Sgr.) war ursprünglich angeschafft worden, um damit Portobriefe ins Oldenburger Land auszutaxieren. Nach Einführung der Freimarken wurde mit dem Taxstempel "2 2/5" nicht nur entwertet, sondern gleichzeitig auch austaxiert. Die 1/30-Thaler-Marke (= 2 2/5 Grt. Landeswährung) erhielt einen, die 1/15 Thaler-Marke zwei Abschläge und so fort.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 IV - 1/30 Thaler mit dem schwarzen Taxstempel "2 2/5" und dem Ortsaufgabestempel L1 "ABBEHAUSEN" nach Oldenburg. Mit in diesem Auktionsangebot war eine Oldenburg Nr. 3 II mit doppelt abgeschlagenem schwarzem Taxstempel (Altdeutschland-Spezialauktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 316)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 IV - 1/30 Thaler - , entwertet mit schwarzem Taxstempel "2 2/5" und dem Ortsaufgabestempel L1 "ABBEHAUSEN", der Taxstempel wurde hier ein weiteres Mal abgeschlagen. (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 812)

    Dieser Taxstempel kann nur auf den Marken Oldenburg Nrn. 2 II und 2 IV, 3 II und 4b. vorkommen. Dies als Hinweis. Denn dies waren die Marken, die damals in den Jahren 1852 und 1853 am Postschalter erhältlich waren. (Bei Attesten, die eine Oldenburg Nr. 2 I ausweisen, sollten die Marken noch einmal genau angesehen werden. Es dürfte sich in der Mehrzahl um eine Verwechslung mit einer Oldenburg Nr. 2 IV handeln.)

    Paul Ohrt hat für die Entstehung des Taxstempels eine ergänzende Erklärung: Denn dieser Stempel war nach seiner Angabe schon lange vor Einführung der Freimarken beschafft und für alle einfachen Briefe benutzt worden, welche in "ABBEHAUSEN" oder im benachbarten "ATENS" unfrankiert aufgeliefert und daher vom Empfänger mit 2 2/5 Grote zu bezahlen waren. Dieses Verfahren für unfrankierte Briefe ist dann auch noch einige Zeit nach Einführung oldenburgischer Marken beibehalten worden (vgl. Ohrt, S. 138 f.)

    Brief mit dem Taxstempel "2 2/5" vom 25. März 1852 und dem L1 "ABBEHAUSEN" nach Seefeld, Abb. bei Ohrt, Die Poststempel von Oldenburg, 1911, S. 138

    Der Taxstempel wirkt mitunter als wäre dieser "gedruckt". Oldenburg Nr. 2 IV - 1/30 Thaler mit Taxstempel aus meiner Slg.

    Dieser Portostempel wurde früher von Philatelisten irrtümlich für einen Aufdruckstempel zu Marken-Provisorien gehalten, weil er nach Einführung der oldenburgischer Freimarken (5. Januar 1852) zeitweise auch zum Abstempeln von Freimarken benutzt wurde. Beispielsweise hat auch die berühmte "Tapling collection" des Britischen Museums in London eine mit diesem Portostempel entwertete blaue 1/30 Thaler-Marke als vermeintliches Provisorium ausgestellt. (Ohrt, S. 138)

    Brief-VS mit einer Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler dem schwarzen Tax-Stpl. 2 2/5 und dem Ortsaufgabestempel L1 "ABBEHAUSEN" (Schlegel, 29. Auktion vom 1. bis 3. 11. 2021, Los-Nr. 209)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 IV mit handschriftlicher Tintenkreuzentwertung und dem Ortsaufgabestempel L1 ABBEHAUSEN in schwarzer Stempelfarbe. Ohrt hat solche Briefe mit handschriftlicher Entwertung im Juni 1852 festgestellt (Ohrt, S. 278, Nr. 101 d.). (Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 666)

    Im August 1853 wurde auch in Abbehausen von schwarzer auf blaue Stempelfarbe umgestellt.

    Brief Oldenburg Nr. 2 IV - 1/30 Thaler mit blauem Taxstempel "2 2/5" und L1 von ABBEHAUSEN nach Golzwarden. Dies ist die mir bekannte späteste Verwendung des Taxstempels von Abbehausen. In blauer Stempelfarbe des Taxstempels kenne ich bisher auch nur diesen einen Brief und zwei Marken Oldenburg Nr. 2. (Brief aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 95)

    Brief Oldenburg Nr. 2 I - 1/30 Thaler in blau mit 2 x L1 ABBEHAUSEN in blau. Der Langstempel Abbehausen wurde nun auch gleichzeitig zur Abstempelung der Marken genutzt.

    Beitrag wird fortgeführt...

  • Danke für die Erläuterungen. Ich habe mich schon viele Jahre gefragt, was das mit diesem Stempel auf sich hat.

    Es gibt wahrscheinlich keine wirklich zufriedenstellende Erklärung für die Verwendung des Stempels. Denn es ist natürlich eine Tatsache, dass nur in Abbehausen dieser Taxstempel zum Abstempeln von Marken verwendet wurde.

    Man muss es daher auch als Kuriosum betrachten, welches mit der Einführung der 1. Markenausgabe Oldenburgs für eine kurze Zeit hier praktiziert wurde.

  • Brief Oldenburg Nr. 4a , 1/10 Thaler in gelb, entwertet mit dem blauen L1 "ABBEHAUSEN" in die Niederlande nach Amsterdam. Das gesamte Porto, inklusive des Weiterfrancos wurde mit der Frankatur bezahlt. Das deutsche Porto betrug 1 Sgr., das holländische Porto 2 Sgr. (Vermerk "2") . Rückseitiger Ankunftsstempel von "AMSTERDAM 14/9". ((Altdeutschland Spezialauktion Till Neumann vom 1.3.2003, Los-Nr. 317)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) vom 30.11.1855 von ABBEHAUSEN (L1) nach Washington D.C., USA. Dies ist ein Brief mit geteilter Frankaturabgeltung. Frankiert wurde nur 1 Sgr. für den Transport bis nach Bremen. Von dort ging der Brief mit "Steamer Herrmann" über New York (roter Ankunftsstempel "N.YORK U.S. PKT DEC 21 PAID") weiter über den Landweg nach Washington D.C.. Das anteilige ausländische Porto betrug 4 1/2 Sgr. (= vorderseitiger Vermerk) sowie "PAID" und "10" (Cents). Dieser Betrag von 4 1/2 Sgr. wurde bei Aufgabe des Briefes in bar entrichtet. (Sammlung Westerloy, Auktion Erhard, vom 15. Februar 1992, Los-Nr. 9004)

    Dreierstreifen einer Oldenburg Nr. 1 - 1/3 Sgr. mit dem blauen L1 "ABBEHAUSEN" (156. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 22. Juli 2019, Los-Nr. 2313)

    Oldenburg Nr. 3 I in rosa (Papierlieferung B) mit blauem L1 "ABBEHAUSEN" in der 1. Entfernungszone als Akten-Sendung mit 5 1/2 Loth Gewicht mit 6 x 4 Schwaren (= 1/15 Thaler)- Frankatur = Inlands-Kreuzband-Taxe der 6. Gewichtsstufe. Dies ist der einzige Brief Oldenburgs mit dieser höchsten Kreuzband-Gewichtsstufe, den ich kenne. (obere Briefabbildung aus der Sammlung Heinrich Sanders, S. 57)

    Ich habe diesen Brief auf "Umwegen" erworben. Der zwischenzeitliche Erwerber dieser außerordentlich seltenen Frankatur aus der Sanders-Sammlung hatte es aber zwischenzeitlich "geschafft", den vorderseitigen Bleistiftvermerk "5 1/2 Loth", der das Gewicht angibt, (in völliger Unkenntnis) auszuradieren. Wahrscheinlich hat ihn dies in der Optik gestört. (Untere Abbildung, aus meiner Slg.)


    Im Jahr 1856 wurde in ABBEHAUSEN ein neuer zweizeiliger Rahmenstempel eingeführt, der das Jahr, den Monat und den Tag angibt. Diesen Stempel, den Paul Ohrt als "Versuchsstempel" bezeichnet, wurde bis 1859 zumeist als Ortsaufgabestempel verwendet. (Ohrt: vidi vom 17. Mai 1856 bis 19. März 1859, Ohrt, S. 278, 101 f., Anmerkung: Der Stpl. wurde noch etwas länger verwendet als Ohrt dies damals gesehen hat. ) In der Abbildung ein Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem blauen L1 ABBEHAUSEN und dem Ra2 "ABBEHAUSEN 1856, AUG.24." als Ortsaufgabestempel. (7. Boker-Auktion vom 19.03.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 314)

    Dieser "Versuchsstempel" wurde in einigen seltenen Fällen auch zum Abstempeln von Marken verwendet. Im Bild ein Briefstück einer Oldenburg Nr. 2 III - 1/30 Thaler in graublau - (Papierlieferung E) mit dem Ra2 "ABBEHAUSEN 1859, JUN. 25." (aus der Sammlung Heinrich Sanders, S. 121)

    Brief Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler graublau (Papierlieferung E) mit dem Ra2 "ABBEHAUSEN 1859, JUL. 9." nach Stollhamm (Südphila P. Feuser 101. Auktion vom 16.03.2024, Los-Nr. 1151)

    Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in blassgelb und dem blauen L1 ABBEHAUSEN sowie dem Ortsaufgabestempel Ra2 "ABBEHAUSEN 1856, JULI 30." (aus der Sammlung Heinrich Sanders, S. 121)

    2 Tage später als der vorherige Brief...

    Brief aus der Postablage KLEINENSIEL (blauer Ra1), diese gehörte im Jahr 1856 zum Bestellbezirk Abbehausen. Nach Aufgabe des Briefes und Bezahlung der Frankatur in Kleinensiel, wurde dieser in Abbehausen mit einer Oldenburg Nr. 2 I - 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) frankiert und dort mit dem L1 "ABBEHAUSEN" abgestempelt. Als Ortsaufgabestempel wurde der K2 (Versuchsstempel) "ABBEHAUSEN 1856 AUG 1." verwendet. Sehr seltener Brief. (Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke 14.5.2011, Los-Nr. 741)

    Beitrag wird fortgesetzt…

  • Ende des Jahres 1859 wurde in Abbehausen ein zweizeiliger Rahmenstempel eingeführt, der als Monatsangabe eine römische Zahl hatte. Ohrt, S. 129: Dies ist "unabsichtlich dadurch entstanden, dass man jener Postanstalt anfangs, nämlich bei Überweisung ihres ersten Satzes loser Zahlentypen für ihren Kastenstempel, irrtümlich auch römische Zahlen mitgeliefert hatte."

    Im Bild eine Oldenburg Nr. 3 III - 1/15 Thaler Hermelin schattiert in blassfleischrot - mit dem blauen Ra2 "ABBEHAUSEN 15/ XI" (aus meiner Slg.) Auf Marken der 1. Ausgabe von Oldenburg ist dieser Stempel selten, weil dieser letztlich erst zu einem Zeitpunkt am Schalter verwendet wurde als bereits die 2. Ausgabe Oldenburgs verkauft wurde.

    Dieser Stempeltyp Ra2 mit der römischen Monatszahl wurde lt. Ohrt, S.166 (vidi) bis zum 15. August 1864 verwendet.

    Auf der 2. Markenausgabe Oidenburgs findet man folglich auf Briefen aus Abbehausen diesen Ra2 mit der römischen Monatszahl. Im Bild ein Brief mit einer Oldenburg Nr. 6a in blau mit dem Ra2 "ABBEHAUSEN 18 V" nach Stollhamm. (aus der Sammlung Heinrich Sanders, S. 135)

    3. Markenausgabe: Brief mit einer Oldenburg Nr. 12b - 1 Groschen in hellblau - mit dem Ra2 "ABBEHAUSEN 17 III" nach Stollhamm (aus meiner Slg.)

    Bfst. mit einer Oldenburg Nr. 12b - 1 Groschen in der Farbe schwärzlichpreussischblau (Michel-Farbführer: 31-37-8) mit dem Ra2 "ABBEHAUSEN 12 IX" (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer Oldenburg Nr 12a, 1 Groschen kobaltblau in Farbfrankatur mit einer Oldenburg Nr. 14, 3 Groschen zitronengelb als 4-Groschen-Frankatur aus "ABBEHAUSEN 18 III (1862) nach Rödby auf der Insel Lolland/ Dänemark. Das deutsche Porto bis zur Grenze betrug 2 Sgr, , die dänische Strecke nochmals 2 Sgr. Dies ist wahrscheinlich der 4. bekannte Brief mit dieser Frankaturkombination. (Baratoux-Dubourg Enchères Bordeaux, Auktion am 13.11.2023, Los-Nr. 711)

    4. Markenausgabe: Reco-Brief mit einer 5 Sgr. - Frankatur aus Abbehausen mit dem Ra2 "ABBEHAUSEN 22/XII" nach Oldenburg. Dieser Brief hat 6 Exemplare der Oldenburg Nr. 15A - 1/3 Groschen in hellgrün - in mehreren Einheiten - und eine Oldenburg Nr. 19A in hellgelbbraun. Das Aufgabejahr dieses Briefes ist mir nicht bekannt. Diese hellen Markenfarben sind aber Frühauflagen der Marken. Daher stammt der Brief sehr wahrschenlich aus dem Jahr 1862. (Bernstein-Slg., 330. Schwanke 14.5.2011, Los-Nr. 555)

    Es gibt von der Probenmarke Oldenburg Nr. 17 P 3 ein einzelnes Exemplar, welches in Abbehausen abgestempelt wurde.

    Diese Probenmarke Nr 17 P 3 in fleischrot ist mit dem Ra2 "ABBEHAUSEN 16 IV" entwertet und erscheint unter UV-Licht in gelbbrauner Farbe. (Oldenburg Nr. 17A sind unter UV alle violett!) Zur Vermeidung von Wiederholungen verweise ich auf meine Ausführungen unter Esenshamm, die hier in gleicher Weise für Abbehausen gelten. Offenbar ist auch dem Postmeister in Abbehausen diese Probenmarke zugesandt worden und wurde hier ebenfalls zur Frankatur verwendet. Sehr wahrscheinlich auch in Abbehausen ein Unikat. (aus meiner Slg.)

    Überseebrief aus der Hansmann-Korrespondenz: Brief mit Oldenburg Nr. 17A mit dem Ra2 "ABBEHAUSEN 21 XI" nach Washington D.C., USA. Auch dies ist ein Brief mit geteilter Frankaturabgeltung, obwohl dies für diese Markenausgabe eigentlich nicht mehr vorgesehen war. Frankiert wurde nur 1 Groschen für den Transport bis nach Bremen. Von dort ging der Brief per Schiff über New York (schwarzer Ankunftsstempel "NEW YORK BREMEN PKT DEC 10 ") weiter über den Landweg nach Washington D.C.. Das anteilige ausländische Porto betrug 4 1/2 Sgr., schwarzer Stpl. "Paid to Bremen" und handschriftlich"10" (Cents), was in der Umrechnung 4 1/2 Groschen entsprach (vgl. Berger, S. 145). Dieser Betrag wurde bei Aufgabe des Briefes in bar entrichtet. (aus welcher Auktion dieser Brief stammt, kann ich leider nicht mehr sagen)

    Ein weiterer Brief aus der Hansmann-Korrespondenz, dieses Mal mit vollständiger Frankatur.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 16Aa, einer Oldenburg Nr. 17A und 2 x Oldenburg Nr. 18A als 5 1/2 Groschen-Frankatur aus "ABBEHAUSEN 11 IX" (Ra2) ebenfalls nach Washington D.C., USA. Vorderseitig ist der Durchgangsstempel (Ra2) von "BREMEN 12 9 1-2" zu sehen. Der Brief in New York am 28. Sept. angekommen (roter "N. YORK BREMEN PKT. PAID SEP 28"). Zusätzlich roter "PAID"-Stpl und roter Stpl. "10" (Cents), unten links ist handschriftlich das anteilige ausländische Porto von "4 1/2" Groschen ausgewiesen. (3. Erivan-Auktion vom 27.06.2020, Heinrich Köhler, Los-Nr. 139)

    Beitrag wird fortgeführt...

  • Nur ein Tip:
    Niemand online nennt einen Rahmenstempel K2.

    Unter K2 verstehen die allermeisten wohl einen Kreisstempel und keinen Kastenstempel wie bei deiner Intention.

    Es gibt unter stampsx eine riesige Stempeldatenbank, die als Orientierung dienen kann.

    Ein Kastenstempel wird dort als Rahmenstempel geführt, also R2, Ra2 würden die meisten auch verstehen. In Attesten o.ä. ist das ebenso der Fall.

    Weiter unten benutzt du dann selber den Ra2 wie ich gerade feststelle.

  • Ich perönlich versuche, die Stempelbezeichnung nach Anderson zu verwenden. Das mache ich, seit ich, nachdem ich erst kurz im Forum Mitglied war, abgewatscht wurde, weil ich die Einzeiler-Stempel Langstempel genannt habe. Darauhin habe ich mir den Anderson angeschafft.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Der Hinweis auf stampsx geht bei mir ins Leere.

    Ich lese bei stampsx nicht mehr. Denn ich empfinde das Forum dort einfach nur als unangenehm. Das muss ich mir nicht antun.

    Und mich interessiert Postgeschichte. Und natürlich auch die „normale Geschichte“, die dahintersteht. Und wenn ich Bilder einstelle und dabei einen zweizeiligen Rahmenstempel in der Abkürzung „Ra2“ und nicht „R2“ nenne, ist mir das völlig „wurscht“.

    Für mich ist das nur ein kleines Hobby. Und meine Beiträge, die ich mir vorgenommen hatte, habe ich geleistet.

    Ein Fachbuch soll in Vorbereitung sein.

    Ludger hatte schon vor Jahren gesagt, dass hier jemand ein Buch über die oldenburgischen Poststempel schreibt und veröffentlichen will. Das sollten Interessenten dann abwarten.

  • Ludger hatte schon vor Jahren gesagt, dass hier jemand ein Buch über die oldenburgischen Poststempel schreibt und veröffentlichen will. Das sollten Interessenten dann abwarten.

    Das Buch war zur Ausstellung in Oldenburg bereits fertig und wurde dort am Stand der Arge Oldenburg vorgestellt. Seitdem gab es auch die Möglichkeit, sich für einen Kauf vormerken zu lassen.

    Warum ich bis heute nichts weiter davon zu hören bekommen habe, ist mir etwas schleierhaft.

  • Zu stampsx: Man muss stampsx nicht mögen,

    man kann die dortige Stempeldatenbank auch gesondert betrachten und nur von der war die Rede.

    Mir ist es auch etwas zu viel One-Man-Show dort in vielen Bereichen.

    Gruß Ludger