Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • Sicherlich nicht nur einer der seltensten Mischfrankaturen Oldenburgs, sondern einer der schönsten Oldenburg-Briefe überhaupt. Tolle Ränder, tolle Stempel! Schade dass ich nicht Briefe sammle, bei denen Marken auf dem Kopf stehen... :D

  • Papiertiger,

    dieser abgebildete Mischfrankatur-Brief ist aus meiner Sicht auch der "Schönste" seiner Art. Daher auch meine Abbildung hier in meiner Auflistung der Seltenheiten Oldenburgs. Der Brief ist selten, aber es gibt gleichwohl weitere Briefe in dieser Kombination.

    35. Brief mit einem Paar der Oldenburg Nr. 8 und einer Bogenecke der Oldenburg Nr. 7 von Oldenburg nach Zürich

    Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen schwarz auf rosa, aus der linken unteren Bogenecke, zusammen mit Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen schwarz auf gelb im waagerechten Paar, jeweils entwertet mit Doppelkreisstempel "OLDENBURG 27.1. (1861) auf Auslandsbrief nach Zürich/ Schweiz. Rückseitig ein Übergangsstempel von "FRANKFURT/ MAIN" und der Ankunftsstempel "ZÜRICH". Dies ist ein Brief der 2. Gewichtsstufe nach Zürich im Gesamtbetrag von 8 Groschen. Links unten ist das Weiterfranko von 2 Silbergroschen in rot ausgewiesen, umgerechnet in 6 Kreuzer. (vgl. Florian Berger, S. 143) Der Brief wurde 1908 anläßlich der Versteigerung der Koch-Sammlung bei Gilbert & Köhler verkauft; in die Sammlung Boker ging er anläßlich der Versteigerung der "Court-Sammlung" bei Robson Lowe in Basel 1967: in der 7. Boker-Auktion am 19. März 1988 erwarb ihn Erivan Haub. Zuletzt wurde der Brief bei der 6. ERIVAN-Auktion unter Los-Nr. 111 verkauft. Mir ist nur der Ausrufpreis der Boker-Auktion bekannt. Dieser betrug damals 80.000,- DM.

  • ... ist das eine Misch-, oder eine Farbfrankatur?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke, Ludger, und was für eine schöne obendrein.

    Leider haben feine Oldenburg-Briefe einen Preis, der die meisten Sammler auf den finanziellen Boden der Tatsachen zurückführen, aber bei edlen Sammelgebieten ist das halt so und wenn es noch viel Günstiges zu erforschen gilt, ist das ja auch nicht schlecht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 36. Brief Oldenburg Nr. 7, 2 Marken der 2 Groschen auf lebhaftrosa als Paar geklebt mit Rahmenstempel "FRIESOYTHE" auf Brief nach Hannover.


    (Dieser Brief stammt vormals den Sammlungen Gaston Nehrlich und Maurice Burrus, 8. Boker-Auktion vom 12.11.1988, Los-Nr. 327, damaliger Ausrufpreis 20.000,- DM)

    Ergänzung von mir: Diese Markenfarbe "sehr lebhaft rosa" ist exakt die Farbe der Papierlieferung D, auf die vorher in den Jahren 1858 und 1859 die letzte Auflage der Oldenburg Nr. 3 III gedruckt wurde.

    Hier hat die Druckerei Gerhard Stalling für den Druck die gleiche Papiersorte verwendet.

  • Leider haben feine Oldenburg-Briefe einen Preis, der die meisten Sammler auf den finanziellen Boden der Tatsachen zurückführen, aber bei edlen Sammelgebieten ist das halt so und wenn es noch viel Günstiges zu erforschen gilt, ist das ja auch nicht schlecht.

    Es gibt von Oldenburg recht zahlreich auch "kleine Seltenheiten", die für normale Geldbeutel noch erschwinglich sind. Und die bezüglich der Seltenheit und des Sammelwertes durchaus sehr ungewöhnlich sind.

    37. Oldenburg Nr. 7 PF III "dicker Fussstrich der rechten 2"

    Bfst. Oldenburg Nr. 7 - 2 Groschen in der blassroten Farbe der 2. Auflage, mit dem seltenen Plattenfehler PF III "dicker Fussstrich der rechten 2" mit dem Rahmenstempel "ESENSHAMM". Dieser Plattenfehler ist bisher nirgendwo philatelistisch erwähnt und auch nicht katalogisiert. Ich gehe davon aus, dass dieser nur 1 x im Bogen vorkommt, möglicherweise auch nur auf Marken der 2. Auflage. (aus meiner Slg.)

    Hier ist ein Vergleichsstück mit einer 2. Marke mit diesem Plattenfehler, ebenfalls 2. Auflage der Nr. 7. (Bild aus einem Auktionsangebot) Bisher habe ich erst 3 oder 4 Exemplare dieses PF gesehen.

    Und da die Auktionshäuser von diesem PF - mangels Literatur zu diesem PF - keine Ahnung haben, ist dies mal ein Beitrag an die Adresse der "Schnäppchenjäger", die auf der Suche nach ungewöhnlichen Stücken sind.

  • 38. Brief Oldenburg Nr. 8, 2 Marken der 3 Groschen schwarz auf gelb, als Paar geklebt mit dem Rahmenstempel von Jever nach Weimar.

    Dieser ungewöhnliche Brief stammt vormals aus der Rothschild-Sammlung und wurde meines Wissens zuletzt auf der 8. Boker-Auktion vom 12. November 1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 328 zu einem Ausrufpreis von 20.000,- DM versteigert.

    Ich zeige hier noch einen 2. Brief...

    Brief mit einem Paar der Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen schwarz auf gelb, aus "OLDENBURG" nach Frankfurt a.Main. Einer der wertvollsten Oldenburg Briefe. (Auktion von "Die Briefmarke GmbH" am 28./29. Mai 1993, Los-Nr. 1365)

  • 39. Brief mit einer Einzelfrankatur der Oldenburg Nr. 7 aus SANDERSFELD

    Sandersfeld ist ein winziger Ort bei Hude, von dem nicht allzu viele Briefe erhalten geblieben sind. Ich zeige hier in diesem Beitrag 2 Briefe aus diesem kleinen Postort.

    Brief der doppelten Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen sehr lebhaft rosa - 1. Auflage - mit Ra2 "SANDERSFELD" nach Delmenhorst (es wurde das Auktionshaus, welchen diesen Brief anbot von mir leider nicht vermerkt)

    Recommandierter Brief aus "SANDERSFELD" nach Elsfleth, ebenfalls frankiert mit einer 1. Auflage der Oldenburg Nr. 7 (Auktion von "Die Briefmarke GmbH" am 28./29. Mai 1993, Los-Nr. 1362)

    Da die eine Marke 2/1 und die andere Marke 5/1 abgestempelt wurden, kann es durchaus sein, dass die Marken aus dem gleichen Bogen stammen. Sandersfeld hatte nur ein sehr geringes Postaufkommen.

  • 40. Überseebrief Oldenburg Nr. 8 in Mischfrankatur mit Oldenburg Nr. 11a und Nr. 13 aus ZWISCHENAHN nach St. Louis, USA

    Brief Oldenburg Nr. 8, schwarz auf gelb in Mischfrankatur mit Oldenburg Nr. 11a rotbraun und Oldenburg Nr. 13, 2 Groschen (1. Auflage ziegelrot) aus "ZWISCHENAHN" nach St. Louis, Illinois, USA. Der Brief wurde am 9.4.(1861) in Zwischenahn aufgegeben, ging dann über Bremen mit "STEAMER" nach New York, wo er am 29. April 1861 eintraf (siehe PAID-Stpl. NY). Der Brief wurde dann auf dem Landweg zum Adressort St. Louis weitertransportiert. Das Porto betrug insgesamt 5 1/2 Groschen, der ausländische FRANCO-Anteil betrug 4 1/2 Groschen (= 10 Cents), siehe Stpl. "PAID" und in rot handschriftl. "4 1/2 " (Auktion Hobbyphilatelie Höflich KG vom 16. und 17.03.1992, Los-Nr. 1062, damaliger Ausrufpreis 17.500,- DM)

  • Sandersfeld ist ein winziger Ort bei Hude, von dem nicht allzu viele Briefe erhalten geblieben sind. Ich zeige hier in diesem Beitrag 2 Briefe aus diesem kleinen Postort.

    Winziger Ort ist gut. 3 Bauernhöfe und ein Baggersee, an dem ich als Jugendlicher vor vielen Jahren im Sommer zum Schwimmen war. (Meine Eltern sind aus Hude)

    In Sandersfeld wurden seinerzeit in der Vor-Eisenbahnzeit auf der Route Bremen-Oldenburg die Pferde für die Kutschen getauscht. Da Hude keine eigene Expedition bis zur Auflösung von Sandersfeld Mitte 1867 hatte, hatte dies natürlich für den Nahbereich auch Bedeutung.

    Briefe aus Sandersfeld sind für mich schon immer spannend gewesen. :)

  • 41. Die Marke Oldenburg Nr. 6c - indigo -

    Die Marke Oldenburg Nr. 6c - indigo - ist selten, insbesondere gibt es nur sehr wenige Briefe mit dieser Marke.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 6c - indigo - aus "LANGWARDEN" (L1) nach Stollhamm (Auktionshaus Edgar Mohrmann & Co., 210, Auktion vom 2. Juni 2018, Los-Nr. 433, Ausrufpreis 22.000,- €)

    Die Marke hat ein leuchtendes Blau im Gegensatz zu dem normalen Blauton der Oldenburg Nr. 6a, die eher (besser gesagt: zumeist) einen matten und eher stumpfen Eindruck macht.

    Florian Berger hat bisher nur eine Anzahl von ca. 50 Marken der Nr. 6c festgestellt. Und es gibt nur wenige Postorte in denen diese Marke verwendet wurde. Es ist allerdings anzumerken, dass die Postorte, die Florian Berger auf S. 28 seines Handbuches als Verwendungsorte der Nr. 6c auflistet, nicht abschließend sind.

    Interessant ist, das Florian Berger auf S. 28 anführt, dass die Farbe der Oldenburg Nr. 6c ziemlich genau mit einer Papierfarbe übereinstimmt, die bei der Oldenburg Nr. 2 - 1/30 Thaler - verwendet wurde. Er vermutet daher, dass bei der Druckerei Gerhard Stalling noch Restbestände des Papiers der Vorgängermarke vorhanden waren, die hier aufgebraucht wurden.

    Gemeint sind hier die ebenfalls leuchtend dunkelblauen Marken Oldenburg Nr. 2, die mit der Papierlieferung B gedruckt wurden, also die Oldenburg Nr. 2 II, die Nr. 2 IV und in einem ganz minimalem Umfang die Oldenburg Nr. 2 I.

    Bfst. Oldenburg Nr. 6c - indigo - aus "STROHAUSEN 31/7" (Auktionshaus Edgar Mohrmann & Co., 210, Auktion vom 2. Juni 2018, Los-Nr. 432, Ausrufpreis 8.500,- €)

  • Winziger Ort ist gut. 3 Bauernhöfe und ein Baggersee, an dem ich als Jugendlicher vor vielen Jahren im Sommer zum Schwimmen war. (Meine Eltern sind aus Hude)

    In Sandersfeld wurden seinerzeit in der Vor-Eisenbahnzeit auf der Route Bremen-Oldenburg die Pferde für die Kutschen getauscht. Da Hude keine eigene Expedition bis zur Auflösung von Sandersfeld Mitte 1867 hatte, hatte dies natürlich für den Nahbereich auch Bedeutung.

    Briefe aus Sandersfeld sind für mich schon immer spannend gewesen. :)

    Hallo Ludger,

    die Post wurde vor dem Jahr 1867 und der Schließung der Poststation Sandersfeld wohl damals von Hude nach Sandersfeld gebracht. Hude hatte keine eigene Poststation. Daher gab es schon ein gewisses Postaufkommen.

    Aber ich teile Deine Leidenschaft für diesen kleinen Postort. :thumbup: :thumbup:

    Viele Grüße

    Bernd

  • dieser abgebildete Mischfrankatur-Brief ist aus meiner Sicht auch der "Schönste" seiner Art. Daher auch meine Abbildung hier in meiner Auflistung der Seltenheiten Oldenburgs. Der Brief ist selten, aber es gibt gleichwohl weitere Briefe in dieser Kombination.

    35. Brief mit einem Paar der Oldenburg Nr. 8 und einer Bogenecke der Oldenburg Nr. 7 von Oldenburg nach Zürich

    Wirklich? Es gibt noch weitere Briefe mit dieser 8-Groschen-Frankatur? Vermutlich auch in die Schweiz?

  • Papiertiger,

    ich habe auf Deinen Beitrag #281 geantwortet. Inhaltlich geht es um die 34., die Mischfrankatur der Oldenburg Nr. 3 III mit der Oldenburg Nr. 6a.

    In der Abb.: Brief mit einer Mischfrankatur der Oldenburg Nr. 3 III mit einer Oldenburg Nr. 6a. Ähnlich dem Hooksiel-Brief unter Nr. 34. Harald, dieses Stück ist ein Auktionslos der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 368, wurde für 600,- € ausgerufen und für 1.300,- € (+ Aufschläge") versteigert.

    Und nein, die Buntfrankatur der Nr. 35 ist m.E. ein Unikat. Es gibt meines Wissens keinen zweiten Brief dieser Art.

    Grüße Bernd

  • Ich lese mit großem Vergnügen Deine Oldenburg Ausführungen. Für mich war Oldenburg immer etwas Unerreichbares gewesen (seit mehr als 40 Jahren), aber immer etwas Einmaliges und klassisches Altdeutschland.

    Gibt es von Oldenburg auch wertstufengleiche Mischfrankaturen?

    Beste Grüße

    Peter