Plattformen-Steuertransparenzgesetz

  • Moin allseits,

    dies bekam ich gestern von einem Sammlerfreund geschickt. Ist die schon älter oder was neues?

    Das wird dann manche etwas einschränken.

    Nachdem ja alles über Ebay läuft was die Kohle anbelangt hat mancher da schnell mal 30 Artikel zusammen.

    Was meint Ihr dazu?

    Gruß

    Manne

  • Gut, dann wird man halt gemeldet.

    Was ist mit den Privatpersonen die ihr Auto über eine Plattform verkaufen. Da bist du eigentlich immer über 2.000€?

    Was ist mit Babysachen? Da sind auch mal schnell 30 Artikel überschritten.

    Viel Spass liebe Finanzämter.

    Leider steht in der Email nicht was mit den gemeldeten Personen dann passiert.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Das Land mit dem schlimmsten Verwaltungsaufwand für seine Finanzen ist Deutschland. Ca. 85% der weltweiten Steuerliteratur kommt von hier (bei ca. 195 Ländern!). Unglaublich.

    Diese Erfindung wird garantiert dazu beitragen, dass es bald 90% sein wird ... man kann nur noch den Kopf schütteln.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Aus Sicht des Staates ist diese Regelung recht clever:

    Da die Datenverarbeitung bei den Plattformen - im Gegensatz zu der in der Verwaltung - gut funktioniert, erhalten die Finanzämter detaillierte und zuverlässige Umsatzzahlen.

    Von gewissen Summen an liegt die Vermutung nahe, daß gewerbliche Tätigkeit vorliegt. Nur diese Verkäufer werden dann genauer überprüft.

    Letztlich geschieht das bereits derzeit, allerdings mit vermutlich mehr Aufwand bei den Finanzämtern. Sammler, die gelegentlich Doubletten verkaufen, können weiterhin ruhig schlafen!

  • Da gab es doch mal jemanden, der hatte die Idee mit dem Bierdeckel. Was ist daraus geworden?

    ... erwartungsgemäß leider nichts ... finde ich sehr schade.


    Aus Sicht des Staates ist diese Regelung recht clever:

    Da die Datenverarbeitung bei den Plattformen - im Gegensatz zu der in der Verwaltung - gut funktioniert, erhalten die Finanzämter detaillierte und zuverlässige Umsatzzahlen.

    Von gewissen Summen an liegt die Vermutung nahe, daß gewerbliche Tätigkeit vorliegt. Nur diese Verkäufer werden dann genauer überprüft.

    Letztlich geschieht das bereits derzeit, allerdings mit vermutlich mehr Aufwand bei den Finanzämtern. Sammler, die gelegentlich Doubletten verkaufen, können weiterhin ruhig schlafen!

    ... na ja, 2.000 Euro sind ja kein Vermögen, da wird man schnell steuerpflichtig und wenn man dann noch die Winterreifen auf Felgen von seinem Benz verkauft, war es das dann.

    Aber im Prinzip hast du Recht - eBay und Co. dürfen jetzt hinter den Kulissen dem Fiskus mitteilen, wer über dieser Gimmick-Grenze mit seinen Verkäufen liegt (die abgehenden Kosten werden wohl eher nicht angerechnet und der Aufwand nicht berücksichtigt, oder?) und schon hat man eine Option mehr zur Gängelung des Steuerzahlers.

    Wenn ich bedenke, dass China seit Jahrzehnten jedes Jahr zig Millionen von unseren Steuern bekommt als Aufbauhilfe, mangelt mir allmählich der Sauerstoffgehalt in der Umgebungsluft ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... eine Steuer, die zu erheben mehr Mühe, Kosten und Probleme verursacht, als ihre zu erwartende Höhe, nenne ich Schickane ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ... na ja, 2.000 Euro sind ja kein Vermögen, da wird man schnell steuerpflichtig und wenn man dann noch die Winterreifen auf Felgen von seinem Benz verkauft, war es das dann.

    Lieber Ralph,

    mit 2.000 € Umsatz wird man natürlich noch nicht steuerpflichtig, solange es um Verkäufe von privaten Gegenständen geht.

    Zur Umsatzsteuerpflicht bedarf es etwa des Zehnfachen. Kritisch wird es beim Nachweis der Gewerblichkeit, da sind die Kriterien wohl bisweilen so, daß die Anzahl der Verkäufe entscheidend wird.

    Ich glaube aber nicht, daß sich die Finanzämter mit Kleinhändlern beschäftigen. Man achtet dort recht genau auf die erzielbaren Mehreinnahmen pro Arbeitsstunde.

    Es gilt das Motto, daß die Gans so zu rupfen sei, daß man mit möglichst wenig Geschrei möglichst viele Federn bekommt!

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Liebe Freunde,

    30 Artikel im Jahr bzw. 2.000 Euro als Bagatellgrenze will ich nicht bagatellisieren, aber eine steuerliche Meldung zieht immer auch eine steuerliche Erkenntnis nach sich, anhand deren ich auf steuerliche Erhebungstatbestände abzielen kann.

    Nächstes Jahr könnten das auch 1.000 Euro sein und 10 Gegenstände.

    Wenn ich in Sindelfingen (oder jetzt in Ulm) für einen 4stelligen Betrag ein paar schmucke Briefe kaufe, von denen mir später einige nicht mehr so recht gefallen wollen, wäre leicht die Wertgrenze erreicht.

    Und wer aus seinem privaten Fundus 31 Bayern-Quadratbriefe à 20 oder 30 Euro verkaufte, wäre über die 2. Klippe gesprungen. Solche Leute werden dann elektronisch aktenkundig gemacht, ohne etwas verbrochen zu haben und eine Gewinnerzielungsabsicht kann der Fiskus jedem unterstellen, der ein Glas Nutella für 3 Euro verkauft und es für 4 Euro dem hungrigen Nachbarn weiter verkauft.

    Kleiner Schild

    Da rennst du bei mir offene Türen ein - ich finde das von dir Geschilderte skandalös, aber es passt in die extreme Staatsverkrustung und Hyperbürokratisierung der EU und DE, die dazu führt, dass Leistung bestraft wird. Die Steuererklärung auf einem Bierdeckel fand ich weltklasse - die Regierung hat sich damals darüber lustig gemacht.

    Wer heute eine extrem sinnvolle Photovoltaik-Anlage installieren will, nie war sie sinnvoller, als heute, darf sich gleich 2 Fachleute an die Hand holen, damit er den Papierkram halbwegs erledigt bekommt. Ein Unding und Schilda ist heute allerorten.

    Aber man sollte nicht ein Unrecht gegen ein anderes abwiegen, weil nur in der Mathematik minus mal minus plus ergibt und das Plus sehe ich hier nicht.

    Aber wir wollen das nicht ausufern lassen, sonst bekomme ich noch Probleme mit meinem Blutdruck und das könnte einen Erbschaftssteuerfall nach sich ziehen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Diese elende, unsinnige Bürokratie und Regelwut ist leider genau das, was Deutschland immer mehr auf's Mittelmass zurückfallen lässt. Wer wie ich öfter mal in andere westliche Länder fährt oder mit deren Einwohnern verkehrt - ob Niederlande, Dänemark, Irland, Australien, oder USA - merkt deutlich, wie weit wir international zurückgefallen sind. Man sieht dann fast das ungläubige Erstaunen in den Augen: "Das soll das berühmte, effiziente Deutschland sein?"

  • Halb Frankreich zittert schon länger. Da scheint es Sport zu sein Zweitimmobilien über Airbnb etc. zu vermitteln.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Admin-M 6. Januar 2023 um 17:20

    Hat den Titel des Themas von „Plattformen-Steuertransparentgesetz“ zu „Plattformen-Steuertransparenzgesetz“ geändert.
  • ... das wäre das Dümmste in der langen Geschichte der Eidgenossenschaft, was sie machen könnte ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.