Klasse Beleg!
Die handschriftliche "8" bezeichnet den Zustellbezirk?
Die "8" bezeichnet das Zielpostamt. Diese Ziffer stimmt mit dem Ankunfststempel des Postamts immer überein.
@Dieter
Sehr schick!
Klasse Beleg!
Die handschriftliche "8" bezeichnet den Zustellbezirk?
Die "8" bezeichnet das Zielpostamt. Diese Ziffer stimmt mit dem Ankunfststempel des Postamts immer überein.
@Dieter
Sehr schick!
Das ist keine Paketkarte!
Ich möchte noch einmal auf die Setzkastenstempel aus den ersten 17 Tagen im August 1914 zurückkommen. Die überwiegende Anzahl dieser Provisorien sind auf Postkarten belegt. Nur ca. 20% sind auf Briefen abgeschlagen. Eine Drucksache kann ich hier zum ersten Mal zeigen:
Streifband vom 1. August 1914 aus Glarus nach Saarbrücken 3, wo es auch eine Überwachungsstelle gab. Drucksachen mit Freigabestempeln aus dem August 1914 sind selten anzutreffen. Ich kenne nur eine weitere von Köln.
Nachdem ich am Montag meinen Vortrag in München beim MBC gehalten habe und dort den ersten Stempel der Prüfungsstelle München vorgestellt habe möchte ich diesen auch hier zeigen.
Die Prüfungsstelle für Geschäftsbriefe in München nahm am 1. August 1914 um 8:00 Uhr ihre Arbeit auf. Am Nachmittag des ersten Arbeitstags wurde der Stempel geliefert und in der Akte abgedruckt:
Der letzte Verwendungstag dieses Stempels war der 27. August 1914. In diesem Zeitraum wurden 3719 Sendungen damit abgefertigt. Einen Brief konnte ich durch diesen Vortrag "herauskitzeln".
Es handelt sich um einen Wertbrief der Deutschen Bank vom 6. Augsut 1914 in die Schweiz. Es gilt nun die restlichen 3718 Stücke zu suchen
Ich möchte alle Sammler der Pfennigzeit bitten ihre Briefe aus dem August 1914, die ins Ausland gerichtet sind und Poststempel vom Postamt 2 oder vom Paketpostamt 3 tragen, einmal umzudrehen und mir ihre Funde zu melden. Besten Dank!
Was ich vorliegend aber auch sehr interessant finde, ist der Rundstempel der Zensurstelle Emmerich. Im Riemer (Düsseldorf 1987) sind, wenn ich es richtig gezählt habe, 123 Rundstempel der gleichen Art gelistet , die arab. und röm. Ziffern im unteren Segement aufweisen. Der gezeigte XV * 14 ist nicht aufgefürt, nur XV * 9 und XV * 24, welche beide für das Jahr 1917 angegeben sind.
Riemer schreibt dazu: "Jetzt folgt die große Schar der Prüfstempel, die bei gleicher Gestaltung neben den Ziersternen noch einen weiteren Hinweis, meist Zahlen, aufweisen. Die Stempel sind entsprechend geordnet. Ob die Gestaltung der Ziersterne prüfinterne Aussagekraft hat, ist zweifelhaft. Vielleicht waren sie Erkennungszeichen der Gravieranstalten, falls bei mehreren die Fertigung erfolgt.
Zu den Ziffern und Zahlen schreibt er nicht direkt, welche Aufgaben ihnen zukam, aber an anderer Stelle zuvor allgemein: "In den unterschiedlichen Hinweisen der Beschriftung sind sicher die hier arbeitenden Gruppen und Abteilungen zu sehen". Und bei 4 von den 123 von ihm aufgelisteten Stempeln dieser Art steht vor der röm. Ziffer die Abkürzung "Abt.", womit das dann auch klar sein dürfte.
Schönen Gruß
Ich habe das schon in dem folgendem Beitrag besprochen: RE: Zensurbelege
Die Abteilung XV war für Kriegsgefangenen- und Interniertenpost zuständig.
Wenn du viele Belege an diese Adresse hast, dann wäre ich sehr an den Stempeln der Auslandsstelle Emmerich interessiert. Kannst Du mir eine chronologische Aufstellung dazu geben?
Es wäre wirklich dringend angezeigt diese thread mit dem oben zitierten zusammenzuführen
Wenn ich mich jetzt nicht täusche, habe ich das gleiche sternförmige "Kreuz" im Stempel auf einer Marke von Württemberg, "Heilbronn Telegraf", gefunden. Weiss jemand, wer die Lieferanten der Stempel waren?
Grüsse aus dem sonnigen Thüringen
Gerhard
Du täuschst dich. Das preussische Zierstück hat mit dem württembergischen Zierstück nichts zu tun. In Württemberg wurden 100 verschiedene Zierstücke in Poststempeln dokumentiert. Die Stempelhersteller waren garantiert in Württemberg, sieht man von den Schweizerstempeln ab, die von der schweizer Firma Güller um 1875 geliefert wurden. Einen Hersteller habe ich auf einem Originalstempel gesehen. Es handelt sich um die Firma G. Lutz aus Stuttgart.
Leider ist da seit mindestens zwei Jahrzehnten für die Bayernphilatelie kein solches Nebenprodukt mehr abgefallen!
Dafür gibt es doch eine lebendige Arbeitsgemeinschaft!
Und ja, die Prüfer könnten hierbei sicher helfen, aber die sind im Berufsstress und haben daher wenig Lust und Zeit für die Forschung, die ihr eigentliches berufliches Betätigungsfeld darstellt.
Prüfer sind in erster Linie dafür da das philatelistische Material besser oder überhaupt handelsfähig zu machen. Philatelistische Forschung ist dabei eher ein Nebenprodukt ...
Das ist mal ein sehr korrekter Postmeister. Auslag vor dem fremden Porto notiert und noch 4 Kreuzer Pto angeschrieben. So habe ich das noch nicht gesehen.
Lieber Dieter, das ist eine sehr erfreuliche Nachricht. Ich kann jeden Mitstreiter sehr gut gebrauchen. Herzlichen Dank für dein Engagement!
Die Postüberwachungstelle Emmerich war eine der großen Auslandspostüberwachungsstellen im Deutschen Reich und vor allem für die Post in die Niederlande zuständig. Nach Auflösung der Auslandsstelle Aachen zum 1. Januar 1917 hatte sie auch noch den Postaustausch zwischen dem besetzten Belgien und den Niederlanden zu kontrollieren.
Emmerich ragt aus den Postüberwachungsstellen vor allem mit der hohen Anzahl verschiedener Stempel hervor, die auch Mühlhausen oder Strassburg im Elsass nicht toppen können.
Karl-Heinz Riemer schreibt schon in seinem Vorwort zu Emmerich, dass er nach der Form und Gestaltung der Stempel katalogisieren wird, damit der Überblick gewährleistet sei. Gleichzeitig erwähnt er, dass die unterschiedlichen Beschriftungen die arbeitenden Gruppen und Abteilungen repräsentieren würden. Damit lag er absolut richtig, denn die römischen Ziffern bezeichneten die Abteilung und die arabischen Ziffern den Zensor. Trotzdem hat er nach der Stempelform katalogisiert und das verstellt den Blick auf die tatsächlichen Ereignisse.
Einschreibebrief aus Hamburg vom 4. Juli 1918 an die Filiale der Firma Gustav Güntzel in Amsterdam. Der Brief durchlief die Abteilung VI in Emmerich, die speziell für Einschreiben zuständig war. Als Normalbrief nach Amsterdam wäre die Abteilung III zuständig gewesen. Eine Drucksache des selben Absenders hätte die Abteilung V durchlaufen und ein Wertbrief die Abteilung X.
Im Kriegsarchiv München gibt es eine Akte, die ausschließlich die Meldungen der Personalstärke der Postüberwachungsstelle Emmerich für jede Woche ab dem Februar 1916 bis zum Oktober 1918 enthält, aufgeschlüsselt nach den einzelnen Abteilungen. Warum das München interessieren sollte bleibt rätselhaft.
Der schwarze Stempel hat den gleichen Text und ist oft auf Briefen in die Schweiz zu finden.
Übersetzung aus dem Handbuch von Michel Frick:
Diese beiden Stempel wurden ausschließlich auf Post aus den Jahren 1917 und 1918 mit Ursprung oder Bestimmung im Ausland, vor allem in der Schweiz, gefunden.