MiNr. 9 - 3 Kreuzer rot

  • Hallo Zusammen,

    ich hätte hier auch noch mal einen Scan eines hübschen 6er-Blockes vom oberen rechten Eck aus der 377. Heinrich Köhler Auktion. Bei dem ersten senkrechten Paar kann man einen großen Versatz zwischen den Klischees der oberen und der unteren Marke erkennen.

    Ich mal die "Schere" angesetzt und dabei das folgende Ergebnis bekommen:

    Sieht doch recht ähnlich aus. ;)

    Gruß

    Staatswappen

  • Liebe Freunde,

    mich wundert noch viel mehr, dass ich eigentlich auf den 1. Blick auf diese Lösung gekommen bin, ohne große Kenntnisse über den Versatz von Klischees, und dies obwohl der gezeigte Sechserblock bis zu der erwähnten Köhlerauktion mir gehört hat. Es gab halt für mich beim Einsatz des gesunden Menschenverstandes keine andere Lösung. Und wahrscheinlich war auch ein wenig Instinkt dabei. Dass die Experten mich jetzt bestätigt haben, freut mich ganz sakrisch und ich bin stolz wie Oskar, obwohl ich wie der Wandergeselle in Johann Peter Hebels Erzählung "Kannitverstan" nur durch Unkenntnis zur richtigen Einsicht gekommen bin.

    Und ein großes Kompliment an Staatswappen, der uns die Lösung so eindrucksvoll vor Augen geführt hat. "Das war Spitze", wie Hans Rosenthal gesagt hätte.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Staatswappen,

    gut gemacht!! :thumbup::)

    Ich hatte keine Vorstellung, daß der Versatz der einzelnen Klischees so stark war. Aber der 6er-Block zeigt deutlich, wie schief die einzelnen Teile eingespannt wurden. Das ist doch sicher eine Einheit aus einer späteren Auflage. Oder?

    beste Grüße

    Dieter

  • Liebe Sammlerfreunde,

    was soll ich sagen: Ich bin einfach begeistert! Dass die doppelte durchgehende Trennungslinie von einem Versatz der Klischees stammen könnte, das hätte ich niemals vermutet. Einen ganz herzlichen Dank an Staatswappen für die akribische Recherche und die überzeugende Beweisführung! Ich bin rundum glücklich, dass dieses Rätsel, das ich in die Runde geworfen hatte, so schnell und so überzeugend gelöst werden könnte.

    Da muss ich mich jetzt richtig anstrengen, dass ich in einem anderen Fall vielleicht auch mal zur Beantwortung einer Frage etwas beitragen kann.

    Beste Grüße

    Werner

  • Hallo Sammlerfreunde,

    hier ein Brief aus Taennesberg nach Vohenstrauss vom 6.11.1863.

    Was hat es mit dem Dienstsiegel auf der Franco-Marke auf sich?

    Die Gemeinde Taennesberg bittet das Bezirksamt Vohenstrauss um Gehnemigung zur Abhaltung einer Tanzmusik. Zu diesem Zweck wurde die Anfrage wie üblich innen in den Brief geschrieben. Das Bezirksamt Vohenstrauss schrieb die Antwort direkt auf das Adressenfeld des an sie gerichteten Briefes. Ausnahmweise, teilt man nach Taennesberg mit, wird die Tanzumusik genehmigt, weil der Termin für den Michaelis-Tanz sonst auf den 1. Adventssonntag fällt. Der Sachverhalt wurde mit Unterschrift und Dienstsiegel bestätigt. Zufällig endete der Text des Briefes im Bereich der Franco-Marke und so wurde das Dienstsiegel des Bezirksamtes mit auf die Franco-Marke gestempelt.

    Solche Briefe mit Antwort direkt auf dem Anschreiben findet man öfters. Leider werden diese von Sammlern kaum beachtet, da ja die Schönheit des Anschriftenfeldes durch das Überschreiben dahin ist.

    Gruß

    bayernjäger

    2 Mal editiert, zuletzt von bayernjäger (14. Februar 2022 um 21:22)

  • Lieber Dieter,

    einen solchen Brief mit hervorragend geschnittener, sauberer Marke mit glasklarem Mühlrad-, Aufgabe- und Ausgabestempel (alle drei!) wirst Du selten finden.

    Ein derartiges Zeitdokument, das die Arbeitsweise in bayerischen Ämtern der damaligen Zeit zeigt, ist doch für jede Sammlung eine Zierde.

    Herz, was begehrt Du mehr?

    Einen dieser 08/15-Auktionsbriefe mit Gefälligkeitsattest, bei dem ich auch nach langem Suchen die attestierte Außergewöhnlichkeit nicht finden kann?

    Beste Grüße

    Will

  • Werte Sammlerfreunde!

    Hätte der HKS die Marke auch noch berührt, würde ich als besonderer Freund der Duplexentwertungen wahrscheinlich schon unter dem Sauerstoffzelt liegen.

    Ein unglaublicher Beleg.

    Tausend Dank fürs Zeigen.

    Gruß

    Jürgen

  • Hallo Freunde,

    vor einigen Tagen wurde bei Köhler in Wiesbaden ein herrlicher Brief aus der Sammlung von Erivan Haub verkauft. Es handelt sich um einen Brief aus der sog. Riedl-Korrespondenz (Los 19), der bei einem Ausruf von 8.000 € auf 46.000 € hochgesteigert wurde. Leider fehlte mir das nötige Kleingeld, um mich am Bietergefecht zu beteiligen.

    So mußte ich mich mit einem kleinen Riedl-Brief trösten, der am 25.5.1865 von München an den Schiffmeister Johan Georg Riedl nach Neuötting lief. Der Brief wurde frankiert mit einer "verschwenderisch" geschnittenen 3 Kreuzer rot (Nr. 9).

    Es handelt sich hier nicht um einen - wie sonst bei den Riedl-Briefen üblichen - Geschäftsbrief, sondern um einen Privatbrief. Der vollständig erhaltene Inhalt beginnt mit "Hochverehrteste beste Frau Schwägerin Kathi ! - Lieber bester Bruder Georg !"

    Bei dem Schiffmeister Riedl aus Neuötting handelte es sich um einen vermögenden Spediteur, der seine Schiffe von Innsbruck aus über die Donau hinunter bis nach Budapest fahren ließ.

    Viele Grüße

    Bayern-Kreuzer

    Kann einer den Namen der Briefschreiberin lesen? Eure tief betrübte Schwester ??

  • Lieber Wolfgang,

    rechts etwas mehr und es wäre ein Paar. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Mittelfranke und bayern-klassisch,

    vielen Dank für eure Kommentare zu meinem kleinen Riedl-Brief.

    Ja, mit "Therese" stimmt so. (Das war das letzte Wort, das ich beim Brief nicht lesen konnte.)

    Und auch die Bezeichnung "Bettelbrief" passt. Mit welcher Unterwürfigkeit die Therese ihren Bruder und ihre Schwägerin anschreibt. Dem Johan Georg schien es finanziell wohl erheblich besser zu gehen als seinem Bruder.

    Viele Grüße

    bayern-kreuzer

  • Hallo liebe Freunde,

    leider nicht schön geschnitten und der Mühlradstempel - 731 von Beroldsheim auch nicht so schön, aber den Plattenfehler III - großer Keil im linken oberen Wertziffernquadrat - kann man gut auf dem Brief vom 16.08.1865 erkennen .

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Lieber Volker,

    vom Unterrand mal abgesehen ein sehr attraktiver Brief, wie ich finde.

    2 mal derselbe Briefträgerstempel, in Rötel die eingehende Reco-Nr. von München, dazu der PF, den man auch ohne Fernglas sieht und unten links "fdm" = franko durch Marke - prima!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.