Beiträge von Bayern-WB

    Lieber Gerd,

    Wie kam die 1 Kreuzer rosa zur Nummer 3?

    Im Michel 1932 waren die Marken nach Nominalwerten aufsteigend nummeriert.

    Offenbar hat man sich in der Katalogredaktion nach 1932 Gedanken gemacht, wie man die unterschiedlichen Markenmerkmale (Wertziffer im unterbrochenen, bzw. geschlossenen Kreis) repräsentieren kann.

    Die 1 Kreuzer schwarz mit der Wertziffer im Quadrat und die 3 Kreuzer blau sowie 6 Kreuzer braun mit den Wertziffern im unterbrochenen Kreis sollten am Anfang stehen. Dazu passte die 1 Kreuzer rosa mit der Nummer 2 nicht. Also hat man die Nummer der 1 Kreuzer rosa mit der der 3 Kreuzer blau vertauscht.
    3 Kreuzer blau war damit Nr. 2 und 3 Kreuzer rosa Nr. 3.

    Warum die 6 Kreuzer braun als Nr. 4 belassen wurde, kommt später.

    Den anderen Marken mit Wertziffer im geschlossenen Kreis (9, 6, 18 und 12 Kreuzer) konnten damit die Nrn. 4 II -7 (bei Anordnung nach aufsteigenden Nominalwerten) zugeordnet werden.

    Damit konnte man, entsprechend der Redaktionsphilosophie, Marken im Katalog nach aufsteigenden Nominalwerten, entsprechend aufsteigenden Hauptnummern, zumindest ab 1850 darstellen.

    Bei den ersten 3 Marken gab es damit zwar die Inkonsistent in der Nummerierung (1, 2I, 4I), aber die wurde offenbar eher in Kauf genommen, als bei der Nummerierung ab 1850. Die wäre ja dann 1, 2I, 3I, 4, 3II, 5, 6, 7 gewesen, was man vermeiden wollte.

    Gerd, das ist meine Vermutung, warum die 1 Kreuzer rosa bei Michel die Nummer 3 bekam.

    Aber ich war bei den Redaktionssitzungen nicht dabei und vielleicht hat jemand hier im Forum eine andere Erklärung.


    Beste Grüße

    Will

    Lieber Kilian, lieber Peter,

    Eure Beiträge klingen ja schon fast wie Bekennerschreiben. Aber wir wollen hier doch keinen Glaubenskrieg entfachen, oder?

    Wie hat denn die Bayerische Post den Begriff „Ausgabe“ verwendet?

    Bei Durchsicht der Verordnungen war ich überrascht, dass sie tatsächlich „Ausgabe“ und „Auflage“ synonym verwendet.
    Die Ankündigung der neuen Ausgabe 1862 steht in VO 18,852 (Neue Auflage der Briefmarken betr.). Im Text kommen mehrfach die Begriffe „neue Auflage“ und „bisherige Ausgabe“ vor. Gemeint ist immer die Ausgabe.

    Auch in VO 24,148 (Einziehung der Briefmarken älterer Auflage betr.) Auch hier „.. der früheren Auflage …“ und „der bis zum 1, Oktober 1850 stattgefundenen Ausgabe…) synonym im Text verwendet.

    Ich habe noch einige andere VOs durchgesehen, alle mit dem gleichen Ergebnis.

    Der Tatsache, dass die Begriffe „ Ausgabe“ und „Auflage“ immer im Singular auftreten, messe ich keine besondere Bedeutung zu, da für die Post damals offenbar nur „altes Erscheinungsbild“ und „neues Erscheinungsbild“ wesentlich war.


    Als Sammler können wir uns also heute die Zuordnung unser Ziffernquadrate zu verschiedenen Ausgaben selbst definieren.

    Allerdings dürfen wir die Begriffe „Ausgabe“ und „Auflage“ im Gegensatz zu Bayerischen Post nicht synonym verwenden.


    Beste Grüße

    Will

    Hallo Udo,


    das ist ja interessant.

    Hat Vohenstrauß den MR schon frühzeitig abgegeben.

    Bei dem deutlich größeren Lindau würde mich das wundern.

    Hat jemand Briefe von Lindau, auf den auch am 18. und 19.11. noch mit dem MR entwertet wurde?


    Beste Grüße

    Will

    Hallo Bavarian Hunter,

    bei der Nummerierung bin ich ganz offen.

    Wenn mich ein Gegenüber versteht, wenn ich von einer 2I, 4I oder 4II spreche, ist das in Ordnung. Versteht er mich auch noch, wenn ich von einer 2I, 3 oder 5 spreche, ist das ebenfalls ok. Es sind ja nur Bezeichnungen.

    Meine Antwort vorher an Peter bezog sich auf seine Frage, ob die beiden 4 Kreuzer braun bei einer neuen Nummerierung nun in verschiedene Ausgaben fallen. Das ist nicht der Fall.

    Beste Grüße

    Will

    Hallo Peter,

    nach „Johannes Brunner, Bayerns Postwertzeichens 1849-1920, 1924“, S. 63 und 64, gab es bei den Ziffernquadraten 2 Ausgaben:

    1. Ausgabe 1849 - 1862

    2. Ausgabe 1862 - 1866.

    Gleichgültig, ob man die 4 Kreuzer braun nach Michel als 4I und 4II oder neu nach Doberer/Arge als 3 und 5 bezeichnet, sind dies Marken der 1. Ausgabe.

    Keine der Katalognummern sagt etwas über die Auflagen aus. (Z. B. bezeichnen bei der 3 Kreuzer blau die Katalognummern 2I - 2VI die Stöckelserien, nicht Auflagen. Davon gab es mehr als 6.)


    Ich weiß, dass es Bayernsammler gibt, die von 3 Auflagen sprechen, weil sie die Auflagen, die mit Schriftmetallstöckeln gedruckt wurden, gerne als eigene Ausgabe sehen. Das hat aber einen rein sammlerischen Hintergrund.

    Brunner hat die Ausgaben rein postalisch betrachtet, denn für die Post war es unerheblich, ob von Schriftmetall- oder Messingstöckeln gedruckt wurde oder bei der 6 Kreuzer braun ein neues Urstöckel hergestellt werden musste. Der angegebene Wert und die Farbe blieben unverändert.


    Beste Grüße

    Will

    Hallo Gerd,


    für die Katalogisierung gibt es zwei Ansätze:

    1. Reihenfolge nach Markenwert von 1 Kreuzer bis 18 Kreuzer aufsteigend. Konsequent vorgenommen haben dies Senf 1892 und Michel 1932.

    Beginnend mit der 1 Kreuzer gab es dann die 1 Kreuzer schwarz als Nr. 1 und die 1 Kreuzer rosa als Nr. 2. Weiter geht es mit der 3 Kreuzer als Nr. 3 und der 6 Kreuzer als Nr.4, usw.

    2.Chronologische Reihenfolge, wie sie K.K.Doberer vorgeschlagen hat und nun in dem Artikel von Peter Zollner für die Arge übernommen werden soll. Da die 6 Kreuzer braun zudem von zwei verschiedenen Urstöckeln gedruckt wurde, bekommen die Mi. 4I und die Mi. 4II unterschiedliche Nummern.


    Michel ist nach 1932 von der konsequenten Reihenfolge nach Markenwert abgegangen, weil man vermutlich die Erstausgabe, gedruckt von Schriftmetallstöckeln von den Drucken mit Messingstöckeln unterscheiden wollte. 1, 2I und 4I wurden von Schriftmetallstöckeln gedruckt, alle anderen von Messingstöckel.

    Ich hoffe, ich kann damit etwas Licht in das verwirrende Dunkel bringen.

    Beste Grüße

    Will