• Vielleicht hatte der Absender von sich aus noch eine 0,20 DM-Marke zur Hand bzw. im Portemonnaie, die er loswerden wollte. Wir werden den Grund wohl nie

    erfahren.

    Bei Durchsicht des Bayernteils - oder soll ich sagen, der Festpreisliste - ist mir aufgefallen, dass das Auktionshaus wohl nicht das rechte Zutrauen in das Potenzial seines Publikums hat, da die Ausrufpreise ein Bietergefecht nahezu ausschließen und stattdessen die Frage aufwerfen, ob die Stücke nicht einfach nur so ohne ernsthafte Verkaufsabsicht ins Schaufenster gestellt werden sollen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Blick auf die Stücke, unter denen wirklich viele schöne Marken, Einheiten und Briefe sind, auch wenn die ganz großen Granaten eher Fehlanzeige sind. Oder wie seht Ihr das?

  • Hallo,

    zu dem andiskutierten Los-Nr. 6624, der 58. Christoph Gärtner Auktion, nachstehend die Scans vom Auktionshaus, von der Belegvorder- und der Belegrückseite.

    Mir stellen sich die folgenden Fragen:

    1) warum besaß der Absender einen Adressstempel des Empfängers, inkl. Telefonnummer? (gut, die Postanweisung könnte so vom Empfänger vorgestempelt worden sein)

    2) Stempeldatum der Marken ist der 22.2.54 19 (Uhr), das war ein Montag, aber der private Eingangsstempel vom Empfänger ist auf den 25. FEB. 1954 eingestellt, das war ein Donnerstag. Ist das eine übliche Differenz, zwischen Stempeldatum und Eingang beim Empfänger?

    3) die Rückseite weist eine Gebühr von 20 Pfg aus, für Postanweisungen bis 10 DM (wie auch immer, 34 Pfg ergehen nicht aus den auf der Rückseite aufgedruckten Gebühren). So steht es auch im Götz-Handbuch. Ist es üblich, dass auf der Rückseite keine postalischen Vermerke oder Stempel zu finden sind?

    Daraus resultiert die Gesamtfrage, ist das überhaupt eine Postanweisung oder nur ein "Sammlerbeleg"?

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo zusammen,

    die Preisansätze scheinen mir ganz schön stramm zu sein. Man wird sehen was passiert.

    Eine andere Sache: Auf Philasearch fehlt noch eine Unmenge von Bildern. Um alle Belege anschauen zu können muß man auf die antiquarische Seite des Hauses Gärtner wechseln. Die Beschränkung auf 25 Lose pro Seite und die Gestaltung stammen aus einer Zeit, als Speicherplatz noch teuer und die Rechnerleistung viel geringer war.

    Vielleicht muß man ja ordentlich verdienen um das zu ändern? ;)

    viele Grüße

    Dieter

  • Bei Durchsicht des Bayernteils - oder soll ich sagen, der Festpreisliste - ist mir aufgefallen, dass das Auktionshaus wohl nicht das rechte Zutrauen in das Potenzial seines Publikums hat, da die Ausrufpreise ein Bietergefecht nahezu ausschließen und stattdessen die Frage aufwerfen, ob die Stücke nicht einfach nur so ohne ernsthafte Verkaufsabsicht ins Schaufenster gestellt werden sollen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Blick auf die Stücke, unter denen wirklich viele schöne Marken, Einheiten und Briefe sind, auch wenn die ganz großen Granaten eher Fehlanzeige sind. Oder wie seht Ihr das?

    Die Preise sind mehr als sportlich. Da wird der Einlieferer scheinbar seine Wunschpreise durchgesetzt haben und viele Lose wird er dann wieder mit nach Hause nehmen dürfen. ;)

    Beste Grüße

    Peter

  • Hallo,

    in Bezug der oben andiskutierten und angeblichen Postanweisung dämmert mir da irgend etwas, wenn ich mir die beiden nachstehenden Nachnahme-Belege ansehe.

    Vielleicht meldet sich doch noch jemand, der sich konkret mit diesen Sachen auskennt?

    Beste Grüße

    Markus

    P.S. Bild 837_002 wurde vom Anbieter quasi kopfstehen eingescannt, das ist hier noch zu beachten!

    Wir sind der Lösung nun ganz nahe. :)

  • Bei mir haengt auch die alte Internetseite und kann eigentlich nicht richtig das "Angebot" begutachten. Schade.

    LG Andreas

  • Hallo miteinander,

    Das was ich bisher bei den Brustschilden sah, ließ mein Sparschwein fluchtartig das Zimmer verlassen, und ward seitdem nicht mehr gesehen. Ich habe mir sämtliche Lose auf Delcampe angeschaut.

    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Hallo,

    weil es mir gerade beim Speichern von Bildern in mein Sachsendreier-Archiv auffällt.

    Die nachstehende Drucksache Sachsen MiNr. 1 a, von Platte IV Pos. 11, wurde von Juni 2013 bis November 2023 nicht weniger als bei vier verschiedenen deutschen Auktionshäusern versteigert.

    06-2013, 146. Felzmann Auktion, Zuschlag 12.605.-

    10-2015, 32. Christoph Gärtner Auktion, Zuschlag 7.200.-

    12-2018, 89. Südphila Peter Feuser, Zuschlag 12.500.-

    11-2023, 33. Schlegel Auktion, Zuschlag 9.000.-

    Eine Achterbahnfahrt der Zuschlagspreise.

    Beim Auktionshaus Christoph Gärtner war der Beleg ein Schnäppchen. :)

    Beste Grüße

    Markus

  • 06-2013, 146. Felzmann Auktion, Zuschlag 12.605.-

    10-2015, 32. Christoph Gärtner Auktion, Zuschlag 7.200.-

    12-2018, 89. Südphila Peter Feuser, Zuschlag 12.500.-

    11-2023, 33. Schlegel Auktion, Zuschlag 9.000.-

    Eine Achterbahnfahrt der Zuschlagspreise.

    Wenn ich das richtig sehe, ist das Los bei Felzmann und Gärtner zum Untergebot zugeschlagen worden.

    Bei Feuser und Schlegel auch? Ist die "Achterbahnfahrt" eher den Ausrufpreisen als den Bietergefechten geschuldet?

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Hallo Michael,

    bei Feuser war der Ausruf Euro 12.000.- (also Euro 500.- Steigerung)

    Bei Schlegel war der Ausruf ebenso 12.000.- (in der Ergebnisliste von Schlegel taucht das Los nicht auf, nur auf Philasearch wird ein Zuschlag angezeigt. Vielleicht ein Untergebot im Rücklosverkauf?)

    Beste Grüße

    Markus

  • Vielleicht hatte der Absender von sich aus noch eine 0,20 DM-Marke zur Hand bzw. im Portemonnaie, die er loswerden wollte. Wir werden den Grund wohl nie

    erfahren.

    Bei Durchsicht des Bayernteils - oder soll ich sagen, der Festpreisliste - ist mir aufgefallen, dass das Auktionshaus wohl nicht das rechte Zutrauen in das Potenzial seines Publikums hat, da die Ausrufpreise ein Bietergefecht nahezu ausschließen und stattdessen die Frage aufwerfen, ob die Stücke nicht einfach nur so ohne ernsthafte Verkaufsabsicht ins Schaufenster gestellt werden sollen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Blick auf die Stücke, unter denen wirklich viele schöne Marken, Einheiten und Briefe sind, auch wenn die ganz großen Granaten eher Fehlanzeige sind. Oder wie seht Ihr das?

    Lieber Bavarian Hunter,

    es blieb weitestgehend bei der Festpreisliste ohne Gebote. Warum macht Gärtner das? Die Kosten für Katalog, Beschreibung und Philasearch für Nichts??

    Der einzige Beleg, der mich für meine Nürnberg Heimatsammlung interessiert hat, ging mit über 1.000 EUR bei einem Ausrufpreis von 250 EUR durch die Decke und damit an mir vorbei.

    Beste Grüße

    Peter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    bei diesen Ausrufpreisen braucht sich die Fa. Gärtner nicht zu wundern, dass (fast) keiner etwas kaufen wollte.

    Die Auktionatorin durfte ständig wiederholen "kein Gebot" und schon ging das gleiche Spiel mit dem nächsten Los wieder weiter. Sie tat mir schon fast leid, an ihrer Stimme meinte ich bereits eine gewisse Resignation zu erkennen.

    Was den Bahnpostbrief betrifft, war dies das einzige Los, welches überhaupt in einer kleinen Bieterschlacht endete, die wie ich annehme, zu Gunsten eines Forumsmitgliedes aus Niederbayern ausging.

    Der Stempel ist auf Briefen nicht häufig, was ausnahmsweise von der Auktionsfirma nicht erkannt wurde. Ansonsten hätte er sich bei einem Ausruf von, ich nehme mal an 2000 Euro, in der oben schon erwähnten unverkäuflichen "Festpreisliste" wiedergefunden.

    Wenn ich das Bietergeschehen verfolge waren mind. drei Interessenten scharf auf diesen Brief, was dann letztendlich zu einem Zuschlag von 1150 Euro führte, mit Gebühren fast 1450 Euro. Trotzdem finde ich, der Zuschlag ist deutlich über das Ziel hinausgeschossen, denn so selten ist der Stempel auch wieder nicht.

    Zum Glück, konnte ich die Sache entspannt verfolgen und stelle die Preisfrage, was der Hauptunterschied zwischen dem Gärtner-Brief und dem unten gezeigten ist?

    Auch wenn der Gärtner Brief optisch ein wenig ansprechender ist, so geht es doch nur um den Stempel NÜRNBERG B.P. MÜNCHEN.

    Damit ihr aber nicht groß überlegen müsst, will euch den Unterschied gerne nennen: 1400 Euro

    Gruß

    bayernjäger

    Einmal editiert, zuletzt von bayernjäger (21. Februar 2024 um 21:09)

  • ist mir auch mal so gegangen, mit zwei Angeboten in ebay. Einer fuer 3500 Euro, sicher optisch schoen. Aber ich hatte die gleiche Frankatur und Destination fuer 50 bekommen, und da war eine kleine optische Einschraenkung durchaus vertretbar :)

    Glueck spielt auch mit.

    Ich mag sicher falsch liegen, aber in Vergangenheit wenn auf einmal in A-Haeusern ungewoehnlich hohe Preise ausgerufen wurden um vielleicht am Umsatz oder am Ansehen zu schrauben, stand ein Verkauf desselben an ...

    LG Andreas

  • Hallo Udo,

    Niederbayern stimmt, aber kein Forumsmitglied. Der Kauf erfolgte allerdings auf meine Empfehlung hin. Ich selber brauche keine zwei Briefe von der gleichen Sorte. Und "ein wenig ansprechender" ist ja doch wohl einigermaßen untertrieben oder übertrieben, je nachdem von welcher Seite man es sieht.

    Der Brief ist der schönste von den vielleicht 5 existierenden, auch deutlich schöner als meiner, den man auf S. 193 in einem Buch betrachten kann. und der war auch nur 20 Euro teurer als der Deine.

    Schöne Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Aus meinem Herzen möchte ich keine Mördergrube machen. Einen Brief bei Gärtner habe ich tatsächlich ins Auge gefasst. Ob mein Untergebot allerdings akzeptiert wird, muss ich noch abwarten. Vernünftig wäre der Kauf ohnehin nicht. Aber manchmal kostet Schönheit ihren Preis.

    Auch wenn ich kein Banker bin, erschließt sich mir nicht, warum die Einlieferung weitgehend unverkäuflicher Ware bilanziell den Unternehmenswert steigern könnte. Anders sieht es allenfalls aus, wenn es sich um Eigenware des Auktionators, seiner Gesellschafter oder der Kreditgeber handelt, weil diese Ware natürlich den Unternehmenswert bilanziell so lange erhöht, bis eine Wertberichtigung erforderlich wird.😉🍾 Es bleibt abzuwarten, ob das passiert, was manche befürchten. Für die Philatelie wäre dies jedenfalls kein Gewinn.

  • Ich bin weit weg von "Experte in Finanzangelegenheiten", und wenn es unverkauft bleibt, dann ist das natuerlich kein Ergebnis, nicht so, und nicht so.

    Aber ich mag mich an den Fall Wuerttember Auktionshaus erinnern mit aehnlicher, zumindest von mir so gefuehlten Situation.

    Aber wahrscheinlich sind die Gruende eh anders.

    LG Andreas

  • Hallo,

    da es sich grundsätzlich nicht um Eigenware des Auktionshauses handelt, die dort angeboten wird, können Ausrufwerte in der Billanz vom Auktionshaus nicht zu Buche schlagen. Für das Auktionshaus selbst zählen grob gesagt nur die getätigten Umsätze, abzüglich der damit verbundenen Kosten.

    Vermutlich kam jemand mit diesen Losen an und legte sie auf den Tisch, brachte vielleicht auch noch die Losbeschreibungen, als natürlich auch die konkreten Vorstellungen zu den Ausrufpreisen. Es ist dann als Auktionator eigentlich nur noch eine Frage darüber, ob man versucht hieraus Umsatz zu generieren oder nicht. Selbstverständlich wird man es im Regelfall bei so schöner Ware versuchen.

    Beachtet man die Auktionslose Deutsche Besetzung II. Weltkrieg, im Insbesonderen "Frankreich", dann waren das auch keine moderaten Ausrufpreise. Dennoch hat die Abteilung prächtig funktioniert - wie auch einige andere im Auktionskatalog. Der Unterschied gegenüber dem Bayern-Angebot begründet sich wahrscheinlich ganz einfach darin, weil es für die verkauften Lose jeweils mindestens einen Sammler gab der bestimmte Marken haben wollte.

    Es ist nicht immer genau vorhersagbar, ob jenes oder dieses Los oder gar ganze Einlieferungen "funktionieren". Am Ende zählt das Gesamtergebnis und ich selbst mache mir keinen Kopf darum, ob jenes oder dieses Angebot für das Auktionshaus in einem wirtschaftlichen Verhältnis steht oder nicht. Durchaus denke ich aber, dass diese 58. Auktion insgesamt in einem wirtschaftlich positiven Verhältnis für das Auktionshaus stehen wird. Lassen wir uns überraschen, wie hoch der Gesamtumsatz der Auktion ausfallen wird.

    Beste Grüße

    Markus