• Liebe Sammlerfreunde,

    ich habe hier ein paar einfache Belege, die nicht in meine Preußen-Sammlung passen. Deshalb kann ich sie auch nicht philatelistisch beschreiben.

    Falls jemand Interesse daran hat, bitte PN.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Sehr geehrtes Forum.

    heute wieder ein wohl recht "simpler Germania-Beleg" zum Übersee-Sonderporto von 10 Pf., diesmal jedoch sehr früh (vom wohl 26.07. 1902!,), aus RANT nach Windhoek - Deutsch-Südwestafrika, nebst Ankunfts- bzw. Ausgabestempel WINDHOEK 24.02. 1902.

    Demnach stelle ich hier die Frage, ob dieser "10-Pfennig-Sondertarif", der für Nordamerika vom 01.01. 1909 bis 20.05. 1915 Gültigkeit haben sollte, hier relevant wäre, zumal der hs. Vermerk unten links "mit deutschem Dampfer" doch auffällig zu seinen scheint.

    Ein gewöhnlicher Brief in die deutschen Kolonialgebiete wurde doch nach Inlandstarif zugestellt?

    ... mit den besten Grüßen vom joschka aus GenshagenQ

  • hallo Joschka,

    danke für´s Zeigen dieses schönen Beleges, aber mit dem "10-Pfennig-Sondertarif" wäre es doch kein "Einfacher Beleg" mehr? 8)

    Das war, wie du richtig schreibst, der Inlandtarif nach Deutsch-Süd-West-Afrika. Der Leitvermerk "mit deutschem Dampfer" sollte sicherstellen, dass der Brief zu Zeiten des 2. Burenkrieges seinen Empfänger erreicht.

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Guten Morgen in die Runde,

    der unter #84 gezeigte Beleg hat mit dem Sondertarif "Direkter Weg" (der nur für Briefe nach USA galt - Amtsblatt des RPA, Verfügung vom 23. Dezember 1908) nichts zu tun, auch wenn auf dem Brief rechts unten "ab Hamburg mit direktem Dampfer" (lese ich zumindest so) notiert ist.

    In die deutschen Kolonien galten die deutschen Inlandstarife.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Vorzügliche Dankesgrüße an Postgeschichte Kemser & stampmix,

    insofern ich mit meiner Vermutung wohl richtig gelegen haben könnte und diesen Beleg als "einfach (nett)" eingeordnet haben wollte.

    Folgend, möchte ich einen "recht bunten Vogel", der als normaler Bankenbrief von GEHREN nach BERLIN-Charlottenburg gelaufen ist,

    hier zeigen (Absende-Datum, wohl der 03.04. 1921), siegelseitig ohne Vermerke oder Stempel!).

    ... ein einfach nur schöner Beleg, wohl portorichtig und eine wahre Freude für die Augen!

    Verbleibe mit besten Grüßen aus Genshagen - joschka!

    Einmal editiert, zuletzt von joschka (22. August 2023 um 21:15)

  • Hallo Joscka,

    Ich denke eher an das Jahr 1922, in dem der Brief bis 20 Gr vom 1.1. bis 30.6. mit 2 RM frankiert werden mußte.

    Aus dem 72 dpi-Bild kann man nicht mehr herauskitzeln. Mach doch mal von den Stempeln einen Scan mit 600 dpi oder mehr. Du wirst erstaunt sein, was man bei einer solchen Auflösung alles sieht.

    viele Grüße

    Dieter

  • Besten Dank Dieter,

    natürlich hast Du mit der Jahresangabe 1922 völlig Recht.

    Ein einfacher Brief kostete ja ab 01.01. 1922 bis 30.06.1922, gemäß Tarif 200 Pfennige bzw. 2 Mark (wohl die 6. Infla-Portoperiode).

    Ich bitte meine "Schlampigkeit" zu entschuldigen, sehe aber keinen Grund für mögliche Änderungen meiner Scanner-Einstellungen.

    Ich bin da technisch etwas ungeschickt und einfach zu faul. Gruß und Dank aus Genshagen!

  • ... um das Thema weiter fortzuführen,

    möchte ich hier wieder einen "ganz einfachen Beleg", nur in Übergröße hinzufügen.

    Mit dem Hinweis, dass dieser Wertbrief über 5000 Reichsmark & mit einem Gewicht von 128 gr.

    "unzureichend gesiegelt", wohl retourniert wurde, fehlen mir jedoch die notwendigen Kenntnisse eine echte Zustellung zu erklären.

    Korrekt frankiert mit 6,10 RM (geprüft Infla-Berlin) ?

    (Die Siegelseite wird hier wegen hs. Vermerk wohl besser kopfstehend gezeigt - insofern ist das Prüfsignum oben links zu finden).

    Eine genauere Beschreibung kann ich nicht liefern und bitte darum um Mithilfe.

    ... im Voraus dankend und mit den besten Grüßen aus Genshagen - joschka !

  • Ich versuch mich mal an einer Erklärung.

    Der Wertbrief ist für die Tarifperiode ab 06.05.1920 korrekt frankiert:

    Briefe > 20 - 250 g : 60 Pf

    Wertbrief - 1000 M: 150 Pf

    Höhere Beträge je 1000 M 100 Pf und somit 4 x 100 Pf bei einem Betrag von 5000 M

    Macht nach Adam Riese und Eva Zwerg eine Gebühr von 6,10 M.

    Wertbriefe waren so zu versiegeln, dass eine unbemerkte Öffnung z.B an den Klebestellen nicht möglich war. Ich vermute, dass an den rot umkringelten Stellen links und rechts vom handschriftlichen Vermerk ursprünglich keine Siegel vorhanden waren und der Brief daher zur Nachbehandlung zurück gegeben wurde.

    Gruß Klaus

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Hallo zusammen,

    war es zu der Zeit Vorschrift, ungenügend gesiegelte Wertbriefe zurückzugeben? Ich habe Belege aus der Zeit vor 1900 gesehen, bei denen gegen Bezahlung von der Post nachgesiegelt wurde.

    viele Grüße

    Dieter

  • Besten Dank Klaus und Dieter für Eure Anmerkungen!

    Ich persönlich denke, dass dieser Beleg, der auf Grund mangelhafter Siegelung zurück an den Absender ging (hs. Vermerk Post Königsbronn), nicht "nachgesiegelt" wurde und somit auch niemals den Empfänger erreicht hat.

    Womöglich wurde der Inhalt einfach entnommen und ganz neu versendet.

    Die Siegel wurden zumindest nicht gebrochen und der Brief aufgehoben (Sammler?).

    Wie Dieter trefflich anmerkt, wurde früher (gegen Gebühr!) amtlich nachgesiegelt.

    In den 20-iger Jahren war dieser Reichspost-Service wohl nicht mehr geboten.

    ... mit den besten Grüßen zum Wochenende sagt joschka ganz lieb Danke schön!

  • Dazu noch 2 Anmerkungen:

    Zitat

    ... auf Grund mangelhafter Siegelung zurück an den Absender ging (hs. Vermerk Post Königsbronn)

    Königsbronn war, falls das mit dieser Anmerkung gemeint sein sollte, nicht das Absender- sondern das Empfangspostamt (4 km von Zang entfernt also wohl Landzustellbezirk). Absendepostamt war Ossweil bei Ludwigsburg (70 km entfernt).

    Worin bestand denn nun nach eurer Meinung die unzureichende Versiegelung und wozu die roten Kringel ?

    Wer später bremst,
    ist länger schnell !

  • Lieber oisch,

    der Brief wurde nach Königsbronn geleitet und erst dort wurde die schlampige Versiegelung amtlich bemängelt und entsprechend retourniert?

    Andernfalls führt Bayern vs. Preußen bereits verdient mit 2 : 0! Liebe Grüße und Danke vom joschka!

  • Anbei eine Drucksache von 1906 von Boxhagen nach Berlin, frankiert mit 3 Pfennig Drucksachenporto im Fernbereich. Die Eingemeindung von Boxhagen zu Berlin erfolgte erst 1920.

    Hinweisen möchte ich noch auf den Inhalt der Drucksache. Ich frage mich ob da anhand von Todesanzeigen diese Drucksachen verschickt wurden?

    Beste Grüße

    Christian