Beiträge von Postgeschichte Kemser

    Guten Morgen in die Runde,

    nachfolgender - auf den ersten Blick recht trivialer - Beleg ist mir am Wochenende untergekommen:
    80 Pfg. Ludwig/Freistaat als Einzelfrankatur auf Brief der 1. Gewichtsstufe von Nürnberg am 8. Mai 1920 (!) nach St. Gallen.
    Bekanntlich war ja die Bayerische Post am 1. April 1920 auf das Deutsche Reich übergegangen, jedoch durften die bayerischen Marken (offiziell) noch bis zum 30. Juni 1920 verwendet werden.
    Als Einzelfrankatur in der vorliegenden Form war sie also nur in der Übergangsperiode ab 6. Mai (Portoänderung) bis 30. Juni 1920 möglich. (also rund 7 Wochen)
    Natürlich kein "Knaller" wie sie hier immer wieder einmal gezeigt werden, aber dennoch bemerkenswert und seltener als man denken möchte.
    Eigentlich unerklärlich, warum diese bayerischen Markenausgaben momentan so ein Schattendasein fristen....

    Ach ja - und die Werbung rückseitig ist natürlich das "i-Tüpfelchen", wobei die Firmenansicht (um 1900) statt der Produktwerbung noch besser gewesen wäre...man wird ja nochmal träumen dürfen....

    Beste Grüße und eine schöne Woche
    Postgeschichte-Kemser





    Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Beleg möchte ich euch nicht vorenthalten:

    7 1/2 Cent Ganzsachenkarte ab Loemadjang am 28.06.1902 über Soerabaja (29.6.02) ursprünglich nach Leiden in Holland. (29.7.02)
    Innerhalb Holland wurde die Karte zuerst nach Den Haag nachgesandt. (s'Gravenhage 30.7.02)
    Auch dort war der Empfänger nicht anzutreffen, so dass die Karte nach Bayern weitergeleitet wurde. Sie kam am 2.8.02 abends zuerst beim Saisonpostamt in Partenkirchen Bhf Garmisch-Prtk. an und ging am nächsten Morgen in die "Hauptpost" nach Partenkirchen. (3.8.02) von wo sie dem Empfänger zugestellt wurde.
    Der Bahnhof von GAP lag im Ortsteil Partenkirchen, welches Jahrzehnte später im Vorfeld zur Winterolympiade 1936 durch Anweisung eines österreichischen Anstreichers mit Garmisch zu Garmisch-Partenkrichen "zwangsverheiratet" wurde.
    Doch zurück zur Karte: Helbig gibt für das Saisonpostamt einen Zeitrahmen von 1894-1904 an. Nachvollziehen kann ich dies derzeit leider nicht.

    Zum Tarif der Karte: Für Niederländisch Indien galt nach Holland stets der Auslandstarif. Vom 1.4.1879 bis 1.3.1907 betrug dieser für Postkarten 7 1/2 Cent. Dies erklärt auch, warum es keinerlei Nachtaxe für die Nachsendung ins Ausland gibt.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser




    Es könnten sogar 2 Marken gewesen sein. Da der englische Stempel über den Marken ja nicht abschlägt könnte er bei gleichzeitig überdeckt haben ohne unten hervorzuschauen.

    Sammler sind kreative Menschen....8)

    Aber auch das halte ich für sehr gewagt, zumal weder Rückstände (Gummierung/Papier) noch Wässerungsspuren (beim Ablösen darüber geklebter Marken) erkennbar sind.

    Hallo Ralph,

    ...mit Rückseite ist es genauso "schwer", da sich keinerlei Vermerke etc. darauf befinden.

    Deiner These widerspricht die Gebühr für Drucksachen:
    1/2 P. je 2 oz (=56,7g !), d.h. für die Weiterleitung als Drucksache hätte 1/2 P. "locker" gereicht.
    Und die Annahme, dass der Brief oben geöffnet und der Umschlag dann zur Drucksache umfunktioniert wurde ist doch arg gewagt.
    Da wäre sicherlich ein entsprechender Vermerk angebracht worden.
    Deshalb halte ich einen Fehler bei der Weiterfrankatur schon für wesentlich wahrscheinlicher.

    Beste Grüße
    Schorsch

    Hallo in die Runde,

    nachfolgender Brief gibt mir noch Rätsel auf:

    2x10 Pfg. Luitpold auf Firmenbrief von Regensburg 20.9.11 nach London.
    Umadressiert und weitergeleitet nach Berlin ab London 22.9.11.
    Für die Weiterleitung wurden aber lediglich 1 P. frankiert. Richtigerweise müsste da eine 2 1/2 P. kleben (wenn dem Postlauf entnommen) - oder eben garnichts. (wenn dem Postlauf NICHT entnommen)

    Die 1 P. ist übrigens noch mit Firmenlochung "R" (= Remington Typewriter Company).

    Letzteres ändert aber nichts an der Frage: Warum wurde nur 1 P. geklebt?
    Ging man irrtümlich von einer Nachsendung innerhalb England aus? (Postal rate = 1 P.)

    Vielleicht kann jemand aus der Leserschaft weiterhelfen.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser


    Hallo Schorsch,

    im Münzberg ist der Stempel ohne Jahresangabe aufgeführt, im Vorphila-Handbuch von Feuser ist er mit der Angabe ab 1837 aufgeführt.

    Viele Grüße
    Michael

    "Guten Morgen"....X/...Du hast Recht Michael - im Feuser (Vorphila) habe ich ihn gefunden. Weiß der Teufel, wo ich schon wieder hingesehen hab'...dennoch finde ich keinen Hinweis auf eine Verwendung in der Markenzeit. Im Band "Nachverwendete" ist - wie oben beschrieben - nur der Ra2 aufgeführt. Leubus hatte ja den Ring 835 - welcher Ortsstempel wurde dazu abgeschlagen?

    Beste Grüße
    Schorsch


    Beste Grüße
    Schorsch

    Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Stempel möchte ich gerne zeigen, den ich im Feuser/Grobe nicht finden konnte.

    Fingerhutstempel Leubus auf einer 1 Sgr. Ganzsache aus dem Jahre 1857.

    Im Vorphilahandbuch findet sich lediglich ein K2 und im Handbuch der Nachverwendungen ein zweizeiliger Rahmenstempel.
    Wer weiß Näheres? Vielen Dank im Voraus.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo in die Runde,

    es ist zwar kein Brief sondern nur eine Karte, dafür entschädigt aber die Rückseite....
    Karte vom 18. Februar 1914 nach Hofheim in Unterfranken. Mangels Durchgangs- und Ankunftsstempel wird die Laufzeit leider ein Geheimnis bleiben.
    Was aber noch interessant ist, ist die rückseitige Abbildung der Kabelstation der Eastern Cable Co. (Empfangs-/Sendestation für Telegraphie mittels unterseeischer Kabelverbindungen) - nähere Informationen hierzu(wann errichtet, Kabel von wo nach wo etc.) liegen mir derzeit leider noch nicht vor.
    Was ebenfalls interessant ist, ist der Empfänger der Karte - der Notar Dr. Fritz Eckerle - geboren übrigens in der Pfalz 8) - der neben seinen juristischen Fertigkeiten offenbar auch dichterisches Geschick besaß. Weitere Infos zu ihm finden sich hier.

    Eine Karte in der Gegenrichtung hatte ich bereits vor einiger Zeit in diesem Thread gezeigt.

    Beste Grüße und einen schönen Sonntag
    Postgeschichte-Kemser



    Hallo in die Runde,

    nachdem Belege aus der Pfennigzeit hier noch etwas unterrepräsentiert sind, will ich dem mal abhelfen....

    Postkarte aus Teneriffa (der Postbeamte in Santa Cruz de Tenerife hatte es wohl auch nicht so mit der Stempelreinigung) vom 12. März 1899 über englische Schiffspost (Southampton 18.3.99) nach Hainfeld bei Edesheim in der Pfalz (20.3.99) 8)
    Der Absender war laut Text "...auf einer Reise nach den Häfen Südbrasiliens begriffen, auf den Kanarischen Inseln angekommen..."

    Den "Shouthampton Ship Letter" deute ich derzeit (noch) als Schiffspoststempel - oder kann es sein, dass er lediglich für jedwede Schiffspost als Eingangs-/Durchgangsstempel genutzt wurde, die über Southampton anlandete? Wer weiß näheres?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Hallo in die Runde,

    gerne würde ich ja auch einen Brief in die andere Richtung zeigen, aber für's Erste muss es der nachfolgende Beleg tun:

    Einschreibebrief von Nukualofa (= Hauptstadt) am 10. April 1899 (zarter Einschreibestempel links unten: "Registered at Tonga") abgesandt, ging er über San Francisco (5. Mai 1899) und New York 12. Mai 1899 (Transit-R-Zettel !) zuerst nach Baden-Baden. (Ankunft 22. Mai 1899). Offensichtlich lag dort bereits ein Nachsendeauftrag vor, so dass der Brief taggleich (vds. hds. Notiz "22/5") nach Wolfratshausen b. München weitergeleitet wurde, wo er am 23. Mai 1899 eintraf. Gesamtlaufzeit etwa 6 Wochen - da müssen sich heutige Postverwaltungen aber anstrengen !

    Selbstverständlich stammen solche Briefe nicht aus "Firmenbedarf" sondern - wie auch der vorliegende - aus der "Bickel-Korrespondenz. Wenn der gute Mann aber nicht aktiv gewesen wäre, hätte man von derart ausgefallenen Ländern wohl garnichts.
    Dass die 2 Sh 6 P. Marke (annähernd) portorichtig frankiert ist, darf angezweifelt werden - gerne nehme ich aber Hinweise auf eine Portotabelle der Postverwaltung Tonga entgegen...8)....und gut, dass er nicht in Pfalz geht .....:D

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Hallo in die Runde,

    nachfolgende Belege möchte ich gerne zeigen ohne große Beschreibung, da mir die wesentlichen Informationen hierzu schlicht fehlen. Fahrposttarife (und um die geht es im Wesentlichen) sind im Ferchenbauer erst ab 1890 zu finden.
    Auffällig ist z.B. bei dem Beleg Graz/Münnerstadt, dass hier offensichtlich ein Schmuckgegenstand im Wert von 14 Gulden und lediglich 83 (!) Gramm mit der Fahrpost versandt wurde.
    Die Paketkarte Prachatitz/Waldkirchen scheint mir für ein unfreies (!) Nachnahmepaket gewesen zu sein.
    Kann mir aus der Leserschaft bitte jemand weiterhelfen, um die Belege korrekt beschreiben zu können? Sind irgendwo österr. Fahrposttarife vor 1890 zu finden?
    Vielen Dank im Voraus für jedwede Hilfe. :):thumbup:

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser