Beiträge von Postgeschichte Kemser

    Hallo in die Runde,

    es geht diesmal um eine allgemeine Frage zum Nachporto in Belgien:

    Laut Michel brachte Belgien bereits zum 1. August 1870 Portomarken heraus - Wertstufen: 10 und 20 C.
    Diese waren gültig bis 31. Oktober 1895. Ab 1.November 1895 wurden neue Portomarken verausgabt.

    Meine Frage an die Belgien-Spezialisten nun:
    Warum findet man vor dem 1.11.1895 keine Belege aus dem Ausland, bei denen das Nachporto mit Portomarken verklebt wurde? Gibt es irgendwelche Vorschriften der belgischen Post, dass z.B. Post aus dem Ausland NICHT mit Portomarken versehen wurde?
    (die Begründung, dass es keine 5 C. Portomarken gab, mal ausgenommen)

    Vielen Dank schon mal im Voraus für klärende Infos ! :):thumbup:

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Liebe Sammlerfreunde,

    folgender Brief wurde soeben für 137,80 Euro bei delcampe verkauft. Bei der 9 Kreuzer Marke hätte man statt der Marke mit MR 336 (= Straubing), eine mit MR 217 (= München) aufkleben sollen.

    LG, Hermann

    Hallo Hermann,

    bitte unbedingt Artikelnummer und Verkäufername hier dokumentieren.
    Wenn der Brief vor einiger Zeit schon ohne Marke unterwegs war, dann wäre auch eine öffentliche Dokumentation (damaliger VK, Abbildung etc.) von Vorteil.
    Solche Infos sollten wir nicht im stillen Kämmerlein behalten sondern öffentlich machen.

    Beste Grüße
    Schorsch

    Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Zensurbeleg möchte ich gerne zeigen:

    Einschreibebrief in der 4. Gewichtsstufe (25 H. Einschreibegebühr + 20 H. bis 20g + 3x5 H. je weitere 20g = 60 H.) von Graz am 21. Mai 1919 nach Heidelberg adressiert.
    Der Stempel der Postüberwachungsstelle München wäre soweit eigentlich ganz normal, wäre da nicht zusätzlich der Zweizeiler "Briefmarken-Ausfuhr verboten" und der daraus resultierende L1 "Zurück". Rückseitig hat der Brief keinerlei Vermerke/Stempel.

    Für die Genehmigung oder das Verbot einer Ausfuhr wären ja die österreichischen Zensurbehörden zuständig gewesen.
    Logischerweise müsste der Stempel also lauten "Briefmarken-Einfuhr verboten", da er offensichtlich in München angebracht wurde und da waren die Briefmarken aus Österreich ja schon ausgeführt .
    Wer weiß Näheres zu dem Zweizeiler?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo in die Runde,

    nachfolgenden Beleg, der mir die Tage unterkam, möchte ich gerne zeigen:

    5 Pfg. Ganzsachenkarte als Formular verwendet und mit 10 Pfg. Wappen freigemacht als Auslandskarte von München 2BP am 29. SEP 1900 adressiert an den Baurat und Generaldirektor der siam.(esischen !!) Eisenbahn Hermann Gehrts an Bord des NDL-Dampfers "Weimar" in Genua. (Ankunft 1.10.00)

    Dort jedoch stellte man fest, dass besagter Empfänger "nicht an Bord" war und die Karte wurde weitergeleitet nach Antwerpen (Ankunft 4.10.00)

    Wenn ich die wenigen verfügbaren Quellen über H. Gehrts richtig deute, so wurden offensichtlich Beamte der Preußischen Staatseisenbahn an Siam "ausgeliehen", um das dortige Eisenbahnsystem auf Vordermann zu bringen.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Das mit der Hotelanschrift unter dem Klebezettel ist korrekt, aber mir ging es eben um den Einzeiler, weil die simple Google-Übersetzung nicht schlüssig war.
    Aber mit Dieters "Übersetzung" macht das Sinn.

    Frage: War das nun ein Stempel, den das Hotel abgeschlagen hat oder das Postamt?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    Hallo in die Runde,

    vor einiger Zeit hatte ich an anderer Stelle einen Beleg gezeigt, der etwa 15 Postboten zwecks Zustellversuch (leider vergeblich) mitgegeben wurde.
    Was damals gang und gäbe war, klingt heute wie ein Märchen aus vergangenen Zeiten.

    Dabei sind diese Zeiten offensichtlich noch gar nicht so lange her wie der nachfolgende Beleg zeigt:
    Eine typische Touristenpostkarte aus der nördlichsten Stadt der Welt - Hammerfest in Norwegen. Am 17. Juli 1990 ohne Straßenangabe nach Hamburg gesandt.
    Vermutlich dort hat die Karte den Hinweisstempel erhalten: "Versuchsweise Zustellung - Empfänger befragen."

    In heutigen Zeiten, in denen der Postbote oftmals noch nicht einmal mehr die 10 Sekunden zwischen Klingeln und Öffnen der Haustüre abwartet, ein völlig undenkbares Prozedere...
    ....und wenn auch recht modern, so doch ein schönes Stück Postgeschichte wie ich finde.

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser



    Minimarke - Grias Di Uli,

    nachdem Deine Anfrage zwischenzeitlich das 10-jährige gefeiert hat, hier die Antwort: Ja - am 1.8.1906 Gebührenerhöhung von 3 auf 5 Pfg. - ich denke aber, dass Du es zwischenzeitlich schon selber herausgefunden hast. :D

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    So - nun zu dem Beleg, denn ich hier gerne zeigen möchte:

    Postzustellurkunde mit 3x10 Pfg. Wappen von München B.Ü. am 12. NOV 98 nach Weinheim (13.11.98).
    Die PZU mit der 30 Pfg. Frankatur sind eigentlich nichts besonderes, aber zwei Dinge erschienen mir etwas ungewöhnlich:

    1. PZU innerhalb Bayern im Fernverkehr oder innerhalb des gleichen Ortes sieht man häufig. Was man aber kaum sieht, sind PZU von Bayern ins Reichsgebiet.

    2. Den Stempel "München B.Ü." (Briefübernahme) kenne ich bis dato nur als Ankunfts- bzw. Durchgangsstempel auf Briefen nach München. Als Abgangsstempel habe ich ihn m.W. noch nie gesehen.

    Weiß jemand Näheres?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser




    Dann will ich mal den nächsten "Kopfzerbrecher" zeigen...

    Diesmal wieder eine 5 Pfg.-Karte (Ganzsache) von München am 13. APR 1889 nach Palermo.
    Auch hier wurde in München die Unterfrankatur festgestellt, aber diesmal mit 6 3/4 C. (satt vorher 6 1/4 C. - #53) angeschrieben, jedoch in Palermo wieder auf 10 C. ital. Nachporto umgerechnet.

    Wo liegt der Haken ? Waren es wirklich nur die Umrechnungskurse? Kann jemand Hinweise auf historische Wechselkurse geben?

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    ABER, wie kommt es dann....

    dass auf der Karte von Rottach-Egern am 5. JUL 1904 nach Mailand zwar ebenfalls eine Nachtaxe mit 6 1/4 C. angeschrieben sind, die aber diesmal auf 15 C. umgerechnet wurden?
    In diesem Falle wurde die Karte über München wieder nach Rottach-Egern zurückgesandt, wo man richtigerweise 10 Pfg. Nachporto in Rechnung stellte. (das "T" wurde bereits bei der Absendung angeschrieben, wo hingegen die "10" erst bei Rückankunft notiert wurde)

    Also wenn man den bayerischen Postlern das eine oder andere Bier zuviel nachsagt, dann frage ich mich, welche Rotweinmengen durch italienische Postämter geflossen sind...8)

    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser