Beiträge von Germania

    Guten Abend Sammlerfreunde,

    eine (portogerechte) Mischfrankatur aus Bayern-Ludwig und den zum 10. April 1920 verausgabten Saargebiets-Germania-Überdruckwerten hat man ja nun auch nicht alle Tage. Da darf dann auch mal drüber weggesehen werden, dass es vorliegend wohl sammlerisch beeinflusst war. Andererseits stellt sich die Frage, wie lange die "echten" Bayern-Ludwigwerte ohne den schon seit 1. März 1920 verausgabten Sarre-Aufdruck (überhaupt) Frankaturkraft hatten.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

    Die Mischfrankatur zwischen Marken des Saargebiet und Marken von Bayern oder Marken des Deutschen Reiches war bis 15.04.1920 offiziell gestattet.

    Gemäß Auskunft des Saargebiet Prüfers Axel Braun, auf eine von mir an ihn gerichtete Anfrage vor nicht einmal einer Woche (wegen eines anderen Beleges), wurden die Mischfrankaturen auch noch einige Zeit nach diesem Termin geduldet.

    Hier nun die weitere Paketkarte Dringend - Eilboten.

    Diesmal von Portsdam nach Basel. Hier ist auch die Angabe "Dringend bis zur Grenze" vermerkt.

    Die Frage die sich stelt, betrifft den rückseitigen Vermerk "80 Pf Weiterfranko auf Hof 2 verrechnet".

    Die erste Vermutung eines befreundeten Sammlers geht in die Richtung, dass die Sendungen normalerweise über Hof 2 geleitet wurden und auch dort die Eintragung des Weiterfranko in die Begleitkarten vorgenommen wurden. Durch die Option "Dringend" wurde eventuell ein schnellerer, direkterer Bahnposttransport vorgenommen und das Weiterfranko nur nach Hof 2 eingemeldet. Dies sind allerdings nur Vermutungen.

    Eventuell hat jemand eine Idee oder ein anderes derartiges Belegstück.

    Zur besseren Veranschaulichung ist das dritte Bild eine Ausschnitvergrösserung des rückseitigen Vermerkes.


    Hier zeige ich heute eine Paketkarte von Postdam nach Davos.

    Das Paket wurde "Dringend" versendet. Diese Zusatzoption umfasste allerdings nur die Transportstrecken bis zum Grenzpunkt.

    Der Versand "Dringend" war nur mit dem Zusatz "Eilboten" möglich. Eine große Ausnahme bestand für Pakete postlagernd/ Poste Restante - bei diesen musste die Zusatzgebühr nicht bezahlt werden. Das Kuriose ist zudem, dass diese Eilbotengebühr in der Schweiz in Höhe von 50 cts "rückvergütet" wurde. Die Rückvergütung ist im Regelfall durch Stempel oder aber (seltener) handschriftlich auf dem Bordereau vermerkt.

    Ich bin schon seit geraumer Zeit auf der Suche nach einer postamtlichen Quelle der Eidgenössischen Postverwaltung, aus der die Anweisung der Rückvergütung der Eilbotengebühr hervorgeht.

    In einem Folgepost zeige ich eine weitere Paketkarte Dringend - Eilboten, bei der sich eine bislang nicht eindeutig geklärte Frage aufwirft.

    Ich würde mich über eure Gedanken zu dieser Frage sehr freuen. Oder aber vielleicht kann mir ja auch jemand mit der Dienstanweisung im Hinblick auf die Rückvergütung der Eilbotengebühr weiterhelfen.

    Heute mal ein "einfacher" Beleg.

    Es ist auch nur ein Brief, zwar ins Ausland, aber ohne Zusatzleistungen oder ähnlichem Aussergewöhnlichem.

    Aber nicht häufig ist er dennoch.

    Ein Brief der fünften Gewichtsstufe (nach den Gebühren vom 01.04.1900 bis 30.09.1907 über 60gr bis einschließlich 75gr) nach Roubaix in Nordfrankreich, Nahe der Grenze zu Belgien. Jedem Radsportinteressierten sicher bekannt durch eine der interessantesten Eintages-Fahrten "Paris - Roubaix"

    Den Randbereichen des A6 Umschlages sieht man das Schwergewicht schon an. Aber alles noch im Rahmen der Sammelwürdigkeit.

    Frankiert wurden die 1Mark Porto mit einer Einzelfrankatur der Mi. 94 AI.

    Der Absender könnte eine Firma aus dem Bereich Photographie sein, zumindest gibt es zur gleichen Zeit ein Unternehmen dieser Branche in den USA. Eine Bremer Dependance konnte ich aber leider nicht finden.

    Auf Paketkarten per NN in die Schweiz findet sich diese EF schon häufiger, aber auf "normalem" Brief ist es mein Erstling.

    Vielleicht hat von euch ja doch jemand einen Fund zu der Bremer Firma.

    Allen einen schönen Abend. Unseren Süd(west)deutschen Freunden hoffentlich ohne Unwetterschäden.

    Fred

    ... ob Briefe in weit entfernte Länder gut ankamen, war vor über 100 Jahren (schau nochmals bitte das angegebene Datum nach, da stimmt etwas nicht) nicht eindeutig. Da gab man lieber ein paar Pfennige mehr aus und hatte im Falle eines Verlusts wenigstens die Versicherungssumme der Post wieder.

    BTW: Schöne Strecke!

    Jahreszahl des letzten Briefes ist korrigiert. Danke für den Hinweis.

    Michaels schöner Brief aus Budapest hat mich veranlasst aus einer recht großen Korrespondenz ein paar Scans für euch vorzubereiten.

    Absender ist die Witwe des in 1911 verstorbenen Senator Hermann August Borcholte.

    Empfänger wohl der gemeinsame Sohn (oder evtl Neffe, lasse ich gerade über die Gesellschaft für Familienkunde Oldenburg erforschen).

    Kurios ist, alle Briefe von Stade nach Valparaiso/Chile sind per Einschreiben gesendet.

    Der erste mir vorliegende Brief ist vom 03.06.1911, der letzte vom 07.01.1912.

    Also ein Zeitraum von sechs Monaten, alles Trauerbriefe.

    Es besteht also auch hier die Frage, warum Einschreiben?? Es handelt sich durchgängig um private Korrespondenz, teilweise mit kleinen geschäftlichen Bestandteilen oder errechtlichen Belangen. Teils bis zu zwölf handschriftlichen Seiten.

    Ich freue mich schon auf eure Gedanken.

    Allen ein schönes Wochenende.

    Hallo lieber Ralph.

    Hast du einen Verweis auf eventuelle Literatur, aus der man die Länge der Trauerzeit, unter Berücksichtigung der Faktoren, für die Zeit von Ende des 19.Jahrhunderts bis zum 1.Weltkrieg ableiten kann.

    Bester Gruß.

    Fred