Beiträge von oisch

    Guten Morgen,

    Gestern die folgenden Firmenlochungen auf Germania Überdrucken "Freistaat Bayern" von einem Sammlerkollegen bekommen.

    Im Scharpen "Firmenlochungen Bayern" nachgeschaut: Fehlanzeige

    Gefunden habe ich die Perfins dann aber im ARGE Lochungen Katalog von 2020

    Wie das nun zusammenpasst ist mir ein Rätsel. Die Lochungen sehen authentisch aus und das Stempelfragment auf der 40-er lässt sich Schwerte (Ruhr) zuordnen (StampsX Stempeldatenbank). Die "Freistaat Bayern" Überdrucke waren in Bayern bis 20.1.1920 gültig, im Dt. Reich dagegen meines Wissens nicht. Die beiden Firmen werden sich doch nicht bereits ungültige Bayern Marken billig besorgt, gelocht und nach dem Motto "bei den Germania Marken fällts nicht auf" im Reichsgebiet verwendet haben.

    Spekulation eröffnet

    Gruß Klaus

    und hier in Kombination

    Formular zum Postauftrag "621" von der Firma Ascher über 54.- RM an das Postamt Zschkopau. Auf der Rückseite vermerkt "Sofort zum Protest " (also bei Zahlungsverweigerung oder wie im vorliegenden Fall Unzustellbarkeit) und Weiterleitung des Postauftrags "621" als Einschreiben an das Kgl. Amtsgericht Zschkopau.

    Jetzt fehlt mir nur noch das Kuvert, mit dem der Postauftrag "621" an das Postamt Zschkopau geschickt wurde, dann wäre der gesamte Vorgang sauber dokumentiert.

    Vielleicht kann die geneigte Leserschaft mal ihre Bestände dahingehend durchforsten ;)

    Verbindlichsten

    Klaus

    @Württemberger,

    könntest Du bitte mal ein solches Beipiel zeigen, damit mein Weltbild bezüglich PZU wieder ins Lot kommt.

    Prinzip war doch, dass laut Postordnung keine Gebührenteilung möglich war, also Absender oder Empfänger die Gesamtkosten bestehend aus Versand, Insinuation und Rückversand der vollzogenen PZU zu tragen hatte.

    Fall 1: Absender schickt unfrei los, Empänger zahlt das Porto, die Insinuation + Rückversand (20 Pf + 10 Pf bzw. frei im Ort) und schickt die mit Marken frankierte, vollzogene PZU zurück.

    Fall 2: Absender verschickt frankiert, Empfänger unterschreibt und schickt die vollzogene PZU unfrei zurück. Gebühr (20 Pf + 10 Pf. / 0 Pf. wie oben) wird über Portomarken (Bayern) oder per Blaustift (Dt. Reich hatte keine Portomarken) ausgewiesen und beim Absender erhoben.

    Das von Dir beschriebene Verfahren würde bedeuten dass der Absender im Fall 2 bereits bereits 30 Pf oder 20 Pf in Marken auf die PZU geklebt hatte. Wurde die PZU vom Empfänger zurückgewiesen, konnte der Absender die Frankatur in den Wind schreiben, da die Rücksendung nicht vollzogener PZUs portofrei war.

    Gruß Klaus

    Lieber Ralph,

    mitunter stimmt sie ja doch die alte Geschichte von dem blinden Huhn des dümmsten Bauern, das dann auch noch eine große Kartoffel findet.

    Wie schon so oft auch diesmal verbindlichsten Dank für Deine Hilfe

    Gruß Klaus

    Der folgende Brief kam soeben per Post von der 75. Deider Auktion, gekauft nach dem Motto:

    "Verstehen tue ich ihn zwar nicht, aber ich kaufe ihn trotzdem (es wollte ihn ja auch sonst keiner)" oder wie der Betrunkene morgens vor dem Spiegel: "Ich kenne Dich zwar nicht, aber ich wasche Dich trotzdem"

    Charge-Frankobrief von Bamberg nach Wachenheim bei Dürkheim ... Landau (das Wort dazwischen kann ich nicht entziffern) vom 5. März 1814 (!).

    Somit also politisch / postalisch von Bayern nach ???

    Frankreich, war schon abgezogen, Thurn & Taxis (hatte offiziell laut Vertrag von Basel ab 16.1.1814 die linksrheinische Post wieder übernommen), kann mir aber nicht vorstellen dass man in 2 Monaten bereits eine funktionierende Verwaltung aufbauen konnte, Preussen / Österreich (Besatzungsmächte) hatte meines Wissens mit der Post nichts zu tun und Bayern war erst ab 1816 für die Pfalz zuständig ....

    und in Bamberg hatte man schon mit der geographischen Zuordnung gewisse Unsicherheiten, sonst hätte man nicht vorausschauend 3 Zielorte in einem größeren Umkreis angegeben.

    Am wahrscheinlichsten erscheint mir die postgeschichtliche Betrachtungsweise:

    Brief von Bayern nach Frankreich (und deswegen habe ich ihn auch hier eingestellt und bin damit mit meinem "Latein" auch ziemlich am Ende).

    Siegelseitig rechts oben 50 / 24, die 24 x wohl der Bayerische Anteil, die 50 x für den Franzos. Irgendwo (?) glaube ich gelesen zu haben, dass auch die franz Einschreibgebühren zu bezahlen waren- Links "2 Hyroglyphe" ... durchgestrichen ... Bruchstrich oder "1" und "8" (8 Decimes entsprächen rechnerisch den 24 x .

    Wissen ist Macht, ich weiß nix, macht nix ... sondern hoffe auf einen Wissenden.

    Gruß Klaus

    Um dem preussischen Übergewicht bei Paketbegleitbriefen etwas entgegenzusetzen zur Abwechslung mal wieder etwas aus Bayern respektive der Palz (Variatio delectat).

    Paketbegleitbrief von Neustadt Haardt vom 27.5.1867 nach Darmstadt. Das zugehörige Paket wog laut Blaustiftvermerk links oben 18 Loth und kostete somit in der Entfernungsstufe 2 (> 8 - 16 Meilen) 10 Kreuzer. Das übrige blaue Gekritzel kann ich wie immer nicht deuten. Links in der Mitte je nachdem wie man den Brief hält ein "W", ein "M" oder eine "3" und exakt in der Mitte wiederum eine "2". Vielleicht soll es auch "12" bedeuten als Summe aus 10 Kreuzer (durchgestrichen) + 2 Kr. Bestellgeld ? Siegelseitig nur ein Ankunftsstempel von Darmstadt und mit Kugelschreiber :cursing: notiert 27. März 1867. Der Brief ging an den Textilfabrikanten Friedrich Helfferich den Vater des übel beleumundeten deutschnationalen Politikers Karl Helfferich.

    Gruß Klaus

    Glückwunsch zu dem Brief an einen berühmten Empfänger, den Fabrikanten Wilhelm Sattler, den Produzenten des ersten synthetischen grünen Farbstoffs nach dem Herstellungsort als "Schweinfurther Grün" bezeichnet und in der Philatelie zusätzlich bekannt als Adressat des nach ihm benannten "Sattler-Briefs".

    Gruß Klaus

    Moin,

    zur Illustration ein "Sauter-Beleg" aus meiner oberfränkischen Heimat Oberfranken: Posthilfsstelle Neuses - Taxe Eggolsheim. Ging mit der Bitte um Rücksendung an den damaligen Ortsbürgermeister.

    Gruß Klaus

    Naiverweise dachte und denke ich auch heute noch, dass jede(r) sammeln darf, was ihm oder ihr gefällt, ohne gleich in die typisch deutsche Regulierwut zu verfallen.

    Und um bei den Perfins zubleiben, bieten sich z.B. die verachteten Freistempler (igitt, igitt) mit zusätzlicher Firmenwerbung als Nachfolger und Ergänzung der entsprechenden Firmenlochungen sehr gut an.

    Gruß Klaus

    ... der neueste Klopper von ebay.

    Kleinigkeit bei dem Laden ersteigert, der Verkäufer verschickt postwendend per Standartbrief unter Verwendung eines bei ebay erzeugten labels mit einer elend langen Nummer. Heute Morgen im Mail Eingang die Mitteilung des Auktionshauses: "Sendung zugestellt durch Versandmitarbeiter um 02:31". Dass die armen Teufel von ihrem Konzern schlecht behandelt und bezahlt werden, ist ja bekannt, aber dass sie jetzt auch noch Nachtschicht fahren müssen, war mir neu. Briefkasten bis auf die Tageszeitung leer, die Eingabe der Trackingnummer unter Sendungverfolgung Post / DHL zeigt die Meldung: "Ihre Sendung traf um 02:31 im BZ Ludwigshafen ein und geht heute in die Zustellung" ... was dann auch so erfolgte und das sogar mit unfassbarem E +1.

    Aber wie sagte schon Trap (der Mister): "Was erlauben ebay"

    Habe fertig

    @Lionhenry

    Sorry für 'nen kleinen Euphoriedämpfer hinterher.

    Meines Erachtens handelt es sich leider um keine 57-A sondern um eine 57-Bx. Für eine A ist die Zähnung viel zu sauber und gleichmäßig ausgeprägt, außerdem dürften 1894 bei einer Versicherung mit entsprechendem Postaufkommen keine nennenswerten Mengen einer 6 Jahre vorher verausgabten Marke mehr rumgelegen haben. A Zähnungen finden sich zumeist bis etwa Ende 1888, danach wirds dann schnell sehr dünn.

    Gruß Klaus

    Kleine Senftzugabe,

    die Firma Eysselein war u.a. bekannt für ihre "privaten Vorausentwertungen", wie man in dem vom Großen Vorsitzenden verfassten Buche auf Seite 181 nachlesen kann.

    Auch die Firma Nicolaus Kopp verwendete diese in Bamberg häufiger praktizierte Methode

    ... und weil dem Ralph der Ankunftsstempel so gut gefällt, hier die Variante mit der etwas größeren Schrift (gut auch am oben stumpf zusammengeführten "A" zu erkennen).

    Gruß Klaus

    Hallo Dieter,

    als Sammler hätte er sich schon ein bisschen mehr Mühe beim Ausschneiden geben können. What shalls, die Portostufe mit der 50-ziger Brandenburger Tor fehlte mir noch.

    Gruß Klaus

    Moin,

    Ortseinschreibebrief innerhalb von Kleve (10 Pf Ortsbrief , 40 Pf R-Gebühr).

    Bei dem Stempel musste ich sofort an einen ortsansässigen Schuhfabrikantenenkel denken, der auch hier im Forum tätig ist. In Anbetracht der verschnittenen Notopfermarke wären in diesem Ort aber neben Kinder- und sonstigen Schuhen auch gute Brillen dringend von Nöten gewesen.

    Gruß Klaus

    Einen ähnlichen Postvorschuss wie Tim kann ich hier auch zeigen.

    Er lief am 29. Februar 1836 von Bamberg an das königliche Kreis- und Stadtgericht nach Schweinfurt. Entsprechend dem Vordruck auf 3 Kr. Stempelpapier ging es um die stolze Summe von 10 Gulden 21 Kr., die der Fränkische Merkur in Bamberg für 82 (!) eingerückte d.h. in den Zeitungs-Nr. 51,52 und 61 veröffentlichte Anzeigen des Ministers von Seckendorf(f) (unter anderem betreffend Nachlassangelegenheiten - mehr kann ich nicht entziffern) in Rechnung stellte.

    Laut handschriftlicher Bestätigung wurden allerdings nicht die von Schweinfurt geforderten und auch quittierten 10 f 21 # in Bamberg per Postvorschuss ausgezahlt sondern 11 Gulden 9 Kreuzer also 48 Kr. (!) mehr, die sich mir nicht erschließen. Das Schreiben trägt keinerlei postalische Vermerke und wurde vielleicht per Fahrpost befördert (ähnliche Schreiben von Bamberg nach Eltmann tragen Fahrpoststempel).

    Gruß Klaus

    Passend zum Beleg von Ralph und an anderer Stelle in anderem Zusammenhang schon einmal vorgestellt.

    6 Kr. (4-II-2) auf Brief der Gew.-Stufe I / > 12 Meilen von Nürnberg nach Würzburg über Bamberg vom 9.4.1859. Entwertung durch Bahnpoststempel mit Zielbahnhofangabe "Bamberg"

    Gruß Klaus