Guten Abend,
nach der Weiterleitungs- und Stempelorgie von bayern-nerv (#637) ein deutlich übersichtlicheres Beispiel unter dem Motto "vorausschauend überfrankieren"
Krone Adler Ganzsache zu 5 Pf von Heidelberg 1.3.1891 nach Wien. Da im Wechselverkehr Österreich-Ungarn / Deutsches Reich in dem Fall die Inlandsgebühren galten, hätten die 5 Pf bei weitem gereicht. In Unkenntniss (?) dieser Bestimmung frankierte der Absender mit einer weiteren 5 Pf Marke zum Auslandstarif 10 Pf. Vielleicht verfügte er aber auch über die seltene Gabe der Vorhersehung, denn als die Karte am 3.3. in Wien ankam, war der Empfänger bereits nach London abgereist. Die Österreichische Post fügte die neue Adresse mit Blaustift hinzu. Der etwas voreilig angebrachte Taxstempel wurde wieder gestrichen, da nunmehr die Karte als Auslandssendung korrekt frankiert war und ohne zusätzliche Gebühr weiter befördert werden konnte.
Gruß Klaus