Beiträge von weite Welle

    Hallo zusammen,

    eine interessante Reichspostkarte konnte ich für kleines Geld bekommen. Die Karte wurde offenbar von einem geschäftsreisenden Italiener am 24.7.1884 im Zug geschrieben, nach Angabe im rückseitigen italienischen Text "zwischen Leipzig und Erlangen" und in Hof in den Bahnpost-Briefkasten geworfen. Bei der Leerung bemerkte der bearbeitende Beamte den in Bayern natürlich ungültigen Wertstempel, notierte "boite Hof II", entwertete den Wertstempel durch Federzug und brachte den T-Stempel zum Zeichen der Nachporto-Erhebung an. Im Bahnpostwagen erfolgte der Abschlag des BP-Einkreisers Hof-Bbg-Nbg, allerdings erinnerte sich der Bearbeiter an den §11/7 der Posttransport-ordnung vom 1.1.1876, in dem festgelegt ist, dass un- oder unterfrankierte Postkarten, die nicht sofort an den Absender zurückgegeben werden können, nicht abgeschickt werden dürfen. Daraufhin markierte er den Zielort Prato bei Florenz (Empfänger Michelangelo Paoli 8)), strich den T-Stempel und notierte "unzulässig zurück Hof". Der Beleg hat also Bayern nicht mehr verlassen. Wäre er dennoch zugestellt worden, müssten italienische Nachportomarken und/oder ein Ankunftstempel darauf sein. Die Frage ist, was mit der Karte dann passierte. Wurde sie in Hof in der Post aufbewahrt? Warum wurde sie nicht gleich vernichtet? Auf jeden Fall ein interessantes Stück Postgeschichte.

    Liebe Grüße

    weite Welle

    Lieber Volker,

    vielen Dank für Deine Rückmeldung, dann sind wir schon zwei. Allerdings beantwortet das nicht meine Frage. Na, vielleicht kommt noch was, irgend ein Münchner Sammler sollte doch etwas wissen.

    Gruß Franz

    Hallo Ralph,

    Du hast natürlich vollkommen recht. Allerdings kenne ich noch andere unfrankierte Rückscheine, alle ohne Nachtaxe. Da war dann der Brief komplett frankiert mit 50 Pfennig.

    Schönen Sonntag

    Franz

    Hallo Dietmar,

    diese Rückscheine aus dem Ausland sind nicht häufig, vor allem aus Übersee. Das ist der erste, den ich überhaupt zu Gesicht bekommen habe. Die blaue 20 auf dem zweiten ist die Taxierung, die darauf hindeutet, dass die Rückscheingebühr nicht auf der Sendung frankiert war, sondern dem Londoner Empfänger belastet wurde. Schöne Stücke !

    Viele Grüße

    Franz

    Hallo zusammen,

    ich darf noch einmal auf meinen post Nr. 156 zurückkommen, weil ich damals vor einem Jahr keine Reaktion bekommen habe. Gibt es da neue Erkenntnisse in der Runde, ich würde mich sehr freuen.

    LG weite Welle

    Lieber Ralph,

    ich hatte natürlich nicht im Sinn, den Markt zu ändern oder gar die Gesetze des Marktes infrage zu stellen. Mir geht es lediglich darum, die Sicht von uns Sammlern auf dieses "Traumstück" einer Sammlung etwas gerade zu rücken. Der Sammler dieses Konvoluts bei Kirstein hatte sicher seine Freude daran, wer wollte ihm das vergällen. Aber gibt es etwas langweiligeres als eine Sammlung von nur Nr. 1 ? Ich kann mich daran erinnern, bei einem Treffen des Freundeskreises Altbayern in den 70ern das damals berühmte "blaue Meer" des bekannten Sammlers Heiner Drabick bewundern zu können (Mühl-radstempel Nr. 1-606 lückenlos auf Nr. 2), heute fände ich auch das total langweilig, wenn auch bewundernswert. Eben jedem Tierchen sein Plaisirchen.

    Liebe Grüße

    Franz

    Hallo zusammen,

    ich bin mir bewußt, mit meiner Meinung bei den Quadrat-Sammlern anzuecken, bei Bayerns Nr. 1 handele es sich um....... Nein, ich will jetzt nicht von Massenware sprechen. Aber dass es sich beim Schwarzen Einser nicht um eine seltene Marke handelt, beweist einmal mehr der neue Kirstein-Larisch-Katalog: in einem Sonderteil werden unter dem Titel "Frankenschatz" nicht weniger als 110 Positionen mit ausschließlich dieser Marke angeboten. Wenn man innerhalb eines kleinen Zeitraums bei entsprechendem Geldbeutel einige Hundert Exemplare zusammenkaufen kann, sollte eigentlich klar sein, dass der Preis für die legendäre erste Briefmarke Deutschlands völlig überzogen und ausschließlich durch den Nimbus erklärbar ist. Aber klar: die Nachfrage bestimmt den Preis, nicht die Seltenheit. Wie sonst wäre erklärbar, dass man für den Preis eines Briefes mit Nr. 41 (ein halbes Dutzend bekannt) gerade mal einen halben losen Schwarzen Einser bekommt ?

    Schönes Wochenende und liebe Grüße

    Hallo Dieter,

    der ist definitiv falsch. Siehe dazu auf der homepage unter "Handbücher" Bayer. Ganzsachen, da findest Du im Vorwort und bei P6 und A14 die entsprechenden Hinweise.

    Gruß Franz

    Hallo Volker,

    das wäre eine Sensation. Ich verfolge die Daten von P6 schon seit vielen Jahren. Die früheste bislang registrierte Verwendung datiert vom 29.11.77, auch aus München. Ich denke, dass der Verwender einfach noch nicht mitgekriegt hat, dass das Jahr gewechselt hat, das geht uns allen so, dass wir im Januar manchmal versehentlich noch das alte Jahr verwenden. Ich vermute, dass das auch hier der Fall war.

    Viele Grüße

    Franz