Liebe Freunde,
der folgende Brief an Das Königliche Hochlöbliche Württembergische Oberamts Gericht in Calw in Württemberg von 1852 besticht nicht durch seine Optik, zeigt aber schön den Leitweg auf.
Die Aufgabe erfolgte in Płock an der Weichsel (K2 und FRANCO-Stpl., beide in rot vs.), von dort ging es zum polnischen Grenzpostamt in Słupce (roter K2 rs). Dieses hatte einen direkten Kartenschluß mit Berlin (schwarzer L2 rs. und AUS RUSSLAND FRANCO vs.), was erklärt, dass der Brief keinen preußischen Bahnpoststempel einer südöstlichen Bahnstrecke aufweist. Statt dessen wurde dann BERLIN-LEIPZIG (rs) gestempelt. Nach dem geschlossenen Transit durch Sachsen erhielt der Brief den nächsten Stempel bei der Umkartierung in Bayern mit BAHNP. HOF-NÜRNBERG (rs). Am Zielort Calw in Württemberg kam dann noch der blaue Ankunftsstpl. rs. dazu.
Der Absender hatte 20 Kop. Franko + 2 Kop. für einen Einlieferungsschein bezahlt (vs. links unten), die polnische Post notierte dann auch direkt daneben f und rückseitig 3 (Weiterfranko an Preußen 3 Sgr.). In Berlin wurde dieses Weiterfranko nach Kontrolle rückseitig in blau wiederholt und vorderseitig, ebenfalls mit blauer Tinte, mit f der Franco-Status noch mal für die folgenden Postbehörden bestätigt.


Viele Grüße
Michael