Hilfe bei schwer lesbarer Handschrift erbeten

  • liebe Sammlerfreunde,

    die folgende Adresse kann ich nur so weit lesen, was steht hinter Land?:

    Dem

    Ein Hohes Ministerium für die Land?????

    schriftlichen Angelegenheiten

    zu

    Berlin

    Wer hilft?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    Einmal editiert, zuletzt von preussen_fan (10. Dezember 2022 um 15:52)

  • Hallo Valesia

    hier noch die Transkription zu Deinem Brief aus Fiesch von 1849 (#3479 und #3480).

    Eine interessante und rührende Geschichte.
    (Bei den Namen bin ich etwas unsicher; vielleicht finden sich in Fiesch noch Nachkommen ?):

    Hochgeachtester Herr Staatsrath !


    Am 21sten dies laufenden Monathes stel(l)te sich

    beym unterf(ert?)igtem Regierungsstatthalter, Herr

    Landjäger Decherd(?) mit Sack und Pack, anbringend

    er seyn beordnet, seine dem Staate zugehörigen

    Effekten hier abzugeben. Er hat daher sein

    Gewähr, Sabel, Tasche, ein Daumen=Eisen, das

    Dienstbüchlein u andere Papier deponiert.

    Decherd meldete mit Leidwesen, er seyn seines

    Platzes als Landjäger entsetzt, und was das schlim(m)ste

    und verdrieslichste seyn, auf eine sozusagen

    entehrende Weise abgesetzt worden, nehmlich

    wegen vorgeblicher Nachläßigkeit im Dienste, feind=

    lichen Gesinnungen gegen die Regierung und

    wegen einer Affaire mit dem H Rektor Perrig.

    Wen(n) die zweyte Ursache gegründet ist, so

    würde ich mein Mitleiden gegen Decherd ein=

    stellen, sol(l)te aber der erste oder letztern Fall,

    seine Absetzung veranlaßt haben, so kön(n)te



    Ich nicht umhin, für Ihn, bey Ihnen Hochgeachte=

    ter Herr Staatsrath, um einen gnädigeren

    Bescheid anzuhalten. Vorgerücktes Alter,

    mag seinen Dienst=Eifer erkaltet und

    zur Nachläßigkeit geführt haben; Und in

    der Affaire mit dem Hochw. Herrn Rektor Perrig

    mag sich Decherd unkluges als strafbahres benohmen

    haben. Decherd findet sich, nach so vielen

    Dienstjahren in seinen alten Tagen brodlos

    wen(n) er seiner Stelle entsetzt bleiben sol(l)te.

    Sein Weib aus Fiesch hat kein Vermögen,

    und auch wenig zu erwarten. Daher möchte

    ich aus Menschen=Pflicht, den alten ausge-

    dienten Decherd und die Seinigen

    Dem staatsräthlichem Mitleid und

    Wohlwollen bestens empfohlen haben


    Hoch Dero !

    gehorsamster Diener


    Fiesch d. 25 Herbst.

    1849.


    Bürcher Reg(ierungs)st(att)h(al)ter

    Viele Grüße in die Schweiz

    Gerd

    Einmal editiert, zuletzt von Mittelfranke (11. Dezember 2022 um 16:02)

  • ... ganz einfach:

    Wohllöblicher Unterpfands-Behörde

    in Kochlerthurn

    vom freiherrlichen von Bautzschen (?)

    Rentamt Oedstein (?)

    gez. Unterschrift

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Herzlichen Dank, lieber Ralph!

    Darauf wäre ich nicht gekommen. Könnte es vielleicht "Rentamt Oedheim" und "Köchert(h)ürn" heissen? Das würde dann auch die 1x Frankatur erklären.

    Übrigens, wer noch nie von "Unterpfandbehörden" gehört hat: hier ein Link, der sie am Beispiel Baden Württembergs erklärt:

    Unterpfandsbücher - LEO-BW

    Vielen Dank,

    Papiertiger

  • Danke, Will!

    So etwas habe ich noch nicht gesehen - "genannt Bautz", und das schon seit 1400...

    Ich kenne mich mit Rentämtern nicht aus - ich hatte immer angenommen, sie waren Staatsbehörden - aber anscheinend wurde der Begriff auf für Finanzverwaltungen von herrschaftlichen Dömanen verwendet. Wieder was dazugelernt.

  • Guten Morgen aus Jagstheim,

    dieser Boten-Brief war gestern in der Post. Er wurde am 6. Juni 1743 geschrieben und kam - laut Datum auf der Vorderseite erst am 27. Juni zum "Versand".

    Da ich Schwierigkeiten mit der Schrift habe - kann mir bitte jemand diesen Brief übersetzen?

    Der Brief kam aus Goldbach - einem heutigen Stadtteil von Crailsheim.

    Danke schon mal.

    Liebe Grüße

    Manne

  • Hallo Manne,

    hier nun die Transkiption, soweit ich den Text entziffern kann:

    [Adresse]


    ...id: 27. Juny 1743


    Dem HochEdlen und Vesten,

    Herrn Johann Michael Hofmann(?),

    Hochfürstl. Brandenburg Onolzbachs:

    Wohlverordneten Castnern zu Creilßheim,

    Meinem insonders Hochgeehrten Herrn.


    Creilßheim.


    [Text]


    HochEdel und Vester,

    Insonders Hochgeehrter Herr Castner !


    Gleichwie ich wegen der Ochßen(?) Schuld

    des Müller Johann Michael Wagners zum

    Auhoff, in die Jenzische theilung zu Jachsheim

    à 75. fl(?): denselben gehöret, und die Zahlung

    auferladen; also will selbiger nicht mehr

    als noch bey 50. fl(?): schuldig seyn, und behaupte(t)

    daß die Freunde ihm das Geld gegen Zinnß

    länger stehen zu laßen versprochen, wie Er

    denn auch nicht im Stande seyn, solches bahr

    schaffen zu können.

    Ob nun das Wagnerische Angeben Grund hat,

    werden die Jenzischen Freunde am besten wißen ?

    Welches auf das an mich zu erlaßen beliebte (Schreiben?)

    vom 18.n hujus, in Antwortt ohnverhalten, und

    mit aller consideration verharren sollen.


    Goldbach, den 26.n Juny 1743.


    Meines Insonders Hochgeehrten Herrn Castners,

    höchstErgebenster

    Joh. Heinrich Schürlein.

    Es ging also wohl um das Eintreiben einer Schuld, gegen das der Schuldner Einspruch erhob.

    Anmerkungen: Onolzbach = Ansbach; Castner = Kastner = Aufseher über die Einkünfte eines Grundherrn; hujus = dieses Monats; consideration = Rücksichtnahme.

    Viele Grüße

    Gerd

  • Hier ein Vorphila-Charge-Brief von 1848 aus Ellwangen (Jagst) in Württemberg. Eigentlich gut geschrieben, aber kann jemand bestätigen, was ich da lese, nämlich: "An das wohllöbliche fürstlich Löwensteins(che) Rentamt" in "Michelbach bei Hall"?

    Was ich leider nicht lesen kann ist, was unten links steht. Deutet die Gebühr von 6 Kreuzer (keine Markierungen rückseitig) an, dass sowohl Porto als auch 2 Kreuzer Charge-Gebühr vom Empfänger erhoben wurden?