Hilfe bei schwer lesbarer Handschrift erbeten
-
-
Landwirtschaftlichen Angelegenheiten
-
vielen Dank
-
Hallo Valesia
hier noch die Transkription zu Deinem Brief aus Fiesch von 1849 (#3479 und #3480).
Eine interessante und rührende Geschichte.
(Bei den Namen bin ich etwas unsicher; vielleicht finden sich in Fiesch noch Nachkommen ?):Hochgeachtester Herr Staatsrath !
Am 21sten dies laufenden Monathes stel(l)te sich
beym unterf(ert?)igtem Regierungsstatthalter, Herr
Landjäger Decherd(?) mit Sack und Pack, anbringend
er seyn beordnet, seine dem Staate zugehörigen
Effekten hier abzugeben. Er hat daher sein
Gewähr, Sabel, Tasche, ein Daumen=Eisen, das
Dienstbüchlein u andere Papier deponiert.
Decherd meldete mit Leidwesen, er seyn seines
Platzes als Landjäger entsetzt, und was das schlim(m)ste
und verdrieslichste seyn, auf eine sozusagen
entehrende Weise abgesetzt worden, nehmlich
wegen vorgeblicher Nachläßigkeit im Dienste, feind=
lichen Gesinnungen gegen die Regierung und
wegen einer Affaire mit dem H Rektor Perrig.
Wen(n) die zweyte Ursache gegründet ist, so
würde ich mein Mitleiden gegen Decherd ein=
stellen, sol(l)te aber der erste oder letztern Fall,
seine Absetzung veranlaßt haben, so kön(n)te
Ich nicht umhin, für Ihn, bey Ihnen Hochgeachte=
ter Herr Staatsrath, um einen gnädigeren
Bescheid anzuhalten. Vorgerücktes Alter,
mag seinen Dienst=Eifer erkaltet und
zur Nachläßigkeit geführt haben; Und in
der Affaire mit dem Hochw. Herrn Rektor Perrig
mag sich Decherd unkluges als strafbahres benohmen
haben. Decherd findet sich, nach so vielen
Dienstjahren in seinen alten Tagen brodlos
wen(n) er seiner Stelle entsetzt bleiben sol(l)te.
Sein Weib aus Fiesch hat kein Vermögen,
und auch wenig zu erwarten. Daher möchte
ich aus Menschen=Pflicht, den alten ausge-
dienten Decherd und die Seinigen
Dem staatsräthlichem Mitleid und
Wohlwollen bestens empfohlen haben
Hoch Dero !
gehorsamster Diener
Fiesch d. 25 Herbst.
1849.
Bürcher Reg(ierungs)st(att)h(al)ter
Viele Grüße in die Schweiz
Gerd
-
Hallo Gerd
Vielen Dank für die eindrückliche Leistung.
Den Namen werde ich noch nachschauen.
Sammlergruss Martin
-
-
... ganz einfach:
Wohllöblicher Unterpfands-Behörde
in Kochlerthurn
vom freiherrlichen von Bautzschen (?)
Rentamt Oedstein (?)
gez. Unterschrift
-
... ganz einfach:
Wohllöblicher Unterpfands-Behörde
in Kochlerthurn
vom freiherrlichen von Bautzschen (?)
Rentamt Oedstein (?)
gez. Unterschrift
Herzlichen Dank, lieber Ralph!
Darauf wäre ich nicht gekommen. Könnte es vielleicht "Rentamt Oedheim" und "Köchert(h)ürn" heissen? Das würde dann auch die 1x Frankatur erklären.
Übrigens, wer noch nie von "Unterpfandbehörden" gehört hat: hier ein Link, der sie am Beispiel Baden Württembergs erklärt:
Vielen Dank,
Papiertiger
-
... ja, die beiden Orte könnten so geheißen haben.
-
Oedstein sollte richtig sein, der Zielort Kocherthürn. Vergleicht mal die Buchstaben mit der 1. Zeile der Adresse, die ja klar ist.
Viele Grüße
Dieter
-
Danke, Dieter! Du hast recht, der Absendeort es sieht eher nach "st" als "h" aus. Leider kann ich kein "Oedstein" finden, dass zum Nahverkehrsporto passen würde.
-
Hallo Papiertiger,
vielleicht hilft das weiter
Heinrich Capler von Oedheim genannt Bautz – Wikipediade.wikipedia.orgBeste Grüße
Will
-
-
Danke, Will!
So etwas habe ich noch nicht gesehen - "genannt Bautz", und das schon seit 1400...
Ich kenne mich mit Rentämtern nicht aus - ich hatte immer angenommen, sie waren Staatsbehörden - aber anscheinend wurde der Begriff auf für Finanzverwaltungen von herrschaftlichen Dömanen verwendet. Wieder was dazugelernt.
-
Guten Morgen aus Jagstheim,
dieser Boten-Brief war gestern in der Post. Er wurde am 6. Juni 1743 geschrieben und kam - laut Datum auf der Vorderseite erst am 27. Juni zum "Versand".
Da ich Schwierigkeiten mit der Schrift habe - kann mir bitte jemand diesen Brief übersetzen?
Der Brief kam aus Goldbach - einem heutigen Stadtteil von Crailsheim.
Danke schon mal.
Liebe Grüße
Manne
-
Hallo Manne,
ich mach mich dann mal über den Text.
Viele Grüße von der verschneiten Frankenhöhe
Gerd
-
Servus Gerd,
Danke Dir.
Manne
-
Hallo Manne,
hier nun die Transkiption, soweit ich den Text entziffern kann:
[Adresse]
...id: 27. Juny 1743
Dem HochEdlen und Vesten,
Herrn Johann Michael Hofmann(?),
Hochfürstl. Brandenburg Onolzbachs:
Wohlverordneten Castnern zu Creilßheim,
Meinem insonders Hochgeehrten Herrn.
Creilßheim.
[Text]
HochEdel und Vester,
Insonders Hochgeehrter Herr Castner !
Gleichwie ich wegen der Ochßen(?) Schuld
des Müller Johann Michael Wagners zum
Auhoff, in die Jenzische theilung zu Jachsheim
à 75. fl(?): denselben gehöret, und die Zahlung
auferladen; also will selbiger nicht mehr
als noch bey 50. fl(?): schuldig seyn, und behaupte(t)
daß die Freunde ihm das Geld gegen Zinnß
länger stehen zu laßen versprochen, wie Er
denn auch nicht im Stande seyn, solches bahr
schaffen zu können.
Ob nun das Wagnerische Angeben Grund hat,
werden die Jenzischen Freunde am besten wißen ?
Welches auf das an mich zu erlaßen beliebte (Schreiben?)
vom 18.n hujus, in Antwortt ohnverhalten, und
mit aller consideration verharren sollen.
Goldbach, den 26.n Juny 1743.
Meines Insonders Hochgeehrten Herrn Castners,
höchstErgebenster
Joh. Heinrich Schürlein.
Es ging also wohl um das Eintreiben einer Schuld, gegen das der Schuldner Einspruch erhob.
Anmerkungen: Onolzbach = Ansbach; Castner = Kastner = Aufseher über die Einkünfte eines Grundherrn; hujus = dieses Monats; consideration = Rücksichtnahme.
Viele Grüße
Gerd
-
Hallo Gerd,
das ging ja flott - dankeschön.
Das genannte Jachsheim dürfte mein Heimatort Jagstheim sein !
Hast mir sehr geholfen.
Gruß Manne
-
Hier ein Vorphila-Charge-Brief von 1848 aus Ellwangen (Jagst) in Württemberg. Eigentlich gut geschrieben, aber kann jemand bestätigen, was ich da lese, nämlich: "An das wohllöbliche fürstlich Löwensteins(che) Rentamt" in "Michelbach bei Hall"?
Was ich leider nicht lesen kann ist, was unten links steht. Deutet die Gebühr von 6 Kreuzer (keine Markierungen rückseitig) an, dass sowohl Porto als auch 2 Kreuzer Charge-Gebühr vom Empfänger erhoben wurden?
-