Mühlradstempel-Besonderheiten

  • Hallo Sammlerfreunde,

    der offene MR 269 war in Landshut von Anfang der 2. Verteilung bis Ende der Mühlradzeit

    in Verwendung und der geschlossene MR 269 bis mindestens März 1861 (lt. Winkler/Sem).

    Eingestellt ist der geschlossene MR 269 Landshut auf Brief vom 25. März 1860.

    Die Annahme von Peter halte ich für wahrscheinlich.

    Die erste Entwertung erfolgte mit dem off MR 269, und dabei wurde die rechte Marke nur am Rand getroffen.

    Mit einer zweiten Entwertung mit dem geschlossenem MR, wurde dann auch die rechte Marke ordnungsmässig entwertet. Ob dafür zufällig oder absichtlich zum geschlossenen MR gegriffen

    wurde, darüber kann nur spekuliert werden.

    Gruss Kilian

  • Lieber Kilian,

    ja, dass der oMR die linke Marke nur randlich traf, dürfte in der Tat der Grund dafür gewesen sein, dass dann nachgestempelt wurde. Eine absichtliche Verwendung des gMR kann ich mir nur schwer vorstellen, es sei denn, irgendjemand wollte dokumentieren, dass zuerst geschlampt worden war. Aber das wiederum hätte ja andernorts eher auf eine Verfehlung hingewiesen, als diese vertuscht. Da ist ein Versehen bzw. ein Fehlgriff doch viel wahrscheinlicher. Oder man glaubte gar, dass es einfach wurscht sei, welcher der beiden Stempel jetzt da hergenommen wurde, um die Wiederverwendung der Marke zu verhindern. Was ja auch gelungen ist!

    Der Beleg ist auf jeden Fall etwas ganz Außergewöhnliches.

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    was mir bei dem Brief immer noch Rätsel aufgibt, er wurde definitiv als Frankobrief von Landshut nach Traunstein verschickt, die Rücksendung erfolgte als P.S.. Ein Franko- oder Portovermerk fehlt. Der Frankovermerk von Landshut wurde gestrichen. Ein porofreier Brief scheint es nicht gewesen zu sein.

    Für die Strecke Landshut - Traunstein genügten für den einfachen Brief 3 Kreuzer, in der zweiten Gewichtsstufe 6 Kreuzer.

    Vielleicht vergass man in Landshut die zweite Frankomarke zu entwerten bzw. man dachte mit dem offenen MR 269 hat man irgendwie ja beide Marken getroffen und schickte den Brief auf die Reise.

    Ich gehe davon aus der geschlossen MR 269 wurde erst bei der Rückkunft in Landshut angebracht.

    Warum fehlt aber ein Franko durch Marken oder ein Portovermerk?

    Anbei ein Brief aus Freising nach Burghausen, befördert mit der Bahn bis Landshut und dort nach Burghausen umspeditiert. Die in Freising nicht abgestempelte Marke wurde in Landshut mit geschl. MR 269 nachentwertet. Der Brief stammt aus 1861,

    Gruß

    bayernjäger

  • Lieber Udo,

    mir scheint, dass auf der Marke Deines Briefes zwei Mühlradstempel abgeschlagen sind.

    Möglicherweise hat der Expeditor in Freising seinen Mühlradstempel versehentlich in das rote Stempelkissen für den Charge-Stempel getaucht und auf der Marke abgeschlagen.

    Da die rote Stempelfarbe auf der roten Marke nicht gut sichtbar ist, hat der Landshuter Postbeamte mit seinem Stempel in schwarz nochmal - jetzt deutlich sichtbar - entwertet.

    Oder sehe hier nur ich zwei Stempel?

    Beste Grüße

    Will

  • Ich gehe davon aus der geschlossen MR 269 wurde erst bei der Rückkunft in Landshut angebracht.

    Hallo Udo,

    worauf willst Du denn dieses Argument aufbauen?

    Meinst Du, dass sie bei der Aufgabe zwar die quasi Nicht-Abstempelung der Marke nicht bemerkt haben. Als sie den Brief dann wieder in die Hand bekommen haben, hätten Sie ihn dann sozusagen nachträglich entwertet und dann zugestellt. Anders könnte es dann ja nicht gewesen sein.

    Sehr gewagt, aber vielleicht auch nicht unmöglich.

    Über "krumme Hunde" lässt sich halt wirklich trefflich streiten, so auch über Deinen Freising-Landshuter. Da kommt Will wahrscheinlich der Lösung ziemlich nahe.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo zusammen,

    ich denke, daß Will mit seiner Meinung richtig liegt. Unter dem schwarzen gMR 269 befindet sich eideutig ein roter gMR. Am Brief selber kann man wahrscheinlich bei einer genauen Untersuchung dessen Nummer erkennen.

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    mir is bekannt, dass sich unter der 269 ein roter Mühlradstempel befindet. Ich habe es nicht erwähnt. da es hier nur um eine nachträgliche Entwertung ging.

    Meiner Meinung nach ist der rote Stempel ebenfalls eine 269. Für eine 137 aus Freising habe ich keine Anahltspunkte gefunden.

    Anscheinend stammt auch der Chargé-Stempel aus dem gleichen Stempelkissen. Das spricht eigentlich für Freising, es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass die No. 198 neben dem Frei-Vermerk aus gleicher Feder wie die Anschrift stammt und keine Manualnummer der Post ist. Folglich kann auch der Chargé-Stempel erst in Landshut auf den Brief gekommen sein, als man das Wort Recepisse gelesen hat und den Brief ebenfalls nachträglich unter Chargé weiterbeförderte.

    Anbei ein Bild der Marke mit 1200 dpi. Vielleicht kann jemand versuchen etwas zu entziffern.

    Gruß

    bayernjäger

  • ... den Brief hatte ich übrigens 2013 schon mal hier gezeigt:

    bayernjäger
    24. Januar 2013 um 16:32
  • Die rote 269 liegt fast gleich in ihrer Ausrichtung. Nur etwas unterhalb. Das Originalbild ist ausreichend, wenn sich das Auge gewöhnt hat. Am deutlichsten sieht man es an der linken Ziffer 2.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • ... Hammerbrief, R.S. gestrichen, frankiert, doppelt entwertet, doppelter Aufgabestempel, viel mehr geht nicht. :P:P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Heribert

    Glückwunsch zu diesen Brief

    Die beiden Mühlradst. greifen wie 2 Zahnräder ineinander

    Ich kenne den Brief aus der Teichmann Sammlung und Walter hat ihn mir an seinen

    Schreibtisch gezeigt. Ich konnte dadurch den Vorgängerbrief aus seiner Sammlung erwerben.

    Solche Briefe sind einfach ein Blickfang

    Gruß Ewald

  • ... wer das aus dem Brief heraus geschnitten hat, gehört heute noch gesteinigt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.