MiNr. 4 I - 6 Kreuzer braunrot die Erstausgabe

  • Hallo zusammen,

    hallo Nacktnasenwombat,

    auch ich möchte Dir herzlich zu diesem tollen Fang gratulieren. So ein super Abschlag des Stempels vom 01.11. gibt es wohl kaum einen zweiten :thumbup: :thumbup:
    Franz Stegmüller sieht es wohl sehr streng, da ja rein theoretisch auch der 1.11 1850 in Frage käme. Hier allerdings entgegen der Vorschrift den Mühlradstempel zu benutzen. Das dies aber sehr unwahrscheinlich ist, halten wir alle den 1.11.1849 für sehr sicher. Wegen der theoretischen Möglichkeit aber wird sich kein Prüfer auf den 1.11.1849 festlegen wollen. Ihr erinnert euch bestimmt an den 1.11. Brief mit der Nr. 2 I, der unlängst bei Herrn Deider im Angebot war. Auch hier wurde der 1.11.1849 nicht in das Attest geschrieben, weil das Jahr nicht aus dem Brief hervorging.

    Trotzdem viel Freude mit dem einzigartigen Stück. Übrigens, ich würde das Stück so lassen.

    Grüße aus Frankfurt
    von einem hasselbert, der "nur" ein 3.11. hat.

  • Hallo Nacknasenwombat,

    auch von mir herzliche Glückwünsche zur 4 I mit dem Stempel 1.11.(1849). Ich würde die Marke auf jeden Fall so lassen, wie sie ist.

    Herr Sem sieht das mit dem Stempel nicht so pingelig wie Herr Stegmüller.
    Bei meinem Paar mit dem Stempel Bayreuth 7/11 attestiert Herr Sem den ersten Verwendungsmonat der 4 I. Von einer rein theoretischen Verwendung im Jahr 1850 schreibt er - richtigerweise - nichts.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo Bayernfreunde,

    heute möchte ich ein - meiner Meinung nach - hübsches Briefpaar zeigen.

    Es handelt sich um zwei Geschäftsbriefe, die im März bzw. Mai 1850 von Hassloch in der Pfalz nach Sulzfeld im Grabfeld in Unterfranken gelaufen sind. Beide Briefe sind frankiert mit einer 4I mit ausgefüllten Ecken und mit sauberem Halbkreiser von Hassloch entwertet.

    Die Briefe sind völlig ursprünglich erhalten und jeweils mit vollem, langem Inhalt.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Hallo bayern-kreuzer,

    Ein solches Traumpaar dürfte seinesgleichen wohl vergeblich suchen. Da kann man nur von ganzem herzen gratulieren.

    Viele Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Bayern-Kreuzer †,

    da schliesse ich mich dem lieben maunzerle an GRATULATION :thumbup:

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • +1 !

    P.S. Und Hassloch (das grösste Dorf Deutschlands) ist nicht sooo häufig, schon gar nicht auf der Erstausgabe. Glühstrumpf!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo liebe Freunde,

    ... den Preis für eine 4II war mir dieses Exemplar einer 4I so gerade noch wert ... ;)

    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

    Bilder

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Liebe Freunde,

    das Briefchen ist mir aus der Bucht zugeflogen und bedarf genauerer Betrachtung.

    Aufgegeben wurde es in Augsburg scheinbar am 31.8.1850 um 21.00 bis 22.00 Uhr. Die 4I wurde akkurat mit dem gM 18 - der Type des 1. Mühlradstempels von Augsburg - entwertet. Empfänger war Dr. Franz Keller in Würzburg. Der Laufweg über München wurde dokumentiert mit dem Bahnhof München - Stempel vom selben Tag.

    Siegelseitig sehen wir den Ankunftsstempel von Würzburg vom 1.9.1850 - aber wir sehen auch den Augsburger Zweikreisstempel vom 30.8.1850 07.00 Uhr bis 08.00 Uhr am Vormittag. Oder sollte es 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr sein? Eigentlich waren die römischen Zahlen für den Vormittag reserviert, während die arabischen Zahlen für den Nachmittag gelten sollten.

    Es stellt sich jedoch die Frage, was ein Stempel vom 30.8.1850 auf der Siegelseite zu suchen hatte? Ich hatte zuerst an einen Probeabschlag gedacht, aber dann wäre 9 - 10 Uhr vorne nicht logisch, denn es ging ja schon Stunden früher bei der Hauptbriefpostexpedition Augsburg los.

    Ein Porto war nie auf dem Brief verzeichnet, die Marke haftet aller Wahrscheinlichkeit nach original (und hat am linken Rand ziemlich durch den Transport oder spätere Generationen gelitten).

    Für Thesen, die diesen Brief erklären, bin ich sehr dankbar.

  • Hallo Freunde,

    hier zeige ich 2 Einzelmarken der Erstausgabe von der 6 Kreuzer braun, beide mit dem gMR 281 von Regensburg entwertet.

    Selten ist der MR-Stempel der 1. Verteilung von Regensburg nun wirklich nicht. Sem billigt ihm - m.E. zu recht - auch keinen Preisaufschlag zu, dafür findet man ihn zu häufig.
    Aber so schön abgeschlagen findet man ihn dann auch nicht alle Tage.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    zwei herrliche Exemplare, die den ganz frühen 1. Mühlradstempel von Regensburg zeigen. Jetzt noch einen Brief darunter und die Seite ist fertig. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Freunde,

    nach den beiden Einzelmarken, die ich Anfang Dezember gezeigt habe, zeige ich heute einen Brief mit einer 4 I.

    Er lief am 11.7.1850 (also kurz vor Einführung der Mühlradstempel) als Brief der 2. Entfernungszone von Hochstadt Of. nach Pfreimdt Op. Die Marke wurde noch mit dem Halbkreisstempel entwertet.

    Der Brief stammt aus der Sammlung von Georg Winkler und wurde in der 5. Kruschel-Auktion im März 1975 (Romanow-Sammlung) versteigert. Die Marke auf dem Brief war hier beschrieben mit "seltener poröser Spätdruck". Eine solche Beschreibung einer 4 I wird man heute wohl nicht mehr finden. So ändern sich die Zeiten.

    Viele Grüße
    bayern-kreuzer

  • Lieber Wolfgang,

    ein herrlicher Brief der 4I ohne Frage. :P:P

    Porös waren damals eher die Gehirne der Beschreibenden bzw., wenn sie auf diese Aussage setzten, der Bieter.

    Aber damals gab es zahllose Sammler und unter diesen viele ohne, oder mit ganz wenig Ahnung, die jeden Kokolores, den ein anderer Ahnungsloser in einem Auktionskatalog getippt hat, für bare Münze hielten und munter mit boten, was die Kasse her gab, oder die Schulter krampfte.

    Aber das soll der Schönheit keinen Abbruch tun - früher wurden ja auch "ausgefüllte Ecken", "vorne liegender Seidenfaden" und die seltene Nuance "schokoladenbraun" gerne gesammelt und hoch bewertet bzw. teuerst verkauft; jedenfalls so lange, bis der stolze Käufer später beim selben Auktionshaus seine dort teuer erworbenen Spezialitäten zu vergleichbarem Preis einliefern wollte. Erst dann wurde ihm klipp und klar mitgeteilt, dass diese Pommeranzen keinen interessierten und schon gar keine Aufschlag bedingen könnten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    es gibt auch heute noch Sammler, die für eine Mi. 4 I in schokoladenbrauner Nuance einen höheren Preis akzeptieren.

    Einfach deshalb, weil eine 4 I in schokoladenbraune Nuance attraktiver ist als in hellbrauner Farbe.

    Auch Marken mit vorderseitigen Seidenfaden haben ihre Liebhaber. Bringt doch der rote Seidenfaden eine zusätzliche Farbe auf die Marke.

    Wenn heute Sammler für einen Brief, der statt links um den Bodensee, rechts um den Bodensee gelaufen ist - ein nicht ganz ernstzunehmendes Beispiel

    für postgeschichtliche Delikatessen die sich nur wenigen Spezialisten erschliessen-, tief in ihr Portmonee greifen, dann ist das für mich eher unverständlich.

    Aber jedem das Seine.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,

    wenn jemand etwas aus eigener Überzeugung sammelt, spricht doch nichts dagegen, sogar Mondpreise für Besonderheiten zu bezahlen.

    Aber früher (heute Gott-sei-Dank eher weniger) wurden viele Sammler "gemacht", damit sie genau das taten, was sie für den eigenen Kommerz tun sollten. Die Vorplapperer plapperten vor und die Beplapperten plapperten es nach. Ich war ja auch mal so ein Beplapperter, jedenfalls am Anfang meiner "Karriere".

    Wenn sich Behauptungen nicht empirisch belegen lassen, wird die Preisfindung immer vage bleiben müssen. Wer für eine schokoladenbraune 4I deutlich mehr bezahlt, darf das doch gerne tun. Nur sollte er vor seinem Kauf selbst darauf gekommen sein, wenn das so ist, dass diese Nuance wirklich deutlich seltener ist, als alle anderen (amtlich war die Marke ja mit rotbraun bzw. braunrot bezeichnet worden).

    Preisforderungen für vorn aufliegende Seidenfäden von 200% Katalog für Standardmarken lose habe ich gesehen - auch wenn wir nicht allzu monetär werden sollten bei unserem Hobby, aber das ist und war doch Geldvernichtung pur.

    Aber ich wäre glücklich, wenn viele mir Briefe zum Standardpreis anböten, die statt links halt rechts um den Bodensee oder ein anderes Eiszeitrelikt geleitet wurden - dafür würde ich sogar eine lose schokoladenbraune 4I geben ... ^^

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Spezialisten,

    nur zur Dokumentation hier der "zweifellos zu den schönsten Briefen" mit einer 4IA - ein Brief aus Würzburg. Auch wenn über Preise lt. oberer Diskussion ja nicht gesprochen werden sollte, der Zuschlag lag bei 1.100,-. Schönheit soll im Auge des Betrachters liegen oder besser im Auge des Besitzwilligen? Und so kann ich aus Sicht eines Stempelsammlers hier "der Schönheit" nicht so ganz folgen.

    Freundliche Grüße
    Luitpold