Gebührenperiode 1.7.1954 - 28.2.1963

  • Lieber Ralph,

    das große "ein mal eins" beherrschten damals die Grundschüler, heute wäre die portorichtige Frankatur von 120 Pf mit 10 Briefmarken Gegenstand einer Bachelorarbeit an der Hochschule Bremen 8)

    Internationaler Studiengang Angewandte Freizeitwissenschaft B. A.
    Sie wollen wissen, was noch hinter "Freizeit" steckt? Sie interessieren sich auch für die wirtschaftlichen, ökologischen, pädagogischen und
    www.hs-bremen.de

    besten Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix (27. August 2023 um 14:01)

  • Lieber Michael,

    so drastisch wollte ich es nicht formulieren, aber du hast damit sicherlich 100% Recht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo zusammen,

    der schönste Heuss-Zusammendruck hat sogar den MICHEL sprachlos gemacht. Es wurde keine Katalogisierung vorgenommen, wahrscheinlich weil ihnen keine passende Bezeichnung einfiel.


    Dieses gute Stück liess sich nur aus dem Markenheftchenbogen MHB 4 heraustrennen.

    Das hielt aber einen netten Zeitgenossen nicht davon ab, damit in Bebra am 11.7.1959 einen Luftpost - Eilpost - (Rohrpost) - Fernbrief nach Berlin (fast) portorichtig zu frankieren. Auf weissem Umschlag mit schöner Handschrift ... naja, man darf ja noch träumen.


    Rückseitig der Eingangsstempel des Fernamt 1 Berlin am 12.7.1959 um 11:32 Uhr und Achteckstempel "147" der Rohrpost

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Sagt Abraham zu Cebraham: Wie gut, dass wir ein Bebra ham.

    Ein echter optischer Knaller, danke fürs Zeigen! Die Heuss-Marken fand ich schon als Kind schön. Aber in dieser Form: einzigartig.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Unglaublich! Ein Unikat??

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Lieber Michael,

    ein Zauberstück - was Trüffelschweine für Feinschmecker sind, bist du bei Oberrosinen vom Bund; du findest sie alle. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo zusammen,

    danke für die Blumen, die dieser Beleg von Cebraham wahrscheinlich auch verdient. Viele wird es nicht geben und so freue ich mich, diesen zeigen zu können.

    besten Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,

    manchmal kommt man auch bei einfachen Belegen ins Grübeln:

    Eine Ansichtskarte am 6.8.1954 nach den USA gesandt und mit 20 Pf frankiert, dem Tarif für Auslandpostkarten. Jedoch Fehlporto-Taxstempel "T20c" und in New York dann "Postage Due 7 Cents" , die vom Empfänger entrichtet werden mussten.


    Die Rückseite der Ansichtskarte zeigt Blider der "Messestand Hannover" ...

    .... und gibt den entscheidenden Hinweis: Es ist eine Leporello Karte, die zum Brieftarif freizumachen ist, also seit 1.7.1954 mit 40Pf nach den USA. Leporello Karten fallen wegen des "verdeckten Inhalts" nicht unter den Postkartentarif - nur, woher sollten das Touristen auf Europarundreise England - Deutschland - Schweiz - Frankreich - Portugal wissen?


    mit bestem Gruß

    Michael

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix (11. September 2023 um 12:02)

  • Allerliebstes Stück - herrlich und Hermann weiß natürlich alles dazu, der ist eh eine Sensation. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • hallo Hermann,

    nach dem 2. Weltkrieg hat man einfach die Postordnung von 1929 in Kraft gelassen, die bis 1964 gültig war.

    Hier ein Auszug aus der PO 1929, die Postkarten betreffend:

    Nach (II) brauchen Sie die Aufschrift "Postkarte" nicht tragen.

    Die Leporellokarten, auch Rucksackkarten genannt, erfüllen (III) nicht, da die Faltkarten nicht mit "der ganzen Fläche nach haltbar aufgeklebt" sind.

    besten Gruß

    Michael

    PS: empfehlenswerte Literatur zu Bund

    Adamek, Peter - Die Postordnung vom 30. Januar 1929 ab 1945 bis 1964 dargestellt in Text und Bildern

    Steven, Werner - Postbuch 1945 - 1992 nach amtlichen Quellen bearbeitet

    Götz, Werner - Bedarfsbriefe Deutschland nach 1945

    Einmal editiert, zuletzt von stampmix (10. September 2023 um 12:29)

  • Lieber Hermann,

    es ist schon ein bischen verrückt, aber der damals für den internationalen Verkehr gültige UPU-Beschluss Brüssel 1952 definierte in Art. 47 auch Postkarten als "Briefsendungen". Für sie galt im Folgeartikel lediglich eine Tarif- und Größenbestimmung. Den Rest, d.h. wie sie beschaffen sein durften oder nicht, überließ man einfach den Inlandsbestimmungen der Vertragsstaaten (vgl. Art. 48 Nr. 7). Das galt auch schon einige UPU-Verträge zuvor.

    Mit dem UPU-Beschluss Tokio 1969 wurde die etwas merkwürdige Defintion von "Briefsendungen" etwas klarer gestellt und die Postkarte nun im Art. 124 gesondert geregelt. Da war dann auch unter Nr. 2 die Rede - wieder - von der Verpflichtung der Aufschrift Carte Postale o.ä., allerdings nur für die amtlich verausgabten Formulare. Die von privaten Herstellern gefertigten Ansichtspokas waren davon dann wiederum ausgenommen.

    Ich denke alles in allem, dass Michael dann mit dem Zitat der 1952 auch für den Auslandsverkehr gültigen Inlandsbestimmungen die Abweichung vom zulässigen Beschaffenheitszustand und damit die erhobene Nachgebühr korrekt dargestellt hat.

    Und natürlich eins nicht zu vergessen: Ein tolles Teil ! :thumbup:

    Besten Gruß!

    Tim

  • hallo Dieter,

    danke für die Blumen.

    Aerogramme waren vom 1.9.1948 bis 31.3.1966 mit 60 Pf freizumachen, war hier am 8.12.1960 mit den Sondermarken zur IPOSTA 1959 in beiden Auflagen erfolgte.

    Rückseitig Durchgangsstempel vom 15 km entfernten Livingston mit immergültigem Texteinsatz


    mit bestem Gruß

    Michael

  • hallo zusammen,

    wie es wohl zu dieser Freimachung kam? Das Porto für einen Auslandsbrief betrug 40 Pf, die mit 20 Pf Heuss-Marke und 20 Pf Postfreistempel dargestellt sind. Wahrscheinlich sind die wenigen Auslandsbriefe vor Einlieferung beim Postamt mit der 20 Pf vorfrankiert gewesen, sodass alle Briefe mit dem 20 Pf Postfreistempel bearbeitet werden konnten.

    mit bestem Gruß

    Michael