Beiträge von Erdinger

    Stammkarte für die Firma Arienheller Sprudel und Kohlensäure (Post Rheinbrohl), angelegt 1953.

    Zu Rheinbrohl habe ich eine familiäre Beziehung, deshalb ist dieses Stück in meiner Sammlung gelandet.

    Die Gesellschaft wurde am 29.10.1898 unter Übernahme der Firma Rhein. Kohlensäure-Union Stoll & Cie. gegründet. Zweck war die Produktion von Mineralwasser. Im Jahr 1964 kam es zum Zusammenschluss mit der Hubertus Sprudel Erben Thellenbach GmbH zur Vereinigte Mineralbrunnen GmbH. Diese firmierte 1966 in Artus Mineralquellen GmbH & Co. KG um. (Quelle)

    Der Bonner »General-Anzeiger« berichtete am 10. Oktober 2001, dass die Produktion vor dem Aus stehe und dass die Produktion mit derzeit 49 Mitarbeitern an einen anderen Standort verlagert werden solle. Als Gründe wurden die schlechte Auslastung des Brunnens in Bad Hönningen sowie der zunehmende Wettbewerbsdruck in der Branche, vor allem durch Billigangebote und die steigende Akzeptanz französischer Mineralwässer, angegeben. Zu diesem Zeitpunkt war die Muttergesellschaft seit rund fünf Jahren die VMH Mineral- und Heilquellen GmbH & Co.KG aus Rosbach bei Frankfurt.

    1896 und 1897 seien die beiden Quellen »Hubertus« und »Arienheller Sprudel« erschlossen worden. Sie wurden aus den angrenzenden Mittelgebirgen Eifel, Westerwald und Siebengebirge gespeist. Aus rund 390 Meter Tiefe förderte man das Mineralwasser, das erst später als »Arienheller Luxuswasser« mit Kohlensäure versetzt wurde.

    1966 schlossen sich die beiden Quellen zur Marke »Artus« zusammen. Fünf Jahre später fusionierte der Brunnen mit der Mineralquelle in Roisdorf. Zumindest erstere Veränderung wurde noch auf der Stammkarte dokumentiert.

    Was macht man bei der Firma Seilerwaren Max Schöberl in Erding, wenn im Juli 1957 ein neues Francotyp-Gerät installiert wurde und man die Funktion erst erproben möchte? Man nimmt eine Karte aus dem Posteinlauf ohne großen Nachrichtenwert und zieht sie ein paarmal durch die Maschine …

    Umgeschriebene Stammkarte für ein Gerät, das zuerst bei der AOK Mühldorf, dann bei deren Verwaltungsstelle in Erding eingesetzt war.

    Dazu noch ein Abschlag auf Fensterumschlag, fast genau zehn Jahre später.

    Stand per 20.10.2024:

    Altensteiger (Bruno) : falls es klappt Mittwoch - Samstag / Pizzeria Mi
    Altsax (Jürgen) : Mittwoch, Donnerstag, Samstag
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    Erdinger (Dietmar) : Donnerstag, ein paar Stunden
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    Rainer (Rainer) : Donnerstag
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    VorphilaBayern (Hermann) : Donnerstag
    Zockerpeppi (Lulu) : Donnerstag - Samstag

    Liebe Freunde,

    die ganz großen, perfekten Kracher liegen natürlich in anderen Sammlungen, die sich auf Heuss spezialisiert haben und das ganze Spektrum abdecken können, ohne Beschränkungen wie Heimatfokus. Faustregel: Irgendwo fehlt immer ein Zahn, deshalb bekomme ich die Stücke.

    Hier eine Paketkarte von SCHWINDKIRCHEN/über/DORFEN von 1960 mit Zusatzleistung Eilboten. Zunächst hatte man nur 70 Pfennige als Freigebühr vermerkt, offensichtlich überlegte es sich die Absenderin noch einmal anders, wie sie das Paket versenden wollte.

    Eine Paketkarte für eine Sendung von einem Zweigpostamt in ein anderes, aus ST. WOLFGANG/über/DORFEN nach Maierklopfen (im örtlichen Jargon »Moarglapf«) bei GRÜNBACH/über/ERDING mit einer Einzelfrankatur des 1-Mark-Werts.

    Vor vielen Jahren tauchten bei eBay, Delcampe und sogar auf lokalen Flohmärkten viele postalische Hinterlassenschaften vom aufgelösten Erdinger Unternehmen Eugen Gruber, einer ehemaligen Sauerkrautfabrik, auf. Da hatten die Entrümpler ganze Arbeit geleistet. Zu diesem Material gehörte auch die folgende Karte für eine von der Empfängerin nicht eingelöste Nachnahmesendung. Der dreieckige Stempel mit der Zahl ist übrigens ein Friststempel – für die Sendung wurde am 19.2.1959 in Freising Frist verlangt, sie wurde dementsprechend am 26.2. ein zweites Mal vorgezeigt, ehe sie als endgültig verweigert an den Adressaten zurückging, der sie als »Muster« zum Ausfüllen weiterer Sendungen beiseitelegte.

    Bei dieser bunt frankierten Karte für ein Paket nach Belgien von 1955 stehen auf dem Paketzettel die alte Taxfeldzahl aus dem 19. Jahrhundert und die neue Amtskennzahl einträchtig nebeneinander. Die großformatigen Markwerte findet man vor allem auf Paketkarten und schweren Luftpostbriefen.

    Liebe Freunde,

    aus meiner Sicht gehören Heuss I und Heuss II zu den am schönsten gestalteten Dauerserien der Bundesrepublik, insbesondere die Tiefdruckwerte.

    Theodor Heuss war eine markante schwäbische Persönlichkeit, ein Glücksfall für die junge Republik, der meiner Meinung nach noch heute in intellektueller Hinsicht jeden seiner Nachfolger im Amt überragt (mit Ausnahme von Roman Herzog). Gustav Heinemann war immerhin noch sperrig, aber eher unzugänglich.

    Heuss’ Sprüche sind legendär (»Wissen Sie, ich bin nur partiell höflich und ich reguliere Taktlosigkeiten nach eigenem Ermessen!«), und Anekdoten wie die folgende weisen ihn als konsequenten süddeutschen Selbstdenker aus:

    Die stellvertretende Protokollchefin im Außenamt, Erica Pappritz, war eine Erzpreußin, einschließlich des berühmten Ladestocks im Rücken. (Sie zeichnete auch als Mitverfasserin für ein Benimmwerk verantwortlich, das von der Presse und Satirikern wie Loriot dankbar aufs Korn genommen wurde.) Bei einem Empfang näherte sie sich dem Bundespräsidenten zu vorgerückter Stunde und wies ihn darauf hin, dass es an der Zeit sei, sich zurückzuziehen. Heuss, der sich gerade bestens unterhielt, ließ sie mit einem einzigen Satz auflaufen: »Der Bundespräsident ischt müde und geht zu Bett, der Heuss bleibt noch e bissle.«


    In philatelistischer Hinsicht ist es für einen Heimatsammler leider gar nicht so einfach, Material aus dieser Zeit zu finden. Ein paar Stücke sind in zweieinhalb Jahrzehnten zusammengekommen:

    Auslandspostkarte aus Altenerding mit Poststellen-II-Stempel und Leitpostamtsstempel aus Erding (UB k):

    Einfaches Einschreiben/Fernbrief mit Agentur-R-Zettel mit Amtskennzahl und Agenturstempel »ALTENERDING/über/ERDING«):

    Liebe Freunde,

    laut Dienstanweisung konnte ein Posthilfstelleninhaber Einschreibsendungen annehmen, musste es aber nicht. Was er annehmen musste, waren Pakete.

    Da fragt man sich unwillkürlich: War er denn dafür ausgestattet?

    Bei diesem Paketstammkartenteil kommen Zweifel auf. Es sieht so aus, als habe man in Aufhausen nur über gängige Kleinwerte zum Frankieren verfügt. Die meisten Paketkarten in meiner Heimatsammlung sind innerbayerisch, entweder im Nahbereich bis 75 km oder nicht allzu weit darüber, und die Pakete wogen selten mehr als 1,5 kg. Dafür brauchte man in der Tat kaum mehr als gestückelte Kleinwerte. Anscheinend verfügte man in Aufhausen nicht über eine Waage für größere Pakete und frankierte auf Verdacht 40 Pfennige. Erst in der übergeordneten Poststelle Erding 2 wog man nach, stellte fest, dass das Paket mit 8 kg das Gewicht eines einfachen Pakets (bis 5 kg) deutlich überschritt, notierte ebenfalls mit Blaustift »noch 40« und schickte das Paket derart mit Porto belastet auf die Reise.

    Lieber Hermann [Nr. 167],

    so viel Ruhe brauchte ich an diesem Stand nicht, da sind mir die Beleg nur so in die Hand gerutscht ...


    Servus Tim,

    und ein Selbstbucher mit eigenen Einschreibzetteln war die Bayerische Fleischversorgungsstelle auch noch, kenntlich am kleinen »k« rechts neben der Nummer.

    Liebe Freunde,

    bei der Alpen-Adria in Amberg war eine Händlerkiste besonders ergiebig, was Paketkarten für meine Heimatsammlung betrifft.

    Portoperiode 3 (1.10.1918–30.9.1919)

    40 Pfg. für ein Paket bis 75 km und 5 kg Gewicht (in diesem Fall nur 1 kg) von Erding nach Berglern (also innerhalb des Bezirksamtes)
    10 Pfg. für vorausbezahlte Zustellgebühr (bis 10 kg)
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    50 Pfg., frankiert mit der allgemeinen Dienstausgabe (2 x Nr. D21)


    Zwölf Tage später, gleicher Absender, gleicher Adressat, gleiches Paketgewicht, diesmal ohne vorausbezahlte Zustellgebühr, frankiert mit Nr. D34 und Nr. D21.

    Hallo Dieter,

    eine Vorschrift dazu ist mir nicht bekannt. Es gibt die bekannten Randriesen aus Straubing, zumindest war es nicht verboten, Marken mit Rand zu verkleben. Ich könnte mir vorstellen, dass man die Ränder häufig abschnitt, um die Schalterbogen etwas betriebsfreundlicher zu machen.

    Ich war am Samstag von etwa 13–16:45 Uhr im ACC, davon eine gute Stunde bei den Ausstellungen – hatte mich auch schon gewundert, dich nicht gesehen zu haben.