Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • ... auch wenn ich nie untertreibe, hast du sonst mit allem Recht. :) :)

    Und der Brief kommt in die beste 1866er Sammlung, die es je gab (und die eigentlich mal ausgestellt gehört) ...

    Zu viel des Lobes, lieber Ralph!

    Mit Ausstellung tu ich mich (vorerst) schwer. Verstehe von BdPh-regelkonformen Ausstellungen nichts, und sehe meine Sammlung auch eher historisch- als postalisch-fokussiert (zumindest ist das mein "point of interest").

    Hatte Teile der Sammlung mal zum 150-jährigen Jubiläum des 66er Kriges im Museum in Stammheim in 2016 ausgestellt, aber da ist das öffentliche Interesse halt auch überschaubar gewesen.

    Ich mache erstmal weiter so für mich, und werde gerne Neuerwerbe (und Neuerkenntnisse) hier posten.

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Leider off topic

    Lieber Wilfried,

    non scholae, sed vitae discimus. Meines Erachtens kann es dir doch ganz egal sein, wer vor deiner (zukünftigen) Ausstellungssammlung steht: Ob ein promovierter Historiker, ein Reservist, ein Sammler von Altdeutschland, oder ein generell Interessierter - Hauptsache wird sein, DASS sie ausgestellt wird.

    Um es kurz zu machen: Ulm (ex Sindelfingen) 2024 wäre m. E. der ideale Ort dafür, wenn es um die Posthörner geht, nicht die Rangausstellungen. Solltest du Probleme bekommen, dich mit deiner Sammlung dort anzumelden, lass es mich bitte wissen, das ist schnell geändert. Bis dahin hast du noch viele Monate Zeit, deine Belege chronologisch, thematisch oder lokal in eine sinnvolle Reihenfolge zu bekommen, aufzuziehen, zu beschriften usw.. Dann würde dort eine Sammlung gezeigt werden, wie es noch keine gab - nämlich eine Übergreifende, die auf dem Stand der Forschung ist. Darum gehts, sonst um nichts.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich setze heute meinen Beitrag über die kleinen und größeren Seltenheiten von Oldenburg fort.

    9. Der Langstempel von Moorburg

    Einer der wirklich seltenen Poststempel von Oldenburg ist der Langstempel von Moorburg. Moorburg führte nur diesen Ortsstempel. Einen Rahmenstempel gibt es von Moorburg nicht. Die Abstempelung "Moorburg" ist nur in ganz wenigen Exemplaren bekannt.

    Dies ist der "Moorburg"-Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III vom 29.07.1858 aus der Sammlung Florian Berger, die im Jahr 2022 beim Auktionshaus Heinrich Köhler versteigert wurde. Florian Berger bewertet den Langstempel in seinem Handbuch auf S. 89 nur mit einem Zuschlag von 250,00 €, bezeichnet ihn aber gleichzeitig zutreffend als einen der "seltensten Poststempel Oldenburgs". In der Versteigerung von Köhler wurde dieser Brief nach meiner Erinnerung für mehr als 3.000,- € (ohne Zuschläge für den Versteigerer) zugeschlagen.

    Briefstück einer Oldenburg Nr. 2 III mit dem L1 "Moorburg", rechts wurde handschriftlich wie auch oben beim Brief das Datum eingetragen: 12.4.1856 (aus der Sammlung Heinrich Sanders, 362. Heinrich-Köhler-Auktion vom 18.03.2016, Los-Nr. 7612)

  • ... immer wenn ich Katalogangaben sehe von wenigen Hundert Euro, die von einem Prüfer/Händler stammen und ich dann von Zuschlägen weit jenseits dieser Katalogangaben lese, beschleicht mich die Vermutung, dass der Kataloghersteller sich dessen voll bewußt war und er hoffte, möglichst viele Abschläge dieses seltenen Stempels zu dem von ihm genannten Katalogpreis vorgelegt zu bekommen, um dann später, nachdem man alles abgegrast hatte, die Stücke zu den echten Preisen los zu werden und so eine schnelle Mark zu machen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @Ralph,

    hier, in diesem Fall, ist das noch kurioser.

    Das Handbuch von Florian Berger wurde über Heinrich Köhler Briefmarkenhandel GmbH & Co. KG im Jahr 2022 verlegt und vertrieben. Auf S. 89 wurde der Stempel vom vormaligen BPP Berger mit einem Zuschlagswert von 250,00 € angegeben.

    Im gleichen Jahr, also auch im Jahr 2022 hat Florian Berger bei Heinrich Köhler eingeliefert und versteigern lassen. Schon der Ausrufpreis des Briefes betrug nach meiner Erinnerung 1.500,- € (Zuschlag jedenfalls - ebenfalls nach meiner Erinnerung 3.200,- € oder 3.300,- € - ohne Aufschläge)

    ...und es ist keinesfalls so, dass "Moorburg"-Abstempelungen früher billig zu haben waren. Selbst das Briefstück wurde schon für 2.000,- € versteigert. Wie Florian Berger zu dieser Katalogbewertung kommt, ist mir schleierhaft. Zumal ich Vorphilabriefe mit dem Stempel "Moorburg" noch nie gesehen habe. Selbst Paul Ohrt sind keine Vorphila-Abstempelungen bekannt. Er hat die frühesteste Abstempelung im Jahr 1855 gesehen (Ohrt, Die Poststempel von Oldenburg. 1911, S.187, Nr. 44a).

  • ... dann deutet das doch sehr auf den von mir angedachten Fall hin, dass er Stempel, die er teuer verkaufen könnte, im Handbuch billig bepreist, um sie dann, nach Vorlage durch Prüfkunden, ihnen abzuschwatzen und teuer zu verkaufen.

    Wenn es so gewesen sein sollte, und deine Zahlen sprechen ja Bände, wäre das in meinen Augen ganz mies und würde auch sein Werk im Wert sinken lassen, denn wer weiß, außer dir und ein paar Spezialsiten, was wirklich selten, oder nur scheinbar selten ist? Wenn man sich auf die Angaben in einem modernen Handbuch nicht mehr verlassen kann, ist man verlassen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 10. Dreierstreifen im Mischform der Oldenburg Nrn. 2 III/ 2 I/ 2 I auf Brief

    Die Marke Oldenburg Nr. 2 I ist im Paar sehr selten. Und gehört zu den großen Seltenheiten von Oldenburg. Dies ist bisher kaum bekannt und auch weder in der philatelistischen Literatur noch in den Katalogen erwähnt. Im Gegenteil; der Michel-Spezial bewertet das gestempelte Paar der Nr. 2 I gerade mal mit 500,- €. Und es werden sogar 3er-Streifen oder 4-er-Streifen dieser Marke katalogisiert. Die es m. E. gar nicht gibt.

    Die Seltenheit von Paaren der Oldenburg Nr. 2 I basiert auf der Tatsache, dass die Marke Nr. 2 I nahezu nur in einem Druckbogen vorkommt, in dem die Oldenburg Nrn. 2 I und 2 III wie in einem Schachbrettmuster angeordnet sind. Diese Mischform wurde ab dem Jahr 1854 gedruckt. Einen Druckbogen, in dem alleinig nur die Marke Oldenburg Nr. 2 I vorkommt, gibt es nicht. Und darauf basiert offenbar die irrige Katalognotierung von größeren Einheiten der Nr. 2 I.

    Von dieser Druckplatte mit dem "Schachbrettmuster" ist ein 12er-Blockstück erhalten geblieben (Bild 3. Boker-Auktion, Los-Nr. 176, 15.03.1985)

    Leider ist dieses Boker-Blockstück die größte bekannte Einheit der Marke. Komplette Bögen der Nr. 2 sind nicht erhalten geblieben. Ebensowenig wie Druckstöcke.

    In diesem "Schachbrettmuster-Druckbogen" gibt es aber offenbar eine Position, in der die Oldenburg Nr. 2 I im Paar vorkommt. Belegt ist dies durch ein Paar der Oldenburg Nr. 2 I aus der Versteigerung Heinrich Sanders und einem Brief.

    Brief mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nrn. 2 III/ 2I/ 2I aus Damme in die Schweiz, nur Postvereinanteil - den anteiligen Schweizer Anteil am Porto hatte der Empfänger zu entrichten.

    (Bild aus einer Christoph Gärtner-Auktion)

    Dies ist m.E. ein Unikat und der einzige Beleg mit einem sehr seltenen Paar der Nr. 2 I auf Brief.

    Und eine Seltenheit, die bisher überhaupt nirgendwo erwähnt wird.

  • Kannst du bitte den Brief aus Damme datieren und die Siegelseite zeigen? Das wäre sehr wichtig in postgeschichtlicher Hinsicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Wenn es so gewesen sein sollte, und deine Zahlen sprechen ja Bände, wäre das in meinen Augen ganz mies und würde auch sein Werk im Wert sinken lassen, denn wer weiß, außer dir und ein paar Spezialsiten, was wirklich selten, oder nur scheinbar selten ist? Wenn man sich auf die Angaben in einem modernen Handbuch nicht mehr verlassen kann, ist man verlassen.

    Ich habe mich darüber bereits an anderer Stelle ausgelassen. Und möchte dies nicht wiederholen. Warum der BPP Berger solche "Mini-Bewertungen" dort einsetzt, weiß ich nicht. Moorburg ist hier kein Einzelfall. Und Berger müßte es wissen.

    Bewertungen sind aber immer schwierig.

    Und ja, es gibt nicht allzu viele Sammler, die die Seltenheit bestimmter Stücke einschätzen können.

    Daher auch meine Beiträge und meine Sicht auf einige "seltene Stücke" von Oldenburg, von denen ich mal 100 Stücke auflisten werde. Oldenburg ist noch ein relativ "unerforschtes" Sammelgebiet, in dem es noch einiges Neues und Spannendes zu entdecken gibt. Und in diesem Sammelgebiet wurde seit Paul Ohrt philatelistisch wenig neu untersucht und erfasst.

  • Kannst du bitte den Brief aus Damme datieren und die Siegelseite zeigen? Das wäre sehr wichtig in postgeschichtlicher Hinsicht.

    Das kann ich nicht. Dieser Brief ist leider nicht in meiner Sammlung. Und ich kenne nur die Vorderseite.

    Dies ist ein Brief, der auf einer Gärtner-Auktion angeboten wurde (Ausrufpreis 2.000,- €). Der Brief wurde verschiedentlich begutachtet. Und wahrscheinlich hat keiner der Gutachter die außerordentliche Seltenheit des Paares der Nr. 2 I erkannt. Denn auf der Beschreibung ist dies nicht aufgeführt.

  • Danke für das Auktionsangebot - überraschend oberflächlich, sowohl in marken-, wie auch in postgeschichtlicher Hinsicht. Schade!

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 11. Oldenburg "weinrot"

    Ein "kleinere" Oldenburg-Seltenheit ist die Marke Oldenburg Nr. 17A in weinrot. Die Marke findet man gelegentlich sogar auf ebay, da auch der Michel-Spezial-Katalog die unterschiedlichen Farben der Oldenburg Nr. 17A nicht katalogisiert hat.

    Es gibt von der Oldenburg Nr. 17A die Farben blassrosa, rosa, rot, dunkelrosa und weinrot. Die seltenere weinrote Nuance kenne ich frühestens auf Belegen aus dem Jahr 1866. Daher gehe ich davon aus, dass dies das Jahr ist, seit dem diese Farbe verwendet wurde.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 17A weinrot vom 3.8.1866 von Oldenburg nach Jever (aus meiner Sammlung)

    Ebenfalls eine "Weinrote": Bf. von Oldenburg nach Jever vom 12.12.1866 mit "Maschinenstempel" von Oldenburg (aus meiner Sammlung) Der Brief ist - farbverändert! - auf der Umschlagseite des Handbuches von Florian Berger abgebildet.

    Es gibt bei den Farben Nr. 17A folgendes zu beachten: Alle Marken sind unter UV-Licht violett, der UV-Violett-Ton ist bei der blassrosa Nr. 17A recht blass und bei der dunkelrosa und weinroten Farbe der Nr. 17A am kräftigsten ausgeprägt.

    Oldenburg Nr. 17A unter UV in verschiedenen Violett-Tönungen

    Die Oldenburg Nr. 17A in blassrosa oxidiert und verblasst mit mit der Zeit unter Lichteinfluss.

    Die Oldenburg Nr. 17A in rosa und rot sind relativ farbstabil. Und oxidieren nur wenig.

    Die Oldenburg Nr. 17A in dunkelrosa verändert durch Oxidation die Farbe mit der Zeit in weinrot!

    Die Oldenburg Nr. 17A in weinrot oxidiert in ein schwärzliches Rot bzw. ein sehr dunkles Weinrot.

    Man kann daher oxidierte Exemplare der Nr. 17A in dunkelrosa mit weinroten Exemplaren verwechseln! Zumeist ist die Farbe aber abgrenzbar, weil die Oxidation zumeist ungleichmäßig ausfällt und sich nicht auf das gesamte Markenbild erstreckt. Und man daher die Farbe dunkelrosa zumeist noch identifizieren kann. Ansonsten hilft nur der Vergleich mit der Farbe einer "Weinroten". Daher meine Abbildungen.

    eine teiloxidierte dunkelrosa Nr. 17A, Teile der Marke sind bereits weinrot

    Einige weinrote Exemplare sind wohl auch noch im Jahr 1866 übrig geblieben und haben den B-Durchstich 10 erhalten.

  • 12. Die schönste Einzelfrankatur einer Oldenburg Nr. 5

    Einzelfrankaturen der Oldenburg Nr. 5 - 1/3 Groschen - sind selten. Die Marke Oldenburg Nr. 5 hatte eine Auflage von 51.000 Stück. Einzelfrankaturen dieser Marke wurden für Drucksachen eingesetzt. Die Seltenheit dieser Stücke ergibt sich aus der Tatsache, dass die Marke zumeist im Übergang zwischen der Drucksache und der Adressschleife geklebt wurde, so dass die Marke oft beim Öffnen der Drucksache zerrissen wurde. Der Michel notiert eine Preisbewertung von 25.000,- € für eine Einzelfrankatur.

    Dies ist die aus meiner Sicht schönste Drucksache der Oldenburg Nr. 5 mit dem Stempel "Oldenburg" nach Barschlüte bei Berne. (5. Boker-Auktion vom 14.03.1987, 255. Heinrich Köhler-Auktion, Los-Nr. 212)

  • DAS ist mal eine optische Granate - wow, schöner wohl kaum möglich. :love: :love:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 13. Der älteste Poststempel von Oldenburg

    Der älteste Poststempel von Oldenburg war ein russischer Querovalstempel von Jever mit einem Posthorn, der lt. Ohrt, Die Poststempel von Oldenburg, 1911, S. 292, Nr. 136a (vidi) vom 03. Januar 1806 bis zum 17. Juni 1808 verwendet wurde. Briefe mit diesem Stempel sind äußerst selten und Raritäten der Superlative. (Abb. aus der Sammlung Heinrich Sanders, S. 19)

    Paul Ohrt schreibt dazu auf S. 182, Fn. 61:

    Der Querovalstempel "JEVER", den ich kürzlich bei einem kleinen Restaurateur gesehen habe, aber zum Ablichten leider nicht entleihen konnte - weil ich meinerseits dem Besitzer jenes Stempels für seine Sammlungen noch niemals alte (wertvolle) Oldenburg-Marken geschenkt hätte (sic!) - trug in der Mitte des Ovals den Ortsnamen "JEVER", darüber ein Posthorn und unter dem Ortsnamen eine Verzierung (scheinbar zwei gekreuzte Zweige).

     

    Da die Form dieses Poststempels so erheblich abweicht von den damaligen Langstempeln Oldenburgs, so ist dieser Querovalstempel der einzigen Postanstalt des damals noch russischen Jeverlandes vermutlich von Rußland (nicht Anhalt-Zerbst) eingeführt. Denn dieselbe Postanstalt hat damals auch von Rußland einen Petschaftstempel (für Lacksiegel) erhalten, welcher den russischen Reichsadler zeigt mit der Umschrift "RUSSISCH KAYSERLICHES POSTAMT JEVER" und mir noch auf einem amtlichen Postbrief vom 26. Januar 1822 vorliegt, während ein Postbrief vom 08. Juli 1831 schon ein Lacksiegel ohne Adler und mit der Inschrift "GROSSHERZOGLICHES POSTAMT JEVER" trägt.

    Historisch ergänzt Paul Ohrt auf S. 22 folgendes:

    Die Herrschaft Jever, ehemals ein Besitz der friesischen Familie Papinga, war im Jahre 1575 beim Tode des "Fräulein Maria von Jever" an den Grafen von Oldenburg gefallen, und beim Aussterben des letzteren im Jahre 1667 an Anhalt-Zerbst. Dadurch kam Jever als sogenanntes "Kunkellehen" der Kaiserin Katharina II., einer geborenen Prinzessin von Anhalt-Zerbst, später an Rußland, welches dann dieses abgelegene Gebiet im Jahr 1818 wieder mit Oldenburg vereinte. Denn als naher Verwandter und Freund des damaligen Herzogs von Oldenburg bestimmte der Kaiser Alexander I. von Rußland am 18. April 1818: " daß die Herrschaft Jever forthin zu ewigen Zeiten mit dem Herzogthum Oldenburg unter einer Regierung vereinigt bleibe".

  • 14. Oldenburg Nr. 6a mit "weitem Abstand" zwischen den Marken


    Es gibt in der Bayern-Philatelie sogenannte "Brücken", d.h. die Marken wurden in Bögen mit zwei getrennten Abschnitten gedruckt und beide Druckbereiche der Marken waren durch "Brücken"/grössere Abstände voneinander getrennt.

    Bei Oldenburg kennt man dies eigentlich nicht. Mit Ausnahme dieses Briefstücks (versteigert über Heinrich Köhler). Hier stellt sich ernsthaft die Frage, wie dieser weite Abstand der Marken zustande kommt.

    Es sind keine vollständigen Bögen der Oldenburg Nrn. 5 - 14 erhalten geblieben. Und auch die Druckstöcke wurden wohl vernichtet. Man hat daher nur aus Rändern und Abständen durchschnittliche Abstände und Randbreiten ermittelt. Da das Einlegen des Papiers auf den Druckstock per Hand gemacht wurde (Steindruckverfahren), gibt es insbesondere in den Rändern mitunter deutliche Unterschiede. Es gibt schmale, aber auch sehr breite Ränder. Dieses Briefstück zeigt aber einen weiten Abstand zwischen den Marken. Und keinen Randbereich.

    Es ist denkbar, dass dies ähnlich wie bei Bayern-Marken eine "Brücke" ist und hier die Marken in mehreren zusammenhängenden Bögen gedruckt wurden. Wenn diese Bögen in der Druckerei Stalling in Oldenburg grundsätzlich getrennt wurden, treten "normalerweise" keine "Brücken" auf. Vielleicht ist dieses Teil durchgeschlüpft und die Bögen wurden versehentlich nicht getrennt. Aber dies ist nur eine Mutmaßung von mir und allenfalls ein Erklärungsversuch.

    Da bisher nur dieses eine Stück aufgetaucht ist, wird man dies nicht abschließend deuten können.

  • 15. Oldenburg Nr. 13 DD (Doppeldruck)

    Von der Oldenburg Nr. 13 - 2 Groschen - gibt es auch zwei Exemplare mit einem Doppeldruck der roten Farbe (Oldenburg Nr. 13 DD). Beide Exemplare, ein Brief und eine Einzelmarke, kommen mit dem Ra2 von Zetel vor. Es ist offenbar ein einzelner Bogen des Doppeldrucks nach Zetel ausgeliefert worden. Die Einzelmarke ist mir aus der 7. Boker-Auktion v. 19.03.1988, Heinrich Köhler, Wiesbaden bekannt (Los-Nr. 343).

    Der Brief mit der Nr. 13 DD (ex Sammlung Ferrari und ex Sammlung Tommasini) wurde im Jahr 2022 erneut versteigert. Der Zuschlagspreis betrug nach mein Erinnerung 26.000,- € (ohne Aufschläge).