Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • 16. Bfst. Oldenburg Nr. 2 II mit hannoverschen L2 "Bremerhafen"


    Bfst. Oldenburg Nr. 2 II mit hannoverschen zweizeiligen Langstempel von Bremerhafen (Rauhut & Kruschel, 191. Auktion vom 25.05.2019; Los-Nr. 61)

    Dies ist eine kleinere Seltenheit. Am Postschalter in Bremerhafen konnte man die Marke Oldenburg Nr. 2 - 1/30 Thaler - erwerben. Die war die einzige oldenburgische Marke zur Zeit der 1. Markenausgabe, die in Bremerhafen verkauft wurde. Der Postkunde warf diese Marke nach der Frankatur seines Briefes aber nicht in den Briefkasten des Stadtpostamtes Bremerhafen ein, sondern in den Postkasten der hannoverschen Post in Bremerhafen, so dass die Marke anschließend mit dem hannoverschen Zweizeiler von Bremerhafen entwertet wurde.

    Blauer hannoverscher Zweizeiler von Bremerhafen auf Hannover (12. Boker-Auktion v. 8.2.1997, Heinrich Köhler, Los-Nr. 234)

    Paul Orth, Krötsch, S.112 beschreibt diesen Vorgang so:

    „Mit Ausnahme der Stempel bremischer Stadt-Postämter sind alle übrigen ausländischen Entwertungen oldenburgischer Postwertzeichen amtlich nicht beabsichtigt, sondern verdanken meistenteils einem Versehen ihr Dasein. So wurden in Bremen die nach Oldenburg bestimmten Briefe, zuweilen nicht auf dem bremischen St. P. A. abgegeben, sondern in den Briefkasten des dortigen hannoverschen oder preussischen u.s.w. Postamtes gelegt und von diesen Postanstalten – gewöhnlich auch ohne Strafporto (aus gewisser wechselseitiger „Courtoisie“ der in Bremen ansässigen Postverwaltungen) – vollgültig mit folgenden mir vorkommenden Stempeln entwertet und dem bremischen St. P.A. zur weiteren Beförderung zugestellt.“

    Das Gleiche galt natürlich auch für Bremerhafen. In Bremen ist dieser Vorgang schon nicht so häufig passiert, in Bremerhafen ist dies hingegen richtig selten. Es gibt hier nur sehr wenige Belegstücke dieses Versehens.

  • 17. Die unterschiedlichen Farben der Oldenburg Nrn. 15A bis 19A

    Farbsammlungen von Oldenburg sind selten. Hier eine Komplettdarstellung unterschiedlicher Farben der 4. Ausgabe mit engem Durchstich 11 3/4 aus meiner Sammlung.

    Nr. 15A in hellgrün, grün, olivgrün und dunkelgrün

    Nr. 16Aa in lebhaft gelborange, orange Nr. 16Ab in rotorange und dunkelrotorange

    Nr. 17A in blassrosa, rosa, rot, dunkelrosa und weinrot

    Nr. 18A in hellultramarin, lebhaft ultramarin, ultramarin, dunkelultramarin, graublau und schwärzlichblau

    Nr. 19A in hellgelbbraun, gelbbraun und braun

    Ergänzung:

    Eine Katalogisierung von unterschiedlichen Farben gibt es bisher nicht. Auch der Michel-Spezial differenziert nur zwischen der Nr. 16Aa und Nr. 16Ab. Bei allen anderen Marken gibt es im Michel-Katalog nur eine einzige Katalognummer. Der Michel-Spezialkatalog gibt lediglich den Zusatz: "Bei allen Marken gibt es zahlreiche Farbschwankungen." Dies ist der Versuch, - ausgehend von Paul Ohrt im Krötsch, Ausgabe 1894, S. 60 - die unterschiedlichen Farben zu erfassen.

  • lieber Oldenburg-Sammler,

    woher stammen die Bezeichnungen der Farben, wie zum Beispiel lebhaft gelborange oder hellgelbbraun? Entsprechen die irgendeiner Farbnummer aus einem Farbenkatalog wie zum Beispiel dem "Kornerup Wanscher"-S

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • 18. Die Postablage von Sengwarden

    Sengwarden ist eine kleine Ortschaft, die heute zu Wilhelmshaven gehört. Dieser Ort hatte keine eigene Poststation, sondern zeitweise nur eine Postablage, die sehr wahrscheinlich in einer Gastwirtschaft eingerichtet war. Oldenburgische Postwertzeichen wurden hier nicht verkauft. Der Postkunde zahlte hier das Briefporto an den Gastwirt, der diesen Betrag dann zur Poststation in Sande weiterleitete.

    In der Anfangszeit dieser Postablage, ab ca. 1845 wurde mit schwarzer Tinte "Sengw." bzw "Sengwarden" auf die Briefe geschrieben. Ab dem Jahr 1855 bis November 1858 verwendete man einen kleinen Langstempel "Sengwarden" zum Abstempeln der aufgegebenen Briefe (vgl. Ohrt, S. 197). Dieser Langstempel ist offenbar privat beschafft worden, weil dieser in der Form der Ziffern und der Groß- und Kleinschreibung nicht mit anderen Oldenburg-Stempeln übereinstimmte. Von Sengwarden wurden die Briefe nach Sande transportiert, wo die Briefe frankiert und mit dem Stempel von "Sande" abgestempelt wurden.

    Bf. Oldenburg Nr. 2 III mit dem L1 "Sande" und dem Postablagestempel "Sengwarden" nach Varel (aus der Erich-Weise-Sammlung, 296. Heinrich-Köhler-Auktion v. 23.9.1997, Los-Nr. 934)

    Bf. Oldenburg Nr. 2 III mit L1"Sande" und Ortsaufgabestempel Ra2 "Sande 28/12" und dem Postablagestempel "Sengwarden" nach Delmenhorst (aus meiner Slg.)



    Auf diesem Briefstück einer Oldenburg Nr. 2 I wurde die Marke mit dem Postablagestempel von "Sengwarden" abgestempelt. Und es war keinesfalls so, dass nunmehr in der Postablage Marken verkauft wurden. Der Postkunde hatte offenbar einen schon frankierten Brief in der Postablage Sengwarden abgegeben. Die Marke wurde in Jever mit einem Ra2 nochmals abgestempelt. Dies wird der Adressort des Briefes gewesen sein. (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion, vom 14. Mai 2011, Los-Nr. 779) Das Briefstück wurde dieses Jahr erneut versteigert. Der Zuschlag erfolgte bei 1.800,- € (zzgl. Aufschläge).

    Ich kenne nur diese drei Stücke mit dem Postablagestempel von Sengwarden. Die Briefe und das Bfst. gehören mit zu den ganz großen Oldenburg-Stempelseltenheiten. Florian Berger bewertet den Stempel in seinem Handbuch auf S. 95 mit 250,00 €. Dies ist eine sehr niedrige Preisbewertung, die mit Auktionspreisen nicht annähernd übereinstimmt. Hier gilt im Prinzip das Gleiche wie beim L1 von "Moorburg". Ich verweise auf die obigen Ausführungen.

  • lieber Oldenburg-Sammler,

    woher stammen die Bezeichnungen der Farben, wie zum Beispiel lebhaft gelborange oder hellgelbbraun? Entsprechen die irgendeiner Farbnummer aus einem Farbenkatalog wie zum Beispiel dem "Kornerup Wanscher"-S

    Hallo Erwin,

    ich habe dies weiter oben in diesem thread erläutert. Hier sind dann auch weitere Marken in den jeweiligen Farben abgebildet. Soweit ich solche Marken besitze.

    Die Farbbezeichnungen gehen in der Literatur zum Teil auseinander. Der Michel-Spezial differenziert in den Farben kaum (es ist meist nur eine einzige Katalognummer!) und bezeichnet die Farben anders als Paul Ohrt. Und von Ohrt habe ich viele Farbbezeichnungen deshalb übernommen, weil dieser die Farben am deutlichsten und umfassensten differenziert. Ich wollte eine Zuordnung der Farben für diejenigen möglich machen, die sich damit beschäftigen wollen und dann auch im Krötsch bei Ohrt nachschlagen wollen.

    Wenn ich selber Farben bestimme, nutze ich den Michel-Farbführer. Dieser hat dann oft noch wieder andere Farbbezeichnungen. Mit einer Nummer.

    Die Farben kommen mit meinem Epson Perfection V600 Photo sehr gut und exakt "rüber", Mir ging es in erster Linie darum, die Farben mit dem neuen Scanner abzubilden, damit jeder sich ein Bild machen kann. Es ging mir vorrangig nicht darum, ob man eine Farbe als "ockergelb" oder als "gelbbraun" bezeichnet. Denn dies ist Neuland. Ich kenne niemanden, der bei Oldenburg in diesem Umfang "Farben gesammelt" hat. Aus meiner Sicht ist es daher die einzige Sammlung dieser Art.

    Viele Grüße

    Bernd

  • Zuletzt gezeigtes Briefstück war erst vor einigen Wochen unter dem Hammer. Der Zuschlag bewegte sich auf ähnlichem Niveau wie geschrieben, den genauen Betrag habe ich mir aber nicht notiert.

    MfG

  • Hallo,

    die seltsamen Preisansätze wurden schon ausgiebig diskutiert. Allerdings finde ich die Vermutung ziemlich abenteuerlich, daß aus den niedrigen Preisansätzen Nutzen ziehen möchte.

    viele Grüße

    Dieter

  • Zuletzt gezeigtes Briefstück war erst vor einigen Wochen unter dem Hammer. Der Zuschlag bewegte sich auf ähnlichem Niveau wie geschrieben, den genauen Betrag habe ich mir aber nicht notiert.

    MfG

    Hallo Ludger,

    Das Stück wurde nach meiner Beobachtung für 1.800,- € (+Aufgeld) versteigert.

    Ungewöhnlich ist an diesem Briefstück, dass die Stempelfarbe für den Postablagestempel nunmehr schwarz war. Ohrt hat in seinem Stempelhandbuch nur blaue Stempelfarbe registriert (Ohrt, S. 242).

    Ich gehe aber davon aus, dass das Stück echt ist. Aber sehr ungewöhnlich. Ähnlich dem Kleinensiel-Briefstück mit der roten Abstempelung.

  • Hallo,

    die seltsamen Preisansätze wurden schon ausgiebig diskutiert. Allerdings finde ich die Vermutung ziemlich abenteuerlich, daß aus den niedrigen Preisansätzen Nutzen ziehen möchte.

    viele Grüße

    Dieter

    Das wird nicht der Fall sein.

    Ein Buch dieser Art zu schreiben ist aufwändig. Und sehr mühselig, weil sehr viele Details stimmen müssen. Und nicht nur Preise.

    Florian Berger ist jetzt im Rentenalter.

    Es ist unsinnig, hier irgendetwas zu unterstellen.

    Die Auflage des Buches beträgt nur 100 Stück. D.h. wenn jemand die ganze Auflage kaufen würde, müsste er 3.990,- € bezahlen. Dies sagt im Grunde genommen schon fast alles.

  • Ich habe das Buch gekauft und finde, daß das Buch abgesehen von den Preisansätzen nicht schlecht ist. Bei einer Auflage von nur 100 Stück wurde dieses Buch anscheinend kräftig subventioniert.

    Der Preisansatz war auch bei der Neuauflage des KBHW ein großes Problem. Eine Veröffentlichung wird aktuell durch technische Probleme behindert, die aber anscheinend lösbar sind. Lassen wir uns überraschen, was dann der Preis sein wird.

    Dieter

  • Ich habe das Buch gekauft und finde, daß das Buch abgesehen von den Preisansätzen nicht schlecht ist. Bei einer Auflage von nur 100 Stück wurde dieses Buch anscheinend kräftig subventioniert.

    Der Preisansatz war auch bei der Neuauflage des KBHW ein großes Problem. Eine Veröffentlichung wird aktuell durch technische Probleme behindert, die aber anscheinend lösbar sind. Lassen wir uns überraschen, was dann der Preis sein wird.

    Dieter

    Hallo Dieter,

    ich finde, dass das Buch sehr gute, aber auch schlechte Passagen enthält. Es ist so, wie es ist. Deshalb schreibe ich hier im Forum über Oldenburg-Philatelie. Denn es kommt schon durchaus vor, dass ich eine andere Sicht als Berger habe. Und dies nicht 1:1 übernehme. Zu Farben schreibt Berger z.B. nahezu GAR NICHTS.

    Grüße Bernd

  • 19. Der Brief Oldenburg Nr. 3 II mit dem FRANCO-Stempel von DAMME

    Es gibt mitunter seltene Stempelbelege, die man nur ein einziges Mal sieht. Dazu gehört für mich auch der "DAMMER FRANCO" auf einem Brief mit einer Oldenburg Nr. 3 II.

    Brief Oldenburg Nr. 3 II und dem kleinem schwarzen L1 "DAMME" mit handschriftlichem Postablagevermerk "Neuenkirchen" und dem schwarzen FRANCO von Damme nach Oldenburg. (Quelle Sammlung Helmut Franken, Auktion Christian Zieme vom 04. Mai 1990, Los-Nr. 714)

    Sehr seltener Brief. Ich kenne die Datierung dieses Briefes leider nicht, gehe aber davon aus, dass diese Kombination nur im Jahr 1852 möglich war.

    Paul Ohrt hat diesen FRANCO-Stempel in DAMME nur als Vorphila-Stempel gesehen (Bild aus der Sammlung Heinrich Sanders) und gibt die Verwendungszeit vom 13. Mai 1844 bis 01. November 1851 an (Ohrt vidi, Ohrt, S. 173, Nr. 14b). Vorher war dieser FRANCO (lt. Ohrt "versuchsweise") in Delmenhorst in Verwendung, vgl. Ohrt, S. 173, Fn. 55.

    FRANCO-Stpl. auf Vorphila-Brief in DELMENHORST (französischer apt. L1) verwendet (Bild aus der Sammlung Heinrich Sanders)

    Vorphilabriefe aus DELMENHORST in dieser Stempelkombination mit dem FRANCO findet man noch relativ häufig.

    Im Handbuch von Florian Berger ist der FRANCO-Stempel leider nicht gelistet.

  • 20. Nachgravierung der Ausbuchtung unter dem "ER" von Thaler bei der Oldenburg Nr. 3 II -1/15 Thaler

    (aus meiner Slg.)

    Einen seltenen Plattenfehler der Oldenburg Nr. 3 II, der sehr wahrscheinlich nur einmal im Bogen vorkommt, hat Florian Berger in seinem Handbuch auf S. 23 gut bebildert und sehr gut beschrieben: "Von der Marke zu 1/15 Thaler - erste Auflage, also Michel Nr. 3 II - sind einzelne Stücke bekannt geworden, bei denen die rechte Ausbuchtung unter 'ER' von Thaler eine deutliche Nachgravierung aufweist. Da diese Nachgravierung nur ganz vereinzelt auftritt wird sie als Plattenfehler behandelt."


    Im Vergleich dazu: Eine "Normalmarke" der Oldenburg Nr. 3 II, bei der nicht nachgraviert wurde. Der Plattenfehler ist daran erkennbar, dass die Bogenrandlinie der Ausbuchtung durchgängig dick ist und das der Abstand zu 'ER" etwas kleiner erscheint. Das ist hier nicht der Fall.

    Dieser Plattenfehler Oldenburg Nr. 3 II PF I - Nachgravur-, der in seiner Entstehung schon sehr kurios erscheint, ist selten. Da dieser PF nicht im Fokus der normalen Sammler ist, kann man ihn aber durchaus als Sammler noch finden. Weder bei ebay, delcampe oder in Auktionshäusern achtet bisher jemand auf diese Besonderheit.

    (Man beachte aber stets dabei, dass man die Oldenburg Nr. 3 II nicht den anderen 2 Typen, insbesondere nicht mit der Nr. 3 I verwechseln sollte, denn die anderen beiden Typen der Oldenburg Nr. 3 haben alle diesen nachgravierten Bogen unter dem ER von Thaler.)

  • 21. Die schönste Einzelfrankatur einer Oldenburg Nr. 7 - 2 Groschen - sowie ein Vergleich mit der Oldenburg Nr. 3 III

    Die m.E. schönste Einzelfrankatur der Oldenburg Nr. 7 befindet sich auf einer BF.-VS aus Steinfeld nach Damme. Das riesenrandige Luxusstück ist mit dem L1 "Steinfeld" entwertet, der zweizeilige Rahmenstempel von "Steinfeld" ist als Ortsaufgabestempel oben rechts zu sehen. (Bild: 2. Boker-Auktion v. 7.12.1985, Heinrich Köhler, Los-Nr. 143)

    Die meisten Langstempel der Oldenburger Poststationen wurden zwischen 1855 und 1857 durch einen zweizeiligen Rahmenstempel ersetzt, der dann ab diesem Zeitpunkt auch zum Abstempeln der Marken verwendet wurde. Es gibt aber auch einzelne Langstempel (L1) von Oldenburg, die relativ lange verwendet wurden. Hierzu gehört auch der L1 "Steinfeld". Paul Ohrt hat diesen Stempel bis zum 10. April 1861 gesehen ("vidi" Ohrt, Die Poststempel von Oldenburg, 1911, S.197, Nr.55a) . Der kleine Ort Steinfeld liegt zwischen Lohne und Damme.

    Ich besitze eine riesenrandige Oldenburg Nr. 3 III "Hermelin schattiert" mit Teilen der Nachbarmarken unten und rechts mit dem L1 von Steinfeld (aus meiner Slg.).

    Hinweis:

    Die Farbe der Marke Nr. 3 III ist "sehr lebhaft rosa" (Farbbezeichnung von Ohrt, Krötsch, S. 27) Die Marke Oldenburg Nr. 3 III stammt aus der Papierlieferung D (1858/ 1859), während die abgebildeten Marken Oldenburg Nr. 3 II im vorherigen Beitrag (20.) in der Farbe (blass-) rosa aus der Papierlieferung B stammen und deutlich anders ausfallen. Der Farbunterschied ist kein "Qualitätsunterschied", sondern auf die unterschiedlichen Papierlieferungen zurückzuführen!

    Ich zeige die Marke Nr. 3 III auch deshalb, weil ich der Auffassung bin, dass die Oldenburg Nr. 3 III und die Oldenburg Nr. 7 in der Steindruckerei Stalling in Oldenburg mit dem gleichen Papier der Papierlieferung D gedruckt wurden.

    Man muss aber bei den Marken der Nr. 3 III "Hermelin schattiert" differenzieren:

    Es gibt bei der Nr. 3 III zwei Markenfarben. Ein erster Teil dieser Marken Nr. 3 III wurde noch im "blass-fleischrot" (Farbbezeichnung Ohrt, S.27) der Papierlieferung C gedruckt.

    Oldenburg Nr. 3 III: obere Reihe in "blass-fleischrot" (Papierlieferung C), untere Reihe "sehr lebhaft rosa" )(Papierlieferung D) (aus meiner Slg.)

  • 22. Die höchste Oldenburg-Frankatur der 1. Ausgabe - 4er-Streifen der Nr. 4a auf Brief nach Australien

    1/10 Thaler schwarz auf gelb (Nr. 4a, Ohrt: Papierlieferung D) im waagerechten Viererstreifen auf Brief von Brake nach Adelaide/ Australien. Der Brief wurde am 18. April 1860 in "BRAKE" aufgegeben ( Ra2 Ortsaufgabestempel oben rechts), die Entwertung der Marken erfolgte mit dem "FRANCO" von Brake (der Stempel wurde unten über dem Franco-Vermerk noch einmal abgeschlagen. Der Brief lief dann über Oldenburg (rückseitiger Stempel "Oldenburg 18/4") zunächst nach London/England. Der Brief hat einen roten London-PAID-Stempel vom 21. April 1860 und ist dann über den Schiffsweg nach Australien weitergeleitet worden. Vorderseitig hat er den Ankunftsstempel G.P.O. (General Post Office) vom 4.7.1860 von "ADELAIDE". Die Frankatur entsprach 1/10 Thaler (=3 Sgr) für den Transport im Postvereinsgebiet und das fremde Porto betrug 9 Silbergroschen (siehe roter Vermerk "9") . Der Brief mit 4 x 1/10 Thaler ist die höchste Frankatur der 1. Ausgabe von Oldenburg. (7. Boker-Auktion vom 19.03.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 320)

  • 23. Senkrechter Dreierstreifen einer Oldenburg Nr. 2 III auf Brief nach Bochum

    Senkrechte Dreierstreifen auf Brief sind sehr selten.

    Hier zeige ich einen Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III im 3er-Streifen nach Bochum, der in OLDENBURG (Ra2) der am 08.12. (sehr wahrscheinlich) 1859 aufgegeben wurde. Die Marken wurden mit dem "FRANCO" von Oldenburg entwertet. Die Marken stammen aus der 4. Druckplatteund haben die (grünlich) graublaue Farbe der Papierlieferung E. Mit dieser Papierfarbe wurde ausschließlich die Type Oldenburg Nr. 2 III gedruckt! Seltener Brief im Postvereinstarif, da senkrechte Dreierstreifen kaum vorkommen. (3. Boker-Auktion v. 15.03.1986, Heinrich Köhler, Los 179)

    - Das Foto der Marken fällt auf dem Bild sehr hell aus, daher zeige ich die Originalfarbe mit eigenen Stücken -


    In diesem SCAN eines Briefes einer Nr. 2 III von "ZWISCHENAHN" nach Delmenhorst ist die grünlich graublaue Papierfarbe der Papierlieferung E besser erkennbar (Papierlieferung E, Druckplatte 4) (aus meiner Slg.)

    Bfst. Oldenburg Nr. 2 III in der gleichen (grünlich) graublauen Papierfarbe (aus meiner Slg.)

  • 24. Der seltene Poststempel von Bardewisch

    Bardewisch ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Lemwerder. Zu Oldenburger Zeiten in den 1850ern war dies ein winziger Ort direkt an der Weser, der nur einen sehr geringen Postverkehr hatte. Ohrt hat den Anteil des Postverkehrs von Bardewisch mit 0,23 % ermittelt, vgl. Ohrt, S. 226. Unabhängig davon sind nur ganz wenige Briefe von Bardewisch erhalten geblieben. Dies ist ein Poststempel, der in vielen Sammlungen fehlt.

    Bardewisch hatte keinen Langstempel, sondern nur einen zweizeiligen Rahmenstempel. Hier ein Brief aus "BARDEWISCH" nach Berne vom 20.05.1858, frankiert mit einer Oldenburg Nr. 2 I in (grünlich) dunkelblau (Papierlieferung D, Druckplatte 3 = die Schachbrettmusterdruckplatte mit der 2I/ 2III-Variante) (aus meiner Slg.)

    Ich habe in den letzten 20 Jahren insgesamt nur 3 Briefe von Bardewisch gesehen.

  • 25. Oldenburg Nr. 1 auf Drucksache nach Verona

    Drucksache mit einer Oldenburg Nr. 1 - 1/3 Sgr - mit Ra2 von "LOHNE" am 18.04.1855 nach Verona/ Venezien. Venezien gehörte bis zum Jahr 1866 zum deutsch-österreichischen Postverein, daher war diese Drucksache portorichtig frankiert.

    Eine Rarität ersten Ranges. Dies ist die einzige Auslandsdrucksache dieser Art, die von Oldenburg der 1. Ausgabe bekannt ist. (Abb. eines Schweizer Auktionshauses, das Stück wurde kürzlich für 16.000,- € (+ Aufschläge) versteigert)

  • Hallo,

    hier wäre die Rückseite interessant, aber die gibt es wohl nicht.

    Es war aber sicher keine "Auslandsdrucksache", sondern eine Vereinsdrucksache. Zu unterscheiden waren:

    a) Inland (innerhalb von Oldenburg)

    b) Postverein (innerhalb und über die Schweiz in den Postverein) und

    c) Ausland war alles, was nicht Inland und Postverein war.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @Ralph,

    natürlich b) Postverein. Daher von mir unkorrekt ausgedrückt.

    Trotzdem. Mit solch einer Adressierung das bisher einzig bekannte Stück.

    Und... leider wurde auch hier die Rückseite nicht abgebildet. Zumindest ist diese mir nicht bekannt.

    Aber ich habe eine Ablichtung des Attestes. Hieraus ergeben sich aber keine Angaben zu einer rückseitigen Abstempelung.