MiNr. 9 - 3 Kreuzer rot
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Liebe Freunde,
der Brief von bayernjäger zeigt, dass Postler eben auch nur Menschen waren und schon mal beim Stecken des Stempels Tag und Monat verwechseln konnten.
Das ist aber noch steigerungsfähig
Mein Brief ging von Buchloe nach Nürnberg und kam dort am 28. Juni 1866 an.
Aber was war mit dem Expeditor in Buchloe? Der hat wohl am Vortag etwas zu ausgiebig gefeiert.
Er hat nicht nur Tages- und Monatsangabe in dem HKS vertauscht sondern auch noch die 6 (für Juni) verkehrt herum gesteckt. Damit zeigt der Aufgabestempel den 9. 28.
Beste Grüße
Will
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Hallo Will,
der Buchloer Expeditor war wohl aufgrund der aufwühlenden Kriegsereignisse am Vortag, dem 27. Juni 1866, etwas benebelt. An diesem Tag hatten die mit Bayern verbündeten hannoverschen Truppen die Preussen bei Langensalza geschlagen. Ein Pyrrhus-Sieg, wie sich nach der hannoverschen Kapitulation 2 Tage später zeigte ...
Viele Grüße
Gerd
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Hallo Gerd,
Langensalza lag für unseren Expeditor am anderen Ende der Welt.
Ich glaube, dass für den Stempel-Fauxpas ganz profane Gründe angeführt werden können.
Beste Grüße
Will
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Lieber Will,
ich denke, daß du mit deiner Auslegung richtig liegst.
Dieter
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Hallo Sammlerfreunde,
Brief aus Newied in Preußen, aufgegeben in Frankenthal, nach Dietmannsried vom 17.6.1866 (geschrieben Neuwied am 12.6.).
Von der Pfalz aus konnte der Absender das seit 1865 in Bayern gültige Franko von 3 Kreuzer innerhalb ganz Bayerns und der Pfalz für sich in Anspruch nehmen. Anstatt eines Postvereinsbriefes für 3 Silbergroschen (=9 Kreuzer) war hier nur 1/3 an Franko erforderlich, eine satte Ersparnis von 2 Silbergroschen.
Die zwei Aufgabestempel, der vorderseitige Absenderstempel der Fa. C.J. REICHARD und das rosa Briefpapier runden den Beleg noch ab.
Gruß
bayernjäger
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Hallo Sammlerfreunde,
jetzt komme ich endlich dazu, meinen ersten Post zu schreiben. Konkret geht es um die Nr. 9, weshalb ich einfach mal den Thread zu dieser Marke nutze.
Von einem schon lange verstorbenen Sammler, Händler und (selbsternannten) Sachverständigen aus Augsburg ist ein Exemplar der 3 Kr. rot auf mich gekommen, das oben zwei durchgehende Trennungslinien zeigt, was besagten Sammler zu dem auf einem Zettel beigefügten Vermerk "kleine Brücke, RRR" motivierte.
Nun wissen wir ja, dass es bei der Nr. 9 keine kleine Brücke geben kann, da diese Marke nicht in einem 180er-Bogen gedruckt wurde. Wie sind die doppelten Trennungslinien aber dann zu interpretieren?
Ich hatte deswegen schon Herrn Sem geschrieben, aber er war auch etwas ratlos. Spontan brachte er als Möglichkeit eine Schnittlinie in der Platte ins Spiel, die sich gelockert haben könnte und dann wanderte. Aber das sei natürlich nur eine Theorie, die er nicht belegen könne.
Deshalb nun meine Frage in die Runde, ob jemand bei der Nr. 9 auch schon auf eine doppelte Trennungslinie gestoßen ist bzw. eine Idee hat, wie diese zustandegekommen sein könnte.
Die Rundbriefe der ARGE Bayern (klassisch) habe ich, soweit sie mir zur Verfügung standen, durchgesehen, bin aber auf keinen einschlägigen Beitrag gestoßen, der das Rätsel einer Lösung nähergebracht hätte.
Herzliche Grüße in die Runde
Werner
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Hallo Werner,
da fällt mir nichts anderes ein, als dass die Marke darüber ganz haarscharf am Rand abgeschnitten und eben genau um dieses Strichlein beschnitten wurde, das sich dann auf Deiner Marke wiederfand.
Ist es so gewesen, dann war die Lösung, wie so oft, ganz einfach. War es nicht so, dann mögen sich die Druckexperten, zu denen ich nicht gehöre, darüber den Kopf zerbrechen.
Viele Grüße von mauzerle
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Frage,
Gibt es bei den Kreuzerausgaben nicht auch einensogenannten Gruppenabstand wie bei den Rayonmarken?
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Lieber Peter,
der 2. rote Strich kann nicht zur Marke darüber gehören, da die Linie bis zum senkrechten Schnitt geht.
Eine Frage an die Plattenexperten: Kann man die Position im Stöckel anhand der auffälligen Spaltung in der rechten Randlinie bestimmen?
Dieter
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Hallo zusammen,
hier zur Verdeutlichung eine Abbildung aus der Elstersammlung.
Grüße aus Frankfurt
Heribert
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Lieber Dieter,
völlig klar. Wer genau hinschaut, ist immer besser dran! Was wiederum beweist, dass der Schuster bei seinem Leisten bleiben soll und ich für solche Dinge nicht geschaffen bin.
Viele Grüße von maunzerle.
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Lieber Peter,
wer wird denn gleich aufgeben?
Auch meiner Meinung nach handelt es sich bei dem oberen roten Linienrest um die angeschnittene untere Randlinie der oberen Marke.
1. Es gibt keine doppelten Trennlinien bei der 3 Kreuzer rot.
2. In den Druckformen sind die Stöckel keineswegs rechtwinklig und mit gleichen Abständen angeordnet.
In dem Beleg von Archivar ist die darüberliegende Marke etwas nach rechts verschoben angeordnet.
Als Kandidat käme da im Elsterbogen die Position A18 in Frage.
Die Restlinie oben wäre dann der Unterrand der Marke von Position A 13. Die nach aussen gezogene Spitze würde auch den leichten Abfall ganz rechts erklären.
Beste Grüße
Will
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Frage,
Gibt es bei den Kreuzerausgaben nicht auch einensogenannten Gruppenabstand wie bei den Rayonmarken?
Hallo St.G
Einen senkrechten Gruppenabstand gab es nur bei der Erstausgabe, also bei der 1 Kreuzer-, 3 Kreuzer- und 6 Kreuzermarke.
Es wurden jeweils 180 Marken in einem Druckbogen gedruckt. Die oberen 90 Marken waren von den unteren 90 Marken durch eine doppelte Trennlinie abgesetzt.
Zwischen diesen Trennlinien wurde der Druckbogen zu Schalterbogen auseinandergeschnitten.
Die Folgeausgaben der Quadratausgaben wurden in Bogen zu 90 Marken gedruckt.Die Wappenausgaben wurden dann in Bogen zu 60 Stück gedruckt.
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Lieber Peter,
wer wird denn gleich aufgeben?
Auch meiner Meinung nach handelt es sich bei dem oberen roten Linienrest um die angeschnittene untere Randlinie der oberen Marke.
1. Es gibt keine doppelten Trennlinien bei der 3 Kreuzer rot.
2. In den Druckformen sind die Stöckel keineswegs rechtwinklig und mit gleichen Abständen angeordnet.
In dem Beleg von Archivar ist die darüberliegende Marke etwas nach rechts verschoben angeordnet.
Als Kandidat käme da im Elsterbogen die Position A13 in Frage.
Die Restlinie oben wäre dann der Unterrand der Marke von Position A8. Die nach aussen gezogene Spitze würde auch den leichten Abfall ganz rechts erklären.
Beste Grüße
Will
Lieber Will und alle anderen Sammlerfreunde !
Wenn man das Bild stark vergrößert, sehe ich bei der oberen Linie eine andere Farbe.
Meiner Meinung nach hat sich hier ein ganz besonderer Scherzkeks betätigt, vielleicht sogar der mir unbekannte selbsternannte Sachverständige.
Zur endgültigen Lösung dieses Rätsels benötigen wir von Archivar noch ein besseres Foto oder scan. -
Hallo Sammlerfreunde,
eine Farbe wie bei dem oberen Paar habe ich noch nicht gesehen.
Was könnte das sein?
Gruß
bayernjäger
Hallo Udo,
Das ist genau die Lachsfarbene, von der ich nur ein Stück habe und von der ich lange Zeit glaubte, dass das die 9c sein müsste.
Ich habe sie noch auf dem karierten Blatt unter Hawid, das ich als erstes Ergänzungsblatt noch als Schüler in mein Davo-Album Duitsland einschraubte. -
Hallo Archivar,
die Abbildung des Viererblocks aus der linken oberen Ecke (Scan eines Auktionsloses)
zeigt deutlich die Klischeeversetzungen die bei allen Platten vorkommen.
Warum Herr Sem nicht auf diese ganz normalen Verschiebungen der Drucke zueinander
hingewiesen hat, verwundert mich dann doch.
Gruss Kilian
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