Stempel mit Schlusspunkt

  • Hallo liebe Freunde,

    hier mal eine Seite von Lindau, oben HKS mit Punkt, unten Zweizeiler mit Punkt ; den wollte ich erst rauskopieren, aber der passt ja auch zur Themenüberschrift... :)

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Lieber Will,

    so spät ist das nicht, so richtig auf den Punkt gekommen bin ich eigentlich erst mit diesem Thread.

    Ohne Punkt, Datum im Innenteil 16. August 1851

    Einen recht späten mit Punkt habe ich gefunden:

    Datum im Innenteil 30. August 1862.

    Zu der schmalen 0 mein Brief ist vom 14. Juli 1856 auch HKS mit Punkt.

    LG Bernd

  • Hallo Dieter,

    ja am Ende der Verwendungszeit des gMR 417 sehr stark abgenutzt, hab noch keinen gesehen der wirklich schön ist, gehört aber dazu weils eben so war :) .

    Den Ersten wieder schöneren, jetzt der oMR den ich dir zeigen kann und auch vom Datum her zuordnen kann ist vom September 1863.

    HKS ohne Punkt aber jetzt in Grotesk.

    LG Bernd

  • Hallo Bernd,

    in der Datenbank auf stampsx steht als Erstverwendung der 1.1.1857, was ja nicht stimmen kann. Vermutlich war es ein Monatsanfang zwischen den von dir gezeigten Daten.

    Der 2. Brief gefällt mir als bekennendem Fan der 1 Kr gelb besonders. :)

    viele Grüße

    Dieter

  • Lieber Dieter,

    genaue Daten zum ersten Einsatz des oMR von Regen habe ich nicht. Aber es gibt einige Marken der 3II noch mit dem geschlossenen, und diese Abdrucke sind fast nicht mehr lesbar, der Stempel war also im September/Oktober 1862 total am Ende. Da kann es nicht mehr lange gedauert haben, bis dann der offene kam.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    2 Mal editiert, zuletzt von maunzerle (27. Mai 2022 um 06:38)

  • Lieber Peter,

    damit ist der Zeitraum des Wechsels weiter eingeschränkt. Eine Suche von Belegen im Internet wird wahrscheinlich weitere Daten liefern.

    Bei den Stempeldaten meiner Heimatsammlung konnte ich durch Beobachtung den Wechsel von einigen Geräten auf wenige Tage eingrenzen. Durch Ausdauer sollte das auch hiergelingen.

    viele Grüße

    Dieter

  • Lieber Peter, einen solchen mit kaum lesbar hab ich auch noch im Angebot.

    Auf unserer HP gehört einiges geändert, ich weiß nicht ob Du es mitbekommen hast, dass unser Vorsitzender plötzlich und unerwartet verstorben ist.

    Der kleine, aber verschworene Haufen in unserem Verein, hat auf einer von mir einberufenen Sitzung erwogen das ich den Verein zukünftig führen soll.

    Werde das nach doch reiflichen überlegen auch machen, weil mir der Verein zu wichtig ist und solange es uns noch möglich ist, werden wir ihn aufrecht erhalten.

    Lieber Kilian, genau der Brief auf unserer HP, wo ich erwähnt habe, in der Sammlung wo er gut aufgehoben ist und auch hingehört ;)

    LG Bernd

  • Lieber Dieter,

    Jetzt hab ich den Überblick verloren. Wo stehen wir zeitlich-Datumsmässig im Augenblick mit dem Start der neuen Stempelgeneration?

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Liebe Sammlerfreunde

    könnte es sein, dass der ominöse Punkt damals eine allgemeine "Mode" war (nicht nur bei Stempeln); wie z.B. heute das "gendern"?

    Mir ist schon länger aufgefallen, dass viele Geschäfte und auch Gasthäuser etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts plötzlich einen Punkt am Schluss des Firmennamens hatten (z.B. in Zeitungs-Anzeigen und auf Firmen-Schildern).

    Übrigens sind auch auf vielen alten Bahnhofsschildern des 19. Jahrhunderts die Ortsnamen am Ende mit einem Punkt versehen. Vielleicht hat man diese Praxis bei den Stempeln übernommen?
    (Bahnhof und Post lagen ja oft zusammen)

    Viele Grüße

    Gerd

    2 Mal editiert, zuletzt von Mittelfranke (27. Mai 2022 um 17:34)

  • Liebe Sammlerfreunde,

    das Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts bei Bahnhofsschildern, Firmen oder Gasthöfen

    ein Punkt am Ende des Namens erscheint ist mir noch nicht aufgefallen,

    und Beispiele dafür hat auch noch niemand gezeigt.

    Vor allem aber sind zu dieser Zeit bei Briefadressen die Ortsnamen ohne Schlusspunkt

    geblieben. Es mag seltene Ausnahmen geben, aber üblich war ein Punkt nicht.

    Es bleibt also erstmal dabei, dass der Schlusspunkt am Ende des Ortsnamens

    eigens bei postalischen Ortsstempeln zu finden war und eine spezielle Bedeutung

    oder Aufgabe zu erfüllen hatte, sonst wäre die Einfügung des Punktes sinnlos gewesen.

    Dass der Punkt bei den Halbkreisstempeln ab Mai 1855 erscheint, und die danach

    neu eröffneten Postorte kennzeichnen sollte, ist zwar eine nette Theorie,

    aber was hätte die Information für den Postbetrieb gebracht ?

    Ausserdem waren die neu geschnittenen Halbkreiser nach der Umtauschzeit

    mit und auch ohne Punkt geschnitten.

    War der Punkt womöglich eine Signatur des Stempelschneiders?

    Aber hätte die Post das in ihren Stempeln akzeptiert ?

    Eine wirklich überzeugende Erklärung für den Schlusspunkt im Ortsstempel fehlt noch.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,

    wenn die Verwendung eines Schlusspunkts in den verschiedenen altdeutschen Postverwaltungen die gleiche Bedeutung hatte, so ist auf alle Fälle zu beachten, dass er in Preußen schon in den 1820er Jahren vorkam.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Erwin,

    auch von Bayern sind aus der Vorphilazeit Langstempel mit Schlusspunkt bekannt.

    Halbkreisstempel mit Schlusspunkt aber erst ab Mai 1855,

    obwohl auch schon in der Vorphilazeit in Verwendung.

    Jedenfalls blieben in den Briefadressen die Ortsnamen ohne Punkt.

    Das kann doch nur heißen, dass im täglichen Gebrauch der Punkt

    hinter Ortsnamen nicht üblich war, während im Stempel die

    Ortsnamen mit Schlusspunkt erschienen.

    Vielleicht doch eine Signatur des Stempelschneiders ?

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Lieber Kilian,

    da kannst du hier ca 60 verschiedene preußische Stempel mit Punkt sehen. Der Stempel von Srasserhof. War neben dem von Dlottowen. der einzige, der mir noch fehlte.

    Michael
    21. August 2013 um 20:05

    Und hier die ganze Sammlung. Hier kannst du auch die anderen Stempelformen mit Schlusspunkt sehen.

    preussen_fan
    16. Mai 2020 um 14:13

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Kilian und Erwin,

    hier ein paar Screencopies aus dem Internet von heute noch sichtbaren Beschriftungen auf Bahnhofsschildern (teilweise restauriert oder mit neuem Schild überschrieben):



    Sämtliche Bahnhöfe stammen aus der ersten Epoche der Eisenbahn.

    In Google fand ich auch einen Hinweis auf ein "Musterblatt Z 289" zur Ausstattung von Bahnhöfen aus dem Jahre 1860, das ich leider bisher nicht im Original finden konnte.

    Musterblätter (auch "Normalien" genannt) waren im Bahnbetrieb früher so etwas wie heutige DIN Normungen. Sie wurden im 19. Jahrhundert erstmals von der Preussischen Staatsbahn erstellt und teilweise auch von anderen Staatsbahnen übernommen.

    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo,

    vielen Dank für die Infos.

    Der Punkt hinter den Ortsnamen scheint bei Preussen weit verbreitet gewesen zu sein.

    Auch Welfe hat in Post 9 auf den im Königreich Hannover üblichen Punkt hinter einem

    Ortsnamen hingewiesen.

    Kenne ich von bayerischen Briefadressen eigentlich nicht, wobei meine Kenntnisse nicht

    bis in die Vorphilazeit reichen.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • Hallo zusammen,

    diesen Schlusspunkt gab es in Preußen nicht nur bei Aufgabestempeln, Vertrags- bzw. Herkunftsstempel zeigen ihn verschiedentlich auch.

    Spanien. und Prusse. seien als Beispiele genannt, siehe auch hier.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte