MiNr. 4 II - 6 Kreuzer braun

  • ...danke Franz, dann schreib ich Auslandsbrief.

    Ist der nächste Brief dann auch ein Auslandsbrief oder nur ein Fernbrief außerhalb Bayerns nach Schleusingen (damals lt. Wikipedia zu Preussen gehörend)?

    (auch ex Korrespondenz Bing)

  • Auch wenn ich mich nur ungern in bayerische Themen einmische, sollte hier doch zugunsten der Seriösität des Forums nicht alles so stehen bleiben.

    Mit Einführung der Briefmarken waren Briefe mit Marken zu frankieren. Daher ist es unnötig frankierte Briefe als Frankobriefe zu bezeichnen.

    Gab es vielleicht Briefe, bei denen der Absender das Porto (oder Franko?) bezahlte, die aber nicht mit Marken beklebt werden durften?

    Gab es vielleicht Briefe, die nicht vollständig mit Marken frankiert werden konnten/durften?

    Gab es vielleicht Briefe, dir nicht vollständig frankiert werden konnten, ob mit Marken oder bar bezahlt?

    Tip: der Begriff Teilfranko ist ebenfalls in dem zuvor erwähnten Helbig-Büchlein sehr schön erläutert.

    Hallo Siegfried,

    der Brief nach Schleusingen ist ein Auslandsbrief oder genauer (ab 1850) ein Postvereinsbrief.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • ...danke Franz, dann schreib ich Auslandsbrief.

    Ist der nächste Brief dann auch ein Auslandsbrief oder nur ein Fernbrief außerhalb Bayerns nach Schleusingen (damals lt. Wikipedia zu Preussen gehörend)?

    (auch ex Korrespondenz Bing)

    Das ist ein Brief in das Postvereinsausland. Aber das ist auch eher nur ein technischer Begriff. Preussen war immer Ausland ! ;)

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

    Einmal editiert, zuletzt von Bayernspezi (31. August 2022 um 15:55)

  • Hallo Siegfried Spiegel,

    die Plattenzuordnung ist richtig.

    Im Sept. 1862 mit 4II von Platte 3, und im November 1863 mit 4II von Platte 2 frankiert,

    das ist schon sehr aussergewöhnlich.

    Wenn aber der November 1863 aus den Stempeldaten eindeutig hervorgeht, dann ist es wohl so.

    Gruss Kilian

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • In der Schweiz wurden auch zur Zeit der 1. Bundesmarken noch viele Portobriefe versandt, bei denen der Empfänger das Porto zu bezahlen hatte. Zudem gab es auch Briefe mit Barfrankatur, hier fehlten die Marken auch.

    Ich mache deshalb auch ab der Zeit der Briefmarken noch die Unterscheidung, ob es ein Portobrief oder ein Brief mit tarifgerechter Frankatur ist.

  • Hallo Michael,

    Nur in Kürze:

    Das kann schon alles sein, was du schreibst, trifft aber nicht den Kern der Sache.


    Man muss den Normalfall von den Sonderfällen trennen. Die Fälle, die du ansprichst, gibt es alle, aber im Normalfall musste ein Brief frankiert werden.

    Traf das zu, dann folgen alle möglichen Bezeichnungen, wie Ortsbrief, Inlandsbrief, Auslandsbrief usw.
    Einzelfrankatur, Mischfrankatur oder Mehrfachfrankatur, etc. bezeichnen dann solche Briefe manchmal noch näher, je nach Geschmack.
    Transitsammler unterscheiden dann noch nach allen möglichen Portostufen usw. Transitgebühren, Weiteres Franko (=Weiterfranko) etc.

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Zitiert aus Joachim Helbig: Vorphilatelie , Deutung von Gebührenvermerken

    Eine sehr empfehlenswerte Lektüre.

    Das Büchlein (Bd. 1) gibt es vermutlich noch immer im Michel-Verlag zusammen mit Bd. 2 zum Sonderpreis. Wirklich lesenswert. :)

    viele Grüße

    Dieter

  • Hallo Michael,

    Nur in Kürze:

    Das kann schon alles sein, was du schreibst, trifft aber nicht den Kern der Sache.


    Man muss den Normalfall von den Sonderfällen trennen. Die Fälle, die du ansprichst, gibt es alle, aber im Normalfall musste ein Brief frankiert werden.

    Traf das zu, dann folgen alle möglichen Bezeichnungen, wie Ortsbrief, Inlandsbrief, Auslandsbrief usw.
    Einzelfrankatur, Mischfrankatur oder Mehrfachfrankatur, etc. bezeichnen dann solche Briefe manchmal noch näher, je nach Geschmack.
    Transitsammler unterscheiden dann noch nach allen möglichen Portostufen usw. Transitgebühren, Weiteres Franko (=Weiterfranko) etc.

    Hallo Bayernspezi,

    auch nur in Kürze:

    Du stellst Sätze in den Raum, die so nicht stimmen.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Hallo Bayernspezi,

    Weiterfranko ist ein Spezialbegriff, wenn das ursprüngliche Porto nicht ausgereicht hat und bedeutet, dass noch weiter im Sinne von mehr zu frankieren ist.

    Mit Einführung der Briefmarken waren Briefe mit Marken zu frankieren. Daher ist es unnötig frankierte Briefe als Frankobriefe zu bezeichnen.

    wenn Du meine Antworten darauf liest bzw. meine Fragen beantworten kannst, sollte sich dir das erschließen.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Das ist ein Brief in das Postvereinsausland.

    ... wieder etwas Neues: Wenn Preußen als Gründungsmitglied des DÖPV "Postvereinsausland" war, war dann Japan, Uruguay oder Ägypten Postvereinsinland?

    Sic tacuisses ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Servus zusammen,

    schon verwirrend wenn Aussagen im Raum stehen die nicht "in meiner Zeit" sind, die falsch sind und nicht richtig gestellt werden, denn ich lese hier mit großer wissensgier um zu lernen.

    Mein ganzes Leben besteht aus dazu lernen - nicht nur in der Philatelie, meine Großmutter hat schon gesagt, Bua hoid deine Aung offa und lern dazur, is im Lem ganz, ganz wichtig.

    Zu Siegfried Siegel letzten Seite: Sind doch keine Auslandsbriefe ?

    Zu ein frankierter Brief ist kein Frankobrief ? Was soll es denn dann sein ?

    Weiterfranco ist ein Spezialbegriff wenn das Porto nicht ausreichend ist ??

    Portobriefe waren doch jeder Zeit zulässig (auch im DR) also Portobrief, ob es nun Marken gab oder nicht !

    LG Bernd

  • Für das Verhalten von Menschen, die glauben, überall mitreden zu müssen, obwohl es ihnen an Substanz zu mangeln scheint, gibt es ein schönes Wort: Ultracrepidarianismus.

    Aber was erwartet man von Leuten, die sich anstatt mit den Inhalten von Fachbüchern lieber mit dem Ausrechnen von Seitenpreisen befassen?

    Wie Freund bayernbernd bereits so schön sagt: Dazulernen muss man wollen. (Und er beherzigt diesen Grundsatz auch vorbildlich.)

    Ende der Trollfütterung.

    Viele Grüße aus Erding!

    Achter Kontich wonen er ook mensen!

  • Ultracrepidarianismus

    . . . stammt im übrigen von dem schönen Sprichwort:

    "Ne, sutor, supra crepidam."

    Auf Deutsch: "Schuster, bleib Deinem Leisten!" Ist so vielleicht etwas verständlicher!

    Wikipedia schreibt dazu:

    Heute wird die Redensart "Schuster, bleib bei deinem Leisten!" im übertragenen Sinne gebraucht. Man verwendet sie, wenn jemand etwas tut oder sagt, obwohl er gar keine Kenntnisse auf dem jeweiligen Gebiet hat.

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Ralph,

    ... wieder etwas Neues: Wenn Preußen als Gründungsmitglied des DÖPV "Postvereinsausland" war, war dann Japan, Uruguay oder Ägypten Postvereinsinland?

    Sic tacuisses ...

    Der Begriff "Postvereinsbrief nach ..." ist natürlich eingefleischten Postgeschichtlern lieber, als "Postvereinsausland." Für den Otto-Normalsammler ist er aber durchaus eingängiger, nicht jeder weiß, was unter Postverein zu verstehen ist und verliert schnell die Lust an der Sache, sei es beim Lesen oder in der Ausstellung.

    Der Brief von Siegfried nach Schleusingen zeigt es sehr schön. Nicht jeder weiß, dass Schleusingen in Preussen liegt und dass Preussen Mitglied im DÖPV war oder dass Bayern und Preussen zu genau dieser Zeit zwei eigenständige Staaten waren, usw.
    Man kann es auch ausdeutschen und "Auslandsbrief nach Preussen, Mitgliedsland des ...Postvereins" schreiben. Aber wer würde das schon gerne lesen. Schlimm auch, wenn Abkürzungen zum Einsatz kommen...

    Siegfried Spiegel hat das Thema meiner Meinung nach nun perfekt verständlich auf der Albumseite abgebildet !

    Michael

    Anscheinend liest du nur sehr oberflächlich, was ich geschrieben habe. Daran ist überhaupt nichts falsch und wenn du Fehler entdeckst, dann bitte benenne sie auch. Nur das, was ich geschrieben habe nochmals abzulichten, ist keine ernstzunehmende Kritik. Ich habe nicht vor, mir deine nicht vorgetragene Kritik, die mich im Übrigen interessieren würde, aus den eigenen Fingern zu saugen.
    Zu deinen Einlassungen habe ich bereits geschrieben, dass sie den Kern der Sache nicht treffen: Die Bezeichnung eines freigemachten Briefes als Frankobrief ist eine Doppelung, die aus meiner Sicht weggelassen werden kann. Wenn weitere Besonderheiten hinzutreten, kann man natürlich andere, speziellere Begriffe verwenden, was ja auch vielfach gemacht wird und einige Beispiele hast du indirekt aufgeführt. Nur diese betreffen nicht die ach so wichtige Frage, ob man Frankobrief sagen darf oder nicht. Meinetwegen soll jeder sagen was er will. Ich gebe hier nur meine unmaßgebliche Meinung zum Besten. Wenn ich nachher meine Frankoansichtskarten und Frankobriefe in den Briefkasten der Post werfe, überlege ich mir jedenfalls nicht, ob das ein Frankobriefkasten oder nur ein einfacher Briefkasten ist. =O

    Siegfried Spiegel
    Deine Albumseite ist nun wirklich gut gelungen und alles durchgängig verständlich !
    Dennoch ein Überlegungen, vielleicht ist ja für deinen Geschmack etwas dabei:
    Nachdem nicht jeder weiß, was und wieviel ein Loth ist, wäre eine zusätzliche Angabe in gr. zum Beispiel in Klammern dahinter gesetzt, sinnvoll. Wenn dann jemand deine Sammlung betrachtet, lernt er automatisch etwas dazu.
    Gut finde ich die Überschrift über jedem Brief, dann hat man auf einen Blick alle wesentlichen Infos. Bei Zeit und Interesse kann man dann unterhalb weiterlesen. :thumbup:
    Der Begriff siegelseitig gefällt mir übrigens nicht. Das ist schon sehr speziell und auch ein bisschen überflüssig, denn die Betonung auf ein Siegel lässt den Betrachter, es sei denn er ist eingefleischter Postgeschichtler, ratlos, wenn das Siegel gar nicht thematisiert wird. Der Begriff "rückseitig" wäre daher besser.
    Dem Stempeltext würde ich noch Ausgabestempel voranstellen, analog zum ersten Brief, da hast du auch Durchgangsstempel... geschrieben. Was ein Ausgabe,- oder Durchgangsstempel ist, weiß auch nicht jeder und manch einer ist dann immer noch ratlos. Ideal wäre daher eine ganz kurze zusätzliche Erläuterung. Z.B. Ausgabestempel des ...

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • ...Aussteller werden noch viel schneller die Lust an der Sache und dem Ausstellen verlieren, wenn sie wegen der Betitelung eines DÖPV-Vertragsstaats als Postvereinsausland - zu Recht - Punktabzüge bekommen, was schon aufgrund der vertraglichen Regelung in Art. I des DÖPV mit nichts anderem als schlichtweg falsch zu betiteln ist. Derartiges sollte nicht nur, sondern hat - wie es Michael schon vollkommen richtig gepostet hat - nicht auch noch Quelle gerade dieses Forums zu sein. Und das gerade besteht eben nicht aus "Otto-Normalverbrauchern".

    Selbst aber solche haben einen Anspruch darauf, dass man ihnen bei einer Ausstellung soweit als möglich korrekte Belegbeschreibungen vorträgt, auch wenn mir der Begriff "Otto-Normalverbraucher" unter Philatelisten an sich zuwider ist. Zu der tatsächlich ernst gemeinten Aufforderung, die zum Frankobegriff produzierte Total-Fehlinterpretation als solche von jenen erläutern zu lassen, die sie schon längst mit genügend Stichpunkten als ebenso schlichtweg falsch identifiziert haben, fehlen einem recht die Worte ...von sowoher sich schulmeistern zu lassen ...ist selbst daran Schuld.