Hallo miteinander,
starten wir mit einem von der Taxe her einfach zu beschreibenden Brief von Bergedorf nach Berlin.
Brief aus Bergedorf nach Berlin vom 13.o9.1858
Das Stempelgerät B.L.P.A. wurde von der Reppenhagenschen Landpost angeschafft, auf diese werde ich bei einem späteren kurz eingehen. Relevant ist, dass diese eigenständige Posteinrichtung Amt Bergedorf schon vor der Gründung der Lübeck-Hamburgischen Post (Beiderstädtische Post) existierte und 1853 von letzterer übernommen wurde. Man kann grob sagen, dass der Stempel von der Beiderstädtischen Post übernommen wurde und auf Briefen aus oder in die Landpostbereiche von Bergedorf (immer Vorderseitig) abgeschlagen wurde. Konkret heißt dass, das der Brief entweder in einem Landpostbuero aufgegeben, oder einem Briefträger eines Landpostbueros mitgegeben wurde. Im Beiderstädtischen Postamt wurde dann der Textbogenstempel als Aufgabestempel und der achteckige Rahmenstempel ´B.L.P.A.´ zur Kennzeichnung von Briefen aus dem Landpostbereich abgeschlagen.
Die Frage, ob und wann Bergedorf dem DÖPV beitrat hat Karl Knauer in seinem Buch "Bergedorfer Postgeschichte" beschrieben. Demnach wurde Bergedorf zum o1.o1.1856 Mitglied.
Wir sehen hier einen Vereinsbrief des DÖPV, taxiert mit 4 Schillingen, umgerechnet 3 Silbergroschen für einen einfachschweren Brief einer Entfernung von über 20 Meilen.
Als Appetitmacher noch eine kurze Info zum Thema Bergedorf und DÖPV: Es gab Vereinsmitglieder, die aus dem Beitritt Hamburgs und Lübecks in Jahr 1852 ableiteten, da Bergedorf ja Hamburg und Lübeck gemeinsam gehörte, das Bergedorf ebenfalls als wie zum Postverein gehörend behandelt werden kann. Dazu an anderer Stelle mehr.