Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • 103. Die Postgeschichte von Sandersfeld

    Sandersfeld ist winziger Ort an der Kreisstraße 343 zwischen Falkenburg (Gemeinde Ganderkesee), Hude und Hatten im Landkreis Oldenburg. Der Ort Sandersfeld, der auch heute nur wenige Häuser hat, gehört zu keiner dieser Gemeinden.

    Früher lag dieser Ort an der alten Postroute, d.h. der Landstraße bzw. der Chaussee zwischen Oldenburg und Bremen. Die vormalige grossherzoglich oldenburgische Post - mit Postkutschenstation - befand sich im Gebäude des Gasthofs Sandersfeld, welchen es auch heute noch gibt. Heute gibt es hier ebenfalls eine Gaststätte und einen sogen. "Swinger-Klub".

    Der Gasthof wurde im Jahr 1820 gebaut. Der Gastwirt Johann Loennecker aus Falkenburg ließt diesen Gasthof errichten und erhielt vom Oldenburger Herzog Peter Friedrich Ludwig einen Betrag von 3.000 Thalern als Zugabe für den Bau der Poststation. Loennecker zahlte aus eigener Tasche 1.500 Thaler dazu und bezog im Jahr 1821 mit Frau und 11 Kindern das fertige Gebäude.

    Bei dem neuen Anwesen handelte es sich um ein Staatsgut mit Übernachtungsmöglichkeiten, dem eine Schmiede, eine Backstube, eine Roßmühle und zwei Ställe für Pferde angegliedert waren. Natürlich wurde auch Landwirtschaft betrieben.

    Die Postspedition Sandersfeld wurde lt. Paul Ohrt, wohl im Jahr 1824 bzw. 1825 eingerichtet (Ohrt, S. 89, ebenso Feuser 3098, S. 740) Der Bestellbezirk von Sandersfeld war flächenmäßig relativ groß und reichte über Hude über Teile des heutigen Ganderkesee bis in Bereiche der heutigen Gemeinde Hatten.

    Briefe und Abstempelungen aus Sandersfeld gehören schon zu den selteneren Poststücken. Es gibt hier nicht allzu viel bzw. es ist hier nicht allzu viel erhalten geblieben.

    Der erste Poststempel von Sandersfeld ist ein einzeiliger Rahmenstempel (Ra1) "SANDERSFELD", den der Gastwirt und Postmeister Johann Loennecker wohl privat erstellen ließ. Bei der Zunahme des Briefverkehrs war es ein enormer Aufwand und mühevoll, jedes Mal handschriftlich die Ortsbezeichnung "Sandersfeld" auf die Briefe zu schreiben, so dass er sich wohl privat diesen Stempel erstellen ließ, um sich diese Arbeit zu erleichtern. Ich verweise auf meine Ausführungen zum Ra1 bei "Zetel", die hier ebenfalls sinngemäß gelten.

    Vorphilabrief vom 1.3.1842 mit dem Ra1 "SANDERSFELD" nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost) (Ohrt, S. 196, Nr. 51a.; Feuser Nr. 3098 - 1)

    Brief vom 21.02.1846 von der Huder Windmühle mit dem Ra1 "SANDERSFELD" nach Osternburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 92) (Ohrt, S. 196, Nr. 51a.; Feuser Nr. 3098 - 1)

    Ohrt hat diesen seltenen Stempel erstmals auf Brief am 8.2.1842 registriert (Ohrt, S. 196). Der abgebildete Brief aus dem Jahr 1846 ist die zeitich letzte mir bekannte Verwendung dieses Stempels.

    Anfang des Jahres 1852 wurden die ersten oldenburgischen Briefmarken auch in Sandersfeld eingeführt. Wie diese Marken in der Anfangszeit in Sandersfeld - wahrscheinlich handschriftl. - entwertet wurden, ist mir bisher mit keinem einzigen Beleg bekannt.

    Beim Graveur und Kupferstecher C. A. Buchholz in Hannover hatte die oldenburgiche Postbehörde einen Langstempel (L1) "SANDERSFELD" bestellt. Am 13.10.1855 traf dieser Stempel beim Hauptpostamt in Oldenburg ein (Ohrt, S. 46) und wurde dann wohl kurzzeitig später in Sandersfeld in Gebrauch genommen.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem schwarzen L1 "SANDERSFELD" nach Falkenburg (Auktion ist mir nicht bekannt)

    Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in blau (wohl Papierlieferung C) mit dem schwarzen L1 "SANDERSFELD" nach Delmenhorst. (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 774)

    Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in hellrosa auf Brief der 2. Gewichtsstufe mit dem schwarzen L1 "SANDERSFELD" nach Delmenhorst (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Am 23.12.1858 wurde lt. Ohrt, S. 196 und S. 127 f. ein zweizeiliger Rahmenstempel "SANDERSFELD" in Gebrauch genommen, der vom Graveur H.G. Schilling in Berlin gefertigt worden war.

    Brief mit einer (links stark angeschnittenen) Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in graublau (Papierlieferung E) und dem schwarzen Ra2 "SANDERSFELD 16/4" nach Delmenhorst (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 773)


    Recommandierter Brief mit dem schwarzen Ra2 "SANDERSFELD 2/1" (1860) nach Elsfleth, frankiert mit einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen rosa in der dunkleren Farbe der 1. Auflage (Auktion von "Die Briefmarke GmbH" am 28./29. Mai 1993, Los-Nr. 1362)

    Die Stempelfarbe wurde in Sandersfeld wohl erst im Jahr 1860 von schwarz auf blau umgestellt. Ohrt hat die blaue Stempelfarbe erstmals auf einem Brief vom 24.05.1860 registriert (Ohrt, S. 242).

    Brief Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in graublau (Papierlieferung E) mit dem blauen Ra2 "SANDERSFELD 12/10" (wohl 1860) nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Bfst. Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen in blau mit einer Doppelentwertung durch den schwarzen L1 "SANDERSFELD" und dem blauen Ra2 "SANDERSFELD" (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 772)

    Brief der doppelten Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen sehr lebhaft rosa - 1. Auflage - mit blauem Ra2 "SANDERSFELD 5/1" nach Delmenhorst (es wurde das Auktionshaus, welchen diesen Brief anbot von mir leider nicht vermerkt)

    Beitrag wird fortgesetzt..,

  • Senkrechtes Paar einer Oldenburg Nr. 9, 1/4 Groschen in dunkelorange (1. Aufl. Jan. 1861) mit dem blauen Ra2 "SANDERSFELD 4/11" auf Teil eines Damenbriefes nach Rastede (aus der Rothschild-Slg, 10/1939; 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 423)

    Oldenburg Nr. 9, 1/4 Groschen in gelborange (2. Aufl.) mit dem blauen Ra2 "SANDERSFELD 7 ..." (163. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 2. bis 4.12.2021; Los-Nr. 4339)

    Brief Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen kobaltblau mit graublauem Ra2 "SANDERSFELD ..." nach Oldenburg (8. Boker-Auktion vom 12.11.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 336)

    Brief Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen in rosa (mit Scherenschnitt) und dem blauen Ra2 "SANDERSFELD 10/8" nach Oldenburg (aus meiner Slg.)

    Bfst Oldenburg Nr. 16Aa, 1/2 Groschen in gelborange (leicht oxidiert) mit dem blauen Ra2 "SANDERSFELD 28/5" (aus meiner Slg.)

    Brief Oldenburg Nr. 18A, 2 Groschen in dunkelultramarinblau mit dem blauen Ra2 "SANDERSFELD 22/11" ( 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 773)

    Brief Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen in rot mit dem blauen Ra2 "SANDERSFELD 30/4" nach Delmenhorst (aus meiner Slg.)

    Die Postanstalt Sandersfeld wurde am 15.07.1867 aufgehoben. Die Postanstalt dieses Bestellbezirks wurde zu diesem Zeitpunkt nach Hude verlegt, da zu diesem Zeitpunkt die Eisenbahnstrecke Bremen-Oldenburg eröffnet wurde (Ohrt, S.76, Fn. 33)

    Im Jahr 1868 verkaufte der Gastwirt und vormalige Postmeister Johann Loennecker den Gasthof und die vormalige Poststation Sandersfeld an den Gastwirt Sosath (aus einem NWZ-Artikel 11/ 1996).

  • 104. Die Postgeschichte von Hude

    Hude ist eine Gemeinde im Landkreis Oldenburg in Niedersachsen und liegt zwischen Oldenburg und Bremen. Ende 2022 hatte Hude 16.372 Einwohner.

    Die oldenburgische Postgeschichte von Hude begann bereits mit "SANDERSFELD", da Hude in diesem Bestellbezirk lag. Am 15.07.1867 wurde die Postanstalt von Sandersfeld nach Hude verlegt, da zu diesem Zeitpunkt die Eisenbahnverbindung von Bremen nach Oldenburg eröffnet wurde und Hude hier eine Haltestelle hatte. Dies wurde in den "Oldenb. Nachrichten" vom 14. Juli 1867 Nr. 164 bekanntgegeben: (Ohrt, S. 76, Fn. 33)

    Am 15.d.M. (Eröffnung der Eisenbahn zwischen Bremen und Oldenburg) wird auf dem Bahnhof in "HUDE" eine Postspedition errichtet mit dem Distributionsbezirk der bisherigen Postspedition Sandersfeld. An demselben Tage werden die Postspedition und das Postrelais zu "SANDERSFELD" aufgehoben.

    Post- und Telegraphen-Direktion

    Starklof

    Hude erhielt einen Doppelkreisstempel "HUDE", der vom Graveur H.G. Schilling in Berlin gefertigt und der am 15. Juli 1867 nach Hude ausgeliefert wurde.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen rosa - weiter Durchstich 10 - mit dem grünlichblauen K2 "HUDE 1/10" ( 1867) nach Delmenhorst (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Brief Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen dunkelrosa - weiter Durchstich 10 - aus Hohenböken (mit Inhalt) mit dem grünlichblauen K2 "HUDE 13/11" ( 1867) nach Oldenburg (aus meiner Slg.)

    Brief Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen dunkelrosa - weiter Durchstich 10 - mit dem grünlichblauen K2 "HUDE 13/11" (1867) nach Delmenhorst (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 188)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen rot - weiter Durchstich 10 - mit dem grünlichblauen K2 "HUDE 16/12" (1867) nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 735)

    Abstempelungen des K2 "HUDE" zählen zu den grossen Stempelseltenheiten von Oldenburg. Es sind nur wenige Briefe erhalten geblieben. Die hier abgebildeten Briefe sind die einzigen Briefe, die ich in mehr als 30 Jahren gesehen habe.

    Nach dem Ende der Oldenburgzeit wurde der K2 "HUDE" noch sehr lange auf NDP und dem Deutschen Reich nachverwendet. Auch hier ist dieser Stempel keinesfalls häufig zu finden.

    Bfst. mit einem Paar NDP Nr. 3, 1/2 Groschen mit dem blauen K2 "HUDE 11/4" (aus meiner Slg.)

    NDP-Ganzsache mit Zusatzfrankatur NDP Nr. 4, 1 Groschen mit dem blauen K2 "HUDE 8/8" nach Halle an der Saale (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer NDP Nr. 16, 1 Groschen mit dem blauen K2 "HUDE 26/1" nach Birkenfeld (aus meiner Slg.)

    In der Zeit der 1. Brustschildausgabe des Deutschen Reichs - kleiner Brustschild - stellte die Postverwaltung die Stempelfarbe von blau auf schwarz um. Ich habe noch Marken "kleiner Brustschild" mit dem blauen K2 "HUDE" gesehen.

    Deutsches Reich Nr. 2a, 1/3 Groschen mit dem schwarzen K2 "HUDE 28/5" (aus meiner Slg.)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Brief mit einer Deutsches Reich Nr. 19 PF XXV mit dem schwarzen K2 "HUDE 10 9" nach Delmenhorst (aus meiner Slg.)

    Befund für diesen Plattenfehler-Brief

    Brief mit einer roten Deutsches Reich Nr. 19, 1 Groschen und dem schwarzen K2 "HUDE 14 4" (aus Ludgers Slg.)

    Brief mit einer Deutsches Reich Nr. 33, 10 Pfennige - Ausgabe 1875 Pfennige - mit Inhalt und dem schwarzen K2 "HUDE 4 10" (1876) nach Warfleth (aus Ludgers Slg.)

    Diese letzte Brief ist die späteste Verwendung des K2 von "HUDE", die ich kenne.

  • 105. Die Postgeschichte von Seefeld

    Der Ortsteil Seefeld liegt am östlichen Jadebusen und bildet heute mit den Ortschaften Rodenkirchen und Schwei die Gemeinde Stadland, die im niedersächsischen Landkreis Wesermarsch liegt.

    Seefeld hatte im Jahr 1855 insgesamt 1.924 Einwohner und damit statistisch einen Anteil von 0,74% am oldenburgischen Briefverkehr (Ohrt, S. 221). Tatsächlich findet man heute Abstempelungen von Seefeld relativ selten und keinesfalls häufig.

    Die Postgeschichte von Seefeld bzw. die Geschichte der Poststempel beginnt mit einem Langstempel (L1) "SEEFELD", den Ohrt erstmals auf einem Brief vom 22.9.1831 registriert hat (Ohrt, S. 198, Nr. 53a.).

    Vorphilabrief mit dem schwarzen L1 "SEEFELD" nach Oldenburg (aus einem aktuellen ebay-Angebot)

    Ohrt S. 198, Nr. 53a.; Feuser 3287-1)

    Nach Einführung der Freimarken im Jahr 1852 wurde dieser Stempel zur Entwertung der Marken verwendet.

    Brief der zweiten Gewichtsstufe mit einem Paar der Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler im helleren blau der Papierlieferung A mit dem schwarzen L1 "SEEFELD" nach Varel (Auktion wurde von mir nicht notiert)

    Brief Nr. 2 IV, 1/30 Thaler (helleres blau/ Papierlieferung A) mit dem schwarzen L1 "SEEFELD" nach Abbehausen (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 778)

    Ebenso wie in anderen oldenburgischen Postspeditionen wurde die Stempelfarbe wohl im August 1853 von schwarz auf blau umgestellt. Ohrt hat die blaue Stempelfarbe erstmals auf einem Brief vom 16.08.1854 festgestellt (Ohrt, S. 242)

    Bfst. Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler in hellblau (Papierlieferung A) und Oldenburg Nr. 3 II, 1/15 Thaler in (blass-) rosa (Papierlieferung B) mit dem schwarzen L1 "SEEFELD", Bfst . Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "SEEFELD" (aus meiner Slg.)

    Bfst. Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler rosa mit dem blauen L1 "SEEFELD" (183. Rauhut & Kruschel-Auktion vom 16. und 17.03.2018, Los-Nr. 843)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem blauen L1 "SEEFELD" nach Abbehausen (au der Slg. Heinrich Sanders, S. 168)

    Seltener Brief mit einem Paar der Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in rosa als Akten-Frankatur (Portotaxe der 4-fachen Gewichtsstufe) mit dem blauen L1 "SEEFELD" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 352)

    Bf.-VS mit einer Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem blauen L1 "SEEFELD" nach Varel (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 778)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Am 28.01.1857 wurde ein zweizeiliger Rahmenstempel "SEEFELD" in Gebrauch genommen, den die oldenburgische Postverwaltung vom Graveur H. G. Schilling in Berlin anfertigen ließ (Ohrt, S. 127 f.). Ohrt hat diesen Stempel erstmals auf einem Brief vom 09.02.1858 gesehen (Ohrt, S.197, Nr. 53c.).

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in graublau (Papierlieferung E) mit dem blauen Ra2 "SEEFELD 12/4" nach Ellwürden. Dieser Brief ging "retur" (handschriftl. Vermerk in rot) und erhielt vorderseitig nochmals den Stempel "SEEFELD 14/4" (= Tag und Monat wurden im Stempel vertauscht) (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 168)

    Bfst. mit einem sehr seltenen Dreierstreifen einer Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb und dem blauen Ra2 "SEEFELD 15/9" (Miracle de la couleur, 160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los-Nr. 825)

    Brief Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem blauen Ra2 "SEEFELD 4/5" nach Brake (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 778)

    Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau (Eckrandstück) mit dem blauen Ra2 "SEEFELD 20/12" nach Burhave (183. Auktion Rauhut & Kruschel vom 16. und 17.03.2018, Los-Nr. 1866)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen im kräftigeren rosa der 1. Aufl. und dem blauen Ra2 "SEEFELD 10/12" nach Varel (188. Auktion Rauhut & Kruschel vom 11.01.2019, Los-Nr. 1172)

    Bfst. mit einem sehr seltenen Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 8, 3 Groschen in gelb mit dem blauen Ra2 "SEEFELD 28/7" (156. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 22.6.2019, Los-Nr. 2318)

    Ein etwas kurioser Brief mit 2 x einer Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen dunkelkobaltblau, der 2 x an die gleiche Adresse gesandt wurde. Die rechts klebende Marke hat den blauen Ra2 "SEEFELD 25/4", die linke Marke den Ra2 "SEEFELD 13/5" (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 487).

    Bfst. Oldenburg Nr. 14, 3 Groschen in hellgelb mit dem blauen Ra2 "SEEFELD 12 12" (aus meiner Slg.)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Brief Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen rot mit dem blauen Ra2 "SEEFELD 11/3" nach Rodenkirchen (183. Auktion Rauhut & Kruschel vom 16. und 17.03.2018, Los-Nr. 1806)

    Oldenburg Nr. 15A, 1/3 Groschen in hellgrün mit dem blauen Ra2 "SEEFELD 22/9" (aus meiner Slg.)

    Nach dem Ende der oldenburgischen Post wurde der alte oldenburgische Rahmenstempel "SEEFELD" im Zeitraum des Norddeutschen Postbezirks noch nachverwendet. Ohrt hat eine Nachwendung dieses Stempels bis zum 12.12.1871 registriert (Ohrt, S. 197).

    Die Stempelfarbe wurde in Seefeld zwischen dem 14.05.1867 und dem 16.03.1868 von blau auf schwarz umgestellt (Ohrt, S. 242).

    Brief mit einer NDP Nr. 4, 1 Groschen und dem bläulich-schwarzen Ra2 "SEEFELD 30/5" (aus meiner Slg.)

    Aufbrauchsganzsache NDP U 18 - 1 Groschen auf 2 Sgr. blau mit dem schwarzen Ra2 "SEEFELD 9/1" nach Delmenhorst (aus meiner Slg.)

    eine Impression von SEEFELD auf einer nachkolorierten Postkarte vom 29.06.1918 (aus meiner Slg.)

  • 106. Die Postgeschichte von Grossenmeer

    Grossenmeer ist ein Ortsteil der Gemeinde Ovelgönne im Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen. Aktuell hat Grossenmeer ca. 990 Einwohner.

    Die Postgeschichte von Grossenmeer beginnt zum 01. Januar 1859. Die Eröffnung der Postanstalt "GROSSENMEER" ist in den "Oldenb. Anzeigen" 1859 Nr. 2 bekanntgegeben mit den Worten: (vgl. Ohrt, S. 75, Fn. 32)

    Mit höchster Genehmigung wird am 1. Januar 1859 zu "GROSSENMEER" eine Postspedition errichtet, welche vorzugsweise den Versendungsverkehr der Gemeinden Grossenmeer, Oldenbrok, Neuenbrok, Bardenfleth und Altenhuntorf und der Bauerschaft Moorhausen (Gemeinde Oldenburg) zu vermitteln hat.

    Oldenburg, 1858, Dezember 31

    Bödeker.

    Möring.

    Der erste und einzige oldenburgische Poststempel von Grossenmeer war ein zweizeiliger Rahmenstempel "GROSSENMEER", der vom Graveur H.G. Schilling in Berlin angefertigt wurde (vgl. Ohrt, S. 127 f.).

    Bfst. Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in graublau (Papierlieferung E) mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER 30/1" (aus meiner Slg.)

    Von der Oldenburg Nr. 2 gibt es mit der Abstempelung von Grossenmeer m.E. nur die Type III in der graublauen Farbe, denn die war die einzige Marke, die zu diesem Zeitpunkt noch hergestellt und ausgeliefert wurde.

    (= Aufl. VII, Ablieferungszeit 1858 Sept., Papierlieferung E, vgl. hierzu Ohrt-Krötsch, S. 27)

    Zu diesem späten Zeitpunkt wurde m.E. nur noch der 4. Druckbogen verwendet, in dem ausschließlich die Oldenburg Nr. 2 in der Type III vorkommt.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in graublau (Papierlieferung E) mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER 5/3" nach Sande ( aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 153)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in sehr lebhaft rosa (Papierlieferung D, vgl. Krötsch-Ohrt, S. 27) mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER 8/8" nach Oldenbrok. (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 76)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER 1 9" nach Elsfleth (29. Schlegel-Auktion vom 1. bis 3.11.2021, Los-Nr. 315)

    Bfst. Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen in kobaltblau mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER ...2" (aus meiner Slg.)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einem Paar der Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen dunkelgraublau mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER 20 2" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 485)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 13, 2 Groschen in dem blassen ziegelrot der 1. Aufl. mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER 23 3" nach Oldenburg (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 513)

    Bfst. Paar Oldenburg Nr. 16Aa, 1/2 Groschen orange (rechte Marke bereits leicht oxidiert) mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER 25 11" (aus meiner Slg.)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Brief mit einem Paar der Oldenburg Nr. 16Aa, 1/2 Groschen orange mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER" nach Ovelgönne (3. Boker-Auktion vom 15.03.1986, Heinrich Köhler, Los-Nr. 185)

    Brief Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen rosa mit dem blauen Ra2 "GROSSENMEER 8/6" nach Brake (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 153)

    Brief mit einem Paar Oldenburg Nr. 16Aa, 1/2 Groschen in orange mit dem blauen Ra2 "GROSSENMMER 30/3" nach Elsfleth (330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 565)

    Nach dem Ende der oldenburgischen Markenzeit wurde der oldenburgische Ra2 "GROSSENMEER" auf Marken des Norddeutschen Postbezirks und des Deutschen Reichs nachverwendet. Ohrt, S. 179 hat eine Verwendung des Stempels bis zum 27.09.1869 registriert. Tatsächlich ist dieser Ra2 aber mindestens noch bis zum 09.09.1872 nachverwendet worden.


    Brief (mit Inhalt) mit einer NDP Nr. 16, 1 Groschen mt dem blauen Ra2 "GROSSENMEER 6/6" (1869) nach Elsfleth. (aus meiner Slg.)

    Ohrt, S. 239 hat bereits für Vortag dieses Briefes, den 05. Juni 1869 grünlich-schwarze Stempelfarbe ausgewiesen. Dies kann nicht stimmen, denn der obige Brief hat noch grünlich-blaue Stempelfarbe. Gleichwohl wird dies wahrscheinlich einer der letzten Briefe gewesen sein, der noch blau gestempelt wurde.

    Bfst. mit einer NDP Nr. 16, 1 Groschen und dem schwarzen Ra2 "GROSSENMEER 12/9" (aus meiner Slg.)

    Bfst. Deutsches Reich Nr. 3, 1/2 Groschen - kleiner Brustschild - mit dem schwarzen Ra2 "GROSSENMEER 4/6" (1872) (aus meiner Slg.)

    Brief DR Nr. 4, 1 Groschen mit dem schwarzen Ra2 "GROSSENMEER 9/9" (undatiert, wahrscheinlich 1872) nach Ovelgönne (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Man beachte hier die unterschiedlichen Zahlengrößen für den Tag und den Monat!

    Dies ist die späteste bzw. zeitlich letzte Verwendung dieses Stempels, die mir bekannt ist.

  • 107. Die Postgeschichte von Essen (Oldenburg)

    Die Gemeinde Essen (Oldenburg) liegt im südoldenburgischen Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen.

    Zu den Zeiten der grossherzoglich oldenburgischen Post hatte der Postbestellbezirk Essen insgesamt 2.973 Einwohner. Dies ergab einen statistischen Anteil von 0,5% am Briefverkehr in Oldenburg (Ohrt - für das Jahr 1855- , S. 217) Briefe und Abstempelungen von Essen sind selten.

    Vorphila-Brief aus Hengelage vom 25.1.1832 mit dem roten L1 CLOPPENBURG (Feuser 591-7) und dem handschriftl. Ortsaufgabevermerk "Essen" nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Die Postgeschichte von Essen bzw. die Geschichte der Poststempel von Essen beginnt am 24. April 1852 mit der Auslieferung eines zweizeiligen Rahmenstempels (Ra2) "ESSEN", der vom Graveur Aug. Lülves in Hannover gefertigt worden war (Ohrt, S. 126 f.). Dies war auch der einzige Poststempel, der als Ortsstempel in Essen während der oldenburgischen Zeit verwendet wurde. Ohrt hat diesen Stempel in der frühesten Verwendung auf einem Brief vom 29.12.1853 gesehen (Ohrt, S. 177, Nr. 24a.)

    Brief Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler im blau mit dem schwarzen Ra2 "ESSEN 19/12" (1852) nach Dinklage (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Schwarze Stempelfarbe wurde in Essen ebenfalls nur bis August 1853 verwendet, danach wurde auf "blau" umgestellt .

    Brief Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem blauen Ra2 "ESSEN 5/7" nach Papenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 151)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen in blau mit dem blauen Ra2 "ESSEN 21 8" nach Eckwarden (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 151)

    Oldenburg Nr. 6c - 1 Groschen indigo - mit dem blauen Ra2 "ESS(EN) 17/1 (1)" oder "ESS(EN) 17/ 1(2) (vormals aus Ludgers Slg.)

    Nach Essen wurde wohl mindestens ein Bogen der Oldenburg Nr. 6c - indigo - ausgeliefert. Florian Berger hat aus diesem Ort diese seltene Marke mit Stempeldaten zwischen dem 15. November und dem 12. Dezember registriert (Berger, S. 28). Nachtrag: Es ist aber durchaus möglich, dass diese Marke nach diesem angegebenen Zeitraum, am 17. Dezember abgestempelt wurde. So ist dies in dem BPP-Attest ausgewiesen, welches allerdings die 2 der 12 als Monatsangabe in Klammern setzt (= nicht vollständig lesbar).

    Briefstück Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen im blassen rosa der 2. Aufl mit dem blauen Ra2 "ESSEN 24/6" (aus einem aktuellen Nachverkaufs-Angebot Dr. Derichs 10. Online-Auktion vom 27.-29.12.2023, Los-Nr. 2177)

    Fernbrief mit einer Mischfrankatur der Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen in rosa (1. Auflage) und einer Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen in kobaltblau mit dem blauen Ra2 "ESSEN 29 9" nach Remscheid (2. Boker-Auktion vom 7.12.1985, Heinrich Köhler, Los-Nr. 149) Es gibt wohl nur 2 Briefe in dieser Frankatur-Kombination.

    Überseebrief mit mit einer 13 Sgr.-Frankatur mit einer Oldenburg Nr. 12a, dunkelgraublau (?) und 4 Exemplaren der Oldenburg Nr. 14, 3 Groschen in zitronengelb mit dem blauen Ra2 "ESSEN 5/9" über Aachen via Ostende-Liverpool nach New York/ Nord-Amerika. Vorderseitig hat der Brief - übereinandergesetzt - den roten PAID-Stpl. von Aachen und den roten Ankunftsstempel von New York. Das Gesamtporto betrug 13 Sgr., anteilig entfielen auf das ausländische Porto 11 Sgr. (Hobbyphilatelie Internationale Briefmarken-Auktion vom 08.09.1998, Los-Nr. 3257)

    Diese Frankatur "via Aachen" ist relativ selten, weil die Versendung "via Bremen" deutlich günstiger war und ein USA-Brief über Bremen nur 5 1/2 Sgr. kostete.

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Kleine Korrektur:

    Die 6c hat laut Attest das Datum 17.12., stellt also in bezug auf das Handbuch Berger eine neue Spätverwendung dar. Wobei Berger scheinbar ohnehin nur sein eigenes geführtes Archiv zur 6c im Buch dargestellt hat. Die von Stegmüller registrierten können nicht im Handbuch Berger berücksichtigt sein, denn auch die andere veräußerte 6c sprengte den Datensatz von Berger. Die angebliche Anzahl erhaltener 6c ist dort auch ohnehin zu niedrig angesetzt (ca. 50).

    Sonst: Ich habe meine beiden 6c veräußert, diese ist also auch nicht mehr in meinem Besitz.

    (Köhler-Auktion letztes Jahr im April)

  • Moin Ludger,

    es ist entweder das Datum "17/11" oder "17/12", da die 2. Zahl im Monat m.E. nicht entzifferbar ist. Auch der BPP Stegmüller hat diese Monatsangabe in Klammern gesetzt. Da im oberen Bereich geringfügig etwas vom Stempel zu sehen ist, hat er hier auf "17/12" geschlossen. Ob es "neue Spätverwendungen" gibt, weiß ich nicht. Wenn der Bogen (oder die Bögen) der Nr. 6c am Schalter aufgebraucht war, gab es die Marke schlicht und einfach nicht mehr. Diese Marke konnte man offenbar am Schalter in Essen nur eine begrenzte Zeit kaufen.

  • Moin Bernd!

    Sagst Du. Die obere Schlaufe der 2 ist am Rand der Marke zu sehen und wurde von Herrn Stegmüller auch so gesehen, daher eindeutig 2 und nicht 1. Also wie geschrieben 17.12.

    (Eine 1 kann keine solche Schlaufe erzeugen wie zu sehen)

    Wann der Bogen aufgebraucht war, wissen weder Du, ich oder Herr Berger oder sonstwer...

    Mit Spätverwendung habe ich mich ausschließlich auf das Handbuch bezogen.

  • 107. Die Postgeschichte von Essen (Oldenburg)

    Fortsetzung

    Diese Marke auf Briefstück (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 151), abgestempelt mit dem blauen Ra2 "ESSEN 20/4" muss nicht zwingend eine Oldenburg Nr. 17A sein. Es kann auch eine abgestempelte Probenmarke Nr. 17 P 3 sein. Bei einem der beiden Bögen dieser Probenmarke berührt der waagerechte Durchstich das untere Oval. Dies ist ein recht markantes Merkmal und kommt in dieser Art auf Marken der Oldenburg Nr. 17A nur sehr selten vor. Eine endgültige Einschätzung, ob es sich um eine Probenmarke handelt, lässt sich erst mit einem UV-Test treffen. Die Probenmarke erscheint unter UV-Licht gelbbraun bis rötlichbraun, während die Nr. 17A unter UV violett leuchtet.

    Im Vergleich dazu: Eine Probemarke Oldenburg Nr. 17 P 3 mit dem Ra2 "LOHNE 1/5" mit diesem waagerechten Durchstich. Die Farbe ist hier bei dieser Marke zwar deutlich blasser, aber diese Marke oxidiert in der Farbe, blasst auch aus und ist sehr lichtempfindlich, so dass sich hier bei den einzelnen Probenmarken deutliche Farbunterschiede ergeben können.

    Die "Zeit der ungewöhnlichen Entdeckungen" ist bei Oldenburg noch längst nicht abgeschlossen...

    Brief Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen rot mit dem blauen Ra2 "ESSEN 10/1" nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 151)

    Bfst. Oldenburg Nr. 18A, 2 Groschen in dunkelultramarinblau mit dem blauen Ra2 "ESSEN 19/3" (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 151)

    Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen in weinrot (?) - weiter Durchstich 10 - mit dem blauen Ra2 "ESSEN ..3/12" (1867) (aus einem aktuellen Auktionsangebot)

    Ab dem Jahr 1868 wurde der Ra2 "ESSEN" in der Zeit des Norddeutschen Postbezirks weiterverwendet. Paul Ohrt hat eine Nachverwendung dieses Stempels bis zum 8. Juli 1869 registriert (Ohrt, S. 177).

    Brief NDP Nr. 4, 1 Groschen mit dem blauen Ra2 "ESSEN 18/3" (1868) nach Neuenkirchen (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Paketbegleitbrief mit einer NDP Nr. 3, 1/2 Groschen und einer NDP Nr. 5, 2 Groschen mit dem blauen Ra2 "ESSEN 3/3" (1868) nach Vechta (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Bfst. NDP Nr. 4, 1 Groschen und NDP Nr. 6, 5 Groschen, jeweils mit dem blauen Ra2 "ESSEN" (aus meiner Slg.) Diesen Stempel gibt es lt. Ohrt auch auf NDP nur in blauer Stempelfarbe (Ohrt, S. 238).

  • Ich nehme Bezug auf meinen letzten Beitrag mit der Darstellung des 1- Gr.-Briefstücks mit dem Ra2 "ESSEN" aus der vormaligen Slg. Heinrich Sanders.

    Etwas Ähnliches wurde gestern auf ebay versteigert. Mit dem Ra2 "BRAKE 20/6". Für 8,50 Euro. Allerdings nicht an mich. Hier gilt das Gleiche wie ich es oben beim "ESSEN"-Briefstück beschrieben habe. Es könnte sich auch hier um eine Probenmarke Nr. 17 P 3 handeln. Dies lässt sich nur mit einem UV-Test feststellen. Auch die Farbe könnte hier mit "fleischrot" passen, wenn man sich das Bild ansieht.


    Die "Zeit der ungewöhnlichen Entdeckungen" ist bei Oldenburg noch längst nicht abgeschlossen...

    Die Farben der Probe 17 P 3 sind - wie gesagt - recht unterschiedlich, denn die Probenmarke oxidiert und blasst auch aus. (Bild Brief Nr. 17 P 3, aus meiner Slg.)

    unter UV-Licht ist die Probe gelbbraun bis rötlichbraun

  • ... warum kaufst du das gute Stück nicht für den Betrag einer unbelegten Pizza? Selbst wenn es keine Besonderheit wäre, wäre der "Verlust" doch minimal.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Das ist alles okay.

    Ich habe 3 Briefstücke (mit Stpln. "LOHNE", "ABBEHAUSEN" und eine rund ausgeschnittene "ESENSHAMM") und den oben abgebildeten Brief der Oldenburg-Probe Nr. 17 P 3 in meiner kleinen Sammlung. Und natürlich ärgere ich mich ein bißchen über meine kleine Nachlässigkeit und dass ich diesen Kauf versäumt habe. Aber ich bin andererseits auch kein "GEIER" und weise hier auch alle Oldenburg-Interessenten auf diese Besonderheit in meinen Beiträgen hin. Und erkläre, wie man diese prüfen und bestimmen kann.

    Auch ist die Chance vielleicht 50:50. Es muss nicht zwingend eine "Probe" sein. Es gibt auch "normale" Oldenburg Nr. 17A mit diesem waagerechten Durchstich. Allerdings recht selten.