Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • ... war kein Vorwurf, nur eine Präzisierung. :)

    Ja, ein Traumstück, das jeder gerne hätte (ich auch, weil die DS vlt. sogar über Bayern gelaufen war). :love:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • 26. Der berühmte 12er-Block der Oldenburg Nr. 5 - 1/3 Groschen

    Eine der allergrößten philatelistischen Seltenheiten weltweit ist der zum größten Teil postfrische 12er-Block der Oldenburg Nr. 5, 1/3 Groschen schwarz auf grün. Dieser darf in meiner Auflistung der großen und kleinen Seltenheiten von Oldenburg nicht fehlen.

    Dieses Stück ist ein "Markpunkt" der Philateliegeschichte. Es ist das einzige etwas größere Blockstück der 2. Ausgabe von Oldenburg, welches erhalten geblieben ist. Und eines der bemerkenswertesten und seltesten Stücke von Steindruckmarken weltweit. Vormals befand sich dieses Stück in den Sammlungen von Arthur Hind, Maurice Burrus und John Boker jr., bevor es jetzt auf der 1. ERIVAN-Auktion am 08. Juni 2019, Heinrich Köhler, unter Los-Nr. 158 erneut versteigert wurde. Hind und Burrus bezeichneten dieses Stück übereinstimmend bereits als das hochwertigste Stück ihrer Sammlungen.

  • 27. Oldenburg Michel-Nr. 7 - 2 Groschen - schwarz auf mattrötlichkarmin mit dem Plattenfehler II "weißer Fleck unter "RG" von "OLDENBURG" links an der Blattverzierung".

    Dies ist wahrscheinlich einer der markantesten und interessantesten Plattenfehler auf Oldenburg-Briefmarken. In meinem Michel-Spezial von 2020 ist dieser Plattenfehler zwar gelistet, aber nicht abgebildet. Im Preis wird hier lediglich für ein gestempeltes Exemplar ein -,- (unbewertet) angeführt.

    Florian Berger bildet diesen Plattenfehler aber auf S. 30 seines Handbuches ab.

    Ich zeige drei Exemplare dieses markanten und recht seltenen Plattenfehlers aus meiner Sammlung, aus dem ersichtlich ist, dass dieser Plattenfehler als Randstück im Bogen vorkam. Ich gehe daher davon aus, dass der Plattenfehler nur 1 x im Bogen auftrat. Und das Markenbild erscheint in allen drei mir vorliegenden Exemplaren nahezu identisch schräg zum Rand. Da weder ein Originalbogen noch die Druckstöcke erhalten geblieben sind und auch nichts schriftlich festgehalten wurde, weiß man heute nicht mehr, wieviele Marken der Druckbogen damals hatte. Wahrscheinlich werden dies aber 100 Marken gewesen sein.

    Bfst. Oldenburg Nr. 7 PF II mit dem Ra2 "APEN" (aus meiner Slg.)

    Oldenburg Nr. 7 PF II mit Ra2 "VAREL" (aus meiner Slg.)

    Oldenburg Nr. 7 PF II mit dem Ra2 "DEDESDORF" (aus meiner Slg.)

    Der zuständige Bundesprüfer bezeichnete die Druckverschiebungen bei der "2" als Schmitzdruck. Da alle Marken exakt die gleiche Druckbesonderheit haben, kann dies m.E. auch ein Teil dieses sehr markanten Plattenfehlers sein. Man beachte auch den übereinstimmenden Druckausfall im oberen Teil des O von OLDENBURG.

  • 28. Oldenburg Nr. 8 PF II "Fehlstelle am rechten Rand"

    Florian Berger hat in seinem im Jahr 2022 erschienenen Handbuch einen neuen - bisher nirgendwo katalogisierten - Plattenfehler beschrieben, der er auf der Marke Oldenburg Nr. 8 - 3 Groschen schwarz auf gelb - festgestellt hat. Ich bezeichne diesen Plattenfehler als PF II, im Hinblick darauf, dass der Plattenfehler "OLBENBURG" unter Nr. 8 PF I in den Katalogen gelistet ist.

    Oldenburg Nr. 8 PF "Fehlstelle am rechten Rand" mit Ra2 "WILDESHAUSEN", Der PF ist oben rechts über dem Stempel zu sehen. Es handelt sich hierbei auch um das Exemplar, welches Florian Berger auf S. 30 in seinem Handbuch im Ausschnitt zur Veranschaulichung des PF abgebildet hat. (aus meiner Slg.)

  • 29. Brief mit einer Oldenburg Nr. 6a PF II "unterbrochene Randlinie unten"

    Der Plattenfehler Oldenburg Nr. 6a PF II ist einer der häufigsten Plattenfehler der Oldenburg Nr. 6a - 1 Groschen blau -. Und wird fast immer irgendwo angeboten. Recht selten sind hingegen Marken auf Brief mit diesem Plattenfehler.

    Brief Oldenburg Nr. 6a PF II "unterbrochene Randlinie unten" aus "BERNE" nach Delmenhorst. Die Marke wurde mit dem L1 "BERNE" entwertet, der Ra2 "BERNE 26/7" (1860) ist als Ortsaufgabestempel zu sehen.(aus meiner Slg.) Bei diesem Plattenfehler ist auch das "E" von 'Ein Groschen' unten beschädigt.

    Zu beachten ist, dass ein Teil der Marken Oldenburg Nr. 6a PF II einen kleinen Stich im rechten Wertschild der '1' hat (vgl. Florian Berger, S. 29)

  • 30. Brief Oldenburg Nr. 8 - 3 Groschen gelb, als Teilfrankatur von Oldenburg nach Havanna/ Cuba.

    Eine Einzelfrankatur der Oldenburg nach Cuba, aufgegeben am 15.09.1860 in OLDENBURG , Nr. 8 - 3 Groschen gelb - über 'Prussian Closed Mail' via Liverpool expiditiert, was ein Gesamtporto von 22 Groschen erforderte. 19 Sgr. wurden in bar entrichtet. Vorder- und rückseitig mit hs. taxiertem Weiterfranco "19". Die 3-Groschen-Marke stellte also lediglich das Postvereinsporto dar, Vorderseitig "London PAID" mit Datum vom 18.09.1860. Der Brief traf in Havanna, CUBA am 11.10.1860 ein (= rückseitiger Stempel).

    Ein sehr seltener Brief. (Spezialauktion Oldenburg - Sammlung Westerloy- Joachim Erhard, Stuttgart, 15. Februar 1992, Los-Nr. 9019 - Ausrufpreis 30.000,- DM)

  • 31. Brief einer Oldenburg Nr. 6a - 1 Groschen blau, von "NEUENBURG" als Teilfrankatur nach Washington D.C. , USA

    Brief mit einer Teilfrankatur einer Oldenburg Nr. 6a - 1 Groschen - "via Bremen" mit STEAMER als Schiffspost aus "NEUENBURG" am 17.09.1860 über New York nach Washington D.C.. Der Brief traf am 17.October 1860 in NY ein (siehe NY PAID-Stempel) und wurde dann auf dem Landweg weitertransportiert. Die Ankunft in Washington ist leider nicht bekannt. Das Briefporto betrug insgesamt 5 1/2 Sgr. Da nur 1 Groschen frankiert wurde, mußten noch 4 1/2 Groschen in bar entrichtet werden - siehe vorderseitigen Vermerk - (Dies entsprach 10 Cents - "10" und "PAID" Auslandsvermerk) .Das gesamte Porto "via Bremen" betrug 5 1/2 Sgr.. (vgl. Florian, Berger, S. 145)

    Auch ein seltener Brief (Spezialauktion Oldenburg - Sammlung Westerloy - Joachim Erhard, Stuttgart, 15. Februar 1992, Los-Nr. 9018 - Ausrufpreis 3.000,- DM)

  • ... ein toller Brief, aber eine Teilfrankatur ist und war es nicht. Das Franko wurde für den DÖPV mit Marke und für die weitere Beförderung bar bezahlt, also war es eine geteilte Frankoabgeltung.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • @ Ralph,

    das ist wohl richtig. Ich drücke mich immer ein bißchen " philatelistisch unkorrekt" aus. Das liegt "in meiner Natur". Man kann auch stattdessen sagen, dass die Inlandstrecke mit einer Marke zu einem Groschen freigemacht wurde, während die Auslandsstrecke von 4 1/2 Groschen (links unten notiert) bar bezahlt wurde.

  • ... ja, das wäre dem Brief angemessener.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Du bist aber auch ein "kleiner Penibel". Das Wort "Teilfrankatur" ist natürlich falsch. Das räume ich ein. Da hast Du natürlich recht. Aber dieses Wort wurde selbst vom Auktionshaus Erhard im Jahr 1992 verwendet. Und "trotz wirklich eklatanter Falschbezeichnung" in der Beschreibung wurde der Brief verkauft. :P

  • Ich hoffe doch sehr, dass du dich nicht kritiklos dem Vokabular von Auktionsfirmen anschließt - das wäre ja schrecklich!

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • 32. Brief Oldenburg Nr. 6a mit dem Stempel "SANDE" und dem Postablagestempel "FEDDERWARDEN" nach Jever

    Es gibt nur sehr wenige Briefe der Oldenburg Nr. 6a mit dem Postablagestempel von "FEDDERWARDEN". Denn dieser Stempel ist selten. Dies ist ein Stück aus meiner Sammlung. Auf Briefen mit anderen Marken der 2. Ausgabe von Oldenburg als der 1-Groschen-Marke habe ich diesen Stempel noch nie gesehen.

    Dieser Postablage-Doppelovalstempel von "FEDDERWARDEN" stellt daher eine Besonderheit der Oldenburg-Philatelie dar.

  • Ich hoffe doch sehr, dass du dich nicht kritiklos dem Vokabular von Auktionsfirmen anschließt - das wäre ja schrecklich!

    Natürlich nicht.

    Aber ich habe mich an "Unarten" und "Falschbezeichnungen" gewöhnt. Und da kommt man ganz schlecht wieder runter. Ich habe neulich sogar schon das GENITIV vernachlässigt und bin in einem DATIV gelandet....

  • ... der Dativ ist dem Genitiv sein Feind ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • 33. Brief mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 5 aus BERNE nach Löningen

    Die Marke Oldenburg Nr. 5 ist als Dreierstreifen auf Brief sehr selten und zählt zu den großen Oldenburg-Raritäten. In der Abbildung ein Brief aus BERNE nach Löningen. Die Marken wurden jeweils mit dem Ra2 "BERNE 19/3" entwertet, der auch oben rechts auf diesem Brief als Ortsaufgabestempel angebracht ist. Rückseitig hat der Brief den Übergangsstempel von "DELMENHORST" (Ra2) und den Ankunftsstempel von LÖNINGEN (Ra2). 3 x 1/3 Groschen = 1 Groschen entsprach dem normalen Briefporto. (8. Boker-Auktion vm 12.11.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 324, damaliger Ausrufpreis: 150.000,- DM)

  • 34. Mischfrankatur einer Oldenburg Nr. 3 III mit einer Oldenburg Nr. 6a auf Brief aus Hooksiel nach Göttingen

    Es kam vor, dass im Jahr 1859 noch Restbestände der 1. Ausgabe am Schalter verkauft wurden und gleichzeitig aber schon Marken der 2. Ausgabe erschienen waren. Hieraus ergeben sich einige seltene Mischfrankaturen.

    Bf. mit einer Oldenburg Nr. 3 III "Hermelin schattiert" in Mischfrankatur mit einer Oldenburg Nr. 6a als 3-Groschen-Frankatur auf Brief aus "HOOKSIEL" nach Göttingen (Hannover). Eine der schönsten Briefe dieser Mischfrankatur, die erhalten geblieben ist. (ex Boker, Sammlung Westerloy, Auktion Joachim Erhardt vom 15. Februar 1992, Los-Nr. 9014, Ausrufpreis: 10.000,- DM)