Oldenburg Altdeutschland - Marken und Stempel

  • Aber wenn jemand hier keine Kopien dieser Briefe einstellen will und Ludger hier Probleme sieht, akzeptiere ich das.

    Hallo Bernd,

    das kann ich absolut nachvollziehen. Auch in der Arge Preußen gibt es Sammler, die zeigen ihre "Schätze" in kleinem Kreis, bekommen aber Schweißausbrüche bei dem Gedanken, sie öffentlich zu zeigen. Als Aussteller sind sie verständlicherweise nicht aktiv.

    Und ich kann es auch durchaus verstehen, wenn jemand seltene Originalbriefe nicht gern aus der Hand gibt.

    Ich würde meine Belege schon jemand zur Verfügung stellen, aber nur einer Person, die ich seit Jahren kenne und deren Zuverlässigkeit bekannt ist. Wenn ich Belege zur Prüfung schicke, gebe ich die Belege ja auch aus der Hand und sehr oft kennt man den Prüfer nicht persönlich.

    viele Grüße

    Dieter

  • ;)

  • 85. Die Postgeschichte von Hohenkirchen

    Fortsetzung

    3. Markenausgabe vom 01.01.1861:

    Oldenburg Nr. 9 - 1/4 Groschen dunkelorange (1. Aufl.) mit dem blauen Ra2 "HOHENKIRCHEN 31/3" (192. Rauhut & Kruschel-Auktion vom 20.07.2019, Los-Nr. 1147)

    Eine kurze Bemerkung von mir zu dieser Marke: Die Marke ist geprüft und auch in der Abstempelung für echt befunden worden. Aber ich finde es auffällig, dass die Monatszahl „3“ im Ra2 sehr weit rechts erscheint und auch die Stempelfarbe m.E. recht dunkel ist. Und die „3“ hat bei dem Stempel auf dieser Marke oben einen abgeflachten Kopf… (siehe hierzu im Vergleich die Form der „3“ in dem unten abgebildeten Brief)

    ….dies zu dem Zweck, warum ich hier den Ra2 mehrfach abbilde.

    Zierbrief Oldenburg Nr. 12a - 1 Groschen kobaltblau mit dem blauen Ra2 "HOHENKIRCHEN 15/5" nach Jever (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 479)

    Zierbrief Oldenburg Nr. 12b, 1 Groschen in dunkelgrautürkis mit dem Ra2 "HOHENKIRCHEN 15/7" nach Jever (Auktion wurde von mir nicht notiert)

    Briefstück Oldenburg Nr. 12a - 1 Groschen kobaltblau mit dem Ra2 "HOHENKIRCHEN 1/7" (aus meiner Slg.)

    Oldenburg Nr. 12b in der Farbe lebhaftgrautürkis (Michel-Farbführer: 32-2-5) mit dem Ra2 "HOHENKIRCHEN" (aus meiner Slg.)

    Recommandirt-Bf. Oldenburg Farbfrankatur Nr. 12b in der Farbe dunkelgrautürkis (Michel-Farbführer: 25-2-7) mit einer Nr. 14 in der Farbe zitronengelb mit Ra2 "HOHENKIRCHEN 3/12" (aus meiner Slg.) 4-Sgr-Frankatur = Brief der doppelten Gewichtsstufe mit zusätzlicher Einschreibgebühr. Es sind nur drei Briefe in dieser Frankaturkombination Oldenburg Nr. 12 und Nr. 14 bekannt, dies ist der einzige Brief mit einer Oldenburg Nr. 12b. Provenienz: aus der Burrus-Sammlung

    Oldenburg Nr. 13 - 2 Groschen rot mit dem blauen Ra2 "HOHENKIRCHEN ..8/2" (155. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 16.03.2019, Los-Nr. 1426)

    4. Markenausgabe Juli 1862:

    Brief Nr. 17A - 1 Groschen rosa mit dem blauen Ra2 "HOHENKIRCHEN 8/11" nach Jever (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 187)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Bfst. Oldenburg Nr. 15A, 1/3 Groschen in hellgrün mit dem blauen Ra2 "HOHENKIRCHEN 21/7" (aus meiner Slg.)

    Bfst. Oldenburg Nr. 18A - 2 Groschen in lebhaftultramarinblau mit blauem Ra2 "HOHENKIRCHEN 12/6" (29. Schlegel-Auktion vom 1. - 3.11.2021, Los-Nr. 317)

    Zierbrief mit einer Oldenburg Nr. 17A - 1 Groschen rosa und dem Ra2 "HOHENKIRCHEN 8/11" nach Jever (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 725)

    Ab ca. 15.12.1866 wurde in Hohenkirchen ein Doppelkreisstempel mit Datum eingeführt, der den vorherigen Ra2 "HOHENKIRCHEN" ersetzte. Ohrt, S. 180 geht von einer Einführung spätestens Anfang Januar 1867 aus. Tatsächlich wurde dieser Stempel, der lt. Ohrt, S. 131 ebenfalls vom Graveur H.G. Schilling in Berlin angefertigt wurde, bereits mindestens 14 Tage früher verwendet.

    Oldenburg Nr. 16Aa - 1/2 Groschen in gelborange mir Ra2 "HOHENKIRCHEN 14/...", Bfst. Oldenburg Nr. 18A - 2 Groschen ultramarinblau mit dem K2 "HOHENKIRCHEN 18/1" (1867) und Nr. 19A - 3 Groschen hellgelbbraun mit dem K2 "HOHENKIRCHEN 26/2" (1867) (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 18A - 2 Groschen in blassultramarinblau mit dem K2 "HOHENKIRCHEN 15/12" (1866) nach Esens (Kgr. Hannover) (aus meiner Slg.)

    Brief Oldenburg Nr. 17B - 1 Groschen rosa mit dem blauen K2 "HOHENKIRCHEN 10/5" (1867) (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 187) Die Marke hat den PF II "doppelter Rahmenbruch obere Umrandung".

    Bfst. Oldenburg Nr. 17B - 1 Groschen rosa mit dem K2 "HOHENKIRCHEN 1/8" (1867) (aus meiner Slg.)

    Dieser Stempel wurde lt. Ohrt, S. 180 mindestens bis zum 29.11.1867 verwendet. Zum Ende der Oldenburgzeit zwischen dem 30.11.1867 und dem 25.01.1868 wurde die Stundenangabe im unteren Bereich des Stempels entfernt (vgl. Ohrt, S.180). Zwischen dem 23.08. und dem 26.11.1868 wurde dann die Stempelfarbe von blau auf schwarz geändert (vgl. Ohrt, S. 239). Genauere Angaben sind mir nicht möglich.

    Brief-VS Norddeutscher Postbezirk Nr. 16 - 1 Groschen mit dem schwarzen K2 "HOHENKIRCHEN 5/2" (ohne Stundenangabe im unteren Teil des Stempels) nach Esens (aus meiner Slg.)

    Ohrt hat längstens eine Verwendung dieses Stempels bis zum 14.07.1871 registriert (Ohrt, S. 180). Tatsächlich findet man diesen Stempel aber auch noch auf Brustschildmarken. Im Bild eine Marke Deutsches Reich Nr. 19 - 1 Groschen großer Brustschild mit dem schwarzen K2 "HOHENKIRCHEN 10/2" (1873) ohne Stundenangabe unten (aus meiner Slg.)

    Abschließend ein Bild von Hohenkirchen auf einer Farblithographie-Postkarte im Jugendstil, die am 21.03.1898 nach Oldenburg versandt wurde. (aus meiner Slg.)

  • 86. Die Postgeschichte von Zetel

    Zetel ist eine Gemeinde im niedersächsischen Landkreis Friesland. Die Gemeinde ist 81,41 qkm gross und hat aktuell etwa 12.230 Einwohner.

    Im Jahr 1855 war Zetel noch deutlich kleiner und hatte insgesamt 2.706 Einwohner (Ohrt, S. 220) Ohrt hat unter Bezugnahme auf diese Einwohnerzahl statistisch einen Anteil von 0,75% am Briefverkehr Oldenburgs berechnet (Ohrt, S. 229).

    In den Jahren 1843 bis 1845 hatte Zetel noch keinen Poststempel. Zetel unterhielt nur eine Briefniederlage. Es wurde handschriftlich mit schwarzer Tinte "Zetel" auf den Briefen vermerkt. Daneben ist in den letzten Jahren der Poststempel von "NEUENBURG" auf diesen Briefen verwendet worden.

    Vorphilabrief vom 20.08.1845 mit dem handschriftlichen Aufgabevermerk "Zetel" und dem Ra1 mit unterstellten Datum von "NEUENBURG 20/8" nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 132)

    Wohl im Jahr 1846 wurde hier ein einzeiliger Rahmenstempel "Zetel" privat beschafft.

    Paul Ohrt beschreibt dies auf S. 114 wie folgt:

    "Seine private Beschaffung ist vermutlich erst um das Jahr 1846 erfolgt, lediglich zur persönlichen Bequemlichkeit des damaligen Inhabers der Briefniederlage "Zetel"; denn 12 mir aus den Jahren 1843, 1844 und 1845 (zuletzt vom 15. September 1845) vorliegende Briefe, die in jener Briefniederlage aufgegeben waren, sind damals alle erst auf der nächsten Postanstalt "NEUENBURG" mit deren Aufgabestempel bedruckt, aber schon vorher vom Inhaber der zugehörigen Briefniederlage Zetel, wo man die Briefe abgegeben hatte , in Tinte mit dem handschriftlichen Vermerk "Zetel" beschrieben. Für den wenig schreibgewandten alten Inhaber der Briefniederlage war dieses Beschreiben aller Briefe mit dem Ortsnamen "Zetel" in jener "guten, alten Zeit", wo man noch keine Stahlfedern kannte, sondern erst einen Gänsekiel anspitzte, gewiß eine fürchterliche Arbeit! Solchen "Heidenarbeit" für den erfahrungsgemäß sehr behäbigen Inhaber der Briefniederlagen (meist Gastwirte und dergl.) hat vermutlich den Anlaß gegeben zur privaten Beschaffung des obigen Ortsstempels."

    Dieser einzeilige Rahmenstempel "ZETEL" ist äußerst selten und nur noch auf sehr wenigen Briefen zu finden. In der Abb. ein Brief vom 20.03.1852 mit diesem Ra1 "ZETEL" nach Oldenburg. (aus Florian Berger, S. 102)

    Bfst. Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler im helleren blau der Papierlieferung A (Farbe nicht original, wurde durch Scanner aufgehellt) mit dem schwarzen Ra1 "ZETEL" (101. Südphila-Auktion P. Feuser am 16.3.2024, Los-Nr. 1181)

    Es gibt wahrscheinlich nur noch 3 oder 4 frankierte Briefe, die heute noch erhalten geblieben sind und bei denen dieser Stempel zur Entwertung der Marken verwendet wurde.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 II - 1/30 Thaler in dem helleren Blau (Papierlieferung A) mit diesem kleinen schwarzen Ra1 "ZETEL" nach Strückhausen (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 93)

    Brief Oldenburg Nr. 2 II (anders fotografiert) - 1/30 Thaler mit diesem schwarzen Ra1 "ZETEL"

    nach Schüttorf (aus der Slg. Helmut Franken, dieses Bild zierte die Titelseite des Kataloges der 1990er-Oldenburg-Auktion von Christian Zieme, der damals die Slg. Helmut Franken aufgekauft und versteigert hat)

    Florian Berger bezeichnet diesen viereckigen Ra1 mit den spitzen Ecken von Zetel als "Typ 2".

    Es gab aber von Zetel nicht nur einen Stempel, sondern wohl noch einen zweiten Ra1 mit abgerundeten Ecken, den Florian Berger als "Typ 1" benennt.

    Bfst. mit einer Oldenburg Nr. 2 II in dem helleren Blau (Papierlieferung A) und dem schwarzen Ra1 "ZETEL" mit abgerundeten Ecken. (aus der Bernstein-Slg., (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 811)

    Von diesem Stempel "Typ 1" ist mir kein Brief bekannt und es soll nur noch eine weitere einzelne Marke mit diesem Stempel existieren. Die beiden einzeiligen Rahmenstempel von Zetel sind nach Einführung der Freimarken nur ganz kurze Zeit verwendet worden.

    Paul Ohrt gibt an, dass bereits wahrscheinlich schon am 24. April 1852 ein zweizeiliger Rahmenstempel nach Zetel ausgeliefert wurde, den die oldenburgische Postverwaltung beim Graveur Aug. Lüves in Hannover bestellt hatte (Ohrt, S. 126 f.)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 IV - 1/30 Thaler in blau mit dem schwarzen Ra2 "ZETEL 9/10" (1852) nach Esens (Kgr. Hannover) (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 182)

    Im August 1853 wurde dann auch in Zetel auf blaue Stempelfarbe umgestellt.


    Brief Oldenburg Nr. 2 III - 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen Ra2 "ZETEL 23/7" (1854) nach Varel (aus meiner Slg.)

    Bfst. OLdenburg Nr. 3 III, 1/15 Thaler in lebhaft rosa mit dem blauen Ra2 "ZETEL 12/5" (101. Südphila-Auktion P. Feuser am 16.3.2024, Los-Nr. 1042)

    Brief mit einem Paar der Oldenburg Nr. 2I und 2III (= 3. Druckplatte ab 1854), 1/30 Thaler in blau (etwas durch Scanner aufgehellt) (Papierlieferung C) mit dem blauen Ra2 "ZETEL 28/12" (1855) (129.-Auktion Auktionshaus Weiser am 9.3.2024, Los-Nr. 2064)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Drucksachenbrief (Vertreterankündigung) mit einer Oldenburg Nr. 5 - Ein Drittel Groschen schwarz auf grün mit dem blauen Ra2 "ZETEL 22/1" (1861) nach Sande. (29. Schlegel-Auktion vom 1. - 3.11.2021, Los-Nr. 236)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 6a - Ein Groschen schwarz auf blau mit dem blauen Ra2 "ZETEL 7/5" nach Wittmund (Kgr. Hannover) (aus der Bernstein-Slg., (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 812)

    Brief der 2. Gewichtsklasse mit einer Oldenburg Nr. 7 - 2 Groschen schwarz auf rosa mit dem blauen Ra2 "ZETEL 11/10" (1860) nach Westerstede (160. Auktion Dr. Wilhelm Derichs vom 13.03.2021, Los- Nr. 845)

    Bfst. Oldenburg Nr. 10a - Ein Drittel Groschen blaugrün mit dem Ra2 "ZETEL 24/10" (aus meiner Slg.)

    Drucksache (Vertreterankündigung) mit einer Oldenburg Nr. 10b - Ein Drittel Groschen moosgrün und dem Ra2 "ZETEL 9/10" nach Esens / Kgr. Hannover (173. Auktion Dr. Derichs am 04.11.2023, Los- Nr. 694)

    Brief mit einem Paar Oldenburg Nr. 11b - Ein halber Groschen dunkelbraun mit dem Ra2 "ZETEL 13/3" nach Varel (Slg. Westerloy, Auktion Joachim Erhardt vom 15.02.1992, Los-Nr. 9032)

    Brief Oldenburg Nr. 12a - Ein Groschen dunkelkobaltblau mit Ra2 "ZETEL 19/6" nach Varel (Auktion wurde von mir nicht notiert)

    2 Exemplare Oldenburg Nr. 13 - 2 Groschen zinnoberrot mit Ra2 "ZETEL 31/7" (die Unterlage wurde montiert und gehört original nicht dazu) (220. Rauhut & Kruschel-Auktion am 20./21.10.2023, Los-Nr. 2230)

    In Zetel wurde ein Bogen mit einem Doppeldruck der Oldenburg Nr. 13 ausgeliefert. (Mi.: Oldenburg Nr. 13 DD) Die Marke hat dem Ra2 "ZETEL 19/2". Das Stück stammt aus einem sogenannten Einrichtebogen, der dazu diente, den genauen Stand der Einzelmarken auf dem Markenbogen zu überprüfen. Beim ersten Druckgang war die Farbe noch in einem hellen rotbraun, erst der zweite Druckgang erbrachte die braunrote Farbe der Druckauflage. (7. Boker-Auktion vom 19.03.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 343)

    Brief mit der Nr. 13 DD - 2 Groschen zinnoberrot mit Doppeldruck und dem Ra2 "ZETEL 25/2" nach Varel (aus der Sammung Tommasini, wurde 2023 erneut versteigert)

    Es gibt nur diese beiden gezeigten Exemplare des Doppeldrucks der Oldenburg Nr. 13, jeweils mit dem Ra2 "ZETEL".

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Die in diesem Beitrag zu Zetel gezeigten Briefe und Marken sind allesamt nicht häufig zu finden.

    Im Gegenteil; ich denke, dass z.B auch die Frankaturen der Nrn. 5 und 10b zumindest für "ZETEL" Unikate sind. Und auch bei den Frankaturen der Nrn. 7 und 11b habe ich erst einmal Zweifel, dass es hier noch ein 2. Stück mit diesem Stempel gibt.

    Im 3. Part meiner Darstellung komme ich zu einem auch für mich recht erstaunlichen Ergebnis. Aus meiner Sicht ist so ziemlich alles, was zur 4. Oldenburg-Ausgabe (Ovalwappen-Ausgabe) gehört, mit dem Ra2 von "ZETEL" keinesfalls oft zu finden. Briefe und Marken dieser Ausgabe mit "ZETEL"-Entwertungen sind sogar ziemlich selten. Das mag Zufall sein, dass ich bisher nicht viel gesehen habe, aber ich habe hier eine ganze Menge Bildmaterial an der Hand, in der kaum etwas von Zetel enthalten ist.

    Bfst. Oldenburg Nr. 15A - Ein Drittel Groschen in hellgrün mit dem blauen Ra2 "ZETEL 4/11" (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 182)

    Auch die nach der Oldenburgzeit vorkommenden Nachverwendungen dieses Stempels von Zetel sind nicht "an der nächsten Ecke" sofort zu finden.

    Die Umstellung des Ra2 von "ZETEL" von blauer auf schwarze Stempelfarbe erfolgte zwischen dem 08.11. und dem 24.11.1868, also zu der Zeit des Norddeutschen Postbezirks. Ohrt hat am 07.11.1868 noch blaue, am 24.11.1868 aber bereits schwarze Stempelfarbe registriert (Ohrt, S. 244)

    Die abgebildete NDP Nr. 2 - 1/3 Groschen mit dem Ra2 "ZETEL 6/8" kann daher, da schwarze Stempelfarbe verwendet wurde, frühestens im Jahr 1869 gestempelt worden sein. Im weiteren Bild eine NDP Nr. 16 - 1 Groschen mit dem schwarzen Ra2 "ZETEL 4/12" (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer NDP Nr. 16 - 1 Groschen mit Inhalt und dem schwarzen Ra2 "ZETEL 7/3" (1869) nach Oldenburg (aus meiner Slg.)

    Deutsches Reich Nr. 6 - 5 Groschen (kleiner Brustschild) mit dem schwarzen Ra2 "ZETEL 13/10" (1872) (aus meiner Slg.)

    Die späteste Verwendung des Ra2 "ZETEL" hat Ohrt am 15.06.1874 gesehen (Ohrt, S. 206) Hier gehe ich zeitlich etwas weiter. Im Bild zeige ich 3 Marken Deutsches Reich Nr. 33, 10 Pfennige der Markenausgabe von 1875. Die rechte Marke hat den Ra2 "ZETEL 21/9". Daher ist der Stempel mindestens bis zu diesem Zeitpunkt nachverwendet worden. (aus meiner Slg.)

    Abschließend sei erwähnt, dass ich auch schon FÄLSCHUNGEN des Stempels von "ZETEL" gesehen habe. Und sogar auch Fälschungen von Oldenburgmarken mit dem Stempel "ZETEL". Daher ist hier Vorsicht beim Erwerb teurer fälschungsgefährdeter Stücke angebracht.

    Beispiel einer Komplettfälschung einer Oldenburg Nr. 6c mit dem Ra2 "ZETEL"

    Ohne auf das Markenbild der Nr. 6 einzugehen...

    * Die Marke hat nicht die leuchtende INDIGO-Farbe der Nr. 6c,

    * Eine Verwendung der Oldenburg Nr. 6c in "ZETEL" ist nicht nachgewiesen.

    * Auch der gefälschte Stempel stimmt nicht mit dem Original überein.

  • 87. Die Postgeschichte von Blexen

    Blexen ist heute ein Stadtteil der niedersächsischen Stadt Nordenham im Nordosten des Landkreises Wesermarsch an der Wesermündung (gegenüber von Bremerhaven), in dem mehr als 2.750 Menschen leben.

    Im Jahr 1855 hatte Blexen 1.762 Einwohner. Blexen hatte damit statistisch einen Anteil von 0,67 % am Postverkehr in Oldenburg. (Ohrt, S. 221)

    Die (nachweisbare) Geschichte der Poststempel von Blexen beginnt ca. im Jahr 1830. Ohrt hat hier auf Briefen in diesem Jahr einen kleinen einzeiligen Langstempel "BLEXEN" registriert. (Ohrt, S. 169) Es gibt hier aber noch einen 2. Langstempel "BLEXEN", der etwas größer ist und der in den Buchstaben ein etwas größeres "B" von Blexen hat und auch in den Formen des "E" abweicht. Diesen 2. Stempel habe ich bisher nur einmal gesehen und kann ihn zeitlich leider nicht einordnen. Der Stempel ist bei Ohrt und auch bei FEUSER nicht bekannt. Ich gehe aber davon aus, dass dies der ältere Stempel ist.

    Brief mit dem schwarzen L1 "BLEXEN" (TYPE I) nach Osternburg (aus einem Sammellos, 147.- Felzmann- Auktion vom 5.11.2013, Los-Nr. 11127)

    Vorphila-Brief aus dem Jahr 1834 mit dem ersten Poststempel von "BLEXEN" (schwarzer L1) nach Oldenburg (Abb. aus einem ebay-Angebot)

    Brief mit dem schwarzen L1 "BLEXEN" (Type II) und dem handschriftl. Vermerk "13/6" nach Oldenburg (aus einem Sammellos, 147.- Felzmann- Auktion vom 5.11.2013, Los-Nr. 11127)

    Dieser schwarze L1 "BLEXEN" wurde auch nach der Einführung der 1. Freimarkenausgabe im Jahr 1852 weiterverwendet. Im Bild ein Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 IV - 1/30 Thaler im helleren blau (Papierlieferung A) mit Federkreuzentwertung nach Abbehausen, bei dem der schwarze L1 "BLEXEN" nur als Ortsaufgabestempel eingesetzt wurde (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 682)

    Im August 1853 wurde auch in Blexen auf Anweisung der oldenburgischen Postverwaltung die Stempelfarbe von schwarz auf blau umgestellt.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 I - 1/30 Thaler in dunkelblau mit dem blauen L1 "BLEXEN" und einem handschriftl. Datumsvermerk "8/1" nach Ellwürden (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 682)

    Brief Oldenburg Nr. 2 III - 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "BLEXEN" nach Abbehausen (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 140)

    Am 29.03.1857 wurde der alte vorphilatelistische Langstempel "BLEXEN" gegen einen zweizeiligen Rahmenstempel (Ra2) BLEXEN ausgetauscht. Auch diesen Stempel bezog die oldenburgische Postverwaltung vom Graveur H.G. Schilling in Berlin (Ohrt, S. 127 f.).

    Bfst. Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler, die linke Marke in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "BLEXEN", die rechte Marke in dem dunkelblau der Papierlieferung D (m.E.) mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 9/4" (aus meiner Slg.)

    (Die Farbunterschiede zwischen den Papiersorten sind manchmal nur recht gering.)

    Oldenburg Nr. 3 I - 1/15 THaler im blassen fleischrot mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 1/11" (209. Auktion Rauhut & Kruschel vom 15.01.2022, Los-Nr. 862)

    Brief Oldenburg Nr. 6a - 1 Groschen blau mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 24/4" nach Rastede (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 682)

    Brief mit einem Viererstreifen der Oldenburg Nr. 9 - 1/4 Groschen in gelborange (2. Aufl.) mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 24/3" mit rückseitigem Amtssiegel der Gemeinde Blexen an den Deichgeschworenen Ritter zu Alttreuenfeld (8. Boker-Auktion vom 12.11.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 332) Dies ist eine der spektakulärsten Frankaturen von Oldenburg und eine Altdeutschland-Seltenheit allerersten Ranges.

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Brief mit einer Oldenburg Nr. 13 - 2 Groschen zinnoberrot (2. Aufl.) mit dem PF "Unterrand unterbrochen" und den blauen Ra2 "BLEXEN 24/2" nach Ellwürden (aus einer Schlegel-Auktion)

    Mit diesem Plattenfehler der Oldenburg Nr. 13 kenne ich bisher nur diesen Brief aus Blexen.

    Der Plattenfehler der Oldenburg Nr. 13 "Unterrand unterbrochen" ist im Handbuch von Florian Berger, S. 40 abgebildet. Nach meiner Beobachtung kommt der Plattenfehler nur auf der zinnoberroten 2. Aufl. der Nr. 13 vor. Im Bild eine ungebrauchte Nr. 13 mit diesem Plattenfehler aus meiner Sammlung.

    Bfst. mit einer Mischfrankatur einer Oldenburg Nr. 13 - 2 Groschen in rot und einer Oldenburg Nr. 17A - 1 Groschen in rosa mit dem blauen Ra2 "BLEXEN 6/12" (7. Boker-Auktion vom 19.03.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 344)

    Brief mit einem Paar und einer Einzelmarke der Oldenburg Nr. 15A - 1/3 Groschen hellgrün mit dem Ra2 "BLEXEN 27/7" nach Struckhausen (bei Ovelgönne) (Auktion Till Neumann vom 01.03.2003, Los-Nr. 252)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 18A - 2 Groschen in blassultramarin mit dem Ra2 "BLEXEN 9/10" nach Oldenburg (Auktion Till Neumann vom 01.03.2003, Los-Nr. 318)

    Oldenburg Nr. 17A - 1 Groschen rot PF II "doppelter Rahmenbruch obere Umrandung" mit dem Ra2 "BLEXEN 23/2" (aus meiner Slg.)

    Brief mit einem Dreierstreifen der Oldenburg Nr. 15A, 1/3 Groschen in grün mit dem Ra2 "BLEXEN 28/7" nach Jever (7. Boker-Auktion vom 19.03.1988, Heinrich Köhler, Los-Nr. 348)

    Nach dem Ende der Oldenburg-Zeit wurde der alte Oldenburg-Ra2 "BLEXEN" ab dem Jahr 1868 zunächst auf Marken des Norddeutschen Postbezirks, später dann auf Brustschilden des Deutschen Reichs nachverwendet. Paul Ohrt, S. 169 hat eine späteste Verwendung des Stempels am 25.04.1874 registriert.

    Die Stempelfarbe wurde irgendwann zwischen dem 08.12.1868 und dem 04.11.1870 von blau auf schwarz geändert. Ohrt hat am 07.12.1868 auf einem Blexen-Beleg noch blaue Stempelfarbe registriert und am 04.11.1970 bereits schwarze (Ohrt, S. 237). Eine genauere Eingrenzung ist mir auch nicht möglich.

    Ganzsachenausschnitt (U 1) mit einer NDP Nr. 16 - 1 Groschen und dem schwarzen Ra2 "BLEXEN 28/10" nach Westerstede (aus meiner Slg.)

    Bfst. mit einer NDP Nr. 17 - 2 Groschen und dem schwarzen Ra2 "BLEXEN 1/9" (aus meiner Slg.)

    Briefstücke mit einer Deutsches Reich Nr. 3 - 1/2 Groschen (kleiner Brustschild) mit dem schwarzen Ra2 "BLEXEN 3/7" (1872) und einer Deutsches Reich Nr. 19 - 1 Groschen (großer Brustschild) mit dem Ra2 "BLEXEN 18/4" (1873 oder später) (aus meiner Slg.)

  • 88. Die Postgeschichte von Langwarden

    Langwarden ist ein Ort auf der Halbinsel Butjadingen im Landkreis Wesermarsch, Niedersachsen.

    Zur Zeit der oldenburgischen Post im Jahr 1855 hatte Langwarden 813 Einwohner und

    damit statistisch nur einen Anteil von 0,31 % am Briefverkehr im Grossherzogtum.

    Die Geschichte der Poststempel von Langwarden beginnt nach der Franzosenzeit. Hier hatte die oldenburgische Post einen einzeiligen Langstempel "LANGWARDEN" beschafft, den ich erstmals auf einem Brief aus dem Jahr 1816 gesehen habe.

    Bf. aus dem Jahr 1816 mit dem schwarzen L1 "LANGWARDEN" nach Oldenburg. Dies ist der früheste Abschlag dieses 1. Poststempels, den ich bisher gesehen habe (aktuell im Angebot bei ebay)

    Ohrt hat diesen einzeiligen Langstempel "LANGWARDEN" mit schwarzer Stempelfarbe auf Vorphila-Briefen nur bis zum Jahr 1845 registriert (Ohrt: vidi 28.03.1845, S. 240) und dann erst wieder mit blauer Stempelfarbe ab dem 17. April 1855 (Ohrt, S. 240).

    Brief Oldenburg Nr. 2 III - 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit blauem L1 "LANGWARDEN" nach Varel (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 747)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 I - 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem blauen L1 "LANGWARDEN" und dem handschriftl. Zusatz "8/12" nach Burhave (aus meiner Slg.)

    Oldenburg Nr. 4a - 1/10 Thaler gelb mit 2 x blauem L1 "LANGWARDEN" (2. Sellschopp-Auktion vom 01.12.2021, Los-Nr. 174)

    Brief mit einem 3er-Streifen der Oldenburg Nr. 1 in olivgrün (Mgl.) mit blauem L1 "LANGWARDEN" nach Sande (2. Sellschopp-Auktion vom 01.12.2021, Los-Nr. 174)

    Vom 26. April 1860 bis zum 31. August 1861 wurde zusätzlich zum L1 "LANGWARDEN" ein Doppelkreisstempel (K2) von "LANGWARDEN" verwendet (Ohrt, S. 331 Nr. 238b). Da am 10. Juli 1859 bereits die 2. Oldenburger Markenausgabe eingeführt wurde, findet man diesen seltenen Stempel vornehmlich auf der Oldenburg Nr. 6a (und auch auf der Oldenburg Nr. 6c). Auf der ersten Markenausgabe Oldenburgs von 1852 gibt es meines Wissens nur 4 Stempelabschläge auf (losen) Marken und einen einzigen Brief mit diesem Stempel. Und dies ist nur darauf zurückzuführen, dass die Postbediensteten gehalten waren, erst Altbestände an Marken aufzubrauchen, bevor die "neuen" Marken der 2. Ausgabe verkauft werden.

    Die Besonderheit dieses neuen K2 "LANGWARDEN" war, dass es der einzige Zweikreisstempel Oldenburgs ist, der keine Stundenangaben enthält. Denn bei dem folgenden Zweikreisstempel, der im Herbst 1861 für das Hauptpostamt in Oldenburg bestellt wurde (und auch bei allen nachfolgenden Zweikreistempeln Oldenburgs), befindet sich innerhalb des unteren Teils des Doppelkreises eine Stundenangabe in arabischen Ziffern mit "V." (Vormittags) bzw. "N." (Nachmittags)

    Aufgrund dieser Besonderheit bezeichnete Ohrt diesen Stempel auch als "VERSUCHSSTEMPEL".

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 III - 1/15 Thaler - in lebhaft rosa mit dem K2 "LANGWARDEN 12/5" 1860 nach Ellwürden (m.E. Unikat) Dieser Brief befand sich in einer "Oldenburg-Luxussammlung" in der 36. Spezialauktion von Walter und Henry Kruschel, die am 6. November 1993 für 35.000,- DM angeboten wurde. Zu dieser Sammlung gehörten 73 lose Stücke und 28 frankierte Briefe.

    Oldenburg Nr. 4a - 1/10 Thaler in gelb mit dem blauen K2 "LANGWARDEN" (2. Sellschopp-Auktion vom 01.12.2021, Los-Nr. 174)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 6a - 1 Groschen blau mit dem blauen L1 "LANGWARDEN" und dem handschriftlichen Datumszusatz "22/8" nach Ellwürden (aus der Slg. Heinrich Sanders)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 6c - indigo - aus "LANGWARDEN" (L1) und dem handschriftl. Datumszusatz "18/4" nach Stollhamm (Auktionshaus Edgar Mohrmann & Co., 210, Auktion vom 2. Juni 2018, Los-Nr. 433)

    Beitrag wird fortgesetzt...

  • Oldenburg Nr. 6c, 1 Groschen - indigo - mit dem blauen K2 von "LANGWARDEN 19/5" (Ulrich Felzmann Auktion vom 16.11.2023, Los-Nr. 2205)

    Attest zu dieser Marke aus dem Jahr 2006

    (Das Indigo-Papier stammt aus einem kleinen Papier-Restbestand in der Steindruckerei Gerhard Stalling in Oldenburg. Florian Berger meint, dass dieses Papier aus dem "leuchtend dunkelblauen" Papierbestand der Papierlieferung B stammt. Mit diesem Papier wurden bereits Marken der Oldenburg Nr. 2 II und 2 IV - 1/30 Thaler gedruckt. Zwei verschiedene Markenfarben sind im "MICHEL" bisher bei der Oldenburg Nr. 6 katalogisiert worden (a) und c)). Und es sind noch weitere Papiersorten für den Druck der Oldenburg Nr. 6 verwendet worden. Dies ist noch ein weites "Entdeckungsfeld" für zukünftige Sammler.

    Im Vergleich dazu eine Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen in blau mit dem blauen K2 "LANGWARDEN" (aus meiner Slg.) Die Marke hat den PF II "Unterrand gebrochen" und das "E" von 'Ein Groschen' ist (bei diesem PF) unten beschädigt.

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem blauen K2 "LANGWARDEN 16/5" nach Ellwürden (aus der Bernstein-Slg., 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 746)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 6 - blau oder indigo? - mit dem K2 "LANGWARDEN 26/6" nach Elsfleth (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 189)

    Diese Marke ist zwar in der Sammlung Sanders nur als "a" ausgewiesen, vom Bild könnte es sich aber um eine "INDIGO" handeln. Dies ist allerdings nur mit Sicherheit feststellbar, wenn man das Original prüft.

    Zum 31.08.1861 wurde die Postspedition Langwarden aufgehoben. Der Bestellbezirk und dieses Gebiet wurden ab diesem Zeitpunkt der Spedition BURHAVE zugeteilt.

  • 89 . Die Postgeschichte der ostfriesischen Insel Wangerooge (Eine überarbeitete Fassung)

    Wangerooge ist mit 7,94 qkm Fläche die zweitkleinste ostfriesische Insel (Baltrum ist die kleinste!) und hat heute ca. 1.200 Einwohner. Die Östlichste der ostfriesischen Inseln gehört als einzige der bewohnten ostfriesischen Inseln nicht zum historischen Territorium Ostfriesland, sondern ist Teil des friesischen Jeverlandes und des Landes Oldenburg.

    Auch im 19. Jhd. gehörte Wangerooge als einzige dieser ostfriesischen Inseln zum Großherzogtum Oldenburg.

    Der Name der Insel Wangerooge setzt sich zusammen aus dem altgermanischen Wort Wanga für Wiese und dem friesischen Wort Oog für Insel.


    Ganz früher, vor mehr als 1000 Jahren waren die heutigen ostfriesischen Inseln nur grosse vorgelagerte Sandbänke in der Nordsee. Die Besiedlung dieser Inseln erfolgte wohl im frühen Mittelalter. Hier hatte man zu dieser Zeit wohl festgestellt, dass sich unter diesen Sandbänken und Dünenlandschaften ein Süsswasserreservoir befand. Die Entstehung dieses Süsswasserreservoirs lässt sich wie folgt erklären: Regen versickert im sandigen Boden der Insel und bildet eine Grundwasserschicht. Da Süßwasser aber leichter als Salzwasser ist, bildeten sich unter den Inseln sogenannte "Süsswasserlinsen", die auf dem Salzwasser schwammen wie "Fettaugen" in einer Suppe. Aufgrund dieses damals festgestellten Süsswasserreservoirs der ostfriesischen Inseln war eine Besiedlung möglich, denn es war damals technisch natürlich nur schwerlich möglich, ausreichend Süsswasser per Schiff auf die Inseln zu verbringen. Diese festgestellten Süsswasserlinsen waren jeweils bemessen an der Grösse der jeweiligen Insel natürlich unterschiedlich gross. Die "Linse" von Wangerooge war eher klein (im Vergleich z.B. zur grösseren Insel Norderney), aber doch ausreichend, um eine Besiedlung möglich werden zu lassen.

    Die Insel Wangeroge hatte im Jahr 1854 und Anfang des Jahres 1855 noch 342 Einwohner.

    Die Geschichte der Poststempel von Wangeroge beginnt ca. im Jahr 1833, denn noch im Jahr 1832 hat Paul Ohrt registriert, dass die Briefe von dieser Insel noch keinen Poststempel trugen. Den ersten Poststempel, einen einzeiligen Langstempel "WANGEROGE" stellte Paul Orth erstmals auf einem Brief vom 5. August 1833 fest (Orth, Die Poststempel von Oldenburg, 1911, S. 202, Nr. 64a).

    Vorphila-Brief mit dem schwarzen L1 "WANGEROGE" nach Oldenburg (aus einem aktuellen ebay-Angebot)

    Nach Einführung der Marken im Jahr 1852 wurde dieser Poststempel weiterverwendet und auch zum Abstempeln der Marken genutzt.

    Bfst. Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler zitronengelb mit dem schwarzen L1 "WANGEROGE" (33. Schlegel-Auktion am 27.11.2023, Los-Nr. 3)

    Brief Oldenburg Nr. 4b, 10 Thaler in zitronengelb mit dem schwarzen L1 "WANGEROGE" nach Berlin (die Auktion wurde von mir leider nicht notiert)

    Im August 1853 änderte auch Wangerooge die Stempelfarbe von schwarz auf blau.

    Wangerooge unterhielt ab mindestens 1850 eine "Badeanstalt", zu der einige Feriengäste z.T. von weit her kamen, um hier ihre Sommerferien zu verbringen. Es sind daher aus dieser Anfangszeit einige sehr schöne Frankaturen der 1. Ausgabe Oldenburgs mit dem L1 "WANGEROGE" erhalten geblieben.

    Es gibt von Wangerooge insbesondere eine ganze Anzahl sehr schöner Fernbriefe mit Frankaturen der Oldenburg Nr. 4 - 1/10 Thaler, die vornehmlich von Feriengästen auf Wangerooge geschrieben wurden.

    97602-oldenburg-nr-4b-zitronengelb-mit-l1-wangeroge-001-2-jpg

    Zierbrief mit einer Oldenburg Nr. 4b, 1/10 Thaler in zitronengelb vom 29.07.1854 nach Eutin, welches damals zu Dänemark gehörte. (5. Boker-Auktion vom 14. März 1987, Heinrich Köhler, Los.-Nr. 209)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in rosa mit dem blauen L1 "WANGEROGE" nach Tettens (Interphila Grobe & Lange, 205. Auktion vom 26. - 29.05.1993, Los-Nr. 5196)


    97603-wangerooge-png

    Der Ortskern der Gemeinde Wangerooge befand sich damals ganz im Westen der Insel und war um den Westturm der Insel gelegen.

    In der Sylvesternacht des Jahres 1854 gab es einen gewaltigen Orkan und eine Sturmflut in dessen Verlauf der kleine Ort auf der Insel Wangerooge nahezu vollständig zerstört wurde. Diese "Neujahresfluten" waren so stark, dass die vormalige Insel Wangerooge zum Anfang des Jahres 1855 zeitweise aus drei Teilen bestand und viele Dünen vollständig verschwunden waren. 233 der vormaligen Insulaner, die diese Fluten überlebt hatten, gingen nach dieser Flut im Jahr 1855 zurück aufs Festland, so dass die Bevölkerung in diesem Jahr auf 1/3 der vormaligen Bevölkerungszahl schrumpfte. Die Not der Insulaner war Anfang des Jahres 1855 nach diesem Orkan extrem groß. Die Brunnen im Westteil der Insel war versalzen oder "rochen nach Verwesung" und die Bemühungen, diese Brunnen weiter auszuschachten und hierdurch an Trinkwasser zu gelangen, waren zunächst erfolglos. Hinzu kam, dass der Winter 1854/ 1855 nach dem Orkan eine lange Frostperiode hatte.

    "Neujahrsflut"

    Eine detaillierte Schilderung der damaligen Geschehnisse von 1854/ 1855 findet sich auf "VIRTUAL WANGEOOGE".

    Die Bezeichnung "Gemeinde Wangeroge" wurde insbesondere durch die stark reduzierte Bevölkerung mit amtlichem Erlass des Grossherzogtums auf "Bauerschaft" umgeändert. Die vollwertige Postspedition von Wangerooge wurde dann schon bald in eine Postablage umgewandelt (vgl. hierzu Orth, S. 202 f., Fn. 82).

    Aus dem Jahr 1855, also aus dem Jahr unmittelbar nach den "Neujahrsfluten" sind mir nur zwei Briefe von der Insel Wangerooge bekannt.

    97604-brief-oldenburg-nr-2-iii-mit-l1-wangeroge-von-1855-001-2-jpg

    Ich besitze einen dieser beiden seltenen Briefe mit dem L1 WANGEROGE, der am 28. August 1855 frankiert mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau von einem der verbliebenen Insulaner nach Elsfleth geschickt wurde. (aus meiner Slg.)

    Dies ist der 2., mir bekannte Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in blau vom 01.06.1855 und dem grünblauen L1 "WANGEROGE" nach Oldenburg (5. Boker-Aktion vom 14.03.1987, Heinrich Köhler, Los-Nr. 208)

    Ich habe im Übrigen eine Oldenburg Nr. 2 III mit einem schwarzem Teilabschlag des L1 "WANGEROGE" in meiner Sammlung. Da diese Marke in Type III erstmals im Jahr 1854 erschienen ist, kommt diese eigentlich nie mit schwarzer Stempelfarbe vor, denn ab 1854 wurde auf Wangerooge in blau gestempelt. Es kann daher sein - aber dies ist nur eine Vermutung - , dass diese Abstempelung ebenfalls im Jahr 1855 nach dem Sturm vorgenommen wurde und zu diesem Zeitpunkt gerade keine blaue Stempelfarbe verfügbar war.

    In einem Kostenvoranschlag, welchen die Oldenburgische Postbehörde im Anfang des Jahres 1855 über die Gehälter der Beamten u.a. aufgestellt hat, ist bezüglich des Ortes "WANGEROGE" der Vermerk gemacht:

    "Die Badeanstalt Wangeroge wird wohl eingehen." (vgl Orth, S. 203, Fn. 82)

    Hier hatte sich die Postbehörde geirrt. Die verbliebenen Insulaner von Wangerooge bauten ihr Dorf in wenigen Jahren wieder auf, allerdings nicht am Westturm, wo der Ort sich vormals befand, sondern viel weiter östlich, wo sich auch heute noch der Ortskern von Wangerooge befindet. In den "Oldenburgischen Anzeigen" vom 30. Juni 1859 findet sich die Bekanntmachung:

    "Die Badeanstalt auf der Insel Wangeroge wird in bisheriger Weise am 1. Juli eröffnet."

    Die Postspedition Wangeroge gab es irgendwann - im Zeitraum der 1860er-Jahre in der 4. Ausgabe von Oldenburg - nicht mehr, wann diese ganz genau aufgehoben wurde, ist mir nicht bekannt. Es gab dann nur noch eine Postablage-Station.


    97607-brief-mit-oldenburg-nr-6a-und-l1-wangeroge-von-1860-001-2-jpg

    Brief vom 22.12.1860 mit einer Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau und dem L1 "WANGEROGE" nach Horumersiel (Auktion Zieme 1990)

    Zum Zeitpunkt der 2. Ausgabe Oldenburgs gab es wohl die Postspedition damals noch und auch diese Marke war wohl am Postschalter auf Wangerooge erhältlich. Das Bild mit dem Brief der Nr. 6a stammt aus der Sammlung Helmut Franken, Spezialauktion Oldenburg, Christian Zieme, 4. Mai 1990.

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  • Brief der doppelten Gewichtsstufe mit einem Paar der Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen schwarz auf blau mit dem blauen L1 "WANGEROGE" nach Jever (aus der Slg. von Oldenburgpost)

    Jedenfalls erhielt Wangerooge irgendwann in der Folgezeit keine Marken mehr zur Frankatur. Der Postort Wangeroge wurde dann nur noch als Postablage geführt. Es wurde dann auf Wangerooge so gehandhabt, dass die Briefe als Aufgabestempel den Langstempel "WANGEROGE" erhielten und die Briefe wohl auch in bar bei der Postablagestelle auf der Insel bezahlt werden mussten. Die Briefe wurden dann zum Festland transportiert und in die Poststation von TETTENS verbracht, zu deren Bestellbezirk die Insel Wangerooge gehörte. Hier überklebte der Postbeamte den Stempel L1 "WANGEROGE" mit einer Oldenburger Marke und stempelte diese dann mit dem zweizeiligen oldenburgischen Rahmenstempel von TETTENS ab (vgl. Orth, S.204, Fn. 82). Ich füge hier mal zwei Bilder bei, aus denen diese Abstempelungen ersichtlich sind. Dass solche Briefe sehr selten sind, bedarf in diesem Zusammenhang keiner Erwähnung.

    Bfst. mit L1 "Wangeroge", darüber geklebter Oldenburg Nr. 17A und dem zweizeiligen Rahmenstempel "TETTENS 6/7" (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 803)

    Brief nach Ringelstein bei Büren in Westphalen mit der L1 aus der Postablage grünlichdunkelblauer "WANGEROGE", dieser L1-Stpl. überklebt mit einer Oldenburg Nr. 19A - 3 Groschen in hellgelbbraun und abgestempelt mit dem RA2 "TETTENS 28/10" (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 804)

    Seit dem 01.07.1866 gehörte Wangerooge dann nach Angaben von Ohrt, S. 77 zum Bestellbezirk der Poststation Jever. Widersprüchlich zu dieser Angabe (Ohrt, S. 77) ist, dass Ohrt an anderer Stelle in seinem Buch 'Die Poststempel von Oldenburg', 1911 auf S. 202, Fn. 82 (S. 204 unten) angibt, dass er den 'K-Stempel von "TETTENS" auf Briefen aus "WANGEROGE" vom 16. Juli 1859 bis 05. Mai 1867 gesehen hat und erst in der zweiten Hälfte des Jahres 1867 mittels KmS-Stempels von Jever.

    Diese Postablagezuordnung JEVER ist selten.

    Orth gibt hier nur einen einzelnen Brief mit Datum vom 16. August 1867 an (S. 202 Fn. 82 unten, S. 204), der (wie vormals in Tettens/ s.obige Abb.) dann in der Poststation Jever frankiert und abgestempelt wurde. Gesehen habe ich Postablage-Briefe von Wangerooge mit zusätzlicher Frankatur und weiterer Abstempelung in Jever leider bisher noch nicht....

    Ein sehr ungewöhnlicher und seltener Nahbereichsbrief mit dem ermäßigten Porto zu 1/2 Groschen mit einer Oldenburg Nr. 16A - 1/2 Groschen orange (oxidiert) mit dem grünblauen L1 "WANGEROGE" nach Jever. Rückseitig hat der Brief den Ankunftsstempel "JEVER 30.01. * 3 - 4". Dieser Brief stammt sehr wahrscheinlich aus dem Jahr 1866 oder Anfang des Jahres 1867 (=blauer L1 "WANGEROGE"), da dieses ermäßigte Nahbereichsporto nur für Post im Bestellbezirk erhoben wurde. (aus der Slg. von Oldenburgpost).

    Gleiches gilt für diesen Dienstbrief (=Vermerk "off.") aus "WANGEROGE" (blauer L1), der vorderseitig den blauen Ra2 "JEVER 30/8 * 12/4" und rückseitig einen blauen K2 "OLDENBURG" trägt. Ebenfalls m.E. Bestellbezirk Jever. Der vorderseitige gestempelte Ra2 "JEVER" ist für das Bestellpostamt Jever typisch und wurde m.E. gestempelt, wenn ein Brief aus dem Bestellbezirk in einen anderen Bezirk weitergeleitet wurde. Der rückseitig blaue K2 Oldenburg macht deutlich, dass der Brief aus dem Jahr 1866 stammen muß, weil im Monat August des Jahres 1867 in Oldenburg schwarze Stempelfarbe verwendet wurde. (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Es gibt aber diesen Brief von Wangerooge, frankiert mit einer Oldenburg Nr. 17B - 1 Groschen rosa und entwertet mit dem schwarzen L1 "WANGEROGE" und vorderseitigen blauen Ra2 "JEVER 19/8 * 12 4" (1867) nach Wiarden Jeverland. Hier hatte offenbar jemand diese Marke auf die Insel Wangerooge mitgebracht (denn in der Postablage Wangeroge wurden damals keine Marken verkauft) und hat damit diesen Brief frankiert. Damals gehörte Wangerooge zum Bestellbezirk Jever, daher ist der Brief auch wohl vorderseitig in Jever abgestempelt worden ("normale" Durchgangsstempel wurde rückseitig gestempelt) Ohrt hat eine Verwendung von schwarzer Stempelfarbe auf Wangerooge ab dem 15.08.1867 registriert (Ohrt S. 244) (Auktion dieses Briefes habe ich leider nicht notiert.)

    Zu eine Nachverwendung des L1 "WANGEROGE" nach der Oldenburgzeit kann ich wenig Angaben machen, da ich hier kein Bildmaterial gespeichert habe. Ohrt hat dies damals nicht gesehen und schreibt, dass der L1 "WANGEROGE" nur bis 1867 verwendet wurde (Ohrt, S. 202). Ich habe vor langer Zeit mindestens eine Nachverwendung auf einem Bfst. gesehen.

  • 90. Die Postgeschichte von Dinklage

    Die Stadt Dinklage liegt im im Landkreis Vechta in Niedersachsen. Dinklage hat eine Fläche von 72,81 Quadratkilometern und hat heute ca. 13.400 Einwohner.

    Im Jahr 1855 hatte Dinklage nur 3.433 Einwohner und damit statistisch - berechnet an der Einwohnerzahl - damals einen Anteil von 0,57 % am Briefverkehr im Grossherzogtum Oldenburg. (Ohrt, S. 217 und 227)

    Der erste Poststempel von "DINKLAGE" war ein einzeiliger Poststempel, den Paul Ohrt erstmals auf einem Brief vom 31.07.1851 gesehen hat. Zu welchem genauen Zeitpunkt dieser Poststempel von Dinklage eingeführt wurde ist nicht bekannt. Ohrt hatte allerdings registriert. dass auf einem Brief vom 15.07.1848 noch kein Poststempel verwendet wurde und mit roter Tinte der Name "Dinklage" geschrieben und darunter der L1 "LOHNE" gestempelt wurde (Ohrt, S. 175).

    Der erste Poststempel (schwarzer L1) von "DINKLAGE" auf einem Vorphila-Dienstbrief vom 23.04.1850 nach Vechta (aus einem Scan von Oldenburgpost)

    Auch nach Einführung der 1. Markenausgabe im Jahr 1852 wurde dieser einzeilige Langstempel weiterverwendet.

    Brief Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler blau mit dem schwarzen L1 "DINKLAGE" nach Cloppenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 140)

    Im August 1853 stellte die Postspedition Dinklage von schwarzer auf blaue Stempelfarbe um.

    Brief der doppelten Gewichtsstufe mit 2 x Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in blau (Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "DINKLAGE" nach Varel (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 699)

    Brief mit einem Randstück der Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in rosa mit dem blauen L1 "DINKLAGE" nach Brake (aus der Erich Weise-Slg., 296. Köhler-Versteigerung vom 23.09.1997, Los-Nr. 943)

    Am 29.03.1857 wurde auch der alte vorphilatelistische Langstempel "DINKLAGE" gegen einen zweizeiligen Rahmenstempel (Ra2) DINKLAGE ausgetauscht. Diesen Stempel lieferte der Graveur H.G. Schilling aus Berlin (Ohrt, S. 127 f.).

    Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Groschen in gelb mit dem blauen Ra2 "DINLAGE 28/1" nach Halberstadt (aus meiner Slg.)

    Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem blauem Ra2 "DINKLAGE 16/6" nach Goldenstedt (bei Vechta) (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 699)

    Ungewöhnliche Nachsendefrankatur auf einem Brief aus dem preussischen "DÜSSELDORF" (Ra2) nach DINKLAGE (Ra2), dort mit einer einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen rosa (1. Aufl.) nachfrankiert und weiter nach Assen bei Beckum gesandt (194. Rauhut & Kruschel-Auktion vom 16.11.2019, Los-Nr. 787)

    Ein ungewöhnlicher Brief mit einer Oldenburg Nr. 7.

    Einzelfrankatur einer Oldenburg Nr. 10a auf einem Streifband, 1/3 Groschen in blaugrün mit dem blauen Ra2 "DINKLAGE 26/10" nach Cappeln bei Cloppenburg (aus meiner Slg.)

    Die Marke ist als "blaugrüne" Nr. 10a BPP-geprüft. Und hier könnte m.E. eine Nr. 10b vorliegen. Obwohl die Farbe sehr ungewöhnlich ist und wie eine "blaugrüne" wirkt.

    Bei der Nr. 10a sind die Zirkelpunkte zumeist nicht oder ganz wenig sichtbar, bei der moosgrünen Nr. 10b sind diese immer recht gut zu sehen und oft sogar recht dick. Auch ist die Nr. 10b in der Höhe kleiner als die Nr. 10a. Bei diesem Stück sind sowohl die Zirkelpunkte sichtbar und es handelt sich auch um eine "kleine" Marke, die in der Höhe mit der Nr. 10b übereinstimmt.


    Dieses Stück ist bisher die einzige mir bekannte Frankatur einer Nr. 10a, 1/3 Groschen aus Dinklage, Eine Familie Neekamp (=Adressat) wohnt heute noch in Cappeln. Dies ist auch eines der ganz wenigen Stücke einer Nr. 10a, bei denen die Zirkelpunkte in den Wertziffern deutlich sichtbar sind.

    Brief Oldenburg Nr. 12a, 1 Groschen in kobaltblau mit dem blauen Ra2 "DINKLAGE 29/5" nach Brinkum (aus meiner Slg.)

    Brief Oldenburg Nr. 12b, 1 Groschen (schwärzlichpreussischblau ?) mit blauem Ra2 "DINKLAGE 20/2" nach Aselage bei Herzlake (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 496)

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  • Brief Oldenburg Nr. 12b, 1 Groschen in einem grünlichen hellblau (?) mit dem blauen Ra2 "DINKLAGE 22/11" nach Lohne (111. Lenz-Auktion vom 06. - 09.11.2023, Los-Nr. 3900)

    Jemand hatte hier mit Bleistift ein "a" auf diesen Brief notiert. M.E. ist dies aber sehr wahrscheinlich eine b)-Farbe, denn diese Marke hat einen verschwommenen Druck, der letztlich nur bei der „Trübsblauen“ vorkommt. Die Farbe der Marke kann man aber letztlich nur auf dem Originalbrief und nicht mit einem Foto beurteilen.

    Brief der doppelten Gewichtsstufe mit einem Randstück der Oldenburg Nr. 13, 2 Groschen in ziegelrot (1. Auflage) mit dem blauen Ra2 "DINKLAGE 30/4" nach Friesoythe (160. Dr. Wilhelm Derichs-Auktion vom 13.03.2021, Los-Nr. 875)

    Bfst. Oldenburg Nr. 14, 3 Groschen in zitronengelb mit dem blauem Ra2 "DINKLAGE 8/10" (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 529)

    Ganzsache Oldenburg U 2B, 1 Groschen preussischblau - großes Format, Ausgabe 1861 mit dem blauen Ra2 "DINKLAGE 18/6" nach Wildeshausen (191. Rauhut & Kruschel-Auktion vom 25.05.2019, Los-Nr. 2719) (leider recht unscharf)

    Ganzsache Oldenburg U 3A, 2 Groschen rosa mit dem blauen Ra2 "DINKLAGE 19/4" nach Münster (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 699)

    4. Markenausgabe Juli 1862 und Ganzsachen ab 1862:

    Ganzsache Oldenburg U10, 1 Groschen rosa mit der Zusatzfrankatur einer Oldenburg Nr. 17A, 1 Groschen in karminrot mit blauem Ra2 "DINKLAGE 10/12"

    nach Stotel (Kgr. Hannover). 2-Groschen Frankatur der 2. Entfernungsstufe (6. Boker-Auktion vom 14.11.1987, Heinrich Köhler, Los-Nr. 299)

    Oldenburg Nr. 15A, 1/3 Groschen in Nuancen hellgrün und grün, Oldenburg Nr. 16Aa, 1/2 Groschen (Paar) in orange, Oldenburg Nr. 18A, 2 Groschen in blassultramarinblau und ultramarinblau und Oldenburg Nr. 19A, 3 Groschen in gelbbraun, jeweils mit dem Ra2 "DINKLAGE" (aus meiner Slg.)

    Bfst. mit 2 x Oldenburg Nr. 16Ab, 1/2 Groschen in rotorange mit dem Ra2 "DINKLAGE 6/4" (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 570)


    Ganzsache U 7A, 2 Groschen in hellblau mit dem Ra2 "DINKLAGE 29/10" nach Hagen bei Scharmbeck, 2-Gr.-Frankatur der 2. Entfernungsstufe, rückseitig die Durchgangsstempel von "VECHTA" (Ra2) und "DELMENHORST" (Ra2) und der Ankunftsstempel von HAGEN. (173. Auktion Dr. Derichs am 04.11.2023, Los-Nr. 708)

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  • Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 19A, 3 Groschen in hellgelbbraun mit dem blauen Ra2 "DINKLAGE 18/2" nach Oschersleben (Auktion Till Neumann vom 01.03.2003, Los-Nr. 320)

    Bfst. Paar Oldenburg Nr. 17B, 1 Groschen rosa (weiter Durchstich) mit dem blauen Ra2 "DINKLAGE 20/11" (1867) (aus meiner Slg.)

    Nach dem Ende der Oldenburgzeit wurde der zweizeilige Rahmenstempel lt. Ohrt noch bis mindestens 1874 nachverwendet. Ohrt hat eine letzte Verwendung des Ra2 "DINKLAGE" auf einem Brief vom 21.07.1874 beobachtet (Ohrt, S. 175). Auch die Stempelfarbe wurde von blau auf schwarz umgestellt. Wann dies aber genau erfolgt ist, kann ich nur ungefähr bestimmen.

    Bfst. NDP Nr. 1, 1/4 Groschen, Nr. 3, 1/2 Groschen, Nr. 4, 1 Groschen und Nr. 6, 5 Groschen mit blauem Ra2 "DINKLAGE 7/1" (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Paketbegleitbrief mit den NDP Nrn. 16, 1 Groschen und Nr. 17, 2 Groschen mit schwarzem Ra2 "DINKLAGE 16/11" nach Oldenburg (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Bfst. Norddeutscher Postbezirk Nr. 16, - Ausgabe 1869 - 1 Groschen mit dem schwarzen Ra2 "DINKLAGE 26/2" (oder 26/12). Die Marke hat einen ungewöhnlichen "Netzüberdruck", den ich bisher nur auf dieser Marke gesehen habe. (aus meiner Slg.)

    Paketbegleitbrief mit 2 x Deutsches Reich Nr. 20, 2 Groschen grauultramarin mit schwarzem Ra2 "DINKLAGE 31/12" (1873) nach Braunschweig (aus meiner Slg.)

    Deutsches Reich Nr. 19, 1 Groschen mit Ra2 "DINKLAGE" und Deutsches Reich Nr. 29, 2 1/2 auf 2 1/2 Groschen mit dem Ra2 "DINKLAGE 6/2" (1874) (aus meiner Slg.)

  • 91. Die Postgeschichte von Strohausen

    Strohausen ist heute ein Ortsteil (Bauernschaft) von Rodenkirchen und damit ein Teil der Gemeinde Stadland im Landkreis Wesermarsch, Niedersachsen. Ende 2022 hatte der Ortsteil Strohausen insgesamt 7528 Einwohner.

    Im Jahr 1855 wohnten nur 855 Menschen in Strohausen. Dieser kleine Ort gehört daher zu den kleineren Postorten im Grossherzogtum Oldenburg und hatte statistisch anteilig nur 0,34 % am Brief- und Postverkehr in Oldenburg (Ohrt, S. 221 und 228). Briefe und Marken mit Abstempelungen von Strohausen sind daher nicht häufig.

    Der erste Poststempel von Strohausen war ein kleiner einzeiliger umrandeter Rahmenstempel "STROHAUSEN" (Ra1), der privat angeschafft wurde. Ähnlich wie bei Zetel (ich verweise auf dortige Ausführungen) war es den Postbediensteten offenbar lästig und zu aufwändig, in jedem Einzelfall auf aufgegebenen Briefen den Ortsnamen "Strohausen" handschriftlich aufzubringen (vgl. hierzu Ohrt, S. 114). Daher hat man sich diesen Poststempel privat beschafft.

    Den umrandeten Langstempel "STROHAUSEN" (Ra1) hat Ohrt, S. 198 auf Briefen ab dem 26.09.1834 gesehen. In der Abb. ein Dienstbrief aus dem Jahr 1837 mit diesem Ra1 nach Bockhorn (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 91).

    Dienstbrief vom 10. 12. 1833 mit dem schwarzen Ra1 "STROHAUSEN" nach Varel (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Wie lange genau dieser privat beschaffte schwarze Ra1 "STROHAUSEN" genutzt wurde, ist mir nicht bekannt. Diese Stempelform ist belegt vom 14. 1. 1833 bis 1837. Der oben abgebildete Brief aus dem Jahr 1837 ist die späteste mir bekannte Verwendung dieses Stempels.

    Von der oldenburgischen Postverwaltung wurde jedenfalls (amtlich) ein einzeiliger Langstempel (L1) "STROHAUSEN" beschafft. Ohrt hat diesen Stempel erstmals auf einem Brief vom 29.06.1839 gesehen (Ohrt, S.198). Der älteste bisher bekannte Brief mit diesem Lamgstempel datiert auf den 04.02.1839.

    Frankobrief (Taxziffer "3") vom 17.06.1850 mit dem schwarzen L1 "STROHAUSEN" an das Gräflich Bentincksche Amt zu Varel (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 46)

    Dieser Langstempel "STROHAUSEN" wurde auch nach Einführung der Freimarken im Jahr 1852 weiterverwendet.

    Brief.-VS. mit einer Oldenburg Nr. 2 II, 1/30 Thaler in dem helleren blau der Papierlieferung A mit dem schwarzen L1 "STROHAUSEN" und dem handschriftlichen Datumsvermerk "26/12. 52 nach Tossens (aus meiner Slg.)

    Brief-VS der 2. Entfernungsstufe mit einer Oldenburg Mr. 3 II, 1/30 Thaler in lebhaft rosa (Papierlieferung A) mit dem schwarzen L1 "STROHAUSEN" nach Osnabrück. Die Marke wurde mit dem Langstempel und zusätzlich einem roten Federstrich entwertet (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 790)

    Im August 1853 stellte die Postspedition Strohausen auf Anweisung der oldenburgischen Postverwaltung von schwarzer auf blaue Stempelfarbe um.

    Briefstück Oldenburg Nr. 3 II, 1/30 Thaler in blassrosa (Papierlieferung B) mit dem blauen L1 "STROHAUSEN". Die Marke hat die deutliche Nachgravierung der Ausbuchtung unter dem "ER" von THALER. (aus meiner Slg.)

    Da diese Nachgravierung der Ausbuchtung nur ganz vereinzelt auftritt, hat Florian Berger dies als Plattenfehler der Oldenburg Nr. 3 II angesehen (Berger, S.23)

    Brief Oldenburg Nr. 2 I , 1/30 Thaler in blau (m.E. Papierlieferung C) mit dem blauen L1 "STROHAUSEN" nach Syke (Kgr. HANNOVER) (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 170)

    Brief-VS mit einer dunkelblauen Oldenburg Nr. 2 III (Papierlieferung D) aus "KLEINENSIEL" (blauer Postablage- Ra1) über "STROHAUSEN" (blauer L1) nach Oldenburg. Die Postablage Kleinensiel war ab dem November des Jahres 1854 zeitweise im Bestellbezirk der Postspedition Strohausen (vgl. Ohrt, S. 293) , d.h. die Briefe wurden in der Postablage Kleinensiel aufgegeben, das Porto wurde hier gezahlt und die Frankierung der Briefe mit Freimarken erfolgte dann in Strohausen. (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in dunkelblau (Papierlieferung D) mit dem grünlich blauen L1 "STROHAUSEN" und dem Vermerk "3/6" (1856) nach Golzwarden (aus meiner Slg.)

    Auch Paul Ohrt hat eine Verwendung des Langstempels "STROHAUSEN" noch bis zum 03.06.1856 gesehen (Ohrt, S. 198 , Nr. 58b) Es ist daher wahrscheinlich, dass der obige Brief mit der Oldenburg Nr. 2 III mit dem Datum 03.06.1856 aus der Slg. Ohrt stammt bzw. dass dieser Brief beschrieben wurde.

    Am 02. 10. 1856 wurde ein neuer zweizeiliger Rahmenstempel (Ra2) "STROHAUSEN" geliefert, der gegen den vorphilatelistischen L1 "STROHAUSEN" ausgetauscht wurde. Diesen Stempel lieferte der Graveur H.G. Schilling aus Berlin (Ohrt, S. 127 f.).

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  • Brief Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in dunkelblau mit dem blauen Ra2 "STROHAUSEN 28/10" nach Westerstede (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 170)


    Brief der 2. Entfernungsstufe und Nachsendebrief mit 2 x Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler in graublau (Papierlieferung E) mit dem blauen Ra2 "STROHAUSEN 19/10" ursprünglich nach Harburg (Kgr. Hannover) adressiert, konnte dort nicht zugestellt werden und wurde dann nachtaxiert ("1" (Sgr.)) und nach Hamburg nachgesandt (siehe obiger Vermerk). (Slg. Westerloy, Auktion Joachim Erhardt vom 15.02.1992, Los-Nr. 9006)

    Die (grünlich) graublaue Markenfarbe der Oldenburg Nr 2, 1/30 Thaler der Papierlieferung E gab es ab September 1858 (vgl. Krötsch-Ohrt, S. 27) . Diese Markenfarbe kommt nach meinen Erkenntnissen ausschließlich auf der Oldenburg Nr. 2 in der Type III vor, denn ab diesem Zeitpunkt wurden von der Oldenburg Nr. 2 nur noch die Druckplatte 4 verwendet, auf der ausschließlich die Nr. 2, 1/30 Thaler in der Type III gedruckt wurde.

    Brief Oldenburg Nr. 6a, 1 Groschen blau mit dem blauen Ra2 "STROHAUSEN 25/11" nach Ovelgönne (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 76)

    Bfst. Oldenburg Nr. 6c, 1 Groschen indigo mit dem blauen Ra2 "STROHAUSEN 31/7" (Auktionshaus Edgar Mohrmann & Co., 210, Auktion vom 2. Juni 2018, Los-Nr. 432)

    Florian Berger hat verschiedene Oldenburg Nr. 6c - indigo - mit Abstempelungen in Strohhausen im Zeitraum vom 10. bis 31. Juli registriert (Berger, S. 28).

    Brief einer Oldenburg Nr. 7, 2 Groschen rosa (1.Auflage) mit dem blauen Ra2 "STROHAUSEN 18/3" als Frankatur der 2. Entfernungsstufe nach Osnabrück (213. Rauhut & Kruschel-Auktion vom 16./ 17.09.2022, Los-Nr. 151)

    Oldenburg Nr. 13, 2 Groschen in ziegelrot (1. Aufl.) mit dem Ra2 "STROHAUSEN 28/8" ( aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 76)

    Zum 31.08.1861 wurde die Postspedition Strohausen aufgehoben. Der Bestellbezirk und dieses Gebiet wurden ab diesem Zeitpunkt der Spedition Rodenkirchen zugeteilt (Ohrt, S. 80).


  • Hooksiel - Postkarte aus dem Jahr 1913 (aus meiner Slg.)

    92. Die Postgeschichte von Hooksiel

    Der Küstenbadeort Hooksiel ist ein Ortsteil der Gemeinde Wangerland im Landkreis Friesland in Niedersachsen. Aktuell wohnen in Hooksiel ca. 2.630 Menschen.

    Der Ortsname basiert auf der Bezeichnung "Hook" für Nase oder Vorsprung und dem Begriff Siel als Kennzeichnung eines Sielortes.

    Im Jahr 1855 hatte Hooksiel noch 3.208 Einwohner und war damit größer als heute. Daraus errechnet sich ein Prozentsatz am Briefverkehr Oldenburgs von 1.02% (Ohrt, S. 215).

    Der älteste Poststempel von Hooksiel ist ein kleiner Einzeiler "HOOKS.", den Ohrt, S. 291 (damals) nur im Jahr 1832 registriert hat. Ein erster Brief mit diesem Stempel ist mit dem Datum 21.10.1825 bekannt.

    Vorphila-Brief aus Inhausersiel vom 29.04.1829 mit dem schwarzen L1 "HOOKS." nach Norden. (aus der Slg. Oldenburgpost)

    Wohl im Jahr 1833 führte die oldenburgische Postverwaltung eine Langstempel (L1) "HOOKSIEL" ein. Ohrt hat diesen Stempel erstmals am 01.09.1833 auf einem Brief registriert (Ohrt, S. 181, 291). Es gibt aber noch ältere Briefe. Ein älterer Brief mit diesem Stempel datiert auf den 01.10.1832.


    Vorphilabrief vom 12.03.1840 mit dem schwarzen L1 "HOOKSIEL" nach Oldenburg (aus einem aktuellen ebay-Angebot)

    Nach Einführung der 1. Freimarken Oldenburgs im Jahr 1852 wurde dieser Langstempel "HOOKSIEL" weiterverwendet und auch zur Entwertung der Marken genutzt.

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit 2 x Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler in im helleren blau der Papierlieferung A vom 10.02.1853 mit dem schwarzen L1 "HOOKSIEL" nach Bremen (aus meiner Slg.)

    Bf. mit einer Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler im dunkelblau der Papierlieferung B mit dem schwarzen L1 "HOOKSIEL" nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 155)

    Im August 1853 wurde auch in HOOKSIEL die Stempelfarbe von schwarz auf blau umgestellt.

    Schon im Jahr 1852 wurde lt. Ohrt, S. 41 f. beim Graveur Aug. Lüves ein zweizeiliger Rahmenstempel (Ra2) "HOOKSIEL" bestellt. Ohrt hat diesen Stempel erstmals im Jahr auf einem Brief vom 18.03.1854 gesehen und mutmaßte, dass dieser Stempel bereits im Jahr 1852 verwendet wurde (Ohrt, S. 181). Dies ist nachweislich nicht zutreffend. Der Langstempel "HOOKSIEL" wurde auch nach der eigenen Darstellung von Ohrt, S. 291 noch mindestens bis zum 11.11.1853 verwendet (Ohrt, S.291, Nr. 132c.)

    Brief Oldenburg Nr. 2 IV, 1/30 Thaler blau (Farbe aufgrund des Fotos unklar) vom 11.11.1853 mit dem blauen L1 "HOOKSIEL" nach Jever (aus der Slg. Oldenburgpost) Hierbei handelt es sich offenbar um den Brief, den Ohrt, S. 291 unter Nr. 132c. im Jahr 1911 als die letzte bekannte Verwendung des L1 "HOOKSIEL" beschrieben hat.

    Bfst. Oldenburg Nr. 3 II, 1/30 Thaler im blassen rosa der Papierlieferung B mit schwarzem L1 "HOOKSIEL", Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in blau mit einem blauen L1 "HOOKSIEL", zwei Bfst. Oldenburg Nr. 2 III, 1/30 Thaler jeweils in der graublauen Farbe der Papierlieferung E mit dem blauen Ra2 "HOOKSIEL", Bfst. Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb mit dem blauen Ra2 "HOOKSIEL" (aus meiner Slg.)

    Brief mit einer Oldenburg Nr. 2 I, 1/30 Thaler in grünlich dunkelblau der Papierleferung D mit dem Ra2 "HOOKSIEL 16/4" nach Oldenburg (aus der Slg. Heinrich Sanders, S. 155)

    Brief der 2. Gewichtsstufe mit einer Oldenburg Nr. 3 I, 1/15 Thaler in blass-fleischrot mit dem Ra2 "HOOKSIEL 5/2" nach Bremen (29. Schlegel-Auktion v.m 1.-3.11.2021, Los-Nr. 217)

    Fernbrief mit einer Oldenburg Nr. 4a, 1/10 Thaler in gelb mit dem Ra2 "HOOKSIEL 23/3" nach Osnabrück (Kgr. Hannover) (aus der Bernstein-Sammlung, 330. Schwanke-Auktion vom 14.05.2011, Los-Nr. 729)


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