MiNr. 9 - 3 Kreuzer rot

  • Bavarian Hunter, ich würde mich gerade in solch brisanten Fragen wie hier aufgeworfen ausschließlich nur auf Fakten verlassen, sonst droht unweigerlich die Spekulationsspirale. Und das bedeutet in Bezug auf das besagte Auktionshaus: Wer gaggert, muss auch Eier legen.

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Ich vermag nicht zu erkennen, in welcher Reihenfolge gestempelt wurde.

    Lieber Dieter

    die Reihenfolge der Abstempelungen auf dem Brief vermagst Du nur deswegen nicht zu erkennen, weil das Stempelkissen bei dessen Abstempelung völlig ausgetrocknet war. Schau dir nur den Aufgabestempel an, dann weißt Du Bescheid. Dieses Stempekissen hätte auf gar keinen Fall zwei Stempelabdrucke hintereinander ohne erneutes Eintauchen hergegeben. Und selbst dann kam nichts Gescheites mehr dabei heraus. Als Beweis wofür auch immer ist der Brief völlig ungeeignet.

    Viele Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Vorab möchte ich mich herzlich für die allseitige Unterstützung bedanken. Mir lag es fern, hier eine Quelle der Auseinandersetzung oder Zwietracht zu sähen. Ich fand all die Überlegungen sehr zielführend.

    Beinahe könnte man geneigt sein, dass der Brief mit überwiegender Wahrscheinlichkeit doch echt sein könnte, solange wir nicht die gegenteiligen Erwägungen des zuständigen Prüfers kennen.

  • Dann gibt es wohl weniger als zehn Briefe mit dieser Kombination. Das schreibt zumindest Sem in seinem Attest bei meiner wertstufengleichen Mischfrankatur.....

    Beste Grüße

    Peter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    auffällig bei der 3 Kreuzer rot ist neben der aufgespaltenen linken Einfassungslinie

    eine kleine weiß gebliebene Stelle im C von FRANCO.

    Diese zwei Auffälligkeiten zeigt auch die eingestellte 3 Kreuzer blau von Platte 6

    (nicht in meinem Besitz), und das ist der Beweis, dass die geklebte 3 Kreuzer rot

    ebenfalls von Platte 6 stammt.

    Das Attest von Frau Brettl ist aus dem Jahr 2003.

    Wenn die 3 Kreuzer rot nicht original zum Brief gehört, dann muss zufällig eine genau

    in die Zeit 1862/1863 passende rote 3 Kreuzer Marke von Platte 6 geklebt worden sein,

    denn vor 20 Jahren oder früher achtete niemand auf die Plattenzugehörigkeit,

    und eine Platte 6 war sowieso nur wenigen Spezialisten bekannt.

    Nach meiner groben Schätzung sind etwa 25% aller roten 3 Kreuzer Marken von Platte 6.

    Als Beweis für die Echtheit taugt die passende Platte natürlich nicht.

    Ob echt oder nicht echt kann meiner Ansicht nach nur unter der Prüflampe festgestellt werden.

    Was zählt ist ein aktuelles Attest, und solange das nicht vorliegt, muss von einer Fälschung ausgegangen werden.

    Durch die Diskussion konnte aber immerhin ein bisher noch nicht bekannter Plattenfehler

    auf blauen und roten 3 Kreuzer Marken von Platte 6 festgemacht werden.

    Wenn das mal kein schöner Erfolg ist, dann weiß ich nicht.

    Gruss Kilian

  • Hallo liebe Freunde,

    dieser Brief hier kommt gleich auch in die Mühlradstempelsammlung...

    OMr. 508 von Straubing - Brief vom 12.10., wohl wahrscheinlich 1866, das sagt zumindest das Wasserzeichenpapier....

    könnte ich auch noch in den einen oder anderen thread einstellen....

    7A-Stempel

    Schnittriesen

    doppelt verwendeter Brief

    .... aber ich zeige ihn einfach mal hier.

    Schöne Grüße

    Bayern-Nerv Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo Volker,

    Briefpost hin, Fahrpost her. Dazu der 7A - Stempel aus der Heimat unseres Chefs - als Straubinger Ecke, da kann man nicht meckern. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Prima, Volker, gut gekauft!

    .... und es müßte einen neuen Thread geben: Reiß-Riesen ;) :D

    Und, Dieter, der Spruch des Tages! :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,

    hier eine eigentlich recht unspektakuläre 3 Kreuzer rot der Stöckelserie 6, linke untere Bogenecke mit dem gMR 294 von Mainbernheim.

    Interessant daran ist der kleine schräge Kratzer zwischen N und C von FRANCO.

    Bei Vogel/Peindl ist ein derartiger Stöckelfehler nicht gelistet.

    Aber es gibt die Abbildungen 9I/PF IX (S. 120) und 2V/PF II (S. 83), die einen ähnlichen (denselben?) Defekt zwischen N und C zeigen. Allerdings ist hier eine Verlängerung des Kratzers durch den Fuß der großen 3 bis auf Höhe des R von DREI zu sehen.

    Ich frage mich jetzt natürlich, ob es sich bei meiner Marke um einen Stöckelfehler 9I/PF IX (nach Vogel/Peindl) handelt und wenn, warum der lange Kratzer nicht zu sehen ist.

    Zwei optionale Erklärungen könnte ich anbieten:

    1. Der Kratzer war sehr seicht und bei sattem Farbauftrag ist er zugelaufen. Mit sehr viel gutem Willen kann man im unteren Bogen der Drei einige weiße Flecken als Reste des langen Kratzers interpretieren.

    2. Da die Druckform jeden Abend mit Lauge und Lappen, bzw., Bürste gereinigt wurde, hat sich evtl. eine „Polierwirkung“ ergeben, die zum Schluss des Auflagendrucks den Kratzer verschwinden ließ.

    Wer kann diesen Stöckelfehler mit langem Kratzer auf einer 3 Kreuzer blau und/oder 3 Kreuzer rot zeigen? Oder auch den Fehler nur bei NC, wie er auf meiner Marke auftritt?

    Da die Abbildungen im Vogel/Peindl schwarz/weiß (und von äußerst schlechter Qualität) sind, kann man nicht feststellen, ob hier blaue oder rote Dreier abgebildet sind.

    Zudem scheint die Abb. des 2V/PF II „nachgearbeitet“ zu sein. Der lange Kratzer liegt in der Abb. über dem Mühlradstempel, wofür man vielleicht noch irgendeine Erklärung finden könnte, aber er liegt auch über dem schwarzen Markierungskreis um NC!

    Für eine Auswertung sind die Abbildungen daher unbrauchbar.

    Mich interessiert diese Fragestellung nicht wegen des Stöckelfehlers, sondern weil wir damit vielleicht besser abschätzen können, wie stark Veränderungen an der Stöckeloberfläche (Abnutzung) im Laufe eines Auflagendrucks stattgefunden haben können, wenn sogar Kratzer verschwinden.

    Ich bin gespannt auf Eure Beiträge.

    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Will,

    ich glaube nicht, dass es sich hier um einen Stöckelfehler / Plattenfehler handelt, sondern um einen Haar das im Papier war oder beim drucken auf der Platte lag. Im Detail sieht man einen viel weiter reichenden bogenförmigen Verlauf, der einen zu dieser (ganz) anderen Beurteilung drängt. Ist so aber auch bemerkenswert. Ich habe sowas in der Art von BPP Schmitt geprüft, glaube von einer 2II. Muss mal suchen.

    Grüße

  • Hallo Tim,

    an ein Haar, etc., hatte ich anfänglich auch schon gedacht.

    Aber das C zeigt im geraden Teil eine Einbuchtung, wie sie entstanden sein könnte, wenn der Kratzer von links oben nach rechts unten erfolgte und dabei die druckende rote Linie etwas verschoben wurde.

    Deine Markierungen der senkrechten Linie zeigen den Seidenfaden.

    Der von Dir markierte schräge/bogenförmige „Verlauf“ ist ein Knitter (gibt es das Wort?), der sich vom unteren Rand bis zum linken Rand in Höhe E von DREI hinzieht.

    Dieser war wohl schon ursprünglich im Papier, da die Farbe beim Druck sichtbar im Bereich der oberen Ornamentbegrenzung darauf reagiert hat (dunkle rote Streifen).

    Ich glaube also eher, dass es sich um einen Kratzer handelt.

    Ich stelle jetzt auch mal die Rückseite ein.

    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Will,

    ich meinte nicht den dunklen Schatten mit der Markierung, sondern die weißen Streifen bspw. unter dem "A", die sich stellenweise nach unten bis in die Randlinie fortsetzen. Der Knitter beginnt, so wie ich das sehe viel weiter über dem "A". Ich sehe dann auch stellenweise Papierfasern über den schmalen weissen Streifen, deswegen habe ich da insgesamt so bischen meine Zweifel, dass das ein Kratzer ist. Aber am Original sieht man das natürlich zich mal besser.

    LG

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Tim,

    auch nach intensivem Studium Deiner Detailansicht ist mir nicht klar geworden, welches Artefakt Du unter A siehst und in welchem Zusammenhang dies mit dem Defekt zwischen N un C stehen soll.

    Da niemand eine weitere 3 Kreuzer rot mit dem Kratzer eingestellt hat, gehe ich eher davon aus, dass ich hier keine Weltrarität besitze, sondern eben nur eine Druckzufälligkeit durch ein Haar, wie Du es vermutest.

    Was mich allerdings mehr verwundert, ist die Tatsache, dass in der großen Gilde der Bayernsammler und -Experten in diesem Forum niemand einen Beleg für die bei Vogel/Peindl gelisteten Stöckelfehler zeigen kann.

    Sind diese Fehler so rar (von der Bewertung her sind sie vergleichbar mit den Allerweltsfehlern „Doppelte Raute“ oder „Verstümmelte 3“) oder gibt es sie gar nicht?

    Vielleicht taucht ja doch noch jemand auf, der seine Schätze preisgibt?

    Beste Grüße

    Will

  • Hallo Will,

    in meiner "Nebenbeisammlung" habe ich keinen Plattenfehler gefunden, auf den Doublettensteckkarten ebenso nicht, für die Durchsicht der Mühlradstempelsammlung fehlt mir aktuell leider die Zeit .....

    aber ich habe die "Angelegenheit" im Hinterkopf ...

    Schöne Grüße

    Volker

    Nimm dir im Leben ruhig die Zeit zum Sammeln und genieße einen guten Wein, denn die gesammelte Zeit nimmt dir irgendwann das Leben und dann wird man um dich weinen. (V.R.)

    Bayernfarbenvielfaltverrückt - warum nicht?

  • Hallo zusammen,

    das ist doch ein sehr guter Vorschlag von Volker, bei der 3 Kr rot habe ich dann jetzt 2 weiter klärungbedürftige Auffälligkeiten auf dem Radar, so machen wir`s 8o

    LG

    Tim :thumbup:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis