Ich rate bei aller Begeisterung davon ab. Das ist im Regelfall oft der direkte Weg in die Katastrophe.
Bei den Bewertungen von Herrn Berger kann ich mir nur vorstellen, dass aus welchen Gründen auch immer ein Höchstpreis von 250.-- definiert wurde. Und solche vorsichtigen Einschätzungen halte ich durchaus für sinnvoll, da kein Mensch weiß, ob und wann und in welcher Menge Stempel am Markt wieder auftauchen und ob die Sammelleidenschaft nicht irgendwann einmal wieder abebbt.
Ich kann mich gut an Zeiten erinnern, in denen Badenstempel auf Brustschild wie geschnitten Brot weggingen - heute ist das ein eher hartes Brot, welches verdauungsgerecht einzuspeicheln eine langwierige Arbeit ist.
Fazit: Man darf bei seinen Bewertungen gerne auch mehr Geld ausgeben. Aber ich würde persönlich Abstand davon nehmen jemanden zu kritisieren, der einfach nur vorsichtig ansetzt.
Du diskutierst an den Oldenburgpreisen vorbei, egal welch löbliche Absicht dahintersteckt.
Noch ein Beispiel, und könnte wohl noch weitere bringen:
Ellenserdamm steht im Bergerhandbuch mit 500€ in blau und 250€ in schwarz.
Im Michel wird der Stempel pauschal mit 1500€ bewertet. (Henke auf Brief 6000 Punkte / DM)
Ich habe heute bereits mit meinem Sammlerkollegen telefoniert, der über 60 Jahre Oldenburg sammelt. Ein Beleg mit dem Ellenserdamm wurde kürzlich auf dem privaten Weg für 2300€ verkauft.
Auf Auktionen werden Belege mit Sicherheit im 4stelligen Bereich angesetzt.
In blau (Berger 500) ist dieser Stempel überaus selten!
Die Verwendungszeit ist in etwa nur 1 Monat in blau. Schon im Oktober 67 wurde in schwarz gestempelt.
Hier geht es nicht beim Versehen um ein paar Euro, sondern wir müssen im Einzelfall vom Zweifachen bis 10fachen der Wertes reden!
Da kann ich mich nicht in Diskussionen darauf einlassen, das zu relativieren und die Angaben im Handbuch schön reden. Falsch ist falsch. Und das sind eine Menge der Preisangaben.