Der besondere Brief - Das besondere Poststück

  • Ich bin auch noch fündig geworden:



    Und dann gibts ja auch noch demnächst die Auktion bei der DBA,

    bei der eine Drucksache der 7.Gewichtsstufe (!!) in den Postverein angeboten wird.

    (Das Bild aus der Losbeschreibung hochzuladen ist mir aufgrund des Copyrights zu heikel; einfach bei Philasearch unter DBA Auktion bei den Bayernlosen schauen).

    Grüße,

    Wilfried/SYS1849

  • Hallo Sammlerfreunde,

    das hatte ich bisher auch noch nicht gesehen.

    Mit 8 Kreuzer voll frankierter Ortseinschreibebrief gegen Rückschein und wegen Unzustellbarkeit zurück an den Absender vom 5.11.1875.

    Seit 1.3.1874 bestand in Bayern Frankaturzwang für die 7 Kreuzer Einschreibegebühr. Das Franko für den Ortsbrief innerhalb Münchens nach Au betrug 1 Kreuzer.

    Versuchseinschreibestempel in Groß- und Kleinbuchstaben von München I.

    Vorne Vermerke in schwarzer Tinte "retour" und unten "vert" sowie mit Rotstift "Welcher unter vielen?".

    Rückseits Vermerk: "Ohlmüllerstraße 44 und Vorstadt Au polizeilich unbekannt, Krämer Postbote".

    Mischfrankatur aus Nr. 25Y weite Rauten mit Nr. 32 weite Welle.

    Gruß

    bayernjäger

  • ... jetzt fehlt nur noch das damalige Rückschein dazu, dann wäre die eierlegende Wollmilchsau perfekt. :P :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Guten Abend

    Ein ganz normaler Brief von Regensburg vom 14 Jan. 1855 nach Landshut,

    wenn da nicht die ungewöhnliche Entwertung wäre.

    Diesen Brief versuche ich schon seit 25 Jahren zu bekommen.

    Jetzt habe ich es geschafft !!! Dank eines Sammlers aus dem Forum

    Gruß Ewald

  • Herzlichen Glückwunsch - 3 Entwertungen auf einer Marke sind schon rekordverdächtig. :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    dieser Tage für Sofort-Kaufen bei Ebay.

    Der Verkäufer hat im Angebot mehrfach darauf hingewiesen, dass es sich seiner Meinung nach um eine Fälschung handelt.

    Da bin ich ganz anderer Ansicht.

    Fischen - Weiler vom 18.1.1868, befördert über Immenstadt.

    Frankiert mit 7 Kreuzer für einen Brief der 2. Gewichtsstufe (über 1-15 Loth) innerhalb Bayerns nach dem Postregelment ab 1.1.1868.

    Auf dem Brief befindet sich eine 6 Kreuzer Wappanausgabe und eine 1 Kreuzer Quadratausgabe. Eine nicht häufige Mischfrankatur.

    Angeblich wäre der Mühlradstempel nachgemalt und mindestens eine Marke ergänzt.

    Der offene Mühlradstempel 654 wurde zweimal auf den Marken abgeschlagen und zumindest der farbkräftigere drückt sich deutlich durch das Briefpapier.

    Der etwas nach oben versetzte zeigt die Mühlradstempelnummer 654 (auf beide Marken übergehend), einen farbschwachen Außenkreis, ebenso die Schaufeln.

    Der nach unten versetzte kräftige Stempel zeigt farbkräftige Schaufeln, der Rest ist eher farbschwach. Zu erkennen ist aber die 4 von 654.

    Die 1 Kreuzer ist etwas über die 6 Kreuzer geklebt. Die Stempel sind auf der 1 Kreuzer voll bis zum Markenrand zu sehen. Durch die Erhöhung durch das Überkleben beginnen die Stempel auf der 6 Kreuzer erst mit einem kleinen Versatz, was so üblich ist.

    Beide Marken haften fest auf dem Briefpapier.

    Eine kleine Gummistelle über der 6 Kreuzer muss ich noch erwähnen, die aber mit ziemlicher Sicherheit vom ursprünglichen Aufkleben der Marke stammt. Diese ist im angefeuchteten Zustand beim Befestigen links etwas nach unten gerutscht.

    Also wenn ich so etwas fälschen würde, dann suche ich mir keine Marken mit zwei Stempeln aus.

    Mein Ergebnis: Einwandfrei echt. Für wenig Geld eine seltene Frankatur.

    Gruß

    bayernjäger

  • Als kleine Abwechslung darf ich einen Retourbrief aus München nach Nizza und retour nach Neuburg zeigen, der am 21. April 1868 ohne Absenderangabe aufgegeben wurde und an den Prinzen Albrecht von Öttingen-Spielberg gerichtet war. Als der Brief Ende April endlich an der Anschrift des Empfängers im Hotel Luxemburg in Nizza angekommen war, scheint dieser nicht in der Stimmung gewesen zu sein, den Brief entgegen zu nehmen, weshalb handschriftlich "refuse" notiert ist.

    Da eine Absenderangabe fehlte, notierte man vorsorglich schon einmal "partie sans adresse", bevor der Brief zurück nach München ging, wo ihn die Kommission für Retourbriefe öffnete und als Absender den Oberstleutnant Franz von Gmainer aus dem 15. Infanterieregiment in Neuburg identifizierte. Schließlich traf unser Brief am 14. Juli 1868 in Neuburg ein.

    Vom Empfänger wissen wir lediglich, dass er von 1847-1916 gelebt hat und als bayerischer Kronobersthofmeister dem König diente, was ihn sicherlich zu einem einflussreichen Mann machte, der sich möglicherweise nicht mit anonymen Bittstellern abgeben wollte.

    Ungewöhnlich an diesem Retourbrief scheint mir der Umstand zu sein, dass der Absender nicht am Ort der Aufgabe des Briefes in München, sondern anderswo, hier in Neuburg domizilierte. Ursache könnte natürlich eine zwischenzeitliche Versetzung des Offiziers gewesen sein, über die er sich womöglich beim Prinzen beschweren (oder für die er sich bedanken) wollte. Wir werden es wohl nicht mehr erfahren.

  • ... das Ganze wird etwas weniger mysteriös, wenn man weiß, wann ein ehemaliger König des Hauses Wittelsbach dort kurz zuvor verstorben war ...

    Ludwig I. (Bayern)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    2 Mal editiert, zuletzt von Admin-S (15. Dezember 2023 um 19:09)

  • Für alle, die es nicht genau wissen: König Ludwig I. von Bayern, der wegen seiner Geliebten Lola Montez vorzeitig abdanken musste, verstarb am 29. Februar 1868 in Nizza. Sein Leichnam wurde anschließen zu einem mir unbekannten Zeitpunkt per Sonderzug nach München überführt. Das dürfte der historische Hintergrund des Briefes sein. Danke.

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nachdem sich der Preis im Laufe der Monate um mehr als 50% verringerte, habe ich nun doch zugeschlagen.

    5-Pf.-Ganzsache mit Zusatzfrankatur von Forchheim in die Niederlande vom 3.10.1877.

    Zunächst ohne Zusatzfrankatur in den Briefkasten eingeworfen, abgestempel am 3.10. 7Nm (sowohl der Werteindruck der GS als auch links oben).

    Anschließend wurde die Karte, da sie um 5 Pfennig unterfrankiert war, mit dem roten Vermerk "noch 5" zur Auffranktur an den Absender zurückgegeben. Nach erneuter Auflieferung erfolgte die Entwertung der 5-Pf.-Marke am 4.10. 3Nm.

    Die zunächst "Post restante" nach Amsterdam (wurde bei der Weiterleitung dann gestrichen) adressierte Karte (Ankunft 5.10.77) wurde nach Delft (Ankunft 6.10.77) weitergeleitet. Der Vermerk "Post restante" wurde offensichtlich erst zusammen mit der Ortsangabe Delft eben dort gestrichen.

    Weitere Vermerke "niet afgehoald", "Retour" und "???retour" (oder so ähnlich) in schwarzer Tinte sowie niederländischer Stempel G 43 im Oval.

    Letztendlich oben mittig mit Blaustift vermerkt "retour" und wieder nach Forchheim gesandt. Leider wurde dort kein Ankunftsstempel angebracht.

    So viele Besonderheiten sind auf Posttücken kaum zu finden.

    Gruß

    bayernjäger