Hallo Bayernjäger
Ja, es gibt noch wenige mehr von diesen Briefen. Der Rombrief von Hussnätter ist natürlich der schönste. er hat hinten noch eine 8 Kreuzer-Barfrankatur, die aber mehrfach durchgestrichen wurde, Ist ja auch von 1855, als Barfrankaturen nicht mehr zulässig waren.
Ich hänge mal noch einen Taxisbrief an, bei dem mit ähnlicher Feder und Handschrift auch die "noch 9" draufstehen. Aus Bad Ems wäre er über die Schweiz gelaufen, dafehlte ein Kreuzer. Dieser ist dann aber hilfsweise mit 2 Kruzer überfrankatur über Österreich geleitet worden, weshalb er nicht nachtaxiert werden musste. Bemerkenswert auch die identisch 2 roten Striche. Ich kenne die "noch 9" nur auf Briefen in den Kirchenstaat und Modena
Meine bisherige Interpretation ist folgende:
Sämtliche Briefe mit "noch 9 x" sind nicht korrekt frankiert. Zu dieser Zeit gab es keine Abmachung zur Anerkennung der Teilfrankatur. Die aufgabepost z.B: Thurnau hat ihn wahrscheinlich nicht reklamiert, rückseitig ist auf dem Brief ein siegel, welches den Absender zur Auffrankatur identifiziert hätte, Weil der Brief als unzureichend frankiert angesehen wurde , wurde er im nächsten Kartierungsamt (hier Nürnberg) mit 9 Kreuzern taxiert. Damit nicht jemand sagt, die 9 sind doch schon frankiert, gehörte das wort "noch" dazu.
Jetzt vestehe ich aber auch nicht, warum die Österreicher den Brief ncht als belastet an den Kirchenstaat weitergegeben habe, sondern mit rötelkreuz eine ausreichende Frankatur vortäuschten. Hat man dann doch die Aufgabepost damit belastet und den Gesamtbetrag von 17 Kr Bayern als Debit aufgeschrieben ?
eine vollständig schlüssige Erklärung habe ich nicht. Ich sammle abbildungen dieser Briefe, um daraus vielleicht irgendwann mal eine Lösung zu destillieren. Mir wären die 800 euro plus aufgeld zu teuer nur um das zu dokumentieren.
Martin