Hallo in die Runde,
hier möchte ich 4 Briefe zeigen, die in der VMZ zwischen beiden Ländern liefen und die jeweils Österreich transitierten.
Der 1. aus Nürnberg vom 23.12.1841 war teilfrankiert bis zur bayer. - öster. Grenze mit 12 Kr. bis 1/2 Münchner Loth. Ab der Grenze (PV Bayerns mit Österreich von 1.5.1819) lief er ohne Taxansatz Österreichs bis zum Kartenschlußpostamt des Kirchenstaates Bologna. Österreich rechnete im Paket mit dem Kirchenstaat ab und kassiere je Unze (30g) Briefe 100 Bajocchi vom Kirchenstaat.
In Bologna stempelte man "ALTA GERMANIA NORD" für Briefe, die über Österreich instradierten (aus Mittel- und Nordeuropa, nicht nur aus Deutschland) und notierte für die restliche Strecke von der öster. Grenze bis Bologna 27 Bajocchi Porto für den Empfänger. Für die winterlichen Verhältnisse war die Laufzeit von 7 Tagen hervorragend.
Der 2. weist uns den umgekehrten Weg, lief er doch von Rom ("DIREZIONE DI ROMA") am 16.7.1842, also im gleichen Zeitraum, nach München. Als einfacher Brief bis eine Viertel Unze wurde eine "IMPOSTAZIONE", also eine Bearbeitungsgebühr von 5 Bajocchi fällig, die siegelseitig in rot gestempelt zu sehen ist. Man darf dies nicht mit einem Porto oder Franko verwechseln, denn diese Bearbeitungsgebühr war entfernungsunabhängig und erhöhte sich um je weitere 5 Bajocchi je weiterer Gewichtsstufe, wie wir noch sehen werden.
Nach obigem PV mit Österreich verlangte man 20 Kr. Conventionsmünze für seinen Transit bis zur bayer. Grenze, welche 24 Kr. rheinisch entsprachen. Diese 24 Kr. rh. wurden nicht ausgewiesen, sondern gleich mit dem bayer. Inlandsporto von 6 Kr. (Regulativ vom 1.12.1810) zu 30 Kr. für den Empfänger zusammen gefasst.
Fortsetzung folgt ...