Beiträge von liball

    Hallo Ralph,


    vielen Dank für deine Mühe.

    Einen Brief aus Württemberg nach Russland über Taxis habe ich bisher noch nicht gesehen. Könnte es eventuell sein, dass der Brief über Frankfurt zurückgeschickt wurde, da dort die Rebut-Commission für die taxisschen Postgebiete, nachdem auch Württemberg TT-Lehenspost war, angesiedelt war.


    Hallo Dieter,

    auf der Rückseite stehen nicht Silbergroschen sondern Preußische Groschen. Dies war eine Verrechnungs-Währung, wobei 3 Pr. Gr. einem Silbergroschen entsprachen.


    Grüße Karl

    Hallo,


    dieser Brief aus Ditzingen wurde in Stuttgart am 21.4.1831 zur Post gegeben. Er lief über Bayern und Berlin in die Kolonie Strelna bei St. Petersburg. Nachdem der Empfänger nicht aufgefunden wurde, lief der Brief wieder zurück, wobei er beim preußischen Grenzeingang in Nimmersatt desinfiziert wurde.

    Die Taxierungen stellen mich jedoch vor große Rätsel. Eine württembergische und bayerische Taxierung kann ich weder auf der Vor- noch Rückseite erkennen. Eben so wenig einen Vermerk wie frei Grenze oder frei Hof. Wäre der Brief in Stuttgart als Portobrief aufgegeben worden, wäre in Bayern ein Auslagestempel gestempelt worden. Mit den Taxierungen auf der Vorderseite kann ich absolut nichts anfangen.

    Auf der Rückseite kann ich 71 ½ Pr. Gr. in roter Tinte als preußische Forderung erkennen. Dies entspricht 428 Kopeken + 132 Kopeken Polangen-St. Petersburg = 560 Kopeken. Diese Interpretation greift jedoch nur, wenn der Brief eine versiegelte Beilage hatte, denn dann war das 2-fache Porto anzusetzen.

    Sicher ist, dass bei der Rückgabe des Briefes an den Notar Moser 1 fl. 58 Kr. kassiert wurde. Dieser Betrag wird auch im Text erwähnt und entspricht in etwa den 620 Kopeken auf der Rückseite.

    Für Hilfestellungen sowie andere Meinungen wäre ich dankbar.


    Grüße von liball


    Hallo,


    ich bräuchte Hilfe bei diesem Brief aus Ditzingen nach Russland aus dem Jahr 1831.

    Im Text steht:

    Michael Bürkle von Münsingen wanderte im Jahr 1804 nach Russland aus und soll sich in der Colonie Strelna, 18. .......... von Petersburg angesiedelt haben.

    Dieses Wort steht auch auf der Vorderseite, rot unterstrichen. Zudem kann ich das darunter stehende rot unterstrichene Wort nicht lesen.

    Vielen Dank im voraus.


    Grüße von liball

    Hallo Hermann,


    Bayern musste 20 Kr. C.M. Transitporto an Österreich vergüten (§ 1 PV Bayern-Österreich 1808). Der Empfänger musste 13 Decimes Porto bezahlten (7 Dec. Auslandsanteil + 6 Dec. Inland bis 400 km, Tarif 1806). Frankreich musste an Bayern pro 30 g 46 Kr. erstatten (Paketabrechnung).


    Grüße

    Karl

    Hallo Ralph,


    ich vermute, dass Württemberg 15 Kr. für sich behalten hat und 55 Kr. an Bayern als Weiterfranko vergütet hat.

    Bayern: 8 Kr. + Preußen 25 Kr. = 33 Kr. Dies ist sicher. Polen ist schwierig, da erst zum 1.7.1827 der Vertrag mit Preußen in Kraft trat. In diesem Vertrag lag das polnische Porto entfernungsunabhängig bei ebenfalls 25 Kr. Dies ergäbe jedoch 58 Kr.

    Aus der Vorvertragszeit habe ich Briefe aus Warschau, die ebenfalls 25 Kr. kosteten. Nachdem Kalisz deutlich näher an der preußischen Grenze lag, als Warschau, ist durchaus möglich, dass es in Polen nur 22 Kr. kostete und damit insgesamt 55 Kr. Ich frage mich nur, woher dies der württembergische Postler wissen sollte?

    Die 15 Kr. wären dann 3 Kr. Porto + 12 Kr. Laufzettelgebühr, wenn diese Gebühr in Württemberg bei 12 Kr. lag. Das württembergische Porto nach Bayern hätte nämlich 4 Kr. gekostet.

    Liebe Freunde,


    vielen Dank für eure Hilfen und Kommentare.

    Kostete die Laufzettelgebühr in Württemberg auch 12 Kr. und wurde diese immer auf dem Laufzettel vermerkt?

    Ist es eigentlich üblich, dass auf Laufzetteln keine Weiterfrankovermerke angeschrieben wurden.


    Grüße

    Karl

    Hallo,


    dieser Laufzettel aus Ludwigsburg vom 30.4.1827 lief nach Polen, wobei auf der Rückseite ein 2. Anschriftenfeld verwendet wurde.

    Der Laufzettel lief über Stuttgart (2.5.), Nürnberg (5.5.), Hof (9.5.), Zeitz (13.5.), Berlin (17.5.), Strzalkowo (22.5.), Slupce (30.5.) nach Kalisz (5.6.).

    Der nachgefragte Brief ging an Gottlieb Belzner in Opatowek. Dies lag in der Nähe von Kalisz. Wenn ich es richtig gelesen habe, hat Gottlieb Belzner den Brief empfangen und auch quittiert.

    Am 22.6. traf der Laufzettel wieder in Nürnberg ein. Von Stuttgart und Ludwigsburg sind keine Empfangsstempel vorhanden.

    Etwas eigenartig ist in meinen Augen die Taxierung. Vermutlich wurden 55 Kr. bezahlt. Dies entsprach 15 Sgr. Dies war jedoch nur das Franko bis zur preußisch-polnischen Grenze in der 2. Gewichtsstufe.

    Kann jemand das in blau geschriebene Wort neben Laufzettel auf der Vorderseite lesen?


    Grüße von liball

    Hallo Hermann,


    ich interpretiere die beiden Briefe wie folgt:

    Eine Taxierung war ja nur dann möglich, wenn die bayerische Post in den württembergischen Grenzort ritt und dieser Ort auch der Bestimmungsort des Briefes war. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die bayerische Post bis Biberach ritt, da Biberach rd. 30 Km von der bayerischen Grenze entfernt ist. Bayern ritt sehr wahrscheinlich nur bis Ochsenhausen. Ochsenhausen liegt nur rd. 20 km von Memmingen entfernt, also unter 3 Meilen, daher nur 2 Kr. Porto (1. Rayon in Württemberg bis 3 Meilen). In Württemberg selbst lief er portofrei. Memmingen hat alle Briefe die in diese Richtung gingen mit 2 Kr. taxiert. Ein Beispiel nach Sigmaringen habe ich angehängt.

    Beim Brief aus Biberach ritt die württembergische Post bis Memmingen, da Memmingen direkt an der württembergisch-bayerischen Grenze liegt. Daher wurden auch 3 Kr. fällig, da die Entfernung ca. 4,2 Meilen beträgt und hierfür 3 Kr. fällig wurden.


    Grüße

    Karl

    Hallo Edwin,


    dass es in Forbach den Stempel "5" gab, beweist der anhängende Brief aus meinem Archiv. Er wurde 1836 geschrieben.

    Gegen eine Beförderung über Baden und Straßburg spricht die Taxierung. Stenay lag ca. 212 km von Straßburg entfernt. Da lag das Inlandsporto bei 5 Decimes + 5 Decimes Auslandsanteil ergäben 10 Decimes. Taxiert wurden jedoch nur 9 Decimes. Dies passt über Forbach.


    Grüße

    Karl

    Hallo,


    der Brief von Franz fällt unter den selben Postvertrag wie die Briefe von Edwin, nämlich den PV Österreich-Frankreich von 1831. Ein neuer Postvertrag wurde erst im November 1843 geschlossen. Demzufolge hätte er in Forbach ebenfalls mit 7 gekennzeichnet werden müssen. Dies war der ausländische Portoanteil, mit der Frankreich bei Briefen aus Österreich den Empfänger belastete. Beim Brief von Franz: 5 Decimes Auslandsanteil + 4 Decimes 80-150 km, Tarif 1828.

    Vermutlich hat der Postler in Forbach versehentlich den falschen Stempel abgeschlagen. Bei Briefen aus Bayern wurde die 5 bei C.B.R. 2-Briefen verwendet.


    Grüße von liball

    Hallo Ralph,


    ich gehe davon aus, dass der Brief mit Bayern nichts zu tun hat.

    Jede Postanstalt schrieb ihr Porto in den Nenner. So wird es auch in Ludwigsburg gewesen sein. 8 Kr. bis Ulm wären viel zu viel. Hier hätten 4 Kr. ausgereicht. 8 Kr. kostete jedoch die Strecke Ludwigsburg - Friedrichshafen und Ludwigsburg - Schaffhausen.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Brief ab Friedrichshafen über den Bodensee nach Rorschach und von dort nach St. Gallen lief. St. Gallen hatte direkte Pakete nach Mailand. Ob hierfür 6 Kr. ausgereicht haben, kann ich nicht sagen, da mir die entsprechenden Verträge nicht vorliegen.


    Grüße

    Karl

    Hallo Ralph,


    auf deinem Brief kann ich keinen württembergischen Bahnpoststempel erkennen. Es handelt sich vielmehr um den Stempel von Friedrichshafen. Der Brief lief demzufolge mit der württembergischen Bahnpost von Stuttgart über Ulm nach Friedrichshafen.

    Da es erst ab 1855 eine Schiffspost zwischen Friedrichshafen und Bregenz gab, dürfte der Brief auf dem Landweg über Lindau nach Bregenz gelangt sein.


    Grüße

    Karl