• ... also vom "Feeling" her hätte ich ein gutes Gefühl ... 8o

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    der folgende Brief aus 1861 ist in Salzburg in den Bahnhofs- bzw. Zugbriefkasten eingeworfen worden. Nach meinem Verständnis der Postvereinsregelungen hätte er somit mit österreichischen Briefmarken frankiert oder nachtaxiert werden müssen.

    Gab es für Salzburg eine explizite Sonderregelung?

    Beste Grüße

    Altsax

  • Lieber Jürgen,

    im Moment kann ich keinen Zusammenhang mit Salzburg erkennen, außer dass der bayer. Bahnpoststempel München-Salzburg et vice versa das aufweist.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ich hatte den Stempel als "K. Bayer. Bahnpost" gelesen resp. entziffert und wie beispielsweise beim entsprechenden Hofer den unteren Ort als Stempelort interpretiert.

    Gab es denn eine durchgehende Bahnlinie Salzburg bis Hof, oder warum existiert kein zweiter Coursstempel, wenn von Salzburg aus nur münchen erreicht werden konnte?

    Sorry, aber die bayrischen Bahnpostcourse sind mir nicht geläufig.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    die gab es schon:

    IEG-MAPS

    Wenn es einen Inhalt gibt, dürfte der aus Nürnberg stammen, s. Absenderstempel.

    Oder man hat ihn in Nürnberg falsch kartiert nach Hall in Tirol und erst später bemerkt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    ich vermute, daß der Stempeltext K.BAYER. BAHNHOF SALZBURG lautet. Laut Wikipedia war der Bahnhof von Anfang an ein gemeinsames Projekt der Bayerischen und Österreichischen Staatsbahnen. Eine Seite wurde von Bayern benutzt, die andere von Österreich. Laut Wikipedia ist der Bahnhof bis heute ein gemeinsames Projekt von DB und ÖBB.

    Dieter

  • Lieber Ralph,

    die Streckenkarte sagt doch nichts über die Bahnpostcourse aus, jedenfalls war das in Sachsen so.

    Einen Briefinhalt gibt es nicht, jedoch einen Absendervermerk des Empfängers, der Nürnberg bestätigt. Daß der Brief zuerst gen Süden ging, ist klar, wenn auch die Gründe verborgen bleiben müssen. Gegen Nürnberg als Aufgabeort spricht, daß dann auch die Markenentwertung dazu passen müßte.

    Wie sieht denn der Coursstempel der Bahnpost genau aus, der von Salzburg ausging?

    Liebe Grüße

    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von Altsax (16. Dezember 2023 um 18:41)

  • Lieber Jürgen,

    es gibt die Tour München-Salzburg und die Retour dazu. Vlt. war der Brief während der Kartierung in einen größeren Brief eingeschoben worden und kam erst auf der Strecke München-Salzburg wieder zum Vorschein?

    Bei Bayern kann man davon ausgehen, dass die Bahnlinien auch mit der Bahnpost bedient wurden. Nur bei Schnellzügen wurden Briefpakete entgegengenommen und abgeworfen, ohne behandelt worden zu sein, aber das können wir hier ausschließen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • ich vermute, daß der Stempeltext K.BAYER. BAHNHOF SALZBURG lautet.

    Lieber Dieter,

    "Bahnhof" halte ich für ausgeschlossen, "Bahnpost" ist recht gut zu lesen. Im Winkler sind auch div. Typen von Coursstempeln dieser Art ("K.BAYER. BAHNPOST" im Bogen und unten die Ortsangabe) abgebildet.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Eine Kurzrecherche brachte folgendes zum obigen Brief:

    1.


    2.

    3. Unter dem Oberbahnamt Rosenheim wird ein Bahnamt Salzburg aufgeführt. Es finden sich in den Verordnungen immer wieder Neubesetzungen mit Personal nach Salzburg.

    Es ist nicht geklärt, ob der Bahnpostwagen von Salzburg nach München nicht bis nach Nürnberg fuhr, sodaß ein solcher Bahnpoststempel auch auf den gezeigten Brief abgeschlagen werden konnte.

    Das habe ich nicht finden können.

    Luitpold

  • Es ist nicht geklärt, ob der Bahnpostwagen von Salzburg nach München nicht bis nach Nürnberg fuhr

    Aus diesem Text aus dem Buch "Die kgl. bayerischen Staatseisenbahnen" von 1894 lässt sich schließen (zumindest für mich), dass die Bahnpostwägen ab München nicht ausgewechselt wurden:

    Luitpold

  • Liebe Sammlerfreunde,

    Bayern baute die Bahnstrecken bis Eger, Franzensbad, Asch, Kufstein und Salzburg. Dementsprechend fuhr die bayerische Eisenbahn bis zu diesen Bahnhöfen. Post, die in den bayerischen Bahnpostwägen ab diesen Bahnhöfen auf der Strecke Richtung Bayern eingeworfen wurden, wurden daher mit bayerischen Bahnpoststempeln entwertet. Ich habe auch schon Belege mit österreichischen Marken, die diesen Bahnpoststempel von Salzburg haben, gesehen.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Post, die in den bayerischen Bahnpostwägen ab diesen Bahnhöfen auf der Strecke Richtung Bayern eingeworfen wurden, wurden daher mit bayerischen Bahnpoststempeln entwertet. Ich habe auch schon Belege mit österreichischen Marken, die diesen Bahnpoststempel von Salzburg haben, gesehen.

    Lieber Hermann,

    die entscheidende Frage ist doch, ob die Markenentwertung mit diesem Stempel bedeutet, daß der Brief in Salzburg aufgegeben worden ist.

    Läßt sich das bejahen, dann gelten entweder die Regelungen des Postvereinsvertrags, daß die Taxe der Postverwaltung des Aufgabeortes zustand, oder es war zwischen Österreich und Bayern eine davon abweichende Regelung getroffen worden. Alles andere wäre ein Fehler der Postler.

    Genau das ist die mich interessierende Frage.

    Ein ähnliches Problem besteht beispielweise in Görlitz, wo die sächsische Bahnlinie Dresden-Görlitz endete. Es existieren sowohl Briefe mit sächsischer als auch solche mit preußischer Frankatur, die jeweils dort in Richtung Sachsen aufgegeben und nicht nachtaxiert worden sind.

    Ohne nachweisbar existierende abweichende vertragliche Regelungen muß man von Schlampereien der Postler ausgehen.

    Liebe Grüße

    Jürgen

  • Lieber Jürgen,

    im Bayer. Bahnpost - Handbuch von Roland Holzmayr steht, daß bei dem im August 1860 eingerichteten Bahnpostkurs "München - Salzburg, bzw. Salzburg - München" erst seit 1867 ein Bahnpoststempel belegt ist. In den Veröffentlichungen der kgl. bayer. Verkehrsanstalten steht, daß im August 1860 ein bayerisches Bahnamt in Salzburg eröffnet wurde. Hierzu habe ich auch die Eröffnung eines bayerisches Bahnamtes in Kufstein am 6. August 1858 angehängt. Desweiteren vom 15. August 1860 zur Bahnpost auf der Bahnstrecke München - Salzburg, bzw. Salzburg - München (dreimal täglich). Nachdem ein Bahnpoststempel auf dieser Strecke lt. Roland Holzmayr erst ab 1867 belegt ist, könnte der gezeigte Stempel im Bahnamt Salzburg abgeschlagen worden sein. Wie, - oder ob das geregelt worden ist, kann ich nicht sagen.

    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,

    vielen Dank für Deine Stellungnahme und Deine Quellen, die wie immer sehr hilfreich sind. Die Annahme, der Bahnpoststempel sei im Bahnamt verwendet worden, erscheint mir aber doch sehr gewagt. Da scheint es mir wahrscheinlicher, dass die ersten Bahnpoststempel auf der München-Salzburg-Bahn doch schon mit oder kurz nach der Einrichtung dieser Bahnpost zum Einsatz kamen.

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    der Ortseinsatz bedeutet noch lange nicht, dass der Stempel explizit in Salzburg verwendet wurde. Ich kann hier nur meine Erfahrungen einer anderen Bahnpoststrecke wiedergeben. Es betrifft die Bahnpoststrecke Würzburg - Bamberg. Briefe, die z.B. aus Richtung Bamberg in Richtung Würzburg befördert wurden, tragen bei Verwendung dieses Stempeltyps in der Regel nur den Ortseinsatz mit dem Namen der Abgangsstation Bamberg. Alle Briefe, die auf der Strecke direkt an den Bahnpostwagen abgegeben wurden, tragen nur den Ortseinsatz Bamberg. Das gleiche wurde auch in umgekehrte Richtung praktiziert.

    Wie oben angeführt betrifft das nur diesen Stempeltyp. Frührere Stempelausführungen sind mit Ortseinsätzen der größeren Haltestationen versehen. Später fügte man dann Streckenbezeichnungen wie Frankfurt - Bamberg ein.

    Der Brief mit dem Salzburg-Stempel wurde meiner Meinung nach irgendwo auf der Strecke Salzburg - München an einem Bahnpostwagen abgegeben.

    Gruß

    bayernjäger

  • Der Brief mit dem Salzburg-Stempel wurde meiner Meinung nach irgendwo auf der Strecke Salzburg - München an einem Bahnpostwagen abgegeben.

    Hallo bayernjäger,

    diese Annahme müßte sich doch verifizieren lassen. Allzu selten dürften Belege von diesem Bahncours eigentlich nicht sein. Da müßten sich auch solche finden lassen, deren Absender die Aufgabe an Zwischenstationen belegt.

    Beste Grüße

    Altsax