Hallo cantus,
anbei eine frühe Postkarte ohne Marke und ohne Wertstempel. Erklärung: Portofreiheit (Dienstsiegel)
Hallo cantus,
anbei eine frühe Postkarte ohne Marke und ohne Wertstempel. Erklärung: Portofreiheit (Dienstsiegel)
6 Postkarten der 3 Pfennig Wappen Ausgabe, zwischen dem 2. Mai und 28. Juni 1892 gelaufen, alle gestempelt Augsburg II, an die gleiche Adresse.
Es handelt sich jeweils um Einladungen zur Hauptausschußsitzung zur Organisation des 2. Schwäb. Musikfestes in Augsburg - Pfingsten 1892, versendet vom 1. Schriftführer.
Leide habe ich keine Ahnung wie viele dieser Karten damals gedruckt wurden, die gezeigten 6 Karten liefen mir vor Jahren gemeinsam "über den Weg".
Aufgrund eines Beitrages bei DeWiki weiß ich jetzt aber wer die Dinger gedruckt hat:
Der . Schriftführer A. Walch war der Sohn von Johann Sebastion Walch - Maler, Graphiker, Verleger, und führte den Verlag weiter.
Wenn ich oben stehendes richtig interpretiere gab es zwischen dem Absender und Empfänger sogar verwandschaftliche Verhältnisse.
Das Adressbuch von 1895 gibt auch noch etwas her zum Empfänger, wenn ich davon ausgehe dass sich Louis auf Ludwig bezieht:
Liebe Sammlerfreunde,
eine schöne Ortspostkarte (Ganzsache 3 Pfennig), verwendet in Waldfischbach (Pfalz) am 26. Mai 1896, kann ich zeigen.
Beste Grüße,
Hermann
Hallo Hermann,
eine Ortspostkarte in Waldfischbach, alle Wetter, sowas gab`s wohl nur, weil der Absender grad malat war. Das Dorf war dunnemols wahrscheinlich so groß, dass wenn einer am einen End einen fah.... gelassen hat, man`s am annere g`hört hat.
Grüße
Lieber Tim,
so klein war Waldfischbach nicht. In Neumann's Ortslexikon 1894 ist es mit 1156 Einwohnern gelistet. Vorhanden Amtsgericht und 2 Oberförstereien.
liebe Grüße
Dieter
...ok ok, ich modifiziere die Aussage:
Wenn der Hahn am einen End gekräht hat, hat man auch am anderen die Fensterläden aufgeklappt.
LG
Tim
... vlt. hatte auch der Absender einen Briefkasten an seinem Haus montiert? Dann war der Einwurf der Karte aus dem Küchenfenster möglich ...
...und zugestellt wurde dann u.U. sogar im Nachbarshaus
... nennt sich heute "kurze Wege". Für 3 Pfg. muss man auch keinen innerörtlichen Marathon verlangen ...
Hallo zusammen,
Postkarten per Expreß sind keine Massenware, hier zwei Exemplare P18 mit Nr. 51 auffrankiert.
Hallo zusammen,
der Sonderstempel zur Landesgewerbeausstellung 1882 ist auf Normalpost selten, meist kommt er auf der Sonderpostkarte vor, ebenso wie diese mit Auffrankatur zur in diesem Fall unbeanstandeten Auslandsverwendung (nicht gestattet), noch dazu nach Südamerika und mit normalem Tagesstempel.
Lieber Franz,
alle Stücke ganz edel - ein Traum halt, wie immer von dir.
Hallo Franz,
wunderbare Karten.
Dieter
Hallo Ralph und Dieter,
vielen Dank für Euren Zuspruch. Ich versuche halt unermüdlich, Sammler für die Ganzsachen zu gewinnen. Ich finde es unendlich schade, dass die ein totales Mauerblümchen sind, schon immer waren und ich fürchte, auch bleiben werden. Nicht einmal die vielen Kreuzersammler interessieren sich z.B. für die Umschläge, von denen U3 und vor allem U4 gebraucht Raritäten sind. Ich habe z.B. von U4 noch nie ein Stück mit Zusatzfrankatur gesehen (Einschreiben oder Auslandsverwendung), kein Wunder, war ja wie die Kreuzer-weite-Welle auch nur ein paar Monate möglich. Ich habe gerade mit unserem Sammlerfreund Ludwig (nachporto) darüber gesprochen, er sammelt u.a. die Schweizer Tübli-Umschläge, ein schon rein optisch herrliches Sammelgebiet, da schaut es in puncto Nachfrage ähnlich duster aus. Offenbar ist da das Interesse z.B. bei den Preussensammlern (Oktogone) doch etwas
größer.
Schönen heißen Restsonntag
Franz
Offenbar ist da das Interesse z.B. bei den Preussensammlern (Oktogone) doch etwas
Lieber Franz,
das Interesse ist schon da, aber wegen der hohen Oktogonpreise habe ich diese in meiner Preußen-Ganzsachensammlung nur als preiswerte Neudrucke aufgenommen.
Hallo Franz,
die preußischen Ganzsachen werden von einigen Leuten gesammelt, die aber leider nicht hier im Forum aktiv sind. Besonders die Oktogone sind in der Tat attraktiv, haben aber den Nachteil, wegen der hohen Wertstufen nicht so häufig und daher oft teuer zu sein.
viele Grüße
Dieter
Ich bin ehemaliger Ganzsachensammler, wie auch 2 andere Sammler hier im Forum. Vor 35 Jahren habe ich angefangen intensiv württembergische Ganzsachen der Pfennigzeit zu sammeln. Die Konkurrenz war groß und bei Auktionen wurde um die selteneren Stücke heftig gerungen. Mit der Wende kam dann noch einmal sehr frisches Material auf den Markt, das reisenden Absatz fand. In dieser Zeit wurde auch der Michel Ganzsachenkatalog überarbeitet, weil das Preisgefüge des exotischen Sammelgebiets Württemberg vollkommen unrealistisch war. Die Preisansätze wurden nach der Seltenheit einzelner Ausgaben festgelegt. Das hatte zur Folge, dass etliche Ausgaben enorm im Katalogwert stiegen. Nur einzelne Ausgaben, die schon vorher sehr teuer (4stellig) aber nicht so selten waren, konnte man die Preise nicht zurücknehmen, weil Einfluss von interessierter Seite aus genommen wurde. Mit der Zeit ist natürlich durch Funde von größeren Posten einzelner Ausgaben auch das Preisgefüge wieder in Schieflage geraten, weil sich die Katalogredaktion mit Preiskorrekturen nach unten immer schwer tut. Letztendlich war es so, dass man immer seltener bessere Ganzsachen bekommen konnte und der kleine Hype ist wieder abgeflaut. Ich orientierte mich neu, entdeckte andere Sammelgebiete und seit mindestens 25 Jahren steht die Sammlung unberührt im Schrank. Heute sind für mich Ganzsachen oft eine willkommene Stempelunterlage, oder auch einmal postgeschichtlich interessant, wenn man bestimmte Vorgänge dokumentieren will. Bestimmte Besonderheiten wie frühe 5 Pfennigganzsachen mit Zusatzfrankatur ins Ausland oder sogar dieselben als Antwortkarten ins Ausland würde ich auch heute nicht liegen lassen.
Diese Erfahrungen mit Württemberg kann man auch - natürlich mit Einschränkungen - auf Bayern Pfennigzeit übertragen. Ein Ganzsachenspezialist werde ich aber sicher nicht mehr.