Chargé-Gitter - Kennzeichnung von Reco-Briefen auf Auslandsbriefen bei der T&T-Post

  • Jetzt bin ich ja in der letzten Zeit durch den gimp-Kurs nicht mehr an meine Sammlung gekommen. Aber heute kann ich eine Ganzsache U22, 3 Sgr- Adlerausgabe in Mischfrankatur mit einer 1 Sgr.-Marke der drittenAusgabe zeigen.


    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Danke, dann lag ich ja richtig. Aber

    1. war das normalerweise nicht ein Rötelgitter?

    2. War das üblich, dass das Chargegitter auch noch auf aus dem Ausland eingehenden Briefen angebracht wurde?

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Erwin,

    ich kann zwar keine Vorschrift präsentieren, aber die blauen Chargegitter sind vor allem im taxisschen Postgebiet zu beobachten. So auch bei meinem Nahdistanzbrief aus Benshausen nach Mellrichstadt vom 12.4.1859, der über das taxissche Meiningen gelaufen ist. Dort dürfte das Chargegitter angebracht worden sein.

    Grüße

    Karl

  • Lieber Erwin,

    ich denke eher in Kassel bei der Decartirung der preuss. Post. Ein Abgabepostamt hatte die Post schnell los zu werden - da schrieb man nicht aufwendig mit Tinte, wohin eine Transitpost Recobriefe ins eigene Postgebiet eher mit auffälligen Reco-Zeichen versah, damit die Abgabeposten die Einschreiben nicht übersehen sollten.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Sammlerfreunde,

    diese Kennzeichnung wurde auf Chargé-Briefen in das Taxisgebiet häufig angebracht.

    Ich gehe davon aus, dass diese bei der Übernahme durch die Taxis-Post (quasi an der Grenzübergabe, was natürlich bei Taxis relativ ist) angebracht wurden.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo Erwin,

    ich habe auf meinen Briefen die Rückseite angesehen. Alle Briefe tragen den Duchgangsstempel des Übernahmepostamts. Das wäre bei deinem Brief, wie Ralph schon geschrieben hat Cassel.

    Bei meinen Briefen wären es Sonneberg, Hildburghausen, Hildburghausen und Frankfurt.

    Gruß

    bayernjäger

  • ... rote, oder rot-violette Tinte war früher angesagt - später wurde es dann eher blau.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Danke Bayernjäger,

    übrigens ich glaube, ich weiß, warum dieses Chargegitter nicht in Preußen benutzt wurde. Da ging viel zu viel Tinte drauf, dafür waren die Preußen zu sparsam. ;)

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo zusammen,

    nach meinem Eindruck endet die zusätzliche Anbringung von Chargèe-Gittern seitens der taxisschen Post auf Eingangsbelegen bald nach Einführung der entsprechenden Stempel im Postverein.

    Es wäre nützlich, bei Einstellung von Belegen die Aufgabedaten mit anzugeben, soweit die Briefinhalte das Jahr hergeben.

    Beste Grüße

    Altsax

  • Hallo Altsax,

    diese Theorie kannst du getrost über Bord werfen, zumindest was Bayern betrifft. Die von mir gezeigten Briefe stammen aus der Zeit von 1852 bis 1865 und ich habe noch einige mehr. Chargé- und Recomandirt-Stempel gab es da schon lange.

    Gruß

    bayernjäger

  • Hallo zusammen,

    hier 2 Belege aus Preußen ins Taxis-Gebiet, die ebenfalls mit einem Chargé-Gitter versehen wurden.

    Zunächst ein barfrankierter Reco-Brief aus Coethen nach Roemhild von 1858 und über Eisenach gelaufen (schon mal an anderer Stelle gezeigt).

    Dann noch ein Reco-Brief aus Elberfeld nach Treysa von 1862, über Cassel gelaufen.

    Vielleicht ist hier nicht so sehr das Datum bzw. Einführung entsprechender Stempel ausschlaggebend, sondern möglicherweise die Leitung über bestimmte Austauschpostämter?

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte