MiNr. 9 - 3 Kreuzer rot

  • Hallo zusammen!

    Mannomann bayernjäger - schon wieder so eine Granate! :thumbup:

    Ich hab hier noch einen Brief vom 19.11.1864 mit einem Paar der Nr. 9 gefunden, nichts außergewöhnliches, aber trotzdem irgendwann mal in der MR-Sammlung versenkt.

    Schöne Grüße vom bayernfarbenvielfaltverrückten
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo zusammen!

    Hier noch ein Exemplar aus der MR-Sammlung vom 6.3.1867 von Miltenberg mit GMr.315 + HKS nach Aschaffenburg (Zweizeiler)

    Schöne Grüße vom bayernfarbenvielfaltverrückten
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo bayern-nerv,

    sieht für mich wie eine 9c aus - Glückwunsch, ist auf Brief keine Massenware und mit diesem "Nürburgringschnitt" schon lose etwas gutes ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo,
    die Diskussion über Plattierung und Existenz einer Pl. 6 bei der MiNr 2 hat mich bewogen, mal beim Nachfolger, der roten 3 Kr.-Marke nachzuschauen.
    Überhaupt bin ich der Meinung, dass man sich möglichen neuen und interessanten Erkenntnissen verschliesst, wenn man das Plattierungsthema der MiNr 2 im Herbst 1862 mit der Einführung der MiNr 9 beendet. Man sollte unbedingt den Übergang zur MiNr 9 mitbeobachten und studieren, da die letzten Platten der MiNr 2 ja auch für deren Druck - zumindest zu Anfang - Verwendung gefunden haben (sollen).
    Zeige hier einen Brief aus München nach Hengersberg vom 20. Jan. 1863, frankiert mit 2 Exemplaren der MiNr 9, die ich der Platte 5, wie sie für den Druck der blauen Dreier 1860-62 verwendet wurde, zuordne. Die obere Marke ist vom Typ 2 (also linke obere kleine 3 unten mit der Raute verbunden).
    Der zweite Brief lief von Schwabmünchen nach Schrobenhausen (datiert 2. April 1863) und trägt eine Marke, die eindeutig das Druckbild der Pl. 6 zeigt, wie sie im Frühjahr bis Herbst 1862 für den Druck der MiNr 2 aufgelegt wurde.
    Kann man daraus ableiten, dass aufgrund der zeitlichen Nähe der Verwendung von Marken zweier unterschiedlicher Platten, von denen die Pl. 6 ja noch ganz frisch war, beide Platten parallel zum Druck verwendet wurden oder zumindest physisch nebeneinander existierten?
    Da es im Herbst 1862 Belege mit roten 3 Kr.-Marken, die das Druckbild der Pl. 5 tragen, genauso gibt wie Briefe, die den Plattentyp 6 aufweisen, liegt es doch nahe, dass man zumindest bis zur "Verschrottung" der alten Platte 5 beide zum Einsatz gebracht hat.
    Und könnte das - in die Vergangenheit extrapoliert - bedeuten, dass bereits für den Druck der blauen Marken unter Verwendung der Pl. 4 bis 6 von mehr als einer Platte gleichzeitig produziert wurde?

  • Hallo mikrokern,

    es kann schon sein, dass ab ca. Mitte 1862 an 2 Druckpressen gleichzeitig gedruckt wurde. Sollten doch ab 1.Oktober 1862

    alle Postorte mit roten 3 Kreuzer Marken ausgestattet sein. Gleichzeitig musste bis dahin auch der tägliche Bedarf an blauen 3 Kr. Marken

    gedruckt werden. Geht man davon aus, dass von einer Platte ca. 2 Jahre gedruckt wurde, dann war die Druckzeit von Platte 5

    eigendlich ca. Mitte 1862 zu Ende, und eine neue Platte kam zum Einsatz. Das passt ja auch mit den Briefdaten von Platte 6 zusammen.

    Weil aber der Bedarf an Marken gross war, musste gleichzeitig auch weiter von Platte 5 gedruckt werden.

    Wann wurde eigentlich vom Postverein der Beschluss gefasst, dass die Marken ab 1.10.1862 in einheitlichen Farben erscheinen sollten[Blockierte Grafik: http://www.altpostgeschichte.com/wcf/images/smilies/question.png]

    Wenn sich bei den vorherigen Platten die Verwendungszeiten sauber trennen lassen, dann hat eine neue Platte die alte Platte ersetzt.

    Zumindestens bei den Platten 2a,b,c war das sicher der Fall.

    Gruss kilke

    Wer um Einzelmarken einen Bogen macht hat sich verlaufen.

  • ... Sollten doch ab 1.Oktober 1862 alle Postorte mit roten 3 Kreuzer Marken ausgestattet sein...

    Hallo kilke,
    ist das wirklich so?
    Hat die Postverwaltung festgesetzt (mit welcher Verfügung?), dass die neuen Marken in Postvereinsfarben am 1. Okt. 1862 überall verkauft werden sollten? Oder war das ein schleichender Übergang, wo erst nach dem Abverkauf der Bestände der alten Marken die neuen ans Publikum abgegeben wurden?

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Lieber mikrokern,

    ich werde heute noch die entsprechende VO einstellen und sämtliche Klarheiten damit beseitigen. :thumbup:

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo in die Runde,

    weil der liebe Luitpold schneller ist, als ich es je sein könnte, gebe ich hier weiter, was er mir gemailt hat:

    Das mit der Gültigkeit hat sich später geändert, wie wir wissen, denn die Marken waren dann bis 31.8.1864 doch noch gültig, aber das nur am Rande.

    Da ich Ersttagsverwendungen der Nrn. 8, 9, 10 und 11 kenne (vlt. kennt jemand noch welcher der Nrn. 12 und 13), dürfte hier mal der angedrohte Termin auch tatsächlich gestimmt haben.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Luitpold und bayern klassisch,

    vielen Dank!
    "Ein Austausch einzelner Marken überhaupt, sowie von Marken in ganzen Blättern vor dem 1. Januar 1863 findet nicht statt." - das heisst aber doch, dass die Markenvorräte an den PE aufgebraucht werden sollten, bevor die neuen Marken ausgegeben wurden, oder? Das konnte dann, abhängig von der Grösse der PE und dem Vorrat an Marken, Tage oder Wochen nach dem 1.10. bedeuten...

    Beste Grüsse vom
    µkern

  • Hallo zusammen,

    wg Einführung der geänderten (einheitlichen) Farben im Postverein habe ich gerade bei meinen Preußen (hab ich, ja wirklich) nachgeschaut. Die 1 Silbergroschen rosa und die 2 Silbergroschen blau waren ja von Anfang an da. Der Farbwechsel der 3 Silbergroschen in braun kam Ende 1861 heraus.

    Grüße aus Frankfurt

    hasselbert

  • Hallo hasselbert,

    vielen Dank für die Info. :)

    Lieber mikrokern,

    die Postexpeditionen (PE) hatten ja nie viele Marken, sondern durften nur ihren Monatsvorrat anfordern. Grössere Mengen gab es bei den Bezirksämtern, die über Tausende von Bögen verfügten. Waren die knapp, dann konnten die neuen Marken schon zum 1.10.1862 im Rahmen einer Routineanforderung an die Schalter gelangen. Andernfalls verklebte man, was halt noch da war. Die Kundschaft hatte eh noch Bestände, von daher ist jeder Ersttagsbrief mit der Ausgabe von 1862 eine große Seltenheit (und praktisch nur von den größeren PE bekannt).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    und vom lieben Luitpold gleich noch zwei passende Funde hinterher:

    Aus "Der Volksbote für den Bürger und Landmann" . München Nr. 270 - Sonntag, den 23. November 1862

    Bayern - München, 22. November. Durch eine Verordnung der Generaldirektion der kgl. Verkehrsanstalten vom 6. Juli d. JS. sind bekanntlich vom 1. Oktober an neue Briefmarken eingeführt und ist bestimmt worden, dass die Briefmarken der bisherigen Ausgabe bis zum 31. Dezember l. Js. mit derselben Gültigkeit, wie die neuen, in Verwendung gebracht werden können, mit dem 1. Januar 1863 aber außer Geltung treten und nur dann bei den Bezirkskassen durch Vermittelung jeder Postexpedition gegen neue Marken umgetauscht werden, wenn dieselben in ganzen Blättern zu 90 Stück bestehen und spätestens bis zum 31. Januar l. Js. eingesendet werden. Gegen diese Verordnung hat der Nürnberger Handelsvorstand eine Vorstellung bei der General-Direktion der kgl. Verkehrsanstalten eingereicht und darauf hingewiesen, dass eine Anordnung, welche, wie die eben erwähnte, lediglich die Erleichterung des Postdienstes bezwecke, nicht auf Kosten und zum Nachteile des Publikums eingeführt werden dürfe; dass diese Briefmarken im Handel und Wandel als Wertzeichen verwendet, gleichsam als gesetzliches Papiergeld anerkannt und z. B. bei Papiergeldsendungen im In- und Auslände zur Ausgleichung kleiner Beträge von Jedermann bereitwillig angenommen worden seien. Eine Folge hievon sei, dass diese Marken fast nur in einzelnen Stücken oder Streifen vorhanden und vielfach unter Leuten verteilt seien, die wenig Briefe schreiben und sie daher, wenn sie mit dem 31. Dezember ihre Gültigkeit verlieren, nur schwer an den Mann bringen werden. Es sei aber billig, dass die kgl. Postverwaltung, welche diese Marken ohne Zeitbestimmung ihrer Gültigkeit selbst in den kleinsten Quantitäten gegen bares Geld ausgegeben, sucht dafür Sorge trage, dass die Einführung der neuen Marken ohne Benachteiligung des Publikums durchgeführt werden könne. Aus diesen Gründen hat der Handelsvorstand die Bitte gestellt: "Die General-Direktion der kgl. Verkehrs-Anstalten wolle anordnen, entweder, dass die bisher im Gebrauch gewesenen Briefmarken, wie dies in anderen Staaten, z. B. in Württemberg, der Fall ist, neben den neuen in Gültigkeit bleiben, oder dass deren Austausch gegen neue Marken auch in einzelnen Stücken bis zum 31. Januar l. Js. gestattet werde."

    Das hat Wirkung gezeigt, die Zeitungsmeldung war zeitlich alt, aber die Post zog zurück!

    In der VO Nr. 52 vom 26.11.1862 - S. 349 wird am 22.11. verfügt, dass u.a. "...ein Austausch älterer Marken gegen neue bei den Postanstalten vorerst überhaupt nicht stattfindet, somit auch jener von ganzen Blättern nach dem 1. Januar 1863 zu unterbleiben hat".

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    P.S. Hätte man das Demokratieverhalten jener royalistischen Tage heute noch, hätten wir noch eine andere (alte) Währung ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,

    Das ist ja eine Super-Quelle. Da geht einem ja direkt das Herz auf und man könnte zum POler mutieren.

    Vielen Dank und liebe Grüße von maunzerle :thumbup:

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

    • Offizieller Beitrag

    P.S. Hätte man das Demokratieverhalten jener royalistischen Tage heute noch, hätten wir noch eine andere (alte) Währung ...

    Hallo bayern klassisch

    Danke für die Quellen :)

    Sei aber froh dass wir nicht eine Demokratie wie damals haben. Bauernland Bayern mit Kreuzer wäre verloren. ;)
    Sei auch froh dass es ein Euro gibt. Sei aber nicht froh dass man die Werkzeuge für den Euro noch nicht gemacht hat.

    Sonst gehört politische Äusserungen anderswo :D :D

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    etwas off-topic: Als überzeugter Royalist will ich den Anschluß der Pfalz an Bayern und einen König aus dem Hause Wittelsbach; das mit der Währung gibt sich dann bald von selbst ("Revival" von Dukaten, Gulden, Kreuzer, Pfennige und Heller).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen!

    Hier noch eine Briefhülle vom Tauschtag von vergangener Woche:

    24.12.1865 von Ühlfeld nach Fürth - keine unbedingte Schönheit, aber der Stempel fehlte noch in der MR-Sammlung - und bis was besseres kommt, bleibt er erst mal drin! :)

    Schöne Grüße vom bayernfarbenvielfaltverrückten
    Bayern-Nerv Volker