Oldenburg Nr. 9 - 1/4 Groschen

  • @Ludger,

    es ist wohl so, dass der "Hauptverdächtige" der K2 von Oldenburg ist. Davon gibt es sehr viele.

    Andererseits ist Oldenburg der Hauptort. Und auch der weit überwiegende Teil der noch existierenden (echten) Briefe stammt aus Oldenburg und ist mit dem K2 abgestempelt.

  • Ich gehe davon aus, dass diese Briefe mit der Nr. 9 echt sind. Das zweifle ich nicht an. Und ich wollte einfach nur sagen, dass auch nachweislich echte Stücke in einem sehr hohen Prozentsatz mit dem K2 von Oldenburg abgestempelt wurden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Admin-M (21. Juni 2022 um 23:11) aus folgendem Grund: Zitat entfernt

  • Auf dieser Grundlage kann man nur Vermutungen anstellen.

    Oldenburg war wirtschaftliches Zentrum.

    Auch schon zu Zeiten des Grossherzogtums Oldenburg.

    Es gibt z.B. viele kleine oder selbst mittlere Postorte im Altstaat Oldenburg, von denen habe ich noch nie einen Stempel auf der III. Markenausgabe von Oldenburg gesehen.

    Was soll das beweisen?

    Einmal editiert, zuletzt von Admin-M (21. Juni 2022 um 23:11) aus folgendem Grund: Zitat entfernt

  • Warum soll irgendjemand etwas in der Luft zerreissen?

    Und das mit den Fingern hat auch niemand behauptet.

    Es gibt sehr viele Abstempelungen des K2 von Oldenburg auf losen Oldenburg Nr. 9. Nachweislich.

    Aber was beweist das?

    Bei mir ist das letztlich nur ein komisches Bauchgefühl. Aber wenn ich dies in Relation zu den echten Briefen setze, die ebenfalls mit dem K2 Oldenburg gestempelt sind, nimmt das schlechte Bauchgefühl ein bißchen ab.

  • Kleine Korrektur: der 4er-Streifen der MiNr 9 auf Brief wurde im April 2021 für 140.000 Euro zugeschlagen!

    Meine Hypothese zu den Stempel-Häufigkeiten bei der MiNr 9 ist, dass die meisten Postämter entweder nie Bogen der MiNr 9 bekamen oder sie nie verwendeten, weil sie für sie einfach keine Verwendung hatten. Das würde erklären, warum Oldenburg die Abstempelungen dominiert.


    Es wäre interessant zu sehen, welche Stempel die überlebenden Briefe mit der MiNr 9 tragen. Meine Registratur ist noch ein Baugerüst, aber ich habe dort nur Oldenburg, Jever, Rastede, und Blexen erfasst. Weiss jemand Anderes mehr?

  • Hallo mbehrends,

    alleine die vielen verschiedenen Stempeldaten, die sich auf Marken der MiNr. 9 finden, die mit blauem K2 OLDENBURG entwertet sind, sprechen gegen eine Nachentwertung und somit auch gegen eine solche Empfehlung, wie Du sie aufgeschnappt hast.

    Wer eine solche Empfehlung in die Welt setzt, handelt n.m.M. unverantwortungslos.

    Beste Grüße

    Markus

  • Hallo mbehrends,

    alleine die vielen verschiedenen Stempeldaten, die sich auf Marken der MiNr. 9 finden, die mit blauem K2 OLDENBURG entwertet sind, sprechen gegen eine Nachentwertung und somit auch gegen eine solche Empfehlung, wie Du sie aufgeschnappt hast.

    Wer eine solche Empfehlung in die Welt setzt, handelt n.m.M. unverantwortungslos.

    Beste Grüße

    Markus

    Bevor ich mich schuldig mache an monetären Interessen, habe ich alles gelöscht.

    Zitate oder Beiträge anderer Teilnehmer kann ich nicht löschen.

    Ich habe eine Nachricht an einen Admin geschrieben, der bitte hier aufräumen soll.

    Das letzte, was ich brauche, ist wegen so etwas möglicherweise angegangen zu werden.

    3 Mal editiert, zuletzt von mbehrends (21. Juni 2022 um 23:23)

  • Liebe Sammlerfreunde,

    Gut für uns Altdeutschlandsammler, dass dort in Kuba so viel Tabak bestellt wurde und die Korrespondenz teilweise erhalten blieb.
    Ich glaube auch, mich an Briefe von anderen altdeutschen Staaten an diese Adresse erinnern zu können...

    LG vom Bayernspezi ! (Franz)

  • Hallo,

    nachstehend noch der bereits aus der Caspary-Sammlung in schwarz/weiß gezeigte Beleg nach Kuba in farbiger Abbildung. Nun aber aus der Sammlung Fritz Kirchner, Teil III, 340. Heinrich Köhler Auktion.

    Zuschlag war Euro 45.000.-

    Beste Grüße

    Markus

    In Farbe zeigt sich die volle Schönheit dieses unglaublichen Briefes. Mehrfarben-Frankaturen sind bei Oldenburg ja schon selten genug, aber dieser Brief ist die Krönung!

    Gibt es auch neuere Fotos des Cuba-Briefs aus der Burrus-Versteigerung von 1964? Man sollte meinen, der Brief sollte noch einmal in den letzten 60 Jahren aufgetaucht sein.

  • Zu der Frage der Abstempelungen und der Fälschungen möchte ich hier noch mal etwas ergänzen.

    Die wirklich absolute Mehrzahl der Oldenburg Nr. 9 ist mit dem K2 von Oldenburg abgestempelt. Auch hier gibt es mehrere Typen dieses Stempels, die man sich mal ansehen sollte. Darum ist es m.E. möglicherweise tatsächlich sinnvoll, die vorhandenen Briefe mit der Oldenburg Nr. 9 hier mal mit Bild einzustellen.

    Zu dem Stempel und zur Stempelfarbe ist folgendes zu bemerken:

    Es gab kein "Stempelkissen", sondern zu damaliger Zeit ein Gefäß in dem sich zu damaliger Zeit mit Tinte und mit Öl getränkte Lappen befanden. Die Stempelfarben variierten in den einzelnen Poststationen von dunklerem bis zum helleren Blau und bei einigen Poststationen sogar deutlich ins Grünliche. Die Farbe sollte man sich auf den Marken daher genauer angucken und mit Farben auf anderen Marken und auf Briefen vergleichen. Jede Poststation hatte hier so (zu dieser Zeit im Jahr 1861) ihre ganz eigenen Farben.

    Ganz speziell in Oldenburg gab es zu damaliger Zeit einen erhebliches Postaufkommen. Hier wurden ja nicht nur Entwertungen von Marken vorgenommen, sondern die Stempel waren vielfach im Einsatz, z.B. als Aufgabestempel, als Ankunftsstempel, auf Postformularen etc. Daher hat man wahrscheinlich häufiger die Lappen in den Stempelbehältnissen mal mit (neuem) Öl oder Tinte durchtränkt. Im Ergebnis sieht man gerade beim Oldenburger K2 oft abgestempelte Nr. 9, die mehr oder minder stark (öl-)verschmiert sind. Der K2 von Oldenburg weist sehr häufig keine klaren Stempelkonturen auf, sondern hat sehr oft (ölbedingte) Verschmierungen. Dies ist ein erstes Indiz für die Echtheit des Stempels. Denn Fälscher früherer Zeiten haben oft nicht auf solche Besonderheiten geachtet.

    Wenn man genau hinschaut und ein wenig Vergleichsmaterial parat hat, kann man schon eine "gute Vorprüfung" vornehmen, ob ein Stempel gefälscht sein könnte.

    Dies ist ja vor allem in den Fällen interessant, wenn mal wieder eine kleine Sammlung oder ein Lot angeboten wird, in dem sich auch eine (teure) gestempelte Oldenburg Nr. 9 befindet. Wenn man in der Lage ist, dass man sich zumindest schon mal mit kleinen Anhaltspunkten an die Echtheit eines Stempels "heranzutasten" kann, ist dies schon viel wert.

    Dass spätere Stempel-Fälscher in den Besitz von Originalstempeln gelangt sind oder in den Besitz dieser vormaligen Behälter mit den öl- und tintengetränkten Lappen, ist m.E. in keinster Weise nachgewiesen.

  • Hallo,

    die Oldenburg MiNr. 9 gehört in gebrauchter Erhaltung zu den Schlüsselstücken einer in gebrauchter Erhaltung geführten Altdeutschland-Sammlung. Sie kommt seltener vor, als ein Sachsendreier oder eine Württemberg 70 Kreuzer in gebrauchter Erhaltung. Dementsprechend dürfte ein Vollarchiv zu dieser Marke überschaubarer ausfallen, als zu den anderen beiden erwähnten.

    Neben dem bereits erwähnten Viererstreifen auf dem Brief aus Blexen, ist noch ein zweiter Viererstreifen bekannt. Dieser ist in Elsfleth entwertet. Auch dieser befand sich in der Sammlung Fritz Kirchner.

    340. Heinrich Köhler Auktion, 27. März 2010, Fritz Kirchner Teil III

    Beste Grüße

    Markus

  • Moin Markus,

    ich finde Deine Idee einer Datenbank aller Nr. 9 sehr gut.

    Das muss man dann aber auf geprüfte Exemplare beschränken. Auch Stücke mit Altsignaturen kann man m.E. mit aufnehmen. Man kann dann ja alle Marken und Briefe durchnummerieren und mit Bild einstellen. Es sollte aber erkennbar sein, wo das Stück herkommt bzw. woher das Bild stammt.

    Aber mein Vorschlag dazu: Lass es uns noch ein wenig verschieben. Ich bin seit einem Monat in diesem Forum. Und sammle seit 30 Jahren Oldenburg. Ich bemühe mich, zu jeder einzelnen Marke und zu vielen interessanten Stempeln Beiträge zu schreiben. Ich weiß ganz sicher nicht alles (ganz sicher nicht), aber ich denke, dass dies für Viele doch gleichwohl lesenswert ist. Denn nicht alles steht in Katalogen (und ich werde in einigen Fällen auch von Katalogdarstellungen abweichen) und manchmal sind die Informationen in der Literatur soweit „gestreut“, dass viele Infos eigentlich schon fast verloren sind. Ich verfüge über ein einigermaßen gutes Archiv und mittlerweile auch über eine interessante Sammlung mit vielen Seltenheiten, so dass ich vieles Beschriebene sofort abbilden kann. Und das ist eigentlich mein vorrangiges „Hobby-Projekt“ hier im Forum.

    Viele Grüße

    Bernd