Der besondere Brief - Das besondere Poststück

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nach all den schönen Sachen nochmal zurück zum Ausgangspost.

    Telegrammumschlag aus Zeil vom 26.8.1864 mit Trauerrand anläßlich des Todes von König Maximilian II.

    Lt. VO vom 14.3.1864 wurde für 6 Monate Landestrauer angeordnet.

    Gruß

    bayernjäger

  • Telegramm Poste Restante ist ja die Krönung! :)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hammerteil - neben dem gestrichenen Franco steht "wurde nicht abgeholt". Ich denke, das Telegramm lief poste restante Zeil, aber der Empfänger kam nicht vorbei, es abzuholen und daher wurde es mit Umschlag dem Boten übergeben, der es zustellen sollte. Muss man erst mal finden ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayernjäger,

    ich schließe mich dem Urteil von Ralph an: Hammerteil. :thumbup:  :)

    Wer hätte gedacht, daß es so etwas gab. Kann noch jemand solch ein zugestelltes poste restante-Telegramm zeigen?

    beste Grüße

    Dieter

  • Guten Morgen zusammen,

    wie kommt ihr denn immer auf "poste restante"? Ich lese nur restante....

    Macht ein Telegramm poste restante eigentlich Sinn, bei diversen Bestelltouren am Tag?

    Gruß

    Andreas

  • Macht ein Telegramm poste restante eigentlich Sinn, bei diversen Bestelltouren am Tag?

    Sinn macht das z.B. bei einem Handelreisenden, wenn der Absender den Reiseplan kennt.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich

    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Liebe Freunde,

    heute zeige ich ein kleines Vortragsstück aus Kraiburg vom 18.10.1867 mit folgender Original-Adresse:

    "Dem Joh. Streicher (od(er) dessen Nachfolger), Hafner, Siebengattern zwischen Vilsbiburg und Ganghofen (Post Gangkofen?)"

    https://www.google.de/maps/dir/Vilsb…d48.4390058!3e0

    Später wurde unter "od. dessen Nachfolger" vermerkt: "Anna Maria Busner" und Siebengattern (heute zu Mitterskirchen gehörig) wurde ebenfalls gestrichen und "Binabiburg" vermerkt. Soviel zur Verwirrung aller.

    Dank der 5 sehr gut abgeschlagenen Stempel können wir den Laufweg nachvollziehen:

    Kraiburg, 18.10.1867, Mühldorf 19.10.1867, Vilsbiburg 20.10.1867, Ganghofen 20.10.1867, Korrektur der Adresse, Vilsbiburg 22.10.1867 und von dort mit dem Landpostboten nach Binabiburg.

    Der Absender hatte auf die Verwendung einer 3 Kreuzer Marke verzichtet und dem Herrn Streicher bzw. dessen Nachfolgerin Frau Busner, die Zahlung von 6 Kreuzer damit aufgezwungen. Ob man sich bei einem frankierten Brief auch soviel Mühe gegeben hätte? Ich glaube schon ...

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    ein Brief und eine Interpretation, die Freude machen!

    Liebe Grüße von maunzerle

    "Ein Leben ohne Philatelie (und Katzen) ist möglich, aber sinnlos!" (frei nach Loriot, bei dem es allerdings die Möpse waren - die mit vier Beinen wohlgemerkt)

  • Liebe Freunde,

    habt vielen Dank - ja, solche Briefe kosten 2 gut belegte Pizzen und die Freude an ihnen vergeht nie. :):)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Sammlerfreunde,

    heute möchte ich hier in dieser Rubrik zwei Belege zusammen zeigen, welche den Weg erfreulicherweise zu mir gefunden haben.

    Einfacher Chargé-Brief vom 18.8.1865 von Kissingen an die bekannte Adresse des Grafen von Seyssel-d’Aix in Müchen, Ankunft dort am 19.8.1865 (tatsächlich 11 Uhr abends??)



    Kissingen stempelte rot Chargé und vergab mit Blaustift die Chargénummer 21. Gleichzeitig wurde mit dem Blaustift auch der Brief gekreuzt, um ihn noch auffälliger zu machen.

    Eigentlicher Kaufgrund war aber der Vermerk am Oberrand des Briefes: Im Fall der Abreise nach zu senden!

    Da Graf Seyssel-d’Aix aufgrund seiner Tätigkeit als Kämmerer in München bekannt war wie der sprichwörtliche bunte Hund, wusste auch der zuständige Postler, wann er da war, und wann nicht. So wurde eine Auslieferung vermieden und der Brief konnte kostenfrei weitergeleitet werden….


    Dies führt nun zum zweiten Beleg:

    Einfacher Chargé-Brief vom wohl 15.8.185? von Freising nach München, Ankunft dort wohl 16.8.185?, Auslieferung und anschließende Neuaufgabe nach Bernried bei Starnberg, Ankunft Starnberg 16.8., mit Landbote nach Bernried.



    Besonderheit: Der Brief lief von Freising nach München unter Chargé, Freising vergaß die Manualnummer; München kartierte um mit der Nummer 897. Neuaufgabe in München dann ohne Chargierung, Chargé-Vermerk mit der Feder gestrichen und ab ging die Post 😉


    Zusammen denke ich eine nette Seite …..

    Für Zusatzinfos und Korrekturen bin ich wie immer offen!

    LG

    Andreas

  • Lieber Andreas,

    das gibt eine wundervolle Seite, meinen Glückwunsch dazu!

    Du hast das Wesentliche schon geschrieben, beim 2. Brief ist natürlich die Weiterleitung UND Chargé eine Besonderheit, die nicht immer in einem einzigen Brief dokumentiert werden kann.

    Wenn der Adressat dann noch der Kustos und Bibliothekar des Königs Ludwig I ist, macht das den Brief natürlich nochmal besser-Chapeau :)

    Sicher kann der liebe Ralph noch weitere Details herausfinden.... ;):thumbup:

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo Andreas,

    die Ankunft des ersten Briefes in München war 11 Uhr morgens
    (lt. Sem geben römische Ziffern die Vormittagsstunden an).

    Das verwechsle ich auch immer wieder.

    Viele Grüße von der Frankenhöhe

    Gerd

  • Hallo Gerd, ja, war mir nach dem Beitrag von kilke auch wieder eingefallen....

    ..... aber macht das alles Sinn???.....

    Bei der Betrachtung eines Sammlungsordners oberflächlich wäre fast alles nachmittags bearbeitet worden.....

    hmmmmm....

    Kennt jemand (hat jemand) die VO dazu?

    Lohnt es, dass jeder mal ohne spezielle Auswahl 20 oder 50 Briefe darauf anschaut?? Ich fange mal an.....

    Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas,

    ich will keine Verwirrung stiften, aber könnte man den zweiten Brief nicht auch anders deuten?

    Am 16. September wurde er von München nach Bernried weitergeleitet, aber der rückseitige München-Stempel scheint mir vom 18. September zu sein.

    War der Herr Custos in Starnberg schon wieder ab- und nach München zurückgereist und der Brief wurde wieder nach München zurückbefördert?

    Übrigens lese ich im Stempel das Jahr 1851, was auch recht gut zu den Marken der Stöckelserie 2a passt.

    Beste Grüße

    Will

  • Lieber Andreas,

    1851 ist sicher richtig - nur in diesem Jahr war die "1" hinten so mies, die anderen Endzahlen des Jahres kamen vorher und nachher besser zum Abdruck.

    Wenn ein Brief unter Reco von A nach B lief, dann ausgeliefert wurde und später neu aufgegeben wurde, war kein Versicherungsschutz mehr vorhanden. Wollte der 2. Absender ihn wieder unter Reco auf die Reise schicken, musste er wieder 6x Reco bezahlen.

    Bei einer Weiterleitung von Recobriefen aber blieb der einstige Versicherungsschutz erhalten, ohne dass es dafür einer 2. Recogebühr bedurfte; das war sowohl innerbayerisch, als auch im DÖPV so geregelt worden.

    Wäre er also weitergeleitet worden, hätte man sich u. U. die 3x Franko sparen können und eventuelle 6x Reco auch. Aber das interessierte den Briefträger natürlich nicht - der hatte seine Briefe an den Mann zu bringen, auch wenn es ein Promi war wie hier und sich keine Gedanken über Weiterleitungen und Versicherungsleistungen zu machen.

    P.S. 1851 gab es noch keine Landpostboten - das waren dann konzessionierte Boten; in Bayern rechts des Rheins wurden Rural- bzw. Landpostboten erst zum 1.10.1860 eingeführt.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    das Pärchen wird mir immer lieber!

    Danke für eine informativen Ausführungen... das mit dem Landbotendienst hätte ich wissen müssen, aber manchmal gehen die Gedanken mit einem durch ;)

    sonnige Grüße

    Andreas

  • ...

    Da Graf Seyssel-d’Aix aufgrund seiner Tätigkeit als Kämmerer in München bekannt war wie der sprichwörtliche bunte Hund, wusste auch der zuständige Postler, wann er da war, und wann nicht. So wurde eine Auslieferung vermieden und der Brief konnte kostenfrei weitergeleitet werden….

    ...

    Hallo Andreas,

    dumme Frage zu Deinem ersten Beleg (Kissingen): Woran erkennst Du, dass der Brief nachgesendet wurde?

    Beste Grüße

    Will