Nothilfe 1934 und alles, was dazu gehört

  • Lieber Gerd,

    ein Witz - das war für die Leute damals selbstverständlich.

    Es gab mal eine Serie von innermünchnerischen Drucksachen, alle den Tod eines Adligen dort betreffend. Die wurden am Abend des 15.9. verschickt und die Beerdigung war am 16.9. morgens um 09.00 Uhr.

    Da hätten sie bei uns noch nicht mal den Briefkasten geleert ...

    Schon ca. 1870 gab es Briefe von München nach Stuttgart, die am Vormittag aufgegeben wurden und das Eintreffen per Bahn am selben Nachmittag ankündigten. Heute vergebene Liebesmüh = Porto.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Ich habe OrtsPKs, mit denen wurde morgens zu einer Veranstaltung am gleichen Abend eingeladen. In großen Städten mit mehrmals täglicher Postzustellung war das um 1900 kein Problem, da es die vielfältigen Angebote heutiger Zeit noch nicht gab.

    viele Grüße

    Dieter

  • Leute, es gab damals nur die Post (und ganz billig war sie auch nicht) und wer schreibt heute eine Karte oder einen Brief.

    Diesen Post schreibe ich gerade und ihr lest ihn vielleicht ein paar Sekunden später und das kostenlos.

    Während heute die Briefe stiefmütterlich behandelt werden, ist die Paketpost besser aufgestellt. Mein Paket am 27.12. um 12:00 aufgegeben, am 28.12. um 9:30 ausgeliefert.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo zusammen,

    auch ich kenne eine Postkarte, mit der unser Verein zu einem Vortrag eingeladen hatte. Abgeschickt am Vormittag war der Vortrag bereits am gleichen Abend, allerdings war das vor dem 1. Weltkrieg.

    Grüße aus Frankfurt

    Heribert

  • Liebe Freunde,

    heute darf ich einen Brief mit Aufdruck "Geschäftspapiere Bücherzettel" aus Dresden vom 16.02.1935 nach Leipzig zeigen, der mit 2 Zusammendrucken und insgesamt 20 Pfg. scheinbar treffend frankiert war (die Gebühren dafür kenne ich leider nicht).

    Hinten sehen wir den Absender, so dass ich hier mal von echtem Bedarf ausgehe.

  • Liebe Freunde,

    vielen Dank - bin ja für jeden Beleg dankbar, der nicht Brief oder Postkarte war, von daher ... :thumbup: :thumbup:

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Ralph,

    die Frankatur auf diesem gut erhaltenen Beleg ist eher philtelistischen Ambitionen geschuldet; nicht ohne Grund sind portorichtige 20 Rpf Frankaturen gesucht. Am nächsten kommt das 15 Rpf Porto für Drucksache/Geschäftspapiere >100g Gewicht im Fernverkehr, bei <100g wären es 8 Rpf.

    Portorichtige Inlandfrankaturen mit 20 Rpf wären Ortsbriefe >250g oder ganz exotisch eine Fernbrief-Geschäftspapiere/(-drucksache) >100g (15 Rpf) in den Straßenbahnbriefkasten (+ 5 Rpf) eingeworfen.

    Du siehst, es bleibt spannend

    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    da tun sich Abgründe auf, was mein minimalistisches, postgeschichtliches Wissen angeht - womit uns Kontinente trennen. Aber immerhin könnte es eine besondere Versendungsart gewesen sein, auch wenn die Portostufe sicher nicht passt, weil über 100g in einem Briefumschlag ihre Spuren hinterlassen hätten und so gute Stempelabschläge kann man schon bei 50g Briefgewicht vergessen.

    Vielen Dank für deine wie immer sehr geschätzte Meinung dazu. :) :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • lieber Ralph,

    für alle Tarife ab 1875 ist folgendes Büchlein zu empfehlen, das auch ungebraucht kaum mehr als einen BP$ erfordert, der allerdings beim Erhalt des nachweihnachtlichen Kampfgewichts fehlen könnte.

    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,

    nach Weihnachten ist bei mir gleich vor Weihnachten, da macht mein Metabolismus keinen Unterschied.

    Danke für das Zeigen des Buches - bei Bayern sind die Tarife vom Michel suboptimal. Vlt. finde ich mal eines ... oder gebe dir die Gelegenheit, mit Wissen zu glänzen, das mir vorerst noch abgeht.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde der Nothilfe-Ausgabe von 1934,

    der 1. Brief war ein Ortsbrief von Stuttgart vom 21.12.1934 mit der Werbung "Heimatgrüße nachÜbersee durch verbilligte Telegramme 14.12. - 6.1. (1935), womit der 1. Kaufgrund schon genannt ist. Kennt jemand oder hat jemand solch ein verbilligtes Telegramm und welcher Art war die Verbilligung?

    Gekauft habe ich ihn aber auch wegen der eingedruckten Absenderangabe hinten, wobei hier gar keine Absender angegeben wurde, sondern nur eine Adresse STUTTGART AMEISENBERGSTR. 55 B. Dergleichen habe ich noch nicht zuvor gesehen.

    Der 2. Brief zeigt ein Einschreiben aus Neugersdorf in Sachsen vom 12.12.1934 nach Sohland an Herrn Karl Pursche.

  • Lieber Michael,

    ach du liebe Zeit - ich werde alt. Sorry, ändere ich sofort (ja, der Wunsch ist stets der Vater des Gedankens) ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Jürgen,

    danke - schon geändert. Und ich dachte, ich hätte mal was Lustiges nach 1933 hier zu zeigen ... ;(

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • der 1. Brief war ein Ortsbrief von Stuttgart vom 21.12.1934 mit der Werbung "Heimatgrüße nachÜbersee durch verbilligte Telegramme 14.12. - 6.1. (1935),.... Kennt jemand oder hat jemand solch ein verbilligtes Telegramm und welcher Art war die Verbilligung?

    Lieber Ralph,

    mit Telegrammen kann ich nicht dienen, aber seinerzeit gab es über Weihnachten portoermäßigte Luftpostkarten aus Südamerika zur Kontaktpflege in die Heimat und natürlich Werbezwecken (Brasilien - Europa in 2 Tagen).

    ... und die Rückseite

    mit bestem Gruß

    Michael

  • Wir Hessen benutzen für ziemlich vieles das "SCH".

    Ehrlich gesagt ich hab sofort Schland gelesen. Und nicht einen Gedanken an etwas anderes verschwendet.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


  • Lieber Michael,

    vielen Dank - interessant. Das würde die heutigen Politk-Manager wohl nicht interessieren, wenn dieses Verfahren noch praktikabel wäre.

    Lieber Harald,

    wir sind halt doch in Südhessen zu fußballerisch eingestellt - wobei das "O" von Sohland schon ein bisserl nach "C" aussieht, auch bei der Handschrift. Aber es war klar mein Fehler, blöd gelaufen.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.