• Hier ein Brief aus Hagen vom 20. OCT(ober 1828) nach Soest. Gerichtet war er

    An

    Herrn JustizComißarius

    Lenz Wohlgeboren

    in

    Soist

    Der Versender des Briefes hat für die Strecke von ca. 6,5 Meilen die Regulativ von 1824 vorgesehenen 2 Sgr. bezahlt.

    Den Inhalt des Briefes lade ich später hoch, wenn ich hoffentlich möglichst viel entziffert habe.

    PS: Bei der Klaue habe ich nur einige Worte entziffert. :(

  • Lieber Dieter,

    hier der Text, soweit ich ihn entziffern kann:

    Wohlgeborener

    Hochzuverehrender Herr Justiz=

    Commißarius


    Ehe und bevor ich mich auf eine

    Erklärung, welche Sie in Ihrem

    geehrten Schreiben vom 14 Oct. von

    mir(?), einlaßen kann , wünsche ich zu

    wißen, wie viel nach Abzug der

    für die Vorkinder festgesezten

    807 rt zu meiner Befriedigung

    übrig bleiben würde, und welche

    hypothekarische Gläubiger außer

    dem

    außerdem vor mir eingetragen

    seihen.

    Ev: Wohlgebohren bitte ich

    daher ganz ergebens, mir

    über dieses gefällige Auskunft

    zu geben, welchem nächst meine

    nähere Erklärung erfolgen

    wird.

    Den Adam Lange habe ich von

    dem Inhalte Ihres Schreibens

    in Kenntnüß gesetzt.

    Der


    Der ich mit aller Hochachtung ver

    harre


    Ev: Wohlgebohrn


    ganz ergebener

    Diener

    Joh. Casp. Rottman



    [Erste Seite oben links]

    Masse dividend: 807-25-10


    [links Verteilungsschlüssel der Konkursmasse]

    [Vermerk unten links]

    Am 2/12 wiederum

    um Informat:

    @ Erklärung ge=

    schrieben und

    die Distribution

    nach dem Plane

    in Actis aus=

    führl. mitgeth(ei)lt.

    xxx.


    [Dritte Seite links]

    Hukelhausen(?)

    ? ? 20.

    Oct(?) 1818.

    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo zusammen,

    hier habe ich einen Porto-Brief aus Buk vom 2.7. (184?) nach Glogau. Empfängerin:

    Der

    Frau Hauptmann von Schkopp

    geb. v. Frankenberg Ludwigsdorf

    Hochwohlgeboren

    zu

    Glogau

    Der Brief ist aus den 1840er Jahren, da in Burg ab ca. 1850 ein R3 im Einsatz war.

    Wie kann es sein, daß die Empfängerin nur 1½ Sgr zu zahlen hatte? Die Entfernung beträgt immerhin fast 40 Meilen. Übersehe ich etwas?

    Für die Entfernung von knapp 10 Meilen waren 1½ Sgr zu zahlen.

    Der Brief kam erstaunlicherweise erst am 5.7. an.

    Zu den Familien v. Schkopp und v. Frankenberg Ludwigsdorf habe ich einiges gefunden, konnte aber die Frau nicht finden. Ich bin nun mal kein begnadeter Googler wie Tim.

    Nach der Siegelmarke frage ich in einem anderen Thema.

    Dieter

  • Von der gleichen Schreiberin habe ich hier einen Brief aus Schwerin an der Warthe an die gleiche Empfängerin:

    An

    Frau von Schkopp

    geb, von Frankenberg Ludwigsdorf

    Hochwohlgeboren

    zu

    Niederschüttlau

    bei Schlichtingsheim

    zwischen Fraustadt u Guhren

    Da war die Dame aber nicht mehr, sondern im nahen Glogau. Die Adresse wurde daher geändert in:

    auf ...... b Glogau

    Diese Taxe ist klar: Die Entfernung betrug knapp unter 15 Meilen und damit war nach dem Regulativ von 1844 der Betrag von 2 Sgr zu zahlen.

  • Lieber Dieter,

    "auf Verlangen nach Glogau". Der Terminus "auf Verlangen" weist auf eine schriftliche Mitteilung der Empfängerin bei ihrer Heimatpost hin, ihr die Poststücke nachzusenden. Meist findet man ihn in Verbindung mit poste restante gestellten Briefen, aber ab und zu kommt er auch auf Normalpost vor.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Der Brief ist aus den 1840er Jahren, da in Burg ab ca. 1850 ein R3 im Einsatz war. Wie kann es sein, daß die Empfängerin nur 1½ Sgr zu zahlen hatte? Die Entfernung beträgt immerhin fast 40 Meilen. Übersehe ich etwas?

    Lieber Dieter,

    der Brief stammt nicht aus BURG, sondern aus BUK, Feuser 499-1.

    Die Strecke Buk - Glogau beträgt nur 10 Meilen. Das hätte aber 2 1/2 Sgr. gekostet.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Ich bin auf

    Jenny v. Schkopp geb. v. Frankenberg und Ludwigsdorf

    oder etwas genauer

    Lebensdaten


    gestoßen. Hab aber keine Zeit weiter zu suchen. Sorry.

    Liebe Grüße

    Harald

    Wein- und Sektstadt Hochheim am Main


    Einmal editiert, zuletzt von guy69 (21. April 2023 um 19:10)

  • Liebe Freunde,

    hier habe ich ein kleines Briefchen, das am 18.6.1828 von Düsseldorf nach Köln lief. Gerichtet war er an

    Ecell. D. Comiti de Hoensbroeck

    bei Sanct Gereon

    in

    Köln

    Kirchensache

    Mit dem Vermerk war der Brief portofrei.

    Die Rückseite ist bis auf den Distributionsstempel und eine handschriftliche Ziffer leer.

    Der Inhalt entpuppt sich als Todesanzeige in Latein (Kirchenlatein). Erwin hat schon mal Google Translate werkeln lassen. Das Ergebnis ist allerdings ernüchternd, da dieses Tool vermutlich auf klassisches Latein ausgerichtet ist.

    Der Empfänger ist Sproß einer sehr alten Adelsfamilie:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hoensbroech_(Adelsgeschlecht)

    Dieter

  • Der Brief aus Lünen nach Schloss Wokum (heute mit ck) bei Balve im Sauerland ging an den Rittmeister Essing. Er ist in der Literatur häufiger zu finden und war wohl im Eisenhandel tätig. Vielleich kam der Brief von der Gewerkschaft Eisenhütte Wesftalia, Die Entfernung betrug ca. 7 Meilen. Kann jemand den Vermerk in Rot oben rechts klären und die Portovermerke?

  • Hallo Werner,

    es wäre immer hilfreich, wenn das Jahr bei Briefen mit angegeben wird.

    Nach dem Tax-Regulativ von 1825 fallen für die Entfernungsstufe 4-7 Meilen (bei Google Maps komme ich auf knappe 6 Meilen Luftlinie) 2 Sgr. an, dazu kommt 1/2 Sgr. Bestellgeld, rechts außen notiert. Der Gesamtbetrag von 2 1/2 Sgr. wurde dann noch mal mit roter Tinte groß wiederholt.

    Bei der Adresse lese ich nicht Rittmeister, sondern Rendemeinster - also wohl ein Rentmeister.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Moin zusammen,

    habe da mal wieder ein Exemplar mit ???

    Brief, gelaufen von Berlin nach Salzwedel, aufgegeben am 28.1.1840 vom Ministerium für geistliche- Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten an den Predigeramtskandidaten August Robert Gaedcke.

    4-seiter, 2 Seiten blanco, mit Siegel, angekommen in Salzwedel am 30.1.

    Gewicht13,6 g, also unter 1 Lot, Strecke sind Luftlinie ca. 21 Meilen, über Magdeburg 32 Meilen.

    Frage: kann jemand mit dem Kringel links auf der Adress-Seite was anfangen?

    Grüße

    Uli

  • ... links oben steht 1 Loth und rechts 8 Groschen Porto ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Uli

    unabhängig des Laufweges, galt als Entfernung die Luftlinie. Die Luftlinie Berlin - Salzwedel war 20 Meilen und bei einem Briefgewicht von 1 - 1,5 Loth galt die doppelte Brieftaxe, somit lassen sich die 8 Sgr. Porto erklären.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf